Utsch Pressemitteilung-Was ist ein ADC - ADC

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Wie Augendiagnostikcentren die Früherkennung und Behandlung verbessern
Dr. Martin Utsch
Niedergelassener Augenarzt
Geschäftsführer des AugenDiagnostikCenters Bonn/Rhein-Sieg
Das Glaukom ist eine der Erkrankungen, die in den letzten Jahren eine der tiefgreifendsten
Änderungen in Diagnose, Therapie und Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung erfahren
hat.
Die Sicherheit im Bezug auf diese Erkrankung ist ein Faktum, das von Patienten besonders mit
zunehmendem Alter nachgefragt wird. An uns als Ärzten liegt es, diese Sicherheit für den Patienten
zur Verfügung zu stellen und zwar a) auf technisch und wissenschaftlich hohem Niveau und b) mit
einem, dem heutigen Anspruch entsprechenden Service.
Die Bedeutung dieser "Sicherheit" ergibt sich schon aus der Tatsache, dass immerhin 1,9 Prozent der
Gesamtbevölkerung am Glaukom leiden, wobei dieser Anteil bei den über 70-Jährigen in
Industrienationen sogar bei 10 Prozent liegt. Maximal ein Drittel dieser Patienten ist sich dieser
Tatsache bewusst. Das Glaukom ist einmal als "der stille Dieb der Lebensqualität" bezeichnet worden,
da im Gegensatz zu anderen drastischen Wahrnehmungen der Beginn und der weitgehende
Fortschritt einer Glaukomerkrankung praktisch nicht wahrgenommen wird. Auch im Hinblick auf die
Änderung der Altersstruktur der Gesellschaft (Stichwort: junge Alte) ist diese Sicherheit im Bezug auf
die Sehfunktion und damit die Lebensqualität im Alter ein eminent wichtiger Faktor.
Auch das Management eines Glaukoms, wenn es denn festgestellt worden ist, ist ein Faktor, der die
Lebensqualität entscheidend beeinflusst. Der sog. Gold-Standard früherer Jahre, der ß-Blocker,
verliert unter dem Einfluss der Ergebnisse, die unter anderem mit den vorgestellten neuen Verfahren
gewonnen werden, rapide an Bedeutung.
Was ist nun ein ADC?
Das Augen Diagnostik Center ist ein Zusammenschluss von engagierten Augenärztinnen und
Augenärzten, die Ihren Patienten Untersuchungen und Behandlungen nach dem bestmöglichen
wissenschaftlichen Standard und mit konsequenten Service anbieten wollen. Der Zusammenschluss
dieser Kolleginnen und Kollegen ist eine logische Konsequenz aus der Tatsache, dass Instrumente
und Me-thoden auf diesem medizinischen Niveau hohe Investitionen in Geräte, Personal, eigene
Weiterbildung, u. v. a. erfordern, die der Einzelne nicht mehr leisten kann. Daneben ergeben sich
durch die gemeinsame Tätigkeit Synergieeffekte, die wiederum dem Ziel einer bestmöglichen
Patientenversorgung dienen.
Diese Verbesserung der Versorgung resultiert in einer fundierteren Diagnosestellung (Therapie
ja/nein, ab wann, keine unnötige Therapie von Patienten), einer wesentlich früheren Erkennung der
Erkrankung zu einem Zeitpunkt, da noch keine gravierenden Schäden am Auge entstanden sind, und
einem besseren Management einer einmal eingetretenen Erkrankung.
Die konventionelle Untersuchung beim Glaukom, aber auch bei sog. Okulärer Hypertension oder als
Grunduntersuchung bei Patienten jenseits des 40. Lebensjahres umfasst die Druckmessung sowie die
Beurteilung des Gesichtsfeldes und der Papillen.
Alle drei Methoden haben absolut ihre Berechtigung und aufgrund der Vielzahl mit ihnen vorliegenden
Untersuchungen einen unbe-strittenen Stellenwert. Nichtsdestotrotz ist der Augendruck seit mehr als
fünf Jahren nicht mehr Bestandteil der Definition des Glaukoms und gleichzeitig gewannen andere
Betrachtungsweisen der Glaukomerkrankung und damit auch andere Untersuchungsmethoden an
Bedeutung.
Folgende Geräte werden im ADC eingesetzt:
Laser Scanning Tomografie (Heidelberg Retinal Tomograph II)
Bei dem Laser Scanning Tomograph werden mit einem Laserstrahl in 32 Ebenen horizontale Schnitte
durch den Sehnerv oder die Netzhaut gelegt. Das von den Strukturen der Netzhaut reflektierte Licht
wird vom Gerät aufgefangen und ausgewertet. Hieraus errechnet der Computer eine Reihe von
zweidimensionalen Bildern, die er anschließend zu einer dreidimensionalen Darstellung
zusammensetzt. Man erhält die genaue Größe der Papille, Tiefe und Volumen der Exkavation und
eine Vielzahl weiterer Parameter. Die gewonnen Daten werden mit denen von Augengesunden
verglichen und Abweichungen von der Norm dargestellt.
Mit dem HRT II kann der Augenarzt bereits in einem frühen Stadium feststellen, ob
Nervenfasergewebe zerstört ist. Dies gilt insbesondere für die Fälle, in denen das normale
Gesichtsfeld keine Veränderungen aufweist. Daneben ist die Möglichkeit der Verlaufskontrolle von
entscheidender Bedeutung für das langfristige Management der Glaukomerkrankung. Die
aufgenommenen Bilder werden gespeichert und mit den späteren Untersuchungen verglichen. Nun
lässt sich bereits eine minimale Zunahme von Glaukomschäden erkennen und so kann die
bestmögliche Therapie frühzeitig einsetzen.
