„Depressionen können jeden treffen“

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Weltgesundheitstag 2017
Oberbergkliniken
„Depressionen können jeden treffen“
Weltweit leiden rund 350 Millionen Menschen an Depressionen.1
Dennoch wird die Erkrankung noch immer tabuisiert. Anlässlich
des Weltgesundheitstages macht die WHO jetzt auf das Thema
Pressekontakt:
Heike Weber
Leitung Marketing und Kommunikation
Charlottenstraße 60 / Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Tel.: 030 31 98 504 05
Mail: [email protected]
aufmerksam. Wir haben mit dem Ärztlichen Direktor und
Medizinischen Geschäftsführer der Oberberggruppe, Herrn Prof.
Dr. med. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Matthias J. Müller, über die
unterschätzte Volkskrankheit gesprochen.
Herr Professor Müller, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Deutscher im
Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer
behandlungsbedürftigen Depression erkrankt, beziffern Experten auf
16 bis 20 Prozent.2 Halten Sie diese Schätzung für realistisch?
Ich befürchte, dass die Schätzung noch konservativ ist – zumindest,
wenn man auch leichtere Depressionsformen hinzunimmt. Wer sich
über einen längeren Zeitraum mit Depressionen befasst, weiß, dass
sie jeden treffen können. Es ist höchste Zeit, dass die WHO die
Krankheit in den Mittelpunkt rückt.
Wie entstehen Depressionen?
Es gibt genetische, also angeborene Veranlagungen für depressive
Störungen. Ihren Anteil schätzen wir auf bis zu 50 Prozent. Hinzu
kommen weitere Belastungsfaktoren, die wir im Laufe des Lebens
erwerben – von der frühen Kindheit an.
Ständige Erreichbarkeit, Termindruck, Spagat zwischen Beruf und
Familie: Hat unsere Lebens- und Arbeitsweise Einfluss auf die
Entstehung von Depressionen?
1
http://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahr
en/depression.html
2
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/depression-schatten-auf-der-seele.php
1
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Definitiv. Anhaltende Stresssituationen ohne entsprechende
Ausgleichsmöglichkeiten begünstigen die Entstehung von depressiven
Störungen bei bestehender Veranlagung. Sie sind zwar keine direkte
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Ursache für die Erkrankung – können aber ein Auslöser sein.
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Gibt es Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind?
Die gibt es: alle Personen, die sich in biologischen Übergangsphasen
und Ausnahmesituationen befinden. Dazu gehören Schwangerschaft
und Wechseljahre bei Frauen sowie Pubertät und frühe
Erwachsenenphase bei beiden Geschlechtern. Auch bei Personen, die
vor kurzer Zeit Eltern geworden sind sowie bei älteren Menschen – vor
allem, wenn sie einsam sind – stellen wir ein erhöhtes
Depressionsrisiko fest. Außerdem gilt: Die Wahrscheinlichkeit, dass
Frauen erkranken, ist höher als bei Männern.
Wieso haftet der Krankheit im Vergleich zu anderen Leiden ein so
starkes Stigma an?
Bei allen Erkrankungen, die nicht körperlich sichtbar oder messbar
sind, scheint man in der westlichen Welt die Schuld tendenziell beim
Einzelnen zu sehen. Davon ist auch die Depression betroffen. Weit
verbreitet ist die Annahme, dass sich das Leiden mit einem starken
Willen ohne fremde Hilfe überwinden ließe. Trotz vieler Kampagnen ist
diese Überzeugung nach wie vor ausgeprägt. Die gute Nachricht
lautet: Das Stigma ist in den vergangenen Jahren schwächer
geworden. Bei anderen psychischen Erkrankungen wie der
Schizophrenie ist das noch lange nicht der Fall.
Muss ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden, um Depressionen
wirksamer bekämpfen zu können?
Ja. Wir müssen aufhören, Depressionen als seltene Störung
wahrzunehmen – und sie endlich als eine Art Volkskrankheit
akzeptieren, die jeden von uns ohne Selbstverschulden treffen kann.
Angesichts des immensen wirtschaftlichen Schadens, den
Depressionen verursachen, haben wir eigentlich gar keine andere
Wahl.
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Laut WHO kann Prävention die Gefahr einer Erkrankung um 15 bis 35
Prozent senken. Müssen wir in Zukunft stärker auf Vorbeugung
setzen?
Oberbergkliniken
In der Tat muss Prävention eine zentralere Rolle spielen. Vorbeugung
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Heike Weber
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sollte schon in der Schule beginnen. Etwa indem wir körperliche
Aktivität fördern, Grundlagen für guten Schlaf schaffen und Strategien
zur Konfliktlösung vermitteln. All dies kann das Auftreten von
Depressionen verhindern. Auch später, in der Universität oder am
Arbeitsplatz, ist Prävention gefragt – also überall dort, wo wir viel Zeit
verbringen und Gefahr laufen, in Stresssituationen zu geraten.
Die Oberbergkliniken sind Ansprechpartner für Menschen mit Depressionen,
Abhängigkeitserkrankungen, Burn-out, Zwangs-, Angst- und Panikstörungen sowie
Traumafolgestörungen. In den Akutkliniken wird eine intensive, individuelle und
innovative Psychotherapie angeboten. Im Vordergrund des Heilungsprozesses stehen
das persönliche emotionale Profil des Patienten und der achtsame Umgang mit seinen
inneren Ressourcen. Das Arzt/Therapeuten-Patienten-Verhältnis von nahezu 1:2
gewährleistet beste Therapiemöglichkeiten.
Die Kliniken sind an den Standorten Wendisch Rietz in Brandenburg, Hornberg im
Schwarzwald und Extertal-Laßbruch im Weserbergland vertreten. Darüber hinaus
bieten 18 zentral gelegenen Oberberg City-Standorte eine prä- und poststationäre
psychotherapeutische Behandlung an. Die Oberbergkliniken bieten Hilfe bei der
Kostenklärung an. Weitere Informationen finden Sie unter: www.oberbergkliniken.de
Die Oberbergkliniken sind ein Unternehmen der Oberberggruppe.
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