4 Management-Theorie von Chester Barnard 4 Management

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4 Management-Theorie von Chester Barnard
4.1 Die Ökonomie der formalen Organisation der Unternehmung
1. Die Unternehmung als Produktionssystem
Input
Transformation
Output
2. Die Unternehmung als kooperatives System
Beiträge
Mitglieder
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Beiträge
Ressourcenpool
Mitglieder
Anreize
Prof. Dr. Margit Meyer, Lehrstuhl für BWL und Marketing
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4.1 Die Ökonomie der formalen Organisation der Unternehmung
3. Die Unternehmung als Interaktionssystem
Externe
Mitglieder
WerteWerte
pool
Externe
Mitglieder
Banken,
Lieferanten
Ökonomisches
Gleichgewicht
Handel,
Endkunde
Interne
Mitglieder
Manager,
Mitarbeiter
Abb. 4.1-1: Überblick über die verschiedenen Betrachtungsebenen einer Analyse der Industrieunternehmung
als kooperatives System Quelle: Meyer, M. (1995), S. 41
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4.2 Effektivität und Effizienz der Unternehmensorganisation
Externe Anpassungsprozesse
Interne Anpassungsprozesse
Ziele der
internen
Mitarbeiter
Formale Struktur
Ziele der
Unternehmensorganisation
Effektivität
Effizienz
Ökonomisches
Gleichgewicht
Abb. 4.1-2: Überblick über die verschiedenen Betrachtungsebenen einer Analyse der Industrieunternehmung
als kooperatives System Quelle: Meyer, M. (1995), S. 41
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(1)
Grundlagen nach Barnard
Managementaufgaben in komplexen Organisationen
„Die Managementaufgabe (Hierarchie) ist oft komplex organisiert. In Organisationen mittlerer Größe sind oft hunderte von Personen zeitweise mit ManagementManagement
aufgaben beschäftigt. Die Führungsaufgabe entspricht etwa der Aufgabe des Nervensystems und Gehirns in Verbindung mit dem ganzen Körper! Deshalb besteht
die Managementaufgabe im wesentlichen darin, die drei Funktionen zu erfüllen:
Effizienz, verstanden als Erfüllung individueller Ziele, z.B. der Mitarbeiter aber
auch der Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber, Öffentlichkeit, Staat usw.
Effektivität, verstanden als Erfüllung der Ziele der Organisation/Unternehmung und
Formale Organisation, verstanden als hierarchisch aufgebautes Kommunikationssystem.
Diese Aufgaben finden sich in komplexen, nicht notwendiger Weise großen Organisationen.“
Quelle: Barnard (1938), S. 216.
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(1)
Grundlagen nach Barnard
Abb. 4.3-3: Koordination durch Hierarchie
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4 Management-Theorie von Chester Barnard
4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(2)
Grundlegende Erkenntnisse nach Mintzberg
Die Nähe von Mintzberg zu Barnard
Die empirisch gewonnenen Erkenntnisse von Mintzberg helfen, ein tiefes
Verständnis für den Kern der Managementtheorie von Barnard zu entwickeln und
umgekehrt die Erkenntnisse von Mintzberg in die holistische Managementtheorie
von Barnard einzubinden.
Die folgenden Erkenntnisse stammen aus dem Beitrag von Mintzberg, H.: Der
Managerberuf: Dichtung und Wahrheit. In: Harvard Business manager, Oktober
2004, S. 72-89.
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(2)
Grundlegende Erkenntnisse nach Mintzberg
Die Manageraufgabe nach Mintzberg
Aus der formellen Autorität entspringt der Status, der zu verschiedenen interpersonellen Beziehungen führt, die ihrerseits Zugang zu Informationen schaffen.
Informationen aber sind es, die den Manager in die Lage versetzen, für den von
ihm geleiteten Bereich Entscheidungen zu fällen und Strategien zu entwickeln.
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(2)
Grundlegende Erkenntnisse nach Mintzberg
Managerposition und Rollenverhalten
Quelle: Mintzberg (2004), S.
Aus der Managerposition folgen bestimmte Verhaltensweisen, sprich Rollen. Sie
entspringen aus der formellen Autorität und führen zu drei interpersonellen
interpersonellen, drei
informellen Rollen und vier Entscheiderrollen.
Interpersonelle Rollen:
-Repräsentant
-Verantwortlicher
-Verbindungsmann
Rollen im KommunikationsSystemprozess
Informelle Rollen:
-Beobachter
-Informant
Informant
-Sprecher
(Nervenzentrum der
Organisation)
Entscheiderrollen:
-Unternehmer
-Problemlöser
-Verteiler
-Unterhändler
Gehirn/Brain der
Organisation
Integration
der Rollen
/Aufgaben
in einer
Person als
Einheit
Rollen im Entscheidungssystem/-prozess
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(2)
Grundlegende Erkenntnisse nach Mintzberg
Erläuterung der 10 Rollen eines Managers
-Repräsentant: Er vertritt die Unternehmung nach innen und außen
-Verantwortlicher:
Verantwortlicher: Er ist verantwortlich für die Leistung/Motivation seiner Mitarbeiter
Mitarbeiter.
-Verbindungsmann: Er hält informelle Kontakte außerhalb seiner vertikalen
Kommandokette auch im Unternehmen mit Gleichgestellten und außerhalb der
Unternehmung, wie Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Lieferanten,
Gleichgestellten, Managers anderer Firmen, Regierungsvertretern, Lobbyisten,
Aufsichtsratsmitgliedern und unabhängigen Personen, und zwar ohne jegliche
Beziehung zum Unternehmen. Ziel ist, frühe Informationen zu erhalten und ein
Informationssystem
y
aufzubauen,, das nur informell,, privat
p
und persönlich,
p
, gleichwohl
g
aber sehr effektiv ist im Hinblick auf Entscheidungen für die Organisation.
-Beobachter: Er beobachtet, um Informationen aus seinem Beziehungsnetz zu
ziehen.
-Informant: Er informiert, d.h., er gibt Informationen an andere weiter, z.B. gibt er
externe Informationen nach innen weiter.
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4.3 Koordination durch Kommunikation und Hierarchie
(2)
Grundlegende Erkenntnisse nach Mintzberg
-Sprecher: Als Sprecher vermittelt er Informationen nach außen. Z.B. hält er als
Vorstandsvorsitzender eine Rede.
-Unternehmer: Er will seine Organisation verbessern, um sie den sich verändernden Umweltbedingungen anzupassen. Er sucht ständig nach neuen Ideen und
kreiert Entwicklungsprojekte. Manchmal beaufsichtigt er gleichzeitig bis zu 50
solcher Projekte und lernt schnell, komplexe Probleme zu begreifen.
-Problemlöser: Hier muss er auf Sachzwänge reagieren, wie unerwartete Streiks,
Konkurs eines Kunden, Vertragsbruch eines Lieferanten usw.
-Verteiler: Er verteilt die Ressourcen, d.h., er entscheidet, wer was erhält als
Ressourcen, um Aufgaben zu erfüllen. Er ist Nerven- und Entscheidungszentrum
und entwirft musterhaft die Struktur formeller Beziehungen und Arbeitsteilung.
-Unterhändler: Er ist der Verhandlungsführer. Nur er hat die Befugnis Ressourcen
zu verteilen.
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4 Management-Theorie von Chester Barnard
Literaturempfehlung zu Kapitel 4 (in Kopie):
Meyer, M.: Ökonomische Organisation der Industrie. Wiesbaden 1995, S.39-69
Mintzerg, H.: Der Managerberuf – Dichtung und Wahrheit. In: HBm (2004), Heft
10, S. 72-89.
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