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MANAGEMENT
Verladerampen:
Acht Tipps aus der Praxis
Verladerampen bieten
hygienische und arbeitswirtschaftliche Vorteile.
Worauf Sie beim Bau
einer Rampe achten sollten, zeigen pfiffige Beispiele aus der Praxis.
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B
eim Neu- und Umbau von Ställen
wird oft nicht an die Verladerampe
gedacht. Doch mit entsprechenden
Verladehilfen lässt sich viel Zeit einsparen.
Der größte Vorteil liegt darin, dass sich die
Schweine leichter treiben lassen und
schneller auf den LKW laufen. Da einige
Vermarkter die Vorkosten je Tier anhand
der Verladezeiten festlegen, kann man bares Geld sparen.
Außerdem bringt eine Verladerampe
auch hygienische Vorteile. Denn durch
eine Schwarz-Weiß-Trennung wird das Risiko einer Krankheitseinschleppung in den
Betrieb reduziert. Voraussetzung dabei ist,
dass die LKW-Fahrer nur den Schwarz-
und das Stallpersonal nur den Weißbereich
betreten. Auch muss gewährleistet sein,
dass keine Schweine zurück in den Stall
laufen können und kein Waschwasser in
den Stallbereich gelangt. Für Betriebe mit
mehr als 700 Mastschweinen bzw. 150 Sauen ist laut Schweinehaltungshygieneverordnung eine Verladerampe Pflicht.
Beim Bau sollten Sie darauf achten,
dass die Seitenwände geschlossen, der Verladebereich ausreichend beleuchtet und
die Steigung der Rampe sowie der LKWKlappe nicht zu groß sind.
Welche weiteren Details wichtig sind,
zeigen acht gelungene Beispiele aus der
Praxis.
Birgit Hoffleit
Schutz vor Wind und Wetter
Schwarz-WeißTrennung: Rainer Bahr
aus Scholderup (Schleswig-Holstein) hat seine Rampe mit einer
Schwenktür in einen Schwarzund Weißbereich unterteilt. Der
Landwirt treibt die Tiere bis
zur Tür, wo sie vom Viehhändler übernommen werden. Die
Tür wird geschlossen und die
Schweine verladen. Sie wird erst
wieder geöffnet, wenn alle Tiere
auf dem LKW sind. Da Landwirt
und Fahrer ihre Bereiche nicht
verlassen, bleiben Schwarz- und
Weißbereich getrennt.
Damit die Schweine auch bei Wind
und Regen ohne Probleme laufen, hat
Friedrich-Peter Feldhaus aus Südenseehof (Schleswig-Holstein) seine
Verladerampe komplett überdacht.
Die Seiten der 4 x 2,5 m großen Rampe hat er bis auf eine Höhe von 1,25 m
betoniert und nach außen mit Trapezblechen verkleidet. Damit noch genügend Licht in den Verladebereich gelangt, hat Feldhaus eine Lichtplatte in
die Seitenwand integriert.
Die Höhe der Rampe wurde so bemessen, dass die Tiere waagerecht auf
den Transporter laufen können. An
der Auflagekante für die LKW-Klappe wurden links und rechts zwei
Schwenkgitter montiert. Mit ihnen
kann man die Verladeklappe komplett verschließen, so dass die Schweine nicht zurück in den Stall laufen
können.
Fotos: Heil, Hoffleit (6), Lehnert
Trittsicherer Boden: Beim Verladen wird der
Boden der Rampe durch Kot und Harn schnell rutschig. Damit die Schweine trotzdem Halt finden und
ohne Probleme laufen, hat Heinrich Lass aus Ulsnis
(Schleswig-Holstein) beim Betonieren seiner Rampe Querrillen in die Schräge eingelassen. Dazu wurden nach dem Abziehen des Betons mit einem 2 cm
starken Brett etwa 1 cm tiefe Rillen in den Beton auf
der gesamten Breite der Verladerampe gedrückt. Ein
Dach schützt die Schweine zusätzlich vor Regen.
