Hilfsmittel gegen Dekubitus

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Bekanntmachung der
fortgeschriebenen
Produktgruppe 11 "Hilfsmittel gegen Dekubitus"
des Hilfsmittelverzeichnisses nach § 128 SGB V
vom 28. Oktober 2005
Vorbemerkungen
Die Spitzenverbände der Krankenkassen gemeinsam erstellen ein Hilfsmittelverzeichnis. In
dem Verzeichnis sind die von der Leistungspflicht umfassten Hilfsmittel aufzuführen und
die dafür vorgesehenen Festbeträge oder vereinbarten Preise anzugeben. Das Verzeichnis
ist regelmäßig fortzuschreiben. Vor Erstellung und Fortschreibung des Verzeichnisses ist
den Spitzenorganisationen der betroffenen Leistungserbringer und Hilfsmittelhersteller
Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben; die Stellungnahmen sind in die Entscheidung
einzubeziehen. Das Hilfsmittelverzeichnis ist im Bundesanzeiger bekannt zu machen
(§ 128 SGB V).
Hinweise zum Aufbau einer Produktgruppe
Eine Produktgruppe besteht aus folgenden Abschnitten:
1. Gliederung
Jeder Produktgruppe ist eine Gliederung vorangestellt, aus der sich die enthaltenen Untergruppen und Produktarten ersehen lassen.
2. Definition und Indikationsbereiche
Die Definition enthält Informationen zu der Produktgruppe, insbesondere Begründungen
für Leistungsentscheidungen der Gesetzlichen Krankenversicherung, Hinweise zur Rechtsprechung und globale Beschreibungen der Indikationsbereiche bzw. Einsatzgebiete der
Produkte.
3. Standards gemäß § 139 SGB V
Sie beschreiben die medizinischen und technischen Anforderungen an die Produkte, die
eingehalten und nach wissenschaftlichem Standard nachgewiesen werden müssen, damit
eine Aufnahme in das Hilfsmittelverzeichnis erfolgen kann
Die Standards werden in den Antragsformularen konkretisiert.
4. Beschreibung der Produktart
Die Erläuterungen zur Produktart beschreiben die Zweckbestimmung, Art, Materialien,
Wirkungsweise und Indikationen.
5. Produktübersicht
Die Auflistung enthält die Hilfsmittel mit Angabe der Positionsnummer, der Bezeichnung
(= Name des Produktes), des Herstellers und der Konstruktionsmerkmale.
Neue Erkenntnisse im Bereich der Hilfsmittel gegen Dekubitus haben eine grundlegende
Aktualisierung der Produktgruppe 11 "Hilfsmittel gegen Dekubitus" erforderlich gemacht.
Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben daher die Produktgruppe fortgeschrieben.
Da eine komplett neue Einteilung der Produkte notwendig war und auch einige bisherige
Produktarten nicht mehr berücksichtigt werden konnten, da keine medizinischen und
pflegerischen Erkenntnisse vorliegen, die belegen, das die Produkte als Hilfsmittel gegen
Dekubitus sinnvoll und zweckdienlich sind, wurde es erforderlich, die Produktgruppe
komplett neu zu erstellen.
Die Veröffentlichung der fortgeschriebenen Produktgruppe erfolgt zunächst ohne die Einzelproduktübersicht. Die Hersteller, die eine Aufnahme ihrer Produkte in die neue Einzelproduktübersicht anstreben, müssen bis zum 31. Juli 2006 ihre Produkte neu zur Aufnahme in das Hilfsmittelverzeichnis anmelden und entsprechende Nachweise nach den
neuen Standards vorlegen. Sofern die Produkte die Voraussetzungen für die Aufnahme in
das Hilfsmittelverzeichnis erfüllen, werden diese in die Einzelproduktübersicht der neuen
Produktgruppe aufgenommen und erhalten dann eine neue Positionsnummer. Die bisherige Einzelproduktübersicht behält noch bis zum 31. Juli 2006 ihre Gültigkeit. Anschließend wird diese außer Kraft gesetzt.
Produkte, für die zu einem späteren Zeitpunkt der Antrag zur Aufnahme in das Hilfsmittelverzeichnis gestellt wird oder für die erst zu einem späteren Zeitpunkt die erforderlichen Nachweise vorgelegt werden, werden in Nachträgen zum Hilfsmittelverzeichnis berücksichtigt.
Die Spitzenverbände der Krankenkassen gemeinsam machen gemäß § 128 SGB V die
fortgeschriebene Produktgruppe 11 "Hilfsmittel gegen Dekubitus" des Hilfsmittelverzeichnisses sowie als Anlagen die Antragsformulare, welche eine Ergänzung der Standards
nach § 139 SGB V sind, die Prüfmethoden und die Erhebungsbögen zur Versorgung mit
Hilfsmitteln gegen Dekubitus, welche von Ärzten, Pflegekräften o.ä. ausgefüllt werden
sollen, bekannt:
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Gliederung
Gliederung der Produktgruppe 11. – Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort 11. – Leib/Rumpf
11.11.01
nicht besetzt
11.11.02
nicht besetzt
11.11.03
nicht besetzt
11.11.04
nicht besetzt
11.11.05
Statische Positionierungshilfen
- Statische Positionierungshilfen zur Lagerung (Extremitäten)
- Statische Positionierungshilfen zur Lagerung (Teilkörper)
- Statische Positionierungshilfen zur Lagerung (Ganzkörper)
0
1
2
Anwendungsort 29. - Ganzkörper
11.29.01
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
- Weichpolsterauflagen
- Schaumauflagen mit einteiliger Liegefläche
- Schaumauflagen mit unterteilter Liegefläche
- Schaumauflagen mit austauschbaren Elementen
- Weichpolsterauflagen (Sondergrößenversorgung)
- Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung) mit einteiliger Liegefläche
- Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung) mit unterteilter Liegefläche
- Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung) mit austauschbaren Elementen
11.29.02
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen Weichlagerung
- Luftgefüllte Auflagen, nicht motorisiert
- Luftgefüllte Auflagen, multizelluläres modulares System
- Luftgefüllte Auflagen, motorisiert, manuell geregelt
- Luftgefüllte Auflagen, motorisiert mit Luftstrom, manuell geregelt
- Luftgefüllte Auflagen, motorisiert, automatisch geregelt
- Luftgefüllte Auflagen, motorisiert mit Luftstrom, automatisch geregelt
11.29.03
0
1
2
3
4
5
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), nicht motorisiert
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), multizelluläres modulares
System
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), motorisiert, manuell
geregelt
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), motorisiert mit Luftstrom,
manuell geregelt
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), motorisiert, automatisch
geregelt
- Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung), motorisiert mit Luftstrom,
automatisch geregelt
11.29.04
0
1
2
3
4
5
6
7
0
1
2
3
4
5
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen, manuell geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom, manuell geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen, automatisch geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom, automatisch geregelt
Stand: 28.10.2005
0
1
2
3
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Gliederung
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen (Sondergrößenversorgung), manuell
geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen (Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
manuell geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen (Sondergrößenversorgung), automatisch
geregelt
- Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen (Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
automatisch geregelt
11.29.05
4
5
6
7
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
- Schaummatratzen mit einteiliger Liegefläche
0
- Schaummatratzen mit unterteilter Liegefläche
1
- Schaummatratzen mit austauschbaren Elementen
2
- Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung) mit einteiliger Liegefläche
3
- Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung) mit unterteilter Liegefläche
4
- Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung) mit austauschbaren Elementen 5
11.29.06
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen Weichlagerung
- Luftgefüllte Matratzen, nicht motorisiert
- Luftgefüllte Matratzen, motorisiert, manuell geregelt
- Luftgefüllte Matratzen, motorisiert mit Luftstrom, manuell geregelt
- Luftgefüllte Matratzen, motorisiert, automatisch geregelt
- Luftgefüllte Matratzen, motorisiert mit Luftstrom, automatisch geregelt
11.29.07
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
- Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung), nicht motorisiert
- Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung), motorisiert, manuell
geregelt
- Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung), motorisiert mit Luftstrom,
manuell geregelt
- Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung), motorisiert, automatisch
geregelt
- Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung), motorisiert mit Luftstrom,
automatisch geregelt
11.29.08
0
1
2
3
4
0
1
2
3
4
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen, manuell geregelt
0
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen mit Luftstrom, manuell geregelt
1
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen, automatisch geregelt
2
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen mit Luftstrom, automatisch geregelt
3
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen (Sondergrößenversorgung), manuell
geregelt
4
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen (Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
manuell geregelt
5
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen (Sondergrößenversorgung), automatisch
geregelt
6
- Luftgefüllte Wechseldruck-Matratzen (Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
automatisch geregelt
7
11.29.09
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen, nicht motorisiert
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen, motorisiert, manuell geregelt
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen, motorisiert, automatisch
geregelt
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen (Sondergrößenversorgung,
nicht motorisiert
Stand: 28.10.2005
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Gliederung
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, manuell geregelt
- Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, automatisch geregelt
11.29.10
5
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
- Seitenlagerungssysteme (einteilige Systeme)
- Seitenlagerungssysteme (mehrteilige Systeme)
- Seitenlagerungssysteme mit integriertem Wechseldruck
- Seitenlagerungssysteme (einteilige Systeme) - Sondergrößenversorgung
- Seitenlagerungssysteme (mehrteilige Systeme) - Sondergrößenversorgung
- Seitenlagerungssysteme mit integriertem Wechseldruck –
Sondergrößenversorgung
11.29.11
4
0
1
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3
4
5
Dynamische Systeme zur Stimulation von Mikrobewegungen
- Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen
- Aktive Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen
- Komplettsysteme (Sondergrößenversorgung) zur Stimulation von Mikrobewegungen
- Aktive Komplettsysteme (Sondergrößenversorgung) zur Stimulation von
Mikrobewegungen
0
1
2
3
Anwendungsort 39. - Gesäß
11.39.01
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
- Weichpolstersitzkissen
- Schaumsitzkissen mit einteiliger Sitzfläche
- Schaumsitzkissen mit unterteilter Sitzfläche
- Schaumsitzkissen mit austauschbaren Elementen
11.39.02
Gelgefüllte Sitzhilfen
- Polymer-, Elastomer- oder Fluid-Gelkissen
- Hybridsysteme, kombinierte Gel- und Schaumsitzkissen
11.39.03
0
1
Luftgefüllte Sitzkissen
- Luftgefüllte Sitzkissen, Einkammer / Mehrkammer
- Luftgefülltes Sitzkissen, multizelluläres modulares System
- Luftgefüllte Wechseldrucksitzkissen
- Hybridsysteme, kombinierte Luft- und Schaumsitzkissen
11.39.04
0
1
2
3
0
1
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Sonstige Sitzkissen
- Gitter-Strukturkissen
- Kissen mit verschiebbaren Füllungen
0
1
Anwendungsort 41. – Rücken
11.41.01
Rückensysteme
- Weichpolsterrückensysteme
- Schaumstoffrückensysteme mit einteiliger Fläche
- Schaumstoffrückensysteme mit unterteilter Fläche
- Polymer- oder Elastomer-Gelrückensysteme
- Luftgefüllte Rückensysteme, Einkammer / Mehrkammer
- Luftgefüllte Rückensysteme, motorisiert
- Hybrid-Rückensysteme, kombinierte Luft- und Schaumstoffsysteme
- Hybrid-Rückensysteme, kombinierte Gel- und Schaumstoffsysteme
Stand: 28.10.2005
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
- Sonstige Rückensysteme
Stand: 28.10.2005
Gliederung
8
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Gliederung
Anwendungsort 99. – Ohne speziellen Anwendungsort/Zusätze
11.99.99
Abrechnungspositionen
- Zubehör
0
Einzelproduktauflistung:
11.99.99.0001
Bezüge
Merkmale:
Sofern ein weiterer Bezug zu den verordneten AntidekubitusSystemen erforderlich wird, können unter dieser Position die geprüften
und in der jeweiligen Einzelproduktbeschreibung des AntidekubitusSystems aufgeführten Bezüge abgerechnet werden
Stand: 28.10.2005
Seite: 5
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Definition der Produktgruppe 11. – Hilfsmittel gegen Dekubitus
1. Einführung
Hilfsmittel gegen Dekubitus dienen der Vorbeugung und unterstützen (begünstigen) die
Behandlung von Dekubitalulzera bei bettlägerigen oder ständig sitzenden Menschen und
werden am Markt in unterschiedlichsten Ausführungen und Qualitäten angeboten. Um eine
ausreichende und wirtschaftliche Versorgung gewährleisten zu können, müssen die Produkte
gemäß den jeweiligen Anforderungen individuell ausgewählt werden. Dem entsprechend
werden die diversen Arten von Antidekubitushilfsmitteln innerhalb dieser Produktgruppe
nach technischen Eigenschaften und nach den Wirkprinzipien unterteilt, eine Unterteilung
nach Indikationsbereichen erfolgt zunächst nur in groben Zügen. Erst in der Produktübersicht
werden jeweils die spezifischen Funktionseigenschaften und damit auch die vorgesehenen
Einsatzbereiche des einzelnen Produktes aufgelistet.
2. Medizinische Begriffsbestimmungen und Erläuterungen
Unter einem Dekubitalulkus, auch als Dekubitus, Druckgeschwür oder Wundliegen
bezeichnet, versteht man die trophische Schädigung von Gewebe, d.h. das betroffene
Körpergewebe wird – meist durch komprimierende Druckeinwirkung bedingt - nicht
ausreichend durchblutet (Ischämie) und so unzureichend mit Nährstoffen und Sauerstoff
versorgt.
Die so entstehende Wunde kann von den oberflächlichen Hautschichten über die tiefer
liegenden Bindegewebsschichten bis zum Knochen reichen. Dem zufolge werden im
folgenden die Dekubitalulzera entsprechend der Definition nach EPUAP (European Pressure
Ulcer Advisory Panel) in vier Stadien eingeteilt, wobei die Zuordnung zu den verschiedenen
Stadien oft nur sehr schwer möglich ist und die Grenzen fließend ineinander übergehen:
Stadium 1 –
Persistierende, umschriebene Hautrötung, bei intakter Haut. Weitere klinische
Zeichen können Ödembildung, Verhärtung und lokale Überwärmung sein.
Stadium 2 –
Teilverlust der Haut. Epidermis bis hin zu Anteilen der Dermis (Korium) sind
geschädigt. Der Druckschaden ist oberflächlich und kann sich klinisch als Blase,
Hautabschürfung oder flaches Geschwür darstellen.