Optical Coherence Topography (OCT)
Auch das OCT ist ein nicht invasives bildgebendes Verfahren, das quasi einen optischen Schnitt durch
die Netzhaut (Dicke der Netz-hautmitte 170µm = 0.17 mm) legt. Das OCT kann man mit einem CT
oder einer Kernspinuntersuchung, nur wird statt hier Licht verwendet. Damit ist eine deutlich bessere
Auflösung erzielbar und zwar werden Schichten erkannt, die 10µm = 0,01 mm voneinander entfernt
sind. Das OCT hat sich besonders in der Diagnostik von Reduktionen der Nervenfaserschichtdicke
bewährt.
Daneben können Veränderungen der Netzhaut diagnostiziert werden, wie z. B. Netzhautschwellung
bei Diabetes, zentrale Netzhautlöcher, Muttermale der Netzhaut (Naevus) und die altersbedingten
Makuladegeneration. Die altersbedingte Makuladegeneration ist neben dem Glaukom die häufigste
Erblindungsursache in Deutschland. Erste Studien lassen erkennen, dass das OCT in Zukunft durch
die Messung der Nervenfaserdicke auch bei der Früherkennung des Glaukoms von Bedeutung sein
könnte.
FDT (Gesichtsfeldmessung)
Im Gegensatz zur normalen Gesichtsfeldmessung arbeitet die FDT- Gesichtsfeldmessung nicht mit
Lichtpunkten, sondern mit sich bewegenden Streifenmustern. In der Netzhaut gibt es zwei große
Gruppen von Nervenzellen (Ganglienzellen) die so genannten magnozellulären (=großen) und
parvozellulären (=kleinen). Histologische Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Glaukom die
Gruppe der großen Nervenzellen schneller geschädigt werden als die kleineren Nerven-zellen. Die
großen Nervenzellen sind u. a. für die Verarbeitung von Bewegung verantwortlich. Deshalb eignet sich
die FDT-Gesichtsfeldmessung mit ihren sich bewegenden Streifenmustern besonders, die Funktion
jener Ganglienzellen zu überprüfen, die früh beim Glaukom geschädigt werden.
Auch hier muss der Patient einen bestimmten Punkt während der gesamten Untersuchung fixieren
und einen Knopf drücken, sobald er ein Muster erkennt. Eine Bestimmung des Gesichtsfeldes mit dem
FDT ist ebenfalls nicht invasiv und erfordert keinen hohen Zeitaufwand: ca. 45 Sekunden pro Auge.
Bestimmung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
Der Augendruck ist ein wichtiger Parameter bei der Diagnosestellung für das Glaukom. Besonders
wichtig ist jedoch die Messung des Augendruckes zur Kontrolle des Therapieerfolges. Das Ergebnis
der Augendruckmessung hängt jedoch von der Hornhautdicke ab. Bei der Einführung der
applanatorischen Augendruckmessung durch Goldmann wurde von einer durchschnittlichen
Hornhautdicke von 570µm (= 0,57 mm) ausgegangen. Viele Patienten haben jedoch eine dickere oder
dünnere Hornhaut. Das Messergebnis wird stark davon beeinflusst; bei einer um 60 µm dünneren
oder dickeren Hornhaut kann der tatsächliche Augeninnendruck durchaus um 5 mmHg höher oder
tiefer liegen.
Für welche Patienten sind nun diese Untersuchungen wichtig?
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Glaukompatienten
Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck ohne weitere Glaukomzeichen
Patienten mit Veränderungen am Sehnerv
Patienten mit Netzhauterkrankungen
Personen, die besondere Risikofaktoren für eine Glaukomerkrankung aufweisen, zum
Beispiel: Kurzsichtigkeit oder allgemeine Durchblutungsstörungen
Alle, die aus anderen Gründen eine besonders gründliche Untersuchung ihrer Augen
wünschen
Das Angebot umfasst aber nicht nur hochqualifizierte Diagnostik sondern auch einen zeitgemäßen
Service, um die mit den Untersuchungen verbundenen Umstände so problemlos wie möglich zu
gestalten.
Dazu gehört ein integriertes internet-basiertes System, welches beginnt mit einem intelligenten
Kalender zur patientenorientierten Planung, die dem Augenarzt vor Ort eine umgehende Buchung von
Terminen ermöglicht und den Patienten jegliche Wartezeit erspart. Das System speichert, sichert und
verwaltet die Daten und stellt die Ergebnisse der Untersuchungen über einen den
Datenschutzrichtlinien in der Medizin entsprechenden Download-Pfad den peripheren Praxen zur
Verfügung.
Da alle Partner des ADC auch in der Befundung der Resultate entsprechend weitergebildet sind, wird
eine Steigerung der Kompetenz in der ambulanten Versorgung erreicht, die in einer Verbesserung der
horizontalen und vertikalen Versorgungstiefe resultiert. Dies bedeutet für die Patienten wohnortnahe
Medizin (horizontale Abde-ckung der Fläche) sowie Diagnose und Behandlung "state of the art".
Abschließend sei erwähnt, dass das Glaukom hier exemplarisch herangezogen wurde, um das Prinzip
des ADC zu verdeutlichen. Wie der zweite Teil des Terminus GLAUKOM PLUS nahe legt, wird das
Konzept des ADC auch in anderen Bereichen der Augenheilkunde die Versorgung der Patienten
optimieren. An diesem Ziel arbeiten die 34 beteiligten Augenärztinnen und Augenärzte des ADC
Bonn-Rhein- Sieg. Dazu werden Diabetes, Pigmentierungen der Netzhaut (Aderhautnaevi) und vor
allem das weite Feld der altersbedingten Maculopathie gehören.
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