1 Domenica Flury Infektiologie/Spitalhygiene, Kantonsspital St. Gallen Dunja Nicca, Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel Influenza D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 2 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 3 Selber gesund bleiben Diagnose Maske tragen Händehygiene Schutz des Patienten vor der saisonalen Grippe Impfung Hustenetikette Patienten isolieren D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 4 Allgemein ∙ Löst Epidemien aus (Spanische Grippe 1918-19) ∙ Erstbeschrieb 1933 Influenza A bei Frettchen ∙ Hohe Mortalität durch pulmonale Komplikationen D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 5 Risikopopulationen ∙ ∙ ∙ ∙ Kleinkinder und ältere Menschen Chronisch Kranke Immunsupprimierte Schwangere D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 6 Klinik/Diagnostik Isolieren Während der Grippesaison: Fieber (> 37.7°) oder Fiebergefühl und akute respiratorische Symptome oder Myalgien/Kopfschmerzen/Fatigue Nasenabstrich oder Nasopharynx-Abstrich Diagnose ∙ Meist selbstlimitierend, 1-(2) Wochen ∙ Komplikationen: Pneumonie (viral und sekundär bakteriell) D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 7 Übertragung ∙ Tröpfchen ∙ Oberflächen ∙ Aerosol (?) Hustenetikette Maske tragen Händehygiene ∙ Infektiosität: ca. 5d (24-48 Std vor Symptombeginn!) ∙ Kinder, Immunsupprimierte und geriatrische Patienten whs. länger PMID: 17376383 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 8 Händehygiene ∙ Standardmassnahmen: Die 5 Momente für Händehygiene ∙ Hohe Compliance HH (>75%) unabhängiger Faktor in der Prävention von Influenza (WHO, 2009) PMID: 20597683 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 9 Maske tragen ∙ Infektiosität vor Symptombeginn ∙ Vorliegen von Symptomen (www.guidelines.ch) ∙ Teil der Massnahmen der Tröpfchenisolation ∙ Studien: Kombination mit Händehygiene ∙ Studien: während H1/N1-Epidemie ∙ Chirurgische Maske gleich wirksam wie Tb-Maske PMID 20597683 / PMID: 20088690 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 10 Hustenetikette http://www.cdc.gov/flu/protect/covercough.htm D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 11 Tröpfchen-Isolationen ∙ Bei V.a. oder bestätigter Influenza Tröpfchenisolation (www.guidelines.ch Stichwort Tröpfchenisolation) Dauer: ∙ bis 24h afebril oder ∙ 5 Tage Symptomdauer ∙ länger bei Immunsuppression D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 12 Grippe-Impfung ∙ Indikation: Impfung ∙ Risikopopulation Kleinkinder und ältere Menschen Chronisch Kranken Immunsupprimierten Schwangeren Impfung wirkt schlechter …darum alle impfen die mit Risikopopulationen im Kontakt sind,…. Impfempfehlung BAG D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 13 Sechs gute Gründe sich impfen zu lassen (BAG) • Sich selber schützen • Exponiert • Verhindert Komplikationen/schwere Verläufe • • • • Effizientes Team bleiben Übertragung auf den Mitmenschen vermindern Patientinnen und Patienten schützen Nebenwirkungen Impfempfehlung BAG D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 14 Grippeprävention: Situation am KSSG Bis 2014 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 15 Grippepräventionsprojekt am KSSG (HaIP) Zusammenarbeit Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel und Infektiologie/Spitalhygiene, Kantonsspital St. Gallen, Universitätsspital Basel • Schutz des Patienten vor im Spital übertragener Influenza • Aufbau eines Surveillance-Systems • Entwicklung und Testung eines Interventionsprogrammes • Neue Erkenntnisse zu Barrieren und Möglichkeiten für die Grippeprävention D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 16 Surveillance • • • • Nosokomiale Infektionen Durchimpfungsraten Adhärenz mit der Händehygiene Isolationen • Adhärenz mit dem Masken-tragen • Adhärenz mit der Hustenetikette D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 17 Kriterien Influenzadiagnostik Influenzasaison 2014/15 Influenzasaison 2015/16 Temperatur > 37.7° oder Fiebergefühl und akute respiratorische Symptome oder Myalgien/ Kopfschmerzen Definition (nosokomiale) Influenza Kriterien Influenzadiagnostik + positiver Influenzatest (nosokomial: positiver Test >72 h nach Eintritt) Influenzatest Schnelltest Lokalisation Diagnostik Nasenrachenabstrich durch Ärzte Nasenabstrich durch Pflege Anteil stationäre Pat mit positivem Abstrich (Anzahl pos. Patienten/alle abgestrichenen Patienten) 29% (86/298) 25% (104/421) Anteil Pat mit nosokomialer Infektionen (Anzahl Pat mit nosokomialer Infektion/alle hospitalisierten Pat mit Influenza) 26% (22/86) 11% (11/104) Keine Niedrig Keine Niedrig Interventionen Durchimpfung medizinisches Personal D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 18 Saison 15/16, KSSG, Standort St.Gallen Abstriche bei hospitalisierten Patienten 14 12 10 8 6 INFA INFB 4 NEG 2 0 421 Abstriche, 104 (25%), 11 (11%) nosokomiale Infektionen D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 19 Saison 2015/16: Anzahl Abstriche/Abteilung 60 50 40 30 INFA INFB 20 NEG 10 0 D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 20 Isolationen • 2014: KEINE Influenza-Isolationen • 2015: 98 Patienten isoliert (3 V.a., 85 bestätigte Influenza) • 2016: 119 Patienten isoliert (31 V.a., 86 bestätigte Influenza) D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 21 Entwicklung Präventionsintervention ∙ Literaturreview: ∙ Bestehende Interventionsprogramme wirken bei Pflegenden kaum ∙ Evidenz die das erklären könnte ungenügend Was sind Verhaltensmuster, Strategien und Bedingungen, welche die Umsetzung von Influenzaprävention (Händehygiene, Maske und Impfung) im Akutspital ermöglichen? D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 22 Entwicklung Präventionsintervention Qualitative Untersuchung (2016): ∙ Interviews mit 38 Pflegenden aller Hierarchieebenen ∙ 3 Gruppengespräche und 23 Einzelgespräche ∙ Datenanalyse läuft Quantitative Untersuchung (2016-2017): ∙ Verteilung der Faktoren welche Umsetzung der Prävention erklären Interventionsprogramm und Testung (2017-19) ∙ Basierend auf Voruntersuchungen und mit beteiligten Personen: Definition der zu messenden Outcomes und Entwicklung eines Programmes ∙ Testung des Programmes als Pilot und Cluster randomisierte Studie D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 23 Fazit ∙ Influenza-Übertragungen im Spital sind Realität ∙ Entwicklung einer funktionierenden Surveillance ist aufwendig und nötig ∙ Grippepräventionsmassnahmen sind vielschichtig ∙ Es braucht gutes Vorwissen um ein Interventionsprogramm zu entwickeln, welches getestet werden kann D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene 24 Unsere Patienten sind vor Influenza geschützt Grippepräventionsmassnahmen schützen unsere Patienten Impfungen und Hygiene sind Bestandteil unseres Alltags D.Flury/Infektiologie-Spitalhygiene