Stadium 3 –
Verlust aller Hautschichten und Schädigung oder Nekrose des subkutanen Gewebes,
die bis auf die darunter liegende Faszie reichen kann. Der Dekubitus zeigt sich
klinisch als tiefes, offenes Geschwür.
Stadium 4 –
Verlust aller Hautschichten mit ausgedehnter Zerstörung, Gewebsnekrose oder
Schädigung von Muskeln, Knochen oder unterstützenden Strukturen (Sehnen,
Gelenkkapsel)
Dekubitalulzera können weiterhin mit Schmerzen, Einschränkung der Selbständigkeit,
sozialer Isolation, reduzierter Lebensqualität und einer Beeinträchtigung der
Stand: 28.10.2005
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Selbstwahrnehmungsfähigkeit (insbesondere des Körperschemas) einhergehen. Der
Dekubitus kann je nach Lokalisation, Ursache, Alter usw. unterschiedlich stark ausgeprägt
sein, Größe und Tiefe variieren dabei von Fall zu Fall erheblich. Zusätzlich kann sich die
Wunde infizieren, so dass sich der Heilungsprozess oft über Monate hinzieht. Generell sind
insbesondere die Körperstellen gefährdet, an denen die Haut unmittelbar dem Knochen
anliegt, wie z.B. Fersen, Trochanter, Kreuzbein oder Schulterblatt.
Dekubitalulzera sind i.d.R. eine indirekte Folge von Krankheiten und Behinderungen, die den
Betroffenen teilweise oder vollständig in seiner Bewegungsfähigkeit einschränken.
Infolgedessen sind insbesondere Patienten, die krankheits- oder behinderungsbedingt
ständig sitzen oder liegen dekubitusgefährdet. Die Dekubitusentstehung ist aber kein
monokausales Geschehen und kann nicht z.B. nur auf äußere Druckeinwirkung
zurückgeführt werden. Vielmehr ist ein Zusammenwirken mehrerer ungünstig wirkender
Faktoren (sogenannter Risikofaktoren) Auslöser für die Entstehung eines Dekubitalulkus.
Immer sind aber Druckkräfte und häufig auch Scherkräfte und Reibung beteiligt. Folgende
Risikofaktoren begünstigen zwar die Entwicklung, führen aber nicht zwangsläufig zu einem
Dekubitus:
-
Immobilität und Bewegungsmangel (hieraus resultierend lange Druckeinwirkung auf
die gefährdeten Körperstellen)
Inkontinenz
Bewusstseins- und Sensibilitätsstörungen, neurologische Störungen
Schlechter Allgemeinzustand durch z.B. Exsikkose, Anämie, Kachexie, hohes
Lebensalter
Scherkräfte und Reibung
bereits bestehende Hautdefekte durch z.B. Ekzeme, Allergien
Dekubitalulzera bilden sich vorwiegend bei permanent sitzenden oder liegenden, immobilen
Patienten. Insbesondere behinderte, ältere Menschen sind aufgrund reduzierter
Beweglichkeit, Sensibilitätsverlusten und Hautveränderungen besonders stark gefährdet.
Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu können, müssen einerseits die
einzelnen dekubitogenen Faktoren eingeschätzt werden und andererseits ein Gesamtrisiko
erkennbar sein, dies kann mit Hilfe von Risikoskalen ermittelt werden. Diese sind so
aufgebaut, dass für einzelne Risikofaktoren Punktwerte vergeben werden. Zur
standardisierten Einschätzung des Dekubitusrisikos existieren eine Vielzahl von
Risikoskalen, innerhalb dieser Produktgruppe wird – wenn nicht ausdrücklich anders
angegeben - immer die so genannte Braden-Skala als Basis angenommen.
Auch wenn in den Qualitätsstandards z.T. keine Grenzwerte angegeben werden, ist es
erforderlich die entsprechenden Daten auf Basis vergleichender Prüfungen zu erheben und
in den Einzelproduktbeschreibungen anzugeben. Nur so ist eine adäquate Auswahl und
Vergleichbarkeit der Produkte gegeben.
3. Hilfsmittelversorgung bei Dekubitus
Um der Entstehung eines Dekubitus entgegen zu wirken, sollte die Lage des Patienten so oft
wie möglich verändert werden. Wenn pflegerische Maßnahmen nicht ausreichen bzw. aus
medizinischen Gründen nicht konsequent genug ausgeführt werden können (z.B. Lagerung
bei Schmerzpatienten), so können zur Prävention und zur Unterstützung der therapeutischen
Maßnahmen Hilfsmittel gegen Dekubitus eingesetzt werden. Diese sollen die zuvor
erwähnten begünstigenden und ursächlichen Faktoren der Dekubitusentstehung vermeiden
bzw. abschwächen und werden nach technischen Merkmalen unterschieden. Da es aber
eine Vielzahl von verschiedenen Systemen und „neue“ Entwicklungen gibt, kann der
folgende Überblick nicht den Anspruch erfüllen, vollständig zu sein.
Stand: 28.10.2005
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Liegehilfen werden für bettlägerige Patienten verwendet. Sie werden sowohl bei der
Prävention als auch zur Unterstützung der Behandlung von Dekubitalulzera eingesetzt.
Technisch werden zunächst Auflagen und Matratzen unterschieden, wobei die Auflagen auf
herkömmliche - i.d.R. auch bereits vorhandene – Matratzen aufgelegt werden und nicht
isoliert zu benutzen sind. Matratzen, oft auch als Matratzenersatz bezeichnet, werden
anstelle der herkömmlichen Matratze in das Bett eingelegt, ersetzen diese folglich und
werden somit auch eigenständig genutzt.
Von Standardmaßen abweichende Hilfsmittel – z.B. für Kinderversorgungen oder zur
Versorgung adipöser Patienten – werden innerhalb dieser Produktgruppe in speziellen
Produktarten geführt; eine Versorgung mit derartigen Produkten bedarf immer einer
gesonderten Begründung bzw. bei Kindern bis zu 5 Jahren einer gesonderten Bewertung
(siehe Erhebungsbogen zur Versorgung mit Hilfsmitteln gegen Dekubitus).
Sitzhilfen kommen bei immobilen, noch sitzenden Menschen aber auch bei Rollstuhlfahrern
zum Einsatz. Insbesondere letztere müssen besonders sorgfältig versorgt werden, um die
vorhandene Restmobilität nicht durch die Kissenversorgung einzuschränken.
Die fraglichen Hilfsmittel können sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapieergänzung
eingesetzt werden und funktionieren entweder nach dem Prinzip der Verkürzung der
Druckeinwirkungszeit (Wechsellagerung, dynamische Systeme, intermittierende Systeme)
bzw. nach dem Prinzip der Druckverteilung (Weichlagerung, statische Systeme, Systeme zur
Vergrößerung der Auflagefläche).
- Liege- und Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Die Produkte unterscheiden sich hinsichtlich der Materialbeschaffenheit, der
Materialqualität sowie der Oberflächengestaltung. Zum Teil sind auch
Kombinationsprodukte, z.B. mit Gelanteilen erhältlich. Diese Kissen, Matratzen
und Auflagen ersetzen nicht die regelmäßige Umlagerung, sondern können
bestenfalls das Lagerungsintervall um kurze Zeit ausdehnen.
- Gelgefüllte Hilfen
Diese Produkte enthalten synthetische Gele und dienen der Druckverteilung
sowie Stoßdämpfung (insbesondere Rollstuhlkissen). Gelgefüllte Hilfen zeigen
gleiche physikalische Eigenschaften wie menschliches Fettgewebe. Es wird also
ein „künstliches Fettpolster“ untergelegt und dadurch der Druck im Gewebe
gemindert. Scherkräfte werden durch die Gleitfähigkeit der Gele vermindert.
Spontanbewegungen sind möglich, ein tiefes Einsinken des Patienten, wie z.B.
bei Weichpolsterkissen, tritt nicht ein.
- Luftgefüllte Hilfen zur kontinuierlichen Weichlagerung
Diese Produkte werden (zum Teil mit Spezialgebläsen) aufgeblasen und können
dem Gewicht des Patienten angepasst werden bzw. passen sich automatisch an.
Sie wirken nach dem gleichen Prinzip wie Hilfen aus Schaumstoff, ihr Vorteil ist
die Anpassungsfähigkeit an das Patientengewicht und die platzsparende
Aufbewahrungsmöglichkeit. Innerhalb dieser Produktuntergruppen wird zwischen
manuell zu regelnden und sich automatisch regelnden Systemen unterschieden.
Letztere verfügen über unterschiedliche Sensortechnologien, die eine
kontinuierliche, automatische Anpassung der Innendrücke der Hilfsmittel bei
Lage- oder Positionierungsveränderungen der Patienten ermöglichen. Bei den
manuell zu regelnden Systemen muss bei Positionswechsel die Druckeinstellung
vom Anwender angepasst werden.
Stand: 28.10.2005
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
- Hilfen zur intermittierenden Entlastung (Wechseldrucksysteme)
Ein Pumpaggregat befüllt bzw. entlüftet die unterschiedlichen Luftkammern der
Produkte wechselweise mit Raumluft, so dass es ständig zu lokalen
Druckentlastungen durch Freilagerung und kontinuierlichen Druckverteilungen
kommt. Auch diese Produkte können einen regelmäßigen Lagerungswechsel des
Patienten nicht ersetzen. Innerhalb dieser Produktuntergruppen wird zwischen
manuell zu regelnden und sich automatisch regelnden Systemen unterschieden.
Letztere verfügen über unterschiedliche Sensortechnologien, die eine
kontinuierliche, automatische Anpassung der Innendrücke der Hilfsmittel bei
Lage- oder Positionierungsveränderungen der Patienten ermöglichen. Bei den
manuell zu regelnden Systemen muss bei Positionswechsel die Druckeinstellung
vom Anwender angepasst werden.
- Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Diese Matratzen sind in der Längsrichtung beweglich und ermöglichen es z.B.
durch Aufblasen verschiedener Luftkammern und Wendemechanismen, den
Patienten automatisch und regelmäßig von rechts nach links und umgekehrt zu
drehen; der Patient nimmt dabei in etwa eine 30°-Lage ein. Häufig lässt jedoch
die Compliance für diese Art Hilfsmittel sehr schnell nach, da z.B. der Patient das
Gefühl hat, „seekrank“ zu werden.
- Dynamische Systeme zur Stimulation von Mikrobewegungen
Diese Produkte bestehen zunächst aus einer Schaumstoffmatratze, welche aber
um spezielle Rahmen und Steuergeräte ergänzt werden. Die Produkte sollen über
verschiedene Mechanismen die Patienten wieder zur Durchführung von kleinsten
Eigenbewegungen animieren und so präventiv sowie therapeutisch begleitend
wirken.
- Statische Positionierungshilfen
Bei diesen Produkten handelt es ich um speziell geformte Kissen und
Polsterelemente welche zur hautschonenden Positionierung und Umlagerung
von Extremitäten bzw. des Rumpfes oder des gesamten Körpers dienen. Auch
sogenannte Fersenschoner, Gelenkschoner etc. finden sich hierunter
zusammengefasst. Die Produkte werden als konfektionierte Hilfsmittel in einer
sehr
großen
Vielfalt
an
Größen,
Formen
und
individuellen
Anpassungsmöglichkeiten angeboten.
Von der Leistungspflicht ausgeschlossen sind aber Gebrauchsgegenstände des
täglichen Lebens. Zu den Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens
gehören die Mittel, die allgemein Verwendung finden und üblicherweise von einer
großen Zahl von Personen benutzt werden bzw. in einem Haushalt vorhanden
sind, hier z.B. herkömmliche, rechteckige Kissen. Die Eigenschaft als
Gebrauchsgegenstand geht nicht schon dadurch verloren, dass dieser durch
gewisse Veränderungen (z.B. andere Formen) oder durch bestimmte Qualität
oder Eigenschaft behindertengerecht gestaltet wird. Daher sind speziell geformte
Kissen (z.B. Venenkissen, Nackenkissen und -rollen, sogenannte
"orthopädische"
Spezialkissen,
Nackenheizkissen,
Entspannungskissen,
Hodenkissen, Kopfkissen mit luftbefüllbaren Kammern, Schwangerschaftskissen
und auch Sitz- bzw. Liegesäcke) unabhängig davon, ob sie mit weichpolsternden
Stand: 28.10.2005
Seite: 4
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Materialien gefüllt, aus festem Schaumstoff oder luftbefüllbar sind, als
Gebrauchsgegenstände
des
täglichen
Lebens
anzusehen.
Diese
Gebrauchsgegenstände begründen in keinem Falle eine Leistungspflicht der
Gesetzlichen Krankenversicherung als Hilfsmittel gegen Dekubitus.
Zur Verbesserung der mikroklimatischen Eigenschaften und zur Verminderung von Scherund Reibungskräften werden die Produkte immer mit speziellen Bezügen angeboten. Diese
sind elementarer Bestandteil des Produktes und bestimmen häufig die Wirkung des
Hilfsmittels wesentlich mit. Luftgefüllte Hilfsmittel werden ebenfalls zur Verbesserung des
Mikroklimas auch mit sogenannten Mikroperforationen angeboten. Durch speziell
angefertigte „Lecks“ tritt hier definiert Luft aus dem System aus, um so ein günstiges
Mikroklima, z.B. bei stark schwitzenden Patienten, zu erzeugen (sogenannte „Low-Air-Loss“Systeme).
Für die folgenden Produkte liegen keine aktuellen medizinischen und pflegerischen
Erkenntnisse vor, die belegen, dass die Produkte als Hilfsmittel gegen Dekubitus sinnvoll
und zweckdienlich sind. Derartige Produkte werden daher nicht in die Produktgruppe 11
"Hilfsmittel gegen Dekubitus" aufgenommen. Gleichwohl könnten sie ggf. für andere
Indikationsbereiche einsetzbar sein.
- Wassergefüllte Produkte
Wasserkissen, Wassermatratzen (Wasserbetten) und ähnliche Produkte sind zur
Dekubitusprophylaxe und -therapie im häuslichen Bereich ungeeignet, da der
gesamte auf dem Kissen lastende Druck ständig auf die aufliegende Haut
übertragen wird, so dass die Druckbelastung immer kontinuierlich stark bleibt. Es
kommt zu einer absoluten Immobilisation des Patienten. Weiterhin besteht die
Gefahr von Beugekontrakturen. Auch zeigen die Produkte in der täglichen
Anwendung weitere Nachteile wie Auskühlung, hohes Gewicht, Unbrauchbarkeit
der Produkte auch schon bei leichten Beschädigungen usw. Eine Aufnahme in
das Hilfsmittelverzeichnis erfolgt nicht.