Auflagekante für die Klappe: Damit die Schweine zügig
laufen, ist es wichtig, einen ebenen Übergang zwischen Rampe und
Klappe des Viehtransporters zu schaffen. Nils Iversen aus Berend
(Schleswig-Holstein) hat beim Bau eine Auflagekante für die Klappe ausgespart. Sie ist 12 cm tiefer als die Oberkante der Rampe und
knapp 40 cm breit. Damit die Kanten nicht beim Rangieren beschädigt werden, hat der Mäster Winkeleisen in den Beton eingelassen.
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MANAGEMENT
Mobile Rampe: Da Peter-Heinrich MedauSchumann aus Schnarup-Thumby (SchleswigHolstein) die Durchfahrt neben seinem Maststall auch für andere Fahrzeuge nutzen muss,
hat er eine mobile Verladerampe gebaut, die
einfach mit dem Frontlader umgesetzt werden
kann. Sie besteht aus einem 2 x 4 m großen
Rahmen aus Doppel-T-Trägern, der an die
Höhe der Stalltüren angepasst ist. Der Boden
besteht aus 0,5 cm starkem Riffelblech. An den
Seiten dienen Kunststoffprofile als Abtrennung.
Ein Spalt am Boden erleichtert das Reinigen.
Um die Rampe einfacher transportieren zu
können, kann eine Seite hochgeklappt werden.
ZUSÄTZL. TRÄNKEN
A
ZUSÄTZL.
ABTRENNUNG
BREIAUTOMATEN
KONTROLLGANG
TOR
Zeichnung: Thiemeyer
B
Tiere vorsortieren: Um Zeit beim Verladen zu spa-
ren, sortiert Hendrik Holzmeier aus Hüllhorst (NRW)
die Schweine schon im Stall vor. Dazu kann er seine
60er-Großgruppen mit einem schwenkbaren Absperrgitter in zwei Bereiche abteilen. Hier haben bis zu 10
Tiere Platz. Wenn der Transporteur kommt, muss Holzmeier nur noch die Schweine aus dem abgetrennten Teil
auf den LKW treiben. Um noch mehr Platz für die
Schlachttiere zu haben, würde Holzmeier die Verladebuchten künftig sogar noch etwas größer anlegen.
Boden aus Betonspalten: Peter Stork aus Hoetmar (NRW)
hat seine Rampe mit Spaltenboden ausgelegt. Dadurch ist sie trittsicher und zudem gut zu reinigen. Die Auflage für den Spaltenboden hat der Mäster aus Kalksandsteinen gemauert. Die Rampe ist
zu zwei Seiten komplett geschlossen. Für einen sauberen Anschluss
an die Verladeklappe sorgen höhenverstellbare Schwenktore aus
18 mm dicken, wasserfest verleimten Sperrholzplatten. Als Ablage
für Schlagstempel, Tusche und Schreibzeug hat Stork an der Seitenwand seiner Verladerampe eine etwa 30 x 50 cm große Sperrholzplatte mit Winkeleisen befestigt. So sind die Arbeitsgeräte immer
griffbereit.
Verladebuchten sparen Zeit: Christian Mu-
cker aus Wildeshausen (Niedersachsen) hat am Ende
des Zentralganges einen zusätzlichen Raum mit Verladebuchten eingerichtet. Etwa 45 Minuten vor dem
Transport werden die Schweine vorsortiert. In der
Verladebucht haben 22 Tiere und in den vier angeschlossenen Wartebuchten jeweils 13 Tiere Platz. Zusätzlich können im Gang weitere 20 Schweine untergebracht werden. Der Viehhändler hat direkten Zugriff auf die Buchten und kann die Schweine
selbstständig verladen. In der Zwischenzeit kann
Mucker die restlichen Tiere sortieren. Das Verladen
von 200 Schweinen dauert so nur eine halbe Stunde.
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