Fakultät für Informatik und Elektrotechnik Institut für Allgemeine Elektrotechnik Rostock, 18.07.2005 Prof. vRie/He Klausur im Fach "Theoretische Elektrotechnik" am 18.07.2005 von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr, Aula W'mde Vorname Name Aufgabe 1 (Punkte) (3) Punkte 2 3 4 5 6 (6) (6) (7) (3) (6) 7 Gesamt (5) (36) Note Matrikel-Nr. 1. Schreiben Sie die Maxwell-Gleichungen in Differentialform auf. Leiten Sie für den Fall linearer, isotroper und homogener Medien die Poisson-Gleichung für elektrostatische Felder ab. 2. Gegeben sind zwei leitende Ebenen bei x1 = 0 und bei x2 mit den Potentialen ϕ1 = 0 und ϕ2 . Zwischen den beiden Ebenen befindet sich ein Medium mit ε = ε0 und einer Ladungsdichte von ρ(x) = a · x . a) Bestimmen Sie die Potentialverteilung zwischen den beiden Platten durch Integration der Poisson-Gleichung. b) Berechnen Sie für x2 = 300 µm , ϕ2 = 10 V und a = 4.425 · 101 As / m4 den Ort maximalen Potentials xext. c) Wie groß ist die elektrische Feldstärke am Ort xext ? 3. Gegeben seien zwei Halbräume mit unterschiedlichen Leitfähigkeiten. Im Raumteil 1 sei das Strömungsfeld vorgegeben J1 = aex + bey . a) Bestimmen Sie das Strömungsfeld, die elektrische Feldstärke und die Verschiebungsflußdichte in beiden Halbräumen. b) Leiten Sie die Grenzbedingung der Normalkomponente der Verschiebungsflußdichte an der Grenzfläche zwischen zwei Medien mit unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten aus einer geeigneten Maxwell-Gleichung (in Integralform) ab. c) Berechnen Sie die Flächenladungsdichte an der Trennfläche x = 0. y µ0 ε1 κ1 µ0 ε2 κ2 0 J1 x 4. Gegeben ist die nebenstehend abgebildete Ringkernspule, die gleichmäßig mit w Windungen eng umwickelt ist. Durch die Spule fließt der Strom I. Die Abhängigkeit der magnetischen Flußdichte von der magnetischen Feldstärke ist durch die folgende Funktion gegeben: I I H . H0 + H a) Berechnen Sie die magnetische Feldstärke im Ringkern ohne Näherung. b) Berechnen Sie die in der Anordnung gespeicherte magnetische Feldenergie. c) Berechnen Sie die Induktivität der Ringkernspule. d) Wie verhält sich die Induktivität für sehr große und sehr kleine Stromstärken ? B(H) r2 h r1 5. In einem homogenen, ideal leitenden Hohlleiter mit beliebigem Querschnitt breiten sich TE-Wellen aus. Der Hohlleiter sei ladungsfrei und mit einem Material gefüllt, dessen Permittivität ε nur von z abhängt. Prüfen Sie, ob das elektrische Feld quellenfrei ist. z µ ε (z) κ= 8 B(H) = B0 Eisen 6. Ein elektrischer Elementardipol befindet sich im Koordinatenursprung und ist in z-Richtung ausgerichtet. Für das Feld des elektrischen Elementardipols gilt allgemein: e− jk r ⎛ 1 ⎞ Eϕ = Hr = Hϑ = 0 ; Hϕ = jk CE sin ϑ ⎜1 + ⎟ r ⎝ jk r ⎠ 2 ⎡ 1 ⎛ 1 ⎞2 ⎤ e− jk r ⎡ 1 ⎛ 1 ⎞ ⎤ +⎜ +⎜ ⎢ ⎢1 + ⎟ ⎥ ; Eϑ = jk CE Z sin ϑ ⎟ ⎥ r ⎢ jk r ⎝ jk r ⎠ ⎥ ⎢⎣ jk r ⎝ jk r ⎠ ⎥⎦ ⎣ ⎦ Entscheiden Sie (mit Begründung), ob folgende Aussagen zutreffen: a) Der Elementardipol strahlt in seinem Fernfeld in alle Raumrichtungen ab (1P). b) Das Feld des Elementardipols ist nicht rotationssymmetrisch zur z-Achse (1P). c) Der maximale Wirkleistungstransport im Fernfeld erfolgt in der Ebene des Dipols und senkrecht zur z-Achse (3P). d) Im Fernfeld stehen elektrisches und magnetisches Feld senkrecht zueinander (1P). e− jk r Er = 2 jk CE Z cos ϑ r 7. Eine monochromatische ebene Welle breitet sich im Vakuum mit der Geschwindigkeit −1/ 2 in positive x – Richtung aus. Ihre magnetische Feldstärke ist gegeben durch c0 = ( ε0 µ0 ) G G ω −j k x −ω t G H ( r, t ) = H 0 e ( 0 0 ) e y mit k 0 = 0 . c0 a) Zeigen Sie, daß diese Welle die homogene Wellengleichung G G 1 ∂2 G G ∆ H ( r, t ) − 2 2 H ( r, t ) = 0 erfüllt. c0 ∂ t G G b) Bestimmen Sie die Richtung des zugehörigen elektrischen Feldes E ( r, t ) aus den Maxwellschen Gleichungen.