- Felle
Felle – sowohl künstliche als auch natürliche - sollen nicht zur Verminderung des
Auflagedruckes, sondern zur Verminderung der Scherkräfte dienen. Weder für die
Prophylaxe noch für die Therapie wurde ein Nutzen als Hilfsmittel gegen
Dekubitus belegt.
- Bandscheibenmatratze
Sogenannte Bandscheibenmatratzen sind den Gebrauchsgegenständen des
täglichen Lebens zuzuordnen und daher keine Hilfsmittel im Sinne der
Gesetzlichen Krankenversicherung. Sie werden daher nicht in das
Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen.
- Sitzringe, Lagerungsringe
Sitzringe (-kränze) und Lagerungsringe arbeiten nach dem Prinzip der
Hohllagerung und bieten eine gute Entlastung des betroffenen Bereiches bei
allerdings gravierenden Anwendungsnachteilen. So wird der Druck lediglich auf
die aufliegenden Flächen übertragen. D.h. der primär gefährdete Bereich wird
zwar entlastet, der sekundär gefährdete Bereich dafür um so stärker belastet. Es
kann durch eine zirkuläre Unterbrechung der Blutzufuhr kann das aufliegende und
das umliegende, freie Hautareal bereits nach wenigen Stunden geschädigt
werden. Auch wird die Immobilität des Patienten durch diese Systeme weiter
Stand: 28.10.2005
Seite: 5
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
verstärkt. Derartige Produkte könnten ggf. bei anderen Indikationsgebieten
eingesetzt werden.
4. Auswahl eines geeigneten Hilfsmittels gegen Dekubitus
Aufgrund der vielfältigen Ursachen für die Entstehung eines Dekubitalulkus kann keine
einheitliche Empfehlung zur Verwendung bestimmter Produktarten, bei z.B. bestimmten
Risikostufen oder Dekubitusstadien, gegeben werden. Die Produkte der Produktgruppe 11.
dienen nicht isoliert der Wundbehandlung. Vielmehr soll durch die Entlastung der
gefährdeten Stellen einem Dekubitus vorgebeugt und bei bereits vorhandenen
Dekubitalulzera durch Vermeidung bzw. Verminderung von Risikofaktoren der
Heilungsprozess unterstützt werden. Auch ist eine Auswahl des Produktes nach dem
Dekubitusstadium nicht sinnvoll, beschreibt dieser doch nur den Zustand einer Wunde und
lässt keine Rückschlüsse auf die durchzuführende Therapie und damit auf die erforderlichen
Produkteigenschaften zu; gleiches gilt analog für das Risiko. Vielmehr sollten bei der
Auswahl eines Produktes die Fähigkeitsstörungen des Versicherten und die
Funktionseigenschaften des Produktes aufeinander abgestimmt werden (siehe Indikationen,
Erhebungsbogen zur Versorgung mit Hilfsmitteln gegen Dekubitus).
5. Nachweis des therapeutischen Nutzens für Hilfsmittel gegen Dekubitus
Grundsätzliche Voraussetzung für die Aufnahme von Hilfsmitteln in das Hilfsmittelverzeichnis
ist, dass der Antragsteller unter anderem den therapeutischen Nutzen des Hilfsmittels durch
geeignete Untersuchungen nachweist. Die Untersuchungen müssen dabei die in den
Untergruppen/Standards aufgeführten Anforderungen und Prüfparameter berücksichtigen.
Gemäß den Vorgaben des Verfahrenshandbuches der Spitzenverbände der Krankenkassen
zur Aufnahme von Hilfsmitteln in das Hilfsmittelverzeichnis nach § 128 SGB V und den
Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Einführung
neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und über die Überprüfung erbrachter
vertragsärztlicher Leistungen gemäß § 135 Abs. 1 i.V.m. § 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 SGB V
vom 1. Oktober 1997 in der geänderten Fassung vom 23. Oktober 1998, hat der Nachweis
auf der Basis folgender Unterlagen zu erfolgen:
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
Nutzen im Vergleich zu anderen Hilfsmitteln bzw. Behandlungsmethoden gleicher
Zielsetzung
Hierbei sind Unterlagen möglichst hoher Evidenz vorzulegen, welche wie folgt eingeteilt
werden:
Ia
Ib
IIa
IIb
III
IV
Systematische Übersichtsarbeiten von Studien der Evidenzstufe Ib
Randomisierte vergleichende klinische Studien
Systematische Übersichtsarbeiten von Studien der Evidenzstufe lIb
Prospektive insbesondere vergleichende Kohortenstudien
Retrospektive Studien
Evidenz außerhalb von Studien
Meinungen anerkannter Experten, Assoziationsbeobachtungen, pathophysiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen; Berichte von
Expertenkomitees; Konsensus-Konferenzen; Einzelfallberichte
Die Bewertung des therapeutischen Nutzens erfolgt anschließend aufgrund der Unterlagen
der besten vorliegenden Evidenz in einem umfassenden Abwägungsprozess. Liegen bei der
Stand: 28.10.2005
Seite: 6
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Überprüfung eines neuen Hilfsmittels Unterlagen der Evidenzklasse I nicht vor, so ist
aufgrund der Unterlagen der bestvorliegenden Evidenz zu entscheiden.
Die Durchführung von kontrollierten randomisierten Studien ist für Hilfsmittel gegen
Dekubitus aufgrund ethischer, praktischer und auch wirtschaftlicher Aspekte nur äußerst
schwer realisierbar. Der therapeutische Nutzen eines neuen Hilfsmittels ist daher auf Basis
existierender präklinischer und klinischer Daten zu Produkten nachzuweisen, die primär auf
dem gleichen Wirkprinzip basieren wie das angemeldete Produkt. Für die Wirkprinzipien
-
Weichlagerung
Wechsellagerung
temporäre Freilagerung
Wahrnehmungsförderung
aktive Belüftung
ggf. auch in Kombination untereinander, wird dieser Nachweis – wenn auch auf einem
niedrigen Evidenzniveau - als gegeben angenommen. Zur Abschätzung der Wirksamkeit des
einzelnen Produktes sind aber immer die in den jeweiligen Untergruppen unter „I.
Therapeutischer Nutzen“ aufgeführten Nachweise vorzulegen, auch wenn diese nur einem
niedrigen Evidenzniveau zugeordnet werden können. Zur Abwägung ob es sich um ein
Produkt nach o.g. Wirkprinzipien handelt, dienen die in den jeweiligen Untergruppen unter „II.
Funktionstauglichkeit“ geforderten Untersuchungsergebnisse, welche hinsichtlich ihrer Güte
vergleichend zu bewerten sind.
Für neuartige Produkte, welche nicht gemäß o.g. Prinzipien wirken, sind zwingend
weitergehende Unterlagen zum Nachweis des therapeutischen Nutzens erforderlich.
Demnach ist der therapeutische Nutzen des angemeldeten neuartigen Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
Die Studien müssen dabei auch folgende Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung zum Ziel haben.
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit
allen angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
Vorzulegen ist dann mindestens eine randomisierte, vergleichende Studie. Die vorgelegte
Studie muss zum Inhalt haben:
-
-
Die Formulierung und Abbildung des beanspruchten Indikationsgebietes
anhand standardisierter Risikoskalen (im Falle des Alterspatienten der BradenSkala, im Falle anderer Patientengruppen an für diese validierten Skalen).
Sofern das Produkt der Dekubitustherapie dienen soll, bedarf es zusätzlich
der Beschreibung entsprechend der Dekubitusstadien nach EPUAP
Klinische Endpunkte zum Nachweis der Wirksamkeit bei der beanspruchten
Indikation:
1. Bei Produkten zur Dekubitusprävention die Dekubitusinzidenz (Auftreten
eines Dekubitus Stadium II oder höher) zum Nachweis der Dekubitus
präventiven Wirksamkeit, bzw.
Stand: 28.10.2005
Seite: 7
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
2. bei Produkten zur Dekubitustherapie die Heilungsrate (mit Angabe der
Messmethode) eines manifesten Dekubitus zum Nachweis seiner
Abheilungsbeschleunigung
-
Die Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
Die Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
Die Beschreibung der in der Studie eingesetzten Produktkomponenten (u.a.
Bezüge) und des Produktes selbst
Im einzelnen ist dann für jede Studie vorzulegen:
-
Studienprotokoll-/Studienplan
Abschlussbericht der Studie
Publikation der Studie, falls vorhanden
Eine Aufstellung der im Lieferumfang des Produktes enthaltenen
Komponenten (u.a. Bezüge)
Eine deutliche Beschreibung der Produktart, der Indikation sowie des
beanspruchten Therapiegebietes (Dekubitusprävention oder / und
Dekubitustherapie)
Zu beachten ist dann, dass
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie z.B.
Meinungen anerkannter Experten
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees
Konsensus-Konferenzen oder
Einzelfallberichte
-
für den Nachweis des therapeutischen Nutzens nicht ausreichend sind.
-
-
Die Unterlagen müssen sich auf das angemeldete Hilfsmittel beziehen.
Alle angemeldeten Komponenten, wie z.B. Zubehör, müssen berücksichtigt werden.
Die Studien/Untersuchungen müssen von einem unabhängigen Institut durchgeführt
werden.
Die Studien/Untersuchungen müssen im allgemeinen Lebensbereich/häuslichen
Bereich durchgeführt werden oder sich darauf übertragen lassen.
Die Studien/Untersuchungen müssen unter Berücksichtigung des vorgesehenen
Benutzerkreises erfolgen.
Die eingereichten Unterlagen müssen auch Aussagen über mögliche Risiken (bzw.
mögliche unerwünschte Folgen) der Anwendung des neuen Hilfsmittels durch den
Versicherten enthalten. Eine Abwägung des Nutzens gegen die Risiken ist
vorzunehmen.
Die eingereichten Unterlagen müssen Aussagen über das gesamte beanspruchte
Indikationsgebiet enthalten.
Das Studienprotokoll muss eine nachvollziehbare Begründung enthalten für:
-
das gewählte Design (z.B. bei nicht randomisierten Studien eine Begründung
dafür, dass eine Randomisierung nicht möglich oder nicht erforderlich ist)
Stand: 28.10.2005
Seite: 8
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
-
Definition
die gewählte Kontrollgruppe (bei vergleichenden Studien)
die Beobachtungsdauer
die wichtigsten Zielgrößen
Die Planungs-, Durchführungs- und Auswertungsqualität der vorgelegten Studie(n)
bzw. der systematischen Übersichtsarbeit(en) müssen angemessen sein, es müssen
klinisch relevante Endpunkte verwendet werden und die Ergebnisse müssen auf die
ambulante Versorgungssituation übertragbar sein. Die Studie(n) müssen
entsprechend der DIN EN ISO 14155-1 und DIN EN ISO 14155-2 durchgeführt
werden.
Ist eine Randomisierung nicht möglich, so ist dies zu begründen (z.B. im
Studienprotokoll) und es ist möglichst eine prospektive vergleichende Studie (d.h.
Kontrollgruppe wird mitgeführt) oder eine systematische Übersichtsarbeit von solchen
Studien vorzulegen.
Nur in besonderen, speziell zu begründenden Ausnahmefällen kann auf das
prospektive Mitführen einer Kontrollgruppe verzichtet werden. Dann sind zum
Vergleich historische Kontrollen o.ä. heranzuziehen (beispielsweise die
Kontrollgruppe einer anderen, bereits abgeschlossenen Studie).
Querverweis:
Siehe auch Produktgruppe 20 "Lagerungshilfen"
Stand: 28.10.2005
Seite: 9
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Definition
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus können zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen bzw. Sitzen erforderlich ist
und zugleich ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann z.B. bei Patienten mit
starken Bewegungseinschränkungen oder Lähmungen der Extremitäten und/oder
des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko auch durch zusätzliches Vorliegen von
z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten durch z.B. Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, z.B. wie durch Diabetes, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie.
Das Risiko einen Dekubitus zu erleiden ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. Anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben zu den
Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) vorgibt – die
jeweils
in
den
Produktartbeschreibungen
und
Indikationen
aufgestellten
Anwendungsempfehlungen.
Eine Hilfestellung zur Auswahl von Liegehilfen können die als Anlage zum
Hilfsmittelverzeichnis vorliegenden Erhebungsbögen bieten. Diese sind z.B. im Internet unter
www.g-k-v.com unter dem Link „Hilfsmittelverzeichnis“ abrufbar.
Stand: 28.10.2005
Seite: 10
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
01.
nicht besetzt
Anforderungen an die Produkte:
nicht besetzt
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
02.
nicht besetzt
Anforderungen an die Produkte:
nicht besetzt
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
03.
nicht besetzt
Anforderungen an die Produkte:
nicht besetzt
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
04.
nicht besetzt
Anforderungen an die Produkte:
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 1
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
05.
Statische Positionierungshilfen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Anwendungstest
Der Anwendungstest muss mindestens folgende Parameter belegen / Aussagen
beinhalten:
Stand: 28.10.2005
Seite: 2
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Wenn das Hilfsmittel oder einzelne Bestandteile des Hilfsmittels aus
verschiedenen, fest miteinander verbundenen Schäumen/Materialien besteht,
dürfen die Nahtstellen im Bereich der Liegefläche von außen durch den im
Lieferumfang befindlichen Bezug nicht fühlbar sein.
-
Bei Weichpolsterprodukten muss die Füllung von einer Hülle umgeben sein, die in
unbelastetem Zustand das Füllmaterial in der vorgesehenen Form hält. Ein
permanentes Verschieben der Füllung muss vermieden werden.
-
Das Mikroklima ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Druckentlastung ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Scherkraftminderung ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Reinigungsfähigkeit des Produktes ist durch den Anwendungstest zu
bewerten
-
Die Möglichkeiten der Lagerung des Patienten sind durch den Anwendungstest
zu bewerten
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Die Hilfsmittel müssen an die jeweilige Lagerungssituation anpassbar sein
-
Ggf. vorhandene Fixiermöglichkeiten dürfen die Bewegungsmöglichkeiten des Patienten nicht
einschränken, es sei denn, die Einschränkung ist zur korrekten Lagerung erforderlich.
Zusätzliche Anforderung an Produkte ohne Bezug:
-
Stand: 28.10.2005
Das Hilfsmittel muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
Seite: 3
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Das Hilfsmittel muss durch den Anwender desinfiziert werden können.
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Bezug:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Das Hilfsmittel ohne Bezug muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen
Mitteln gereinigt werden können.
-
Das Hilfsmittel ohne Bezug muss durch den Anwender desinfiziert werden
können.
Zusätzliche Anforderung an luftgefüllte Produkte:
-
Die Hilfsmittel müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Nicht besetzt
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Gebrauchsanweisung
Zusätzliche Anforderung luftgefüllte Produkte:
-
Stand: 28.10.2005
Gerät zum Aufblasen (manuell betrieben) im Lieferumfang enthalten
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PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-1 03/2004 MDS-Hi durch ein
unabhängiges Prüfinstitut
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 5
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
-
Die Bruchdehnung muss mindestens 120 % betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Die Zugfestigkeit muss mindestens 100 kPa betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Durch einen Dauerschwingversuch zum Härteabfall darf sich die Eindruckhärte
höchstens um 30% verändern. Bei Verwendung verschiedener Schäume auf der
Liegefläche gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Der Druckverformungsrest darf nach Prüfung höchstens 5 % betragen. Bei
Verwendung verschiedener Schäume auf der Liegefläche gilt dies für jeden
Schaum separat.
-
Oberseite und Unterseite der Auflage müssen parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Auflage dürfen nicht mehr als 5 mm
betragen.
-
Die Auflage muss unbelastet flächig aufliegen.
-
Wenn die Auflage aus verschiedenen, fest miteinander verbundenen Schäumen
besteht, dürfen die Nahtstellen von außen durch den im Lieferumfang
befindlichen Bezug nicht fühlbar sein.
-
Bei Weichpolsterauflagen muss die Füllung von einer Hülle umgeben sein, die in
unbelastetem Zustand das Füllmaterial in der vorgesehenen Form hält.
-
Die Auflage muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Stand: 28.10.2005
Seite: 6
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Auflage muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Die Auflage muss durch den Anwender desinfiziert werden können.
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderung an Weichpolsterauflagen – 11.29.01.0:
-
Die Produkte müssen aus Materialien bestehen, die gegeneinander verschiebbar
sind und sich der Körperform anpassen, z.B. Fasern oder Flocken.
Zusätzliche Anforderung an Schaumauflagen mit einteiliger Liegefläche – 11.29.01.1:
-
Der Schaumkern muss eine glatte, nicht strukturierte Liegefläche besitzen.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen.
Zusätzliche Anforderung an Schaumauflagen mit unterteilter Liegefläche – 11.29.01.2:
-
Der Schaumkern muss eine Liegefläche besitzen, welche strukturiert sein kann
oder aus verschiedenen Schäumen besteht.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen
Zusätzliche Anforderung an Schaumauflagen mit austauschbaren Elementen –
11.29.01.3:
-
Der Schaumkern muss aus verschiedenen Elementen bestehen, welche bei
Bedarf ausgetauscht oder entnommen werden können.
-
Der Austausch / die Entnahme muss reversibel sein.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen
Stand: 28.10.2005
Seite: 7
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.02.0 bis 11.29.02.3
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Auflage:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.01.4 bis 11.29.01.7
-
Größe der Auflage:
Auflagen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Auflagen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Auflagen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Auflagen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Stand: 28.10.2005
Seite: 8
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Seite: 9
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen Weichlagerung
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 10
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-3
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Auflage müssen im aufgeblasenen Zustand parallel
verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Auflage
dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Auflage muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
In befülltem, unbelastetem Zustand muss der Bezug auf der Auflage sitzen.
-
Der maximale Fülldruck der Auflage muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Auflage über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Die Auflage muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
-
Die Auflage muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung bzw. bei
versehentlicher Öffnung der Ventilabdeckung den voreingestellten Druck über
mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm auslösen, so dass ein
Durchliegen des Patienten vermieden wird.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.02.2, 11.29.02.3,
11.29.02.4 und 11.29.02.5:
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nichtverhindern.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.02.2, 11.29.02.3,
11.29.02.4 und 11.29.02.5:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
Stand: 28.10.2005
Seite: 11
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
Untergruppen
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Auflage muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Auflage als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Auflage:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte Produkte – 11.29.02.0, 11.29.02.1:
Stand: 28.10.2005
Seite: 12
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.02.2, 11.29.02.3,
11.29.02.4 und 11.29.02.5:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom – 11.29.02.3 und 11.29.02.5:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Auflage muss gegeben sein.
-
Die Auflagen müssen am Produkt als Auflage mit Luftstrom gekennzeichnet sein.
Zusätzliche Anforderung an multizelluläre, modulare Systeme – 11.29.02.1:
-
Das System muss aus verschiedenen Luftkammern bestehen, die untereinander
verbunden sein können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, manuell geregelte Produkte – 11.29.02.2 und
11.29.02.3:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.02.4
und 11.29.02.5:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.02.2, 11.29.02.3,
11.29.02.4 und 11.29.02.5:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Stand: 28.10.2005
Seite: 13
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang
enthalten
Seite: 14
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen Weichlagerung
(Sondergrößenversorgung)
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Stand: 28.10.2005
Seite: 15
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-3
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Auflage müssen im aufgeblasenen Zustand parallel
verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Auflage
dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Auflage muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
In befülltem, unbelastetem Zustand muss der Bezug auf der Auflage sitzen.
-
Der maximale Fülldruck der Auflage muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Auflage über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Die Auflage muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
-
Die Auflage muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung bzw. bei
versehentlicher Öffnung der Ventilabdeckung den voreingestellten Druck über
mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm auslösen, so dass ein
Durchliegen des Patienten vermieden wird.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.03.2, 11.29.03.3,
11.29.03.4 und 11.29.03.5:
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nicht verhindern.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.03.2, 11.29.03.3,
11.29.03.4 und 11.29.03.5:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 16
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Auflage muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Auflage als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Größe der Auflage:
Auflagen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Auflagen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Stand: 28.10.2005
Seite: 17
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Auflagen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Auflagen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte Produkte – 11.29.03.0, 11.29.03.1:
-
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.03.2, 11.29.03.3,
11.29.03.4 und 11.29.03.5:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom – 11.29.03.3 und 11.29.03.5:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Auflage muss gegeben sein.
-
Die Auflagen müssen am Produkt als Auflage mit Luftstrom gekennzeichnet sein.
Zusätzliche Anforderung an multizelluläre, modulare Systeme – 11.29.03.1:
-
Das System muss aus verschiedenen Luftkammern bestehen, die untereinander
verbunden sein können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, manuell geregelte Produkte – 11.29.03.2 und
11.29.03.3:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.03.4
und 11.29.03.5:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Stand: 28.10.2005
Seite: 18
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.29.03.2, 11.29.03.3,
11.29.03.4 und 11.29.03.5:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang
enthalten
Seite: 19
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 20
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-6
unabhängiges Prüfinstitut
der
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Auflage müssen im aufgeblasenen Zustand parallel
verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Auflage
dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Auflage muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Die Auflage muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung den
voreingestellten Druck über mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm
auslösen, so dass ein Durchliegen des Patienten vermieden wird.
-
Der maximale Fülldruck der Auflage muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Auflage über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nichtverhindern.
-
Die Auflage muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Stand: 28.10.2005
Seite: 21
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- Beschreibung der Wechseldruckintervalle (Ablauf, Entlastungszeiten, Zykluszeiten etc.)
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
- Angabe der Anzahl der Zellen und der Zellengröße
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Auflage muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Auflage als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Die Steuergeräte müssen über eine Aufhängevorrichtung für Betten verfügen.
-
Das erforderliche Netzkabel muss mindestens eine Länge von 3 m aufweisen.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Am Gerät vorhandene Druckangaben müssen in kPa und/oder mmHg erfolgen
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Die Dauer der Druckentlastungsphase muss mind. 2 Minuten betragen und muss
nach spätestens 15 Minuten wiederholt werden.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
Stand: 28.10.2005
Seite: 22
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
- Störung des Zyklusablaufes (akustisch und optisch)
-
Kopf- und Fußende sowie Ober- und Unterseite müssen an der Auflage deutlich
gekennzeichnet sein.
-
Zellen im Kopfbereich, die nicht in den Wechseldruckzyklus mit einbezogen
werden, müssen einen einstellbaren, konstanten Druck aufweisen.
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom – 11.29.04.1, 11.29.04.3, 11.29.04.5
und 11.29.04.7:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Auflage muss gegeben sein.
-
Die Auflagen müssen am Produkt als Auflage mit Luftstrom gekennzeichnet sein.
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.04.0, 11.29.04.1, 11.29.04.2 und
11.29.04.3:
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Auflage:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.04.4, 11.29.04.5, 11.29.04.6 und
11.29.04.7:
-
Größe der Auflage:
Auflagen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Auflagen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Auflagen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Auflagen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an manuell geregelte Produkte – 11.29.04.0, 11.29.04.1,
11.29.04.4 und 11.29.04.5:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an automatisch geregelte Produkte – 11.29.04.2, 11.29.04.3,
11.29.04.6 und 11.29.04.7:
-
Stand: 28.10.2005
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
Seite: 23
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Steuergerät inklusive aller erforderlichen Schlauchverbindungen
Seite: 24
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Stand: 28.10.2005
Seite: 25
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-1
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Die Bruchdehnung muss mindestens 120 % betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Die Zugfestigkeit muss mindestens 100 kPa betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Durch einen Dauerschwingversuch zum Härteabfall darf sich die Eindruckhärte
höchstens um 30% verändern. Bei Verwendung verschiedener Schäume auf der
Liegefläche gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Der Druckverformungsrest darf nach Prüfung höchstens 5 % betragen. Bei
Verwendung verschiedener Schäume auf der Liegefläche gilt dies für jeden
Schaum separat.
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm
betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet flächig aufliegen.
-
Wenn die Matratze aus verschiedenen, fest miteinander verbundenen Schäumen
besteht, dürfen die Nahtstellen von außen durch den im Lieferumfang
befindlichen Bezug nicht fühlbar sein.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Stand: 28.10.2005
Seite: 26
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können
-
Die Matratze muss durch den Anwender desinfiziert werden können.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen.
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderung an Matratzen mit einteiliger Liegefläche - 11.29.05.0 und
11.29.05.3
-
Der Schaumkern muss eine glatte, nicht strukturierte Liegefläche besitzen.
Zusätzliche Anforderung an Matratzen mit unterteilter Liegefläche - 11.29.05.1 und
11.29.05.4
-
Der Schaumkern muss eine Liegefläche besitzen, welche strukturiert sein kann
und/oder aus verschiedenen Schäumen besteht.
Zusätzliche Anforderung an Matratzen mit austauschbaren Elementen - 11.29.05.2 und
11.29.05.5
-
Der Schaumkern muss aus verschiedenen Elementen bestehen, welche bei
Bedarf ausgetauscht oder entnommen werden können.
-
Der Austausch / die Entnahme muss reversibel sein.
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.05.0 bis 11.29.05.2
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Stand: 28.10.2005
Seite: 27
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.05.3 bis 11.29.05.5
-
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Seite: 28
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen Weichlagerung
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 29
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-3
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen im aufgeblasenen Zustand
parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der
Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Die Matratze muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung bzw. bei
versehentlicher Öffnung der Ventilabdeckung den voreingestellten Druck über
mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm auslösen, so dass ein
Durchliegen des Patienten vermieden wird.
-
Der maximale Fülldruck der Matratze muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Matratze über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.06.1, 11.29.06.2,
11.29.06.3 und 11.29.06.4:
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nicht verhindern.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.06.1, 11.29.06.2,
11.29.06.3 und 11.29.06.4:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
Stand: 28.10.2005
Seite: 30
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Matratze als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte Produkte - 11.29.06.0:
-
Stand: 28.10.2005
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Seite: 31
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.06.1, 11.29.06.2,
11.29.06.3 und 11.29.06.4:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom - 11.29.06.2 und 11.29.06.4:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Matratze muss gegeben sein.
-
Die Matratzen müssen am Produkt als Matratze mit Luftstrom gekennzeichnet
sein.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, manuell geregelte Produkte – 11.29.06.1 und
11.29.06.2:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.06.3
und 11.29.06.4:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.06.1, 11.29.06.2,
11.29.06.3 und 11.29.06.4:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 32
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang
enthalten
Seite: 33
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen Weichlagerung
(Sondergrößenversorgung)
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Stand: 28.10.2005
Seite: 34
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-3
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen im aufgeblasenen Zustand
parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der
Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Die Matratze muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung bzw. bei
versehentlicher Öffnung der Ventilabdeckung den voreingestellten Druck über
mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm auslösen, so dass ein
Durchliegen des Patienten vermieden wird.
-
Der maximale Fülldruck der Matratze muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Matratze über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.07.1, 11.29.07.2,
11.29.07.3 und 11.29.07.4:
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nicht verhindern.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.07.1, 11.29.07.2,
11.29.07.3 und 11.29.07.4:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
Stand: 28.10.2005
Seite: 35
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
Untergruppen
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Matratze als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
Stand: 28.10.2005
Seite: 36
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte Produkte - 11.29.07.0:
-
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.07.1, 11.29.07.2,
11.29.07.3 und 11.29.07.4:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom - 11.29.07.2 und 11.29.07.4:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Matratze muss gegeben sein.
-
Die Matratzen müssen am Produkt als Matratze mit Luftstrom gekennzeichnet
sein.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, manuell geregelte Produkte – 11.29.07.1 und
11.29.07.2:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.07.3
und 11.29.07.4:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.07.1, 11.29.07.2,
11.29.07.3 und 11.29.07.4:
Stand: 28.10.2005
Seite: 37
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang enthalten
-
Stand: 28.10.2005
Seite: 38
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 39
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-6
unabhängiges Prüfinstitut
der
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen im aufgeblasenen Zustand
parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der
Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Die Matratze muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung den
voreingestellten Druck über mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm
auslösen, so dass ein Durchliegen des Patienten vermieden wird.
-
Der maximale Fülldruck der Matratze muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Matratze über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nichtverhindern.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Stand: 28.10.2005
Seite: 40
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- Beschreibung der Wechseldruckintervalle (Ablauf, Entlastungszeiten, Zykluszeiten etc.)
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
- Angabe der Anzahl der Zellen und der Zellengröße
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchliegen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Matratze als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Die Steuergeräte müssen über eine Aufhängevorrichtung für Betten verfügen.
-
Das erforderliche Netzkabel muss mindestens eine Länge von 3 m aufweisen.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Am Gerät vorhandene Druckangaben müssen in kPa und/oder mmHg erfolgen
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Die Dauer der Druckentlastungsphase muss mind. 2 Minuten betragen und muss
nach spätestens 15 Minuten wiederholt werden.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 41
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
- Störung des Zyklusablaufes (akustisch und optisch)
-
Kopf- und Fußende sowie Ober- und Unterseite müssen an der Matratze deutlich
gekennzeichnet sein.
-
Zellen im Kopfbereich, die nicht in den Wechseldruckzyklus mit einbezogen
werden, müssen einen einstellbaren, konstanten Druck aufweisen.
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Luftstrom 11.29.08.1, 11.29.08.3, 11.29.08.5
und 11.29.08.7:
-
Ein kontinuierlicher, definierter Austritt von Luft aus den perforierten Zellen der
Matratze muss gegeben sein.
-
Die Matratzen müssen am Produkt als Matratze mit Luftstrom gekennzeichnet
sein.
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.08.0, 11.29.08.1, 11.29.08.2, und
11.29.08.3:
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.08.4, 11.29.08.5, 11.29.08.6 und
11.29.08.7:
-
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an manuell geregelte Produkte – 11.29.08.0, 11.29.08.1,
11.29.08.4 und 11.29.08.5:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.08.2,
11.29.08.3, 11.29.08.6 und 11.29.08.7:
Stand: 28.10.2005
Seite: 42
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Steuergerät inklusive aller erforderlichen Schlauchverbindungen
Seite: 43
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 44
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-7
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Die Bruchdehnung muss mindestens 120 % betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Die Zugfestigkeit muss mindestens 100 kPa betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Durch einen Dauerschwingversuch zum Härteabfall darf sich die Eindruckhärte
höchstens um 30% verändern. Bei Verwendung verschiedener Schäume auf der
Liegefläche gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Der Druckverformungsrest darf nach Prüfung höchstens 5 % betragen. Bei
Verwendung verschiedener Schäume auf der Liegefläche gilt dies für jeden
Schaum separat.
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen im aufgeblasenen Zustand
parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der
Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.09.1, 11.29.09.2,
11.29.09.4 und 11.29.09.5
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nichtverhindern.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.09.1, 11.29.09.2, 11.29.09.4
und 11.29.09.5
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 45
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Matratze als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.29.09.1, 11.29.09.2, 11.29.09.4
und 11.29.09.5
Stand: 28.10.2005
Seite: 46
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.09.0, 11.29.09.1 und 11.29.09.2:
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.09.3, 11.29.09.4 und 11.29.09.5
-
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, manuell geregelte Produkte – 11.29.09.1 und
11.29.09.4:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen manuell durch den Anwender
geregelt werden können.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte, automatisch geregelte Produkte – 11.29.09.2
und 11.29.09.5:
-
Alle individuell veränderbaren Werte müssen automatisch durch das Gerät und
ggf. manuell durch den Anwender geregelt werden können.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Stand: 28.10.2005
Seite: 47
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte:
-
Stand: 28.10.2005
Steuergerät inklusive aller Schlauchverbinder im Lieferumfang
Seite: 48
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 49
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-8
unabhängiges Prüfinstitut
der
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Das Matratzensystem muss unbelastet im aufgeblasenen Zustand flächig
aufliegen.
-
Nahtstellen dürfen von außen durch den im Lieferumfang befindlichen Bezug
nicht fühlbar sein.
-
Von der Pumpe ggf. ausgehende Vibrationen und Schwingungen dürfen nicht
durch den Patienten wahrnehmbar sein und weder das Wohlbefinden noch die
Gesundheit beeinträchtigen.
-
Luftschläuche müssen flexibel sein und dürfen die Luftzu- und abfuhr während
des Betriebes (z.B. durch Abknicken) nichtverhindern.
-
Die Matratze muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderungen an Schaummatratzen:
-
Die Bruchdehnung muss mindestens 120 % betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Die Zugfestigkeit muss mindestens 100 kPa betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Durch einen Dauerschwingversuch zum Härteabfall darf sich die Eindruckhärte
höchstens um 30% verändern. Bei Verwendung verschiedener Schäume auf der
Liegefläche gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Der Druckverformungsrest darf nach Prüfung höchstens 5 % betragen. Bei
Verwendung verschiedener Schäume auf der Liegefläche gilt dies für jeden
Schaum separat.
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen im aufgeblasenen Zustand
parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der
Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm betragen.
-
Der Patient muss so gelagert werden, dass ein herabrutschen von der Matratze
auch bei maximalen Lagerungswinkeln verhindert wird.
-
Die Achse, um die der Patient herum gelagert wird, darf nicht mehr als ± 2 cm von
der Symmetrieachse in Längsrichtung der Matratze abweichen.
Zusätzliche Anforderungen an Systeme mit einer luftgefüllten Liegefläche:
-
Stand: 28.10.2005
Die Matratze muss auch bei versehentlicher Diskonnektion der Zuleitung den
voreingestellten Druck über mindestens 12 Stunden halten oder einen Alarm
auslösen, so dass ein Durchliegen des Patienten vermieden wird.
Seite: 50
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Der maximale Fülldruck der Matratze muss dem erforderlichen Druck bei dem
maximal zulässigen Patientengewicht entsprechen. Ausnahme: Verfügt die
Matratze über eine manuell einstellbare, zeitlich begrenzte Maximaldruckfunktion,
so kann der Fülldruck bei aktivierter Maximaldruckfunktion diesen Wert
überschreiten.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind
Abweichungen zu begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen
aufgeführten normativen Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu
beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
Schaumstoffmatratzen)
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
Schaumstoffmatratzen)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Matratze und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und
Sicherheit
Zusätzliche Angaben für Schaumstoffmatratzen:
-
Raumgewicht für die verwendeten Schäume
Stauchhärte für die verwendeten Schäume
Zusätzliche Angaben für Wechseldrucksysteme 11.29.10.2:
-
Angabe der erforderlichen Drücke in Korrelation zum Patientengewicht und an die
jeweilige Belastungssituation
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 51
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl die Matratze als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
-
Der maximale einstellbare Lagerungswinkel muss mindestens 28° betragen.
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.10.0, 11.29.10.1 und 11.29.10.2:
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.10.3, 11.29.10.4 und 11.29.10.5
-
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderungen an Systeme mit einer luftgefüllten Liegefläche:
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
Stand: 28.10.2005
Seite: 52
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Steuergerät inklusive aller Schlauchverbinder im Lieferumfang
Zusätzliche Anforderung an mehrteilige Systeme:
-
Stand: 28.10.2005
Komplettes System inklusive aller Matratzen
Seite: 53
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
11.
Dynamische Systeme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen
sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-2 03/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 54
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
-
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-4
03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
-
Funktionstest entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-9
unabhängiges Prüfinstitut
03/2004 MDS-Hi durch ein
Der Funktionstest muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Die Funktionen des Bettes dürfen durch das Anti-Dekubitus-System nicht
beeinträchtigt werden.
-
Das Produkt muss durch den Anwender auf die individuellen Erfordernisse
eingestellt werden können.
-
Das Antidekubitussystem muss sicher gegen Verrutschen am Bett fixiert werden
können.
Zusätzliche Anforderung an Schaumstoffmatratzen:
-
Die Bruchdehnung muss mindestens 120 % betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Die Zugfestigkeit muss mindestens 100 kPa betragen. Bei Verwendung
verschiedener Schäume gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Durch einen Dauerschwingversuch zum Härteabfall darf sich die Eindruckhärte
höchstens um 30% verändern. Bei Verwendung verschiedener Schäume auf der
Liegefläche gilt dies für jeden Schaum separat.
-
Der Druckverformungsrest darf nach Prüfung höchstens 5 % betragen. Bei
Verwendung verschiedener Schäume auf der Liegefläche gilt dies für jeden
Schaum separat.
-
Oberseite und Unterseite der Matratze müssen parallel verlaufen. Die Abweichungen über die Gesamtlänge und -breite der Matratze dürfen nicht mehr als 5 mm
betragen.
-
Die Matratze muss unbelastet flächig aufliegen.
-
Wenn die Matratze aus verschiedenen, fest miteinander verbundenen Schäumen
besteht, dürfen die Nahtstellen von außen durch den im Lieferumfang
befindlichen Bezug nicht fühlbar sein.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte 11.29.11.1 und 11.29.11.3
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 55
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Hinweise auf Verwendung in Betten mit verstellbaren Liegeflächen oder Höhenverstellung
Hinweise auf eventuelle Risiken bei der Verwendung des Produktes in Betten mit
Seitengittern
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Benennung der zulässigen Betten
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Angabe der erforderlichen Einstellungen
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Die Matratze muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können
-
Die Matratze muss durch den Anwender desinfiziert werden können.
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Anforderungen an Produkte der Produktarten 11.29.11.0 und 11.29.11.1
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Größe der Matratze:
Länge: mindestens 190 cm
Breite: mindestens 90 cm bis einschließlich 150 cm
Anforderungen an Produkte der Produktarten11.29.11.2 und 11.29.11.3
Stand: 28.10.2005
Seite: 56
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Größe der Matratze:
Matratzen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen:
Länge: mindestens 140 cm bis einschließlich 189 cm
Breite: mindestens 70 cm bis einschließlich 89 cm
Matratzen zur Versorgung von Erwachsenen:
Länge: mindestens 210 cm
Breite: mindestens 110 cm bis einschließlich 150 cm
-
Das zulässige Patientengewicht muss für Matratzen zur Versorgung von Kindern
und Jugendlichen mindestens den Bereich von 30 kg bis 60 kg abdecken.
-
Das vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegebene maximale
Patientengewicht muss für Matratzen zur Sonderversorgung von Erwachsenen
mindestens 135 kg betragen
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte 11.29.11.0 und 11.29.11.1
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Netzausfallalarm (akustisch und optisch)
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Nachtwäsche etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Komplettsystem inklusive Untergestell und Matratze
Seite: 57
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
01.
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-10 08/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Stand: 28.10.2005
Seite: 58
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 1111 08/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen für Kissen und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen Knöpf-,
Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der Waschmaschine
vom Anwender gereinigt werden können.
-
Das Kissen muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt werden
können.
-
Sowohl das Kissen als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert werden
können.
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90 kg
abdecken.
Stand: 28.10.2005
Seite: 59
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Das Sitzkissen muss mittels Bändern und/oder Klettverschlüssen sicher gegen
Verrutschen an der Sitzgelegenheit fixiert werden können.
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderung an Weichpolstersitzkissen - 11.39.01.0
-
Die Produkte müssen aus Materialien bestehen, die gegeneinander verschiebbar sind und
sich der Körperform anpassen, z.B. Fasern oder Flocken.
-
Bei Weichpolsterkissen muss die Füllung von einer Hülle umgeben sein, die in
unbelastetem Zustand das Füllmaterial in der vorgesehenen Form hält.
Zusätzliche Anforderung an Schaumsitzkissen mit einteiliger Sitzfläche 11.39.01.1
-
Der Schaumkern muss eine glatte, nicht strukturierte Liegefläche besitzen.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen.
Zusätzliche Anforderung an Schaumsitzkissen mit unterteilter Sitzfläche 11.39.01.2
-
Der Schaumkern muss eine Liegefläche besitzen, welche strukturiert sein kann und/oder
aus verschiedenen Schäumen besteht.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen
Zusätzliche Anforderung an Schaumsitzkissen mit austauschbaren Elementen
11.39.01.3
-
Der Schaumkern muss aus verschiedenen Elementen bestehen, welche bei Bedarf
ausgetauscht oder entnommen werden können.
-
Der Austausch / die Entnahme muss reversibel sein.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
Seite: 60
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Kleidung etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Seite: 61
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
02.
Gelgefüllte Sitzhilfen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-10 08/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 62
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 1111 08/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen für Kissen und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen Knöpf-,
Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der Waschmaschine
vom Anwender gereinigt werden können.
-
Das Kissen muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt werden
können.
-
Sowohl das Kissen als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert werden
können.
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90 kg
abdecken.
-
Das Sitzkissen muss mittels Bändern und/oder Klettverschlüssen sicher gegen
Verrutschen an der Sitzgelegenheit fixiert werden können.
Zusatzanforderungen für Hybridsysteme, kombinierte Gel- und Schaumsitzkissen –
11.39.02.1
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Stand: 28.10.2005
Seite: 63
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Kleidung etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Seite: 64
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Sitzhilfen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
-
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-10 08/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Stand: 28.10.2005
Seite: 65
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
-
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 1111 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.39.03.2:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
der
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung (nur für
motorisierte Produkte)
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung mit Hinweise zu den erforderlichen Drücken
in Korrelation zum Patientengewicht und weiteren zu berücksichtigenden Parametern
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- maximaler Fülldruck
- verwendete Materialen für Kissen und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Beschreibung der Sicherheitsvorkehrungen gegen Durchsitzen
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
Stand: 28.10.2005
Seite: 66
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Das Kissen muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl das Kissen als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Das Sitzkissen muss mittels Bändern und/oder Klettverschlüssen sicher gegen
Verrutschen an der Sitzgelegenheit fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderung an Produkte mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte Produkte 11.39.03.0, 11.39.03.1 und
11.39.03.3:
-
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über
ein Füll- und Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte 11.39.03.2:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004
MDS-Hi einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht,
Körperposition, Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein.
Werden Werte angegeben, die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern
korrelieren (z.B. Angabe von Stufen anstelle des Patientengewichtes), muss durch
eine am Gerät fest angebrachte Tabelle oder einen Hinweis auf die
Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Spannungsversorgung muss über Netz und Akku erfolgen können.
-
Die Geräte müssen über eine Ladezustandsanzeige verfügen.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Stromausfallalarm (akustisch und optisch)
Zusätzliche Anforderung an multizelluläre, modulare Systeme – 11.39.03.1:
-
Das System muss aus verschiedenen Luftkammern bestehen, die untereinander
verbunden sein können.
-
Jede Luftkammer darf nicht höher als 10 cm und der Durchmesser bzw. die
Kantenlänge muss 10 cm sein.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.39.03.2:
Stand: 28.10.2005
Seite: 67
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Kleidung etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang
enthalten
Werden die Fülldrucke des Kissens anhand von Druckvorgaben des Herstellers
eingestellt, so muss ein manueller Druckanzeiger im Lieferumfang enthalten sein
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte:
-
Stand: 28.10.2005
Ladegerät im Lieferumfang bzw. in das Grundgerät integriert
Für den Betrieb erforderliche Akkus im Lieferumfang enthalten
Seite: 68
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
04.
Sonstige Sitzkissen
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Prüfung des Mikroklimas des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 11-10 08/2004 MDS-Hi durch
ein unabhängiges Prüfinstitut
Die Prüfung muss mindestens folgende Parameter belegen:
-
Stand: 28.10.2005
Maximal 79,9 % relative Feuchte im Kontaktbereich Patient und Hilfsmittel bei
maximal 34,9 °C
Seite: 69
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Prüfung der Druckentlastung und der Scherkraftminderung des angemeldeten Produktes
in Kombination mit allen angemeldeten Bezügen entsprechend der Prüfmethode Nr. 1111 08/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- verwendete Materialen für Kissen und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen
Knöpf-, Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der
Waschmaschine vom Anwender gereinigt werden können.
-
Das Kissen muss durch den Anwender mit haushaltsüblichen Mitteln gereinigt
werden können.
-
Sowohl das Kissen als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert
werden können.
-
Das zulässige Patientengewicht muss mindestens einen Bereich von 50 kg bis 90
kg abdecken.
-
Das Sitzkissen muss mittels Bändern und/oder Klettverschlüssen sicher gegen
Verrutschen an der Sitzgelegenheit fixiert werden können.
Zusätzliche Anforderung an Kissen mit verschiebbaren Füllungen - 11.39.04.1:
-
Die Füllung muss von einer Hülle umgeben sein, die in unbelastetem Zustand das
Füllmaterial in der vorgesehenen Form hält.
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 70
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Untergruppen
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Kleidung etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Stand: 28.10.2005
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Seite: 71
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Anforderungen an die Produkte:
Standards gemäß § 139 SGB V
In dem Antragsformular der entsprechenden Produktuntergruppe ist die Art und Weise der
Nachweisführung beschrieben und angegeben, welche Dokumentationen beizubringen sind.
I. Therapeutischer Nutzen
Nachzuweisen ist:
-
Der therapeutische Nutzen des angemeldeten Hilfsmittels für die
beanspruchte(n) Produktart/Indikation(en) durch
-
Studien zum Nachweis der Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen
oder
-
Unterlagen außerhalb von Studien, wie
-
Meinungen anerkannter Experten aus Medizin und/oder Pflege
Assoziationsbeobachtungen
Patho-physiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen
Berichte von Expertenkomitees oder
Konsensus-Konferenzen
Die Studien und die anderen geforderten Unterlagen müssen auch folgende
Parameter belegen:
-
Das Produkt muss die Sicherung der Krankenbehandlung, die Vorbeugung einer
drohenden Behinderung oder den Ausgleich einer Behinderung zum Ziel haben.
-
Abwägung des Nutzens gegen die Risiken
-
Bewertung der erwünschten und unerwünschten Folgen („outcomes“)
-
Den therapeutischen Nutzen des angemeldeten Produktes in Kombination mit allen
angemeldeten Komponenten (z.B. Bezüge)
II. Funktionstauglichkeit
Nachzuweisen ist:
-
Die Funktionstauglichkeit des angemeldeten Hilfsmittels für die beanspruchte(n) Produktart /
Indikation(en) unter Beachtung der unter III.2 „Technische Anforderungen“ angegebenen
Vorgaben durch
-
Anwendungstest
Der Anwendungstest muss mindestens folgende Parameter belegen / Aussagen
beinhalten:
Stand: 28.10.2005
Seite: 72
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Das Mikroklima ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Druckentlastung ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Scherkraftminderung ist durch den Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Reinigungsfähigkeit des Produktes ist durch den Anwendungstest zu
bewerten.
-
Die Möglichkeiten der Positionierung
Anwendungstest zu bewerten.
-
Die Fixierung/Anbringung des Rückensystems an den durch den Hersteller
vorgesehenen Sitzgelegenheiten (z.B. Stuhl, Rollstuhl) ist zu bewerten.
des
Patienten
sind
durch
den
Zusätzliche Anforderungen an Weichpolsterrückensysteme – 11.41.01.0:
-
Die Füllung muss von einer Hülle umgeben sein, die in unbelastetem Zustand das
Füllmaterial in der vorgesehenen Form hält. Ein permanentes Verschieben der
Füllung muss vermieden werden.
Zusätzliche Anforderungen an Schaumstoffrückensysteme, Hybridsysteme und
sonstige Rückensysteme – 11.41.01.1, 11.41.01.2, 11.41.01.6, 11.41.01.7 und
11.41.01.8:
-
Wenn das Hilfsmittel oder einzelne Bestandteile des Hilfsmittels aus
verschiedenen, fest miteinander verbundenen Schäumen/Materialien besteht,
dürfen die Nahtstellen im Rückenbereich nicht fühlbar sein.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte - 11.41.01.5:
-
Prüfung der Betriebslautstärke des angemeldeten Produktes entsprechend der
Prüfmethode Nr. 11-5 03/2004 MDS-Hi durch ein unabhängiges Prüfinstitut.
III. Qualität
III. 1. Allgemeine Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Einhaltung der jeweils geltenden Gesetze und Verordnungen unter Benennung von
Gesetz, Verordnung und Produktbezeichnung
-
Einhaltung der folgenden Normen, unter Benennung derselben, ggf. sind Abweichungen zu
begründen und zu dokumentieren. Die in diesen Normen aufgeführten normativen
Verweisungen und informativen Ausführungen sind zu beachten und einzuhalten:
Für Weichpolster- und Schaumstoffrückensysteme – 11.41.01.0, 11.41.01.1 und 11.41.01.2:
-
DIN EN 597-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
DIN EN 597-2 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Für motorisierte Systeme – 11.41.01.5:
-
-
DIN EN 60601-1 in der zum Zeitpunkt der Antragstellung gültigen Fassung
Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache mit mindestens folgenden Angaben:
-
Zweckbestimmung des Produktes mit exakter Angabe der Indikationsbereiche
Bestehende Anwendungseinschränken (z.B. Gewichtsbegrenzungen)
Stand: 28.10.2005
Seite: 73
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
-
Untergruppen
Hinweise auf Verwendung an Sitzgelegenheiten mit verstellbaren
Rückenlehnen/Sitzflächen
Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen
Beschreibung der sachgerechten Anwendung
Reinigungs- und Pflegehinweise
Tabellarische Aufführung der technische Daten/Parameter, mindestens:
- Räumliche Maße im gebrauchsfertigen Zustand
- Gewicht des Hilfsmittels im gebrauchsfertigen Zustand
- Zulässige Patientengewichte (Ober- und Untergrenzen)
- verwendete Materialien für das System und Bezüge
Wartungshinweise
Angaben ob ein Patientenwechsel möglich ist und wenn ja, Ausführungen zum
Wiedereinsatz inkl. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen der Hygiene und Sicherheit
Zusätzliche Angaben für luftgefüllte Systeme – 11.41.01.4, 11.41.01.5 und 11.41.01.6:
-
Angabe des maximalen Fülldrucks
III. 2. Technische Anforderungen
Nachzuweisen ist:
-
Die Hilfsmittel müssen an die jeweilige Lagerungssituation anpassbar sein
-
Das Rückensystem muss vom Anwender an der Sitzgelegenheit befestigt und wieder
abgenommen werden können.
-
Die Fixiermöglichkeiten dürfen die Bewegungsmöglichkeiten des Patienten nicht
einschränken, es sei denn, die Einschränkung ist zur korrekten Lagerung erforderlich.
-
Der Bezug muss vom Anwender gewechselt werden können und über einen Knöpf-,
Schnür-, Klett- oder Reißverschluss verfügen.
-
Der Bezug muss bei mind. 65 °C mit haushaltsüblichen Mitteln in der Waschmaschine
vom Anwender gereinigt werden können.
-
Sowohl das Kissen als auch der Bezug müssen durch den Anwender desinfiziert werden
können.
Zusätzliche Anforderungen an Weichpolstersysteme - 11.41.01.0
-
Die Produkte müssen aus Materialien bestehen, die gegeneinander verschiebbar sind und
sich der Körperform anpassen, z.B. Fasern oder Flocken.
Zusätzliche Anforderungen an Schaumsysteme mit einteiliger Fläche 11.41.01.1
-
Der Schaumkern muss eine glatte, nicht strukturierte Oberfläche besitzen.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen.
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderungen an Schaumsysteme mit unterteilter Fläche 11.41.01.2
-
Der Schaumkern muss eine Fläche besitzen, welche strukturiert sein kann und/oder aus
verschiedenen Schäumen besteht.
-
Die Produkte müssen aus Schaummaterialien bestehen
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Stand: 28.10.2005
Seite: 74
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Zusätzliche Anforderungen für Hybrid-Rückensysteme, kombinierte Gel- bzw. Luft- und
Schaumsysteme – 11.41.01.6 und 11.41.01.7
-
Raumgewicht und Stauchhärte sind für alle verwendeten Schäume anzugeben
Zusätzliche Anforderungen luftgefüllte Systeme – 11.41.01.4, 11.41.01.5 und 11.41.01.6:
-
Der Fülldruck muss individuell an das Patientengewicht und an die jeweilige
Belastungssituation angepasst werden können (manuell oder automatisch).
Zusätzliche Anforderung an Systeme mit Druckanzeige:
-
Die Druckanzeige muss in kPa und/oder mmHg erfolgen
Zusätzliche Anforderung an nicht motorisierte, luftgefüllte Systeme 11.41.01.4 und
11.41.01.6:
-
Die Produkte müssen manuell aufgepumpt werden können und mindestens über ein Füllund Ablassventil verfügen, welches eine individuelle Befüllung ermöglicht.
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte 11.41.01.5:
-
Die Betriebslautstärke des Produktes darf nach Prüfung gemäß 11-5 03/2004 MDS-Hi
einen Wert von 30 dB(A) nicht übersteigen.
-
Alle manuell oder automatisch eingestellten Werte (z.B. Patientengewicht, Körperposition,
Körperproportionen) müssen deutlich am Gerät ablesbar sein. Werden Werte angegeben,
die nicht offensichtlich mit den Einstellparametern korrelieren (z.B. Angabe von Stufen
anstelle des Patientengewichtes), muss durch eine am Gerät fest angebrachte Tabelle
oder einen Hinweis auf die Bedienungsanleitung eine eindeutige Zuordnung möglich sein.
-
Die Spannungsversorgung muss über Netz und Akku erfolgen können.
-
Die Geräte müssen über eine Ladezustandsanzeige verfügen.
-
Die Produkte müssen über folgende Alarmfunktionen verfügen:
- Druckabfall (akustisch und optisch)
- Stromausfallalarm (akustisch und optisch)
III. 3. Anforderungen an die Sicherheit
Nachzuweisen ist:
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Produkte – 11.41.01.5 und Weichpolsterbzw. Schaumstoffrückensysteme – 11.41.01.0, 11.41.01.1 und 11.41.01.2:
-
Die unbedenkliche Verwendung des gebrauchsfertigen Produktes im allgemeinen
Lebensbereich/häuslichen Bereich durch sicherheitstechnische Prüfung oder
gesonderte Bestätigung eines für die Prüfung und Bewertung von
Medizinprodukten zugelassenen Instituts. Dem Nachweis müssen die geprüften
Ausführungen, Komponenten, Zubehörteile sowie der Prüfumfang und die
Anwendungsklasse eindeutig zu entnehmen sein.
Alle im Abschnitt III.1 Allgemeine Anforderungen aufgeführten Normen, die in
diesen Normen aufgeführten normativen Verweisungen und informativen
Ausführungen müssen bei der sicherheitstechnischen Überprüfung berücksichtigt
werden.
III. 4. Anforderungen an die Biokompatibilität
Nachzuweisen ist:
Stand: 28.10.2005
Seite: 75
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
-
Die Biokompatibilität des angemeldeten, gebrauchsfertigen Produktes durch
Prüfung gemäß Norm DIN EN ISO 10993-1 in der zum Zeitpunkt der
Antragstellung gültigen Fassung.
-
Die Biokompatibilität muss ohne die Verwendung nicht zum Lieferumfang des
Hilfsmittels gehörender Produkte wie Laken, Kleidung etc. gegeben sein.
III. 5. Anforderungen an den Lieferumfang
Nachzuweisen ist:
-
Gebrauchsanweisung
Mindestens ein Bezug im Lieferumfang enthalten
Zusätzliche Anforderungen an luftbefüllte, nicht motorisierte Systeme –
11.41.01.4 und 11.41.01.6:
-
Gerät zum Aufblasen (elektrisch oder manuell betrieben) im Lieferumfang
enthalten
Werden die Fülldrucke des Kissens anhand von Druckvorgaben des Herstellers
eingestellt, so muss ein manueller Druckanzeiger im Lieferumfang enthalten sein
Zusätzliche Anforderung an motorisierte Systeme – 11.41.01.5:
-
Stand: 28.10.2005
Ladegerät im Lieferumfang bzw. in das Grundgerät integriert
Für den Betrieb erforderliche Akkus im Lieferumfang enthalten
Seite: 76
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Untergruppen
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
99.
Ohne speziellen Anwendungsort/Zusätze
Untergruppe:
99.
Abrechnungspositionen
Anforderungen an die Produkte:
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 77
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
01.
nicht besetzt
Produktart:
0001 - 0999
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 1
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
02.
nicht besetzt
Produktart:
0001 - 0999
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 2
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
03.
nicht besetzt
Produktart:
0001 - 0999
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 3
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
04.
nicht besetzt
Produktart:
0001 - 0999
nicht besetzt
Stand: 28.10.2005
Seite: 4
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
05.
Statische Positionierungshilfen
Produktart:
0001 - 0999
Statische Positionierungshilfen (Extremitäten)
Beschreibung der Produktart:
Statische Positionierungshilfen für Extremitäten dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie. Sie wirken nach dem Weichlagerungs-, Umlagerungs- oder Freilagerungsprizinp
und unterstützen bei der Lagerung besonders gefährdeter Körperteile wie z.B. den Fersen.
Statische Positionierungshilfen aus Weichlagerungsmaterialien bestehen aus weichen,
gegeneinander verschiebbaren Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht
ablösbaren Bezug umgeben und in Form gehalten. Ggf. kann ein weiterer, abnehmbarer und
auch waschbarer Bezug zur Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz des Hilfsmittels.
vorhanden sein. Luftgefüllte Positionierungshilfen sind individuell befüllbar.
Die Positionierungshilfen werden in speziellen Formen wie Schalen, Rollen oder ringförmig
angeboten und finden Anwendung an speziellen vom Hersteller benannten Körperteilen (z.B.
Ferse). Einige Produkte können mit speziellen Fixierhilfen wie z.B. Klettverschlüssen fixiert
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern und die korrekte Lagerung erst ermöglichen.
Produkte zur Freilagerung können i.d.R. aufgrund der Gefahr eines Fensterödems nur
kurzzeitig eingesetzt werden und bedürfen daher einer besonders sorgfältigen
Indikationstellung und Verlaufsbeobachtung.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen oder Sitzen erforderlich ist
und zugleich ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit
Lähmungen der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das
Risiko durch zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Stand: 28.10.2005
Seite: 5
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden,
-
wenn eine Lagerung des Patienten ohne Unterstützung nicht möglich ist und
einzelne Körperteile besonders Dekubitusgefährdet sind bzw. aufgrund eines
vorhandenen Dekubitus entlastet werden müssen.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient durch die Hilfsmittel in seiner Restmobilität eingeschränkt wird.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
die Gefahr von Fensterödemen bei einer Freilagerung besteht.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 6
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
05.
Statische Positionierungshilfen
Produktart:
1000 - 1999 Statische Positionierungshilfen (Teilkörper)
Beschreibung der Produktart:
Statische Positionierungshilfen für den Teilkörper dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie. Sie wirken nach dem Weichlagerungs-, Umlagerungs- oder Freilagerungsprizinp
und unterstützen bei der Lagerung besonders gefährdeter Körperbereiche, wie z.B. dem
Sakralbereich. Sie dienen der Unterstützung von Entlastungslagerungen und
Lageveränderungen sowie der Stabilisierung von Lagepositionen des Patienten
insbesondere im Bett.
Statische Positionierungshilfen aus Weichlagerungsmaterialien bestehen aus weichen,
gegeneinander verschiebbaren Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht
ablösbaren Bezug umgeben und in Form gehalten. Ggf. kann ein weiterer, abnehmbarer und
auch waschbarer Bezug zur Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz des Hilfsmittels
vorhanden sein. Luftgefüllte Positionierungshilfen sind individuell befüllbar.
Die Positionierungshilfen werden in speziellen Formen wie Keilen oder Rollen angeboten
und finden Anwendung an speziellen vom Hersteller benannten Körperbereichen.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern und die korrekte Lagerung erst ermöglichen.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
Stand: 28.10.2005
Seite: 7
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden,
-
wenn eine Lagerung des Patienten ohne Unterstützung nicht möglich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient durch die Hilfsmittel in seiner Restmobilität eingeschränkt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 8
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
11.
Leib/Rumpf
Untergruppe:
05.
Statische Positionierungshilfen
Produktart:
2000 - 2999 Statische Positionierungshilfen (Ganzkörper)
Beschreibung der Produktart:
Statische Positionierungshilfen für den Ganzkörper dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie. Sie wirken nach dem Weichlagerungs-, Umlagerungs- oder Freilagerungsprizinp.
Sie dienen der Unterstützung von Entlastungslagerungen und Lageveränderungen sowie der
Stabilisierung von Lagepositionen des Patienten insbesondere im Bett.
Statische Positionierungshilfen aus Weichlagerungsmaterialien bestehen aus weichen,
gegeneinander verschiebbaren Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht
ablösbaren Bezug umgeben und in Form gehalten. Ggf. kann ein weiterer, abnehmbarer und
auch waschbarer Bezug zur Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz des Hilfsmittels
vorhanden sein. Luftgefüllte Positionierungshilfen sind individuell befüllbar.
Die Positionierungshilfen werden in speziellen Formen wie Keilen oder Rollen angeboten
und finden i.d.R. im Bett Anwendung .
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern und die korrekte Lagerung erst ermöglichen.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen oder Sitzen erforderlich ist
und zugleich ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit
Lähmungen der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das
Risiko durch zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
Stand: 28.10.2005
Seite: 9
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden,
-
wenn eine Lagerung des Patienten ohne Unterstützung nicht möglich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient durch die Hilfsmittel in seiner Restmobilität eingeschränkt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 10
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
0001 - 0999
Weichpolsterauflagen
Beschreibung der Produktart:
Auflagen aus Weichpolstermaterialien dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichen, gegeneinander verschiebbaren
Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht ablösbaren Bezug umgeben und in
Form gehalten. Ein weiterer, abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der
Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 11
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen. Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 12
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
1000 - 1999 Schaumauflagen mit einteiliger Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit einteiliger Liegefläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist glatt
und nicht weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich, Randzonenverstärkung
aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten) bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffauflagen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können besser entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Stand: 28.10.2005
Seite: 13
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten – soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Stand: 28.10.2005
Seite: 14
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 15
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
2000 - 2999 Schaumauflagen mit unterteilter Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit unterteilter Liegefläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist
strukturiert oder unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffauflagen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Stand: 28.10.2005
Seite: 16
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 17
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 18
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
3000 - 3999 Schaumauflagen mit austauschbaren Elementen
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit austauschbaren Elementen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weich- und Freilagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus kleinen, oftmals würfelförmigen Schaumstoffelementen, die sich in einem
Rahmen befinden oder durch ein wabenartiges Kunststoff- bzw. Metallgitter in Position
gehalten werden.
Die Liegefläche ist strukturiert und unterbrochen und kann aus verschiedenen
Schaumstoffen unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den
Sakralbereich, Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung
des Patienten) bestehen.
Durch die Möglichkeit, einzelne Würfel gezielt herauszunehmen oder gegen andere
Schaumstoffhärten
auszutauschen,
ist
eine
individuelle
Behandlung
der
dekubitusgefährdeten Körperstellen und eine gezielte Entlastung bereits betroffener Stellen
durchführbar.
Mehrschichtige Schaumstoffwürfel bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert. Bereits betroffene Stellen können gezielt durch Herausnahme einzelner Würfel
hohlgelagert werden.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Stand: 28.10.2005
Seite: 19
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet, jedoch können verschmutzte
Würfel ausgetauscht werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und Anpassung an die Körperform erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
Stand: 28.10.2005
Seite: 20
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
spezielle Bereiche - z.B. mit Hautdefekten oder mit Knochenvorsprüngen bei
kachektischen Patienten - frei oder besonders weich gelagert werden müssen.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 21
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
4000 - 4999 Weichpolsterauflagen (Sondergrößenversorgung)
Beschreibung der Produktart:
Auflagen aus Weichpolstermaterialien dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichen, gegeneinander verschiebbaren
Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht ablösbaren Bezug umgeben und in
Form gehalten. Ein weiterer, abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der
Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
Stand: 28.10.2005
Seite: 22
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 23
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
5000 - 5999 Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung)
mit einteiliger Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit einteiliger Liegefläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist glatt
und nicht weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich, Randzonenverstärkung
aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten) bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffauflagen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Stand: 28.10.2005
Seite: 24
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 25
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 26
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
6000 - 6999 Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung) mit
unterteilter Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit unterteilter Liegefläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken
nach dem Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Auflagenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist
strukturiert oder unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffauflagen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
Stand: 28.10.2005
Seite: 27
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 28
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 29
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
01.
Auflagen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
7000 - 7999 Schaumauflagen (Sondergrößenversorgung) mit
austauschbaren Elementen
Beschreibung der Produktart:
Schaumauflagen mit austauschbaren Elementen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weich- und Freilagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus kleinen, oftmals würfelförmigen Schaumstoffelementen, die sich in einem
Rahmen befinden oder durch ein wabenartiges Kunststoff- bzw. Metallgitter in Position
gehalten werden.
Die Liegefläche ist strukturiert und unterbrochen und kann aus verschiedenen
Schaumstoffen unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den
Sakralbereich, Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung
des Patienten) bestehen.
Durch die Möglichkeit einzelne Würfel gezielt herauszunehmen oder gegen andere
Schaumstoffhärten auszutauschen ermöglichen eine individuelle Behandlung der
dekubitusgefährdeten Körperstellen und eine gezielte Entlastung bereits betroffener Stellen.
Mehrschichtige Schaumstoffwürfel bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert. Bereits betroffene Stellen können gezielt durch Herausnahme einzelner Würfel
hohlgelagert werden.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Stand: 28.10.2005
Seite: 30
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Bedingt durch die Kombination „harte“ Matratze und „weiche“ Auflage ist der Patient aber im
Vergleich zu weichlagernden Matratzenersatzsystemen oftmals auf den Auflagen noch
besser zu mobilisieren. Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung
spezieller Lagerungshilfen - ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet, jedoch können verschmutzte
Würfel ausgetauscht werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Stand: 28.10.2005
Seite: 31
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und Anpassung an die Körperform erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
spezielle Bereiche - z.B. mit Hautdefekten oder mit Knochenvorsprüngen bei
kachektischen Patienten - frei oder besonders weich gelagert werden müssen.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 32
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Auflagen, nicht motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 33
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 34
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
1000 - 1999
Luftgefüllte Auflagen, multizelluläres
modulares System
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte multizelluläre Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung (sogenanntes DryFlotation-Prinzip).
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche besteht aus einzelnen Zellen welche nebeneinander angeordnet und
miteinander verbunden sind. Jede Zelle ist für sich verformbar und einzeln bewegbar, so
dass sich die Auflage an die Körperform des Patienten anpasst. Der Luftaustausch zwischen
den einzelnen Zellen sorgt dafür, dass sich die Luftbefüllung einer einzelnen Zelle bei jeder
Bewegung anpasst, so dass Scherkräfte reduziert werden. Durch die Noppenstruktur ist
zusätzlich eine gute Luftzirkulation gegeben.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 35
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 36
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 37
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
2000 - 2999
Luftgefüllte Auflagen, motorisiert, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 38
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Stand: 28.10.2005
Seite: 39
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 40
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
3000 - 3999
Luftgefüllte Auflagen, motorisiert mit Luftstrom,
manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Auflage ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 41
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Stand: 28.10.2005
Seite: 42
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 43
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Auflagen, motorisiert, automatisch
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 44
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 45
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 46
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
02.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
5000 - 5999
Luftgefüllte Auflagen, motorisiert mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Auflage ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 47
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 48
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 49
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
nicht motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 50
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 51
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 52
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
1000 - 1999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
multizelluläres modulares System
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte multizelluläre Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung (sogenanntes DryFlotation-Prinzip).
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material. und können
individuell befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche besteht aus einzelnen Zellen welche nebeneinander angeordnet und
miteinander verbunden sind. Jede Zelle ist für sich verformbar und einzeln bewegbar, so
dass sich die Auflage an die Körperform des Patienten anpasst. Der Luftaustausch zwischen
den einzelnen Zellen sorgt dafür, dass sich die Luftbefüllung einer einzelnen Zelle bei jeder
Bewegung anpasst, so dass Scherkräfte reduziert werden. Durch die Noppenstruktur ist
zusätzlich eine gute Luftzirkulation gegeben.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 53
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
Stand: 28.10.2005
Seite: 54
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 55
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
2000 - 2999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 56
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
Stand: 28.10.2005
Seite: 57
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 58
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
3000 - 3999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert mit Luftstrom, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Auflage ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 59
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
Stand: 28.10.2005
Seite: 60
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 61
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 62
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 63
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 64
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Auflagen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
5000 - 5999
Luftgefüllte Auflagen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert mit Luftstrom, automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Auflage aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Auflage ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 65
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 66
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 67
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen, manuell
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 68
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
Stand: 28.10.2005
Seite: 69
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 70
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
1000 - 1999 Luftgefüllte Wechseldruckauflagen mit Luftstrom,
manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Auflage ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 71
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
Stand: 28.10.2005
diese
Seite: 72
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 73
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
2000 - 2999 Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen, automatisch
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 74
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 75
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 76
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
3000 - 3999 Luftgefüllte Wechseldruckauflagen mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Auflage ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 77
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
Stand: 28.10.2005
diese
Seite: 78
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 79
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen
(Sondergrößenversorgung), manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 80
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 81
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 82
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
5001 - 5999 Luftgefüllte Wechseldruckauflagen
(Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Auflage ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Auflage auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 83
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
Stand: 28.10.2005
Seite: 84
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 85
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
6000 - 6999
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen
(Sondergrößenversorgung), automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Auflage.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 86
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
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Seite: 87
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-
Produktarten
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 88
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
04.
Auflagen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
7001 - 7999 Luftgefüllte Wechseldruckauflagen
(Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruck-Auflagen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Auflage besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Auflage ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Auflage nicht möglich.
Die Auflagen werden auf vorhandene herkömmliche Matratzen aufgelegt und, z.B. durch
Fixierbänder oder Einschläge an der unteren Matratze fixiert. Eine Nutzung ohne
unterliegende Matratze ist nicht möglich. Soll die Auflage in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Auflage auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 89
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Matratzenauflage zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 90
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 91
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
0001 - 0999
Schaummatratzen mit einteiliger Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen
mit
einteiliger
Liegefläche
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist glatt
und nicht weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich, Randzonenverstärkung
aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten) bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffmatratzen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Stand: 28.10.2005
Seite: 92
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes
zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten – soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 93
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
1000 - 1999 Schaummatratzen mit unterteilter Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen mit unterteilter Liegefläche dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist
strukturiert oder unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffmatratzen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 94
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 95
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 96
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
2000 - 2999 Schaummatratzen mit austauschbaren Elementen
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen mit austauschbaren Elementen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weich- und Freilagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus kleinen, oftmals würfelförmigen Schaumstoffelementen, die sich in einem
Rahmen befinden oder durch ein wabenartiges Kunststoff- bzw. Metallgitter in Position
gehalten werden.
Die Liegefläche ist strukturiert und unterbrochen und kann aus verschiedenen
Schaumstoffen unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den
Sakralbereich, Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung
des Patienten) bestehen.
Durch die Möglichkeit, einzelne Würfel gezielt herauszunehmen oder gegen andere
Schaumstoffhärten
auszutauschen,
ist
eine
individuelle
Behandlung
der
dekubitusgefährdeten Körperstellen und eine gezielte Entlastung bereits betroffener Stellen
durchführbar.
Mehrschichtige Schaumstoffwürfel bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert. Bereits betroffene Stellen können gezielt durch Herausnahme einzelner Würfel
hohlgelagert werden.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
Stand: 28.10.2005
Seite: 97
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen –
ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet, jedoch können verschmutzte
Würfel ausgetauscht werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und Anpassung an die Körperform erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
spezielle Bereiche - z.B. mit Hautdefekten oder mit Knochenvorsprüngen bei
kachektischen Patienten - frei oder besonders weich gelagert werden müssen.
Stand: 28.10.2005
Seite: 98
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 99
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialen
Produktart:
3000 – 3999 Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung)
mit einteiliger Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen
mit
einteiliger
Liegefläche
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist glatt
und nicht weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich, Randzonenverstärkung
aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten) bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffmatratzen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Stand: 28.10.2005
Seite: 100
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
diese
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 101
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 102
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
4000 - 4999 Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung) mit
unterteilter Liegefläche
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen mit unterteilter Liegefläche dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist
strukturiert oder unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen.
Mehrschichtige Schaumstoffmatratzen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 103
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatzsystem zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich,
wenn das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-MassIndex) <18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 104
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 105
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
05.
Matratzen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
5000 - 5999 Schaummatratzen (Sondergrößenversorgung) mit
austauschbaren Elementen
Beschreibung der Produktart:
Schaummatratzen mit austauschbaren Elementen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weich- und Freilagerungsprinzip, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus kleinen, oftmals würfelförmigen Schaumstoffelementen, die sich in einem
Rahmen befinden oder durch ein wabenartiges Kunststoff- bzw. Metallgitter in Position
gehalten werden.
Die Liegefläche ist strukturiert und unterbrochen und kann aus verschiedenen
Schaumstoffen unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den
Sakralbereich, Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung
des Patienten) bestehen.
Durch die Möglichkeit, einzelne Würfel gezielt herauszunehmen oder gegen andere
Schaumstoffhärten
auszutauschen,
ist
eine
individuelle
Behandlung
der
dekubitusgefährdeten Körperstellen und eine gezielte Entlastung bereits betroffener Stellen
durchführbar.
Mehrschichtige Schaumstoffwürfel bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert. Bereits betroffene Stellen können gezielt durch Herausnahme einzelner Würfel
hohlgelagert werden.
Die Strukturierung der Liegefläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Stand: 28.10.2005
Seite: 106
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen –
ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet, jedoch können verschmutzte
Würfel ausgetauscht werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Stand: 28.10.2005
Seite: 107
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und Anpassung an die Körperform erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
spezielle Bereiche - z.B. mit Hautdefekten oder mit Knochenvorsprüngen bei
kachektischen Patienten - frei oder besonders weich gelagert werden müssen.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 108
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Matratzen, nicht motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und können
individuell befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 109
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 110
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
1000 - 1999
Luftgefüllte Matratzen, motorisiert, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 111
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 112
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
2000 - 2999
Luftgefüllte Matratzen, motorisiert mit Luftstrom,
manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Matratze ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 113
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Stand: 28.10.2005
Seite: 114
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 115
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
3000 - 3999
Luftgefüllte Matratzen, motorisiert, automatisch
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 116
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Stand: 28.10.2005
Seite: 117
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 118
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
06.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Matratzen, motorisiert mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Matratze ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 119
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 120
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 121
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung),
nicht motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und können
individuell befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 122
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 123
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 124
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
1000 - 1999
Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manulle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 125
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 126
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 127
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
2000 - 2999
Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert mit Luftstrom, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird manuell dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Matratze ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 128
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 129
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 130
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
3000 - 3999
Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert, automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 131
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
Stand: 28.10.2005
Seite: 132
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 133
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
07.
Luftgefüllte Matratzen zur kontinuierlichen
Weichlagerung (Sondergrößenversorgung)
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Matratzen (Sondergrößenversorgung),
motorisiert mit Luftstrom, automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Matratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip.
Sie bestehen aus einer aufblasbaren Matratze aus luftdichtem Material und werden durch
eine elektronisch gesteuerte Pumpe gefüllt. Die Luftbefüllung wird automatisch dem
Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe
zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern. Die Liegefläche der Matratze ist teilweise
feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt)
entsteht. In Verbindung mit dem speziellen atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren
und auch waschbaren Bezug wird ein gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden
Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich. Die
Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 134
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 135
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 136
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen, manuell
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Matratze zu erleichtern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 137
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
Stand: 28.10.2005
Seite: 138
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 139
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
1000 - 1999 Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom,
manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Matratze ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Stand: 28.10.2005
Seite: 140
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
Stand: 28.10.2005
diese
Seite: 141
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 142
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
2000 - 2999 Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen, automatisch
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 143
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Matratze zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Stand: 28.10.2005
diese
Seite: 144
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 145
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
3000 - 3999 Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Matratze ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 146
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
Stand: 28.10.2005
diese
Seite: 147
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 148
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen
(Sondergrößenversorgung), manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Stand: 28.10.2005
Seite: 149
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 150
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Produktarten
ist
und
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 151
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
5000 - 5999 Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen
(Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom, manuell
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Matratze ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die manuelle Nachregulierung des Fülldruckes kann der Patient auf der Matratze auch
sitzen und ggf. gelagert werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik
registriert und der Fülldruck automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 152
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 153
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 154
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
6000 - 6999
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen
(Sondergrößenversorgung), automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 155
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert.
Stand: 28.10.2005
Seite: 156
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 157
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
08.
Matratzen zur intermittierenden Entlastung
Produktart:
7000 - 7999 Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen
(Sondergrößenversorgung) mit Luftstrom,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldruckmatratzen mit Luftstrom dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Die Liegefläche der Matratze ist teilweise feinporig gelöchert, so dass ein kontinuierlicher
Luftstrom (auch Low-Air-Loss genannt) entsteht. In Verbindung mit dem speziellen
atmungsaktiven, luftdurchlässigen, abnehmbaren und auch waschbaren Bezug wird ein
gutes Mikroklima auch bei stark schwitzenden Patienten gewährleistet.
Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht möglich.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Durch die elektronische Kontrolle und ggf. Nachregulierung des Fülldruckes bei
automatischen Systemen kann der Patient auf der Matratze auch sitzen und ggf. gelagert
werden. Die veränderte Belastung wird durch die Elektronik registriert und der Fülldruck
automatisch erhöht bzw. erniedrigt.
Stand: 28.10.2005
Seite: 158
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
Stand: 28.10.2005
Seite: 159
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient dehydriert ist.
diese
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 160
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
0001 - 0999
Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen, nicht
motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Schaumstoffmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist.
Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Durch das elastische Verhalten des Schaummaterials und durch die verwendete
Ventiltechnik und der sich selbständig einstellenden Luftfüllung der Schaumluftzellen wird
eine verbesserte Anpassung der Matratze an die Körperkonturen erreicht. Die Be- und
Entlüftung erfolgt durch das Körpergewicht des Patienten, die Matratze kann sich somit an
unterschiedliche Belastungssituationen (z.B. Sitzen, Liegen) anpassen. Die Liegefläche ist
strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 161
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 162
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
1000 - 1999 Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen,
motorisiert, manuell geregelt
Beschreibung der Produktart:
Motorisierte
luftgefüllte
Schaumstoffmatratzen
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip und dem Prinzip der intermittierenden
Entlastung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Die Belüftung der Zellen wird über eine elektronische Steuereinheit automatisch
durchgeführt. Es kann sowohl ein statischer Betrieb als auch ein dynamischer Betrieb mit
intermittierender Entlastung eingestellt werden. Durch das elastische Verhalten des
Schaummaterials und durch die verwendete Ventiltechnik wird eine verbesserte Anpassung
der Matratze an die Körperkonturen und eine intermittiernde Entlastung erreicht. Die
Liegefläche ist strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 163
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können – soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt – dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt – folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Stand: 28.10.2005
Seite: 164
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 165
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
2000 - 2999 Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen,
motorisiert, automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Motorisierte
luftgefüllte
Schaumstoffmatratzen
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip und dem Prinzip der intermittierenden
Entlastung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Die Belüftung der Zellen wird über eine elektronische Steuereinheit automatisch
durchgeführt. Es kann sowohl ein statischer Betrieb als auch ein dynamischer Betrieb mit
intermittierender Entlastung eingestellt werden. Durch das elastische Verhalten des
Schaummaterials und durch die verwendete Steuerungstechnik und der sich automatisch
anpassenden Luftfüllung der Schaumluftzellen wird eine verbesserte Anpassung der
Matratze an die Körperkonturen und eine intermittiernde Entlastung erreicht. Die Liegefläche
ist strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 166
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können – soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt – dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt – folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Stand: 28.10.2005
Seite: 167
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 168
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
3000 - 3999 Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
(Sondergrößenversorgung), nicht motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Schaumstoffmatratzen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Durch das elastische Verhalten des Schaummaterials und durch die verwendete
Ventiltechnik wird eine verbesserte Anpassung der Matratze an die Körperkonturen erreicht.
Die Be- und Entlüftung erfolgt durch das Körpergewicht des Patienten, die Matratze kann
sich somit an unterschiedliche Belastungssituationen (z.B. Sitzen, Liegen) anpassen. Die
Liegefläche ist strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 169
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 170
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 171
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
4000 - 4999 Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
(Sondergrößenversorgung), motorisiert, manuell
geregelt
Beschreibung der Produktart:
Motorisierte
luftgefüllte
Schaumstoffmatratzen
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip und dem Prinzip der intermittierenden
Entlastung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Die Belüftung der Zellen wird über eine elektronische Steuereinheit automatisch
durchgeführt. Es kann sowohl ein statischer Betrieb als auch ein dynamischer Betrieb mit
intermittierender Entlastung eingestellt werden. Durch das elastische Verhalten des
Schaummaterials und durch die verwendete Ventiltechnik wird eine verbesserte Anpassung
der Matratze an die Körperkonturen und eine intermittiernde Entlastung erreicht. Die
Liegefläche ist strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Stand: 28.10.2005
Seite: 172
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 173
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 174
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
09.
Kombinierte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
Produktart:
5000 - 5999 Luftgefüllte Schaumstoff-Luftkissenmatratzen
(Sondergrößenversorgung), motorisiert,
automatisch geregelt
Beschreibung der Produktart:
Motorisierte
luftgefüllte
Schaumstoffmatratzen
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Weichlagerungsprinzip und dem Prinzip der intermittierenden
Entlastung.
Sie bestehen aus einem Matratzenkern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene
Kammern unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine
luftundurchlässige Folie eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem
verbunden. Die Belüftung der Zellen wird über eine elektronische Steuereinheit automatisch
durchgeführt. Es kann sowohl ein statischer Betrieb als auch ein dynamischer Betrieb mit
intermittierender Entlastung eingestellt werden. Durch das elastische Verhalten des
Schaummaterials und durch die verwendete Steuerungstechnik und der sich automatisch
anpassenden Luftfüllung der Schaumluftzellen wird eine verbesserte Anpassung der
Matratze an die Körperkonturen und eine intermittiernde Entlastung erreicht. Die Liegefläche
ist strukturiert oder unterbrochen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Matratzen werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen eingelegt
und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter genutzt werden, so
ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss auf andere Produkte
ausgewichen werden.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen), um so Pflegemaßnahmen auf
der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Stand: 28.10.2005
Seite: 175
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften, wie sie z.B. durch Pflegemaßnahmen
auftreten, erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt am Produkt vorgesehen ist,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 176
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient Bewegungsschmerzen verspürt.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 177
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
0001 - 0999
Seitenlagerungssysteme (einteilige Systeme)
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen.
Die Systeme sind in der Längsrichtung beweglich und ermöglichen es z.B. durch Aufblasen
verschiedener Luftkammern den Patienten aus der waagerechten Lage in eine stabile
Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu bringen. Die Steuerung des Systems erfolgt über ein
elektronisches Steuergerät, bei einigen Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle
einstellbar.
Bei luftbefüllten Systemen wird der Fülldruck manuell oder automatisch dem Körpergewicht
und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes
Entlüften der Matratze nicht möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas
i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Einige Systeme bieten zusätzlich zur Seitenlagerung noch die Möglichkeit der
Weichlagerung. Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine
größere Fläche verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen
Reduzierung des Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für
Dekubitus wird vermindert. Durch die Seitenlagerung kommt es auch zur
Durchblutungsförderung, zusätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus den
Lungen gefördert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit einen statischen Betrieb einzuschalten
(Maximaldruckfunktion) um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 178
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Stand: 28.10.2005
Seite: 179
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 180
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
1000 - 1999 Seitenlagerungssysteme (mehrteilige Systeme)
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen.
Die Systeme bestehen aus einer unteren und einer oberen Matratze. Die untere Matratze ist
in der Längsrichtung beweglich und ermöglicht es z.B. durch Aufblasen verschiedener
Luftkammern die obere Matratze entlang der mittleren Längsachse anzuwinkeln und so den
Patienten aus der waagerechten Lage in eine stabile Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu
bringen. Die Steuerung des Systems erfolgt über ein elektronisches Steuergerät, bei einigen
Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle einstellbar.
Bei luftbefüllten Systemen wird der Fülldruck manuell oder automatisch dem Körpergewicht
und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes
Entlüften der Matratze nicht möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas
i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Einige Systeme bieten zusätzlich zur Seitenlagerung noch die Möglichkeit der
Weichlagerung. Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine
größere Fläche verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen
Reduzierung des Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für
Dekubitus wird vermindert. Durch die Seitenlagerung kommt es auch zur
Durchblutungsförderung, zusätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus den
Lungen gefördert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit einen statischen Betrieb einzuschalten
(Maximaldruckfunktion) um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 181
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Stand: 28.10.2005
Seite: 182
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 183
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
2000 - 2999 Seitenlagerungssysteme mit integriertem
Wechseldruck
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen. Zusätzlich wirken sie nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell oder automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten
angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Weiterhin sind die Systeme in der Längsrichtung beweglich und ermöglichen es z.B. durch
Aufblasen verschiedener Luftkammern den Patienten aus der waagerechten Lage in eine
stabile Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu bringen. Die Steuerung erfolgt ebenfalls über
das Steuergerät, bei einigen Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle einstellbar.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Der Fülldruck wird manuell oder automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des
Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu
vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht
möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert. Auch durch die Seitenlagerung kommt
es zur Durchblutungsförderung zuzsätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus
den Lungen gefördert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Stand: 28.10.2005
Seite: 184
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Matratze zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
Stand: 28.10.2005
Seite: 185
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 186
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
3000 - 3999 Seitenlagerungssysteme (einteilige Systeme) –
Sondergrößenversorgung
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen.
Die Systeme sind in der Längsrichtung beweglich und ermöglichen es z.B. durch Aufblasen
verschiedener Luftkammern den Patienten aus der waagerechten Lage in eine stabile
Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu bringen. Die Steuerung des Systems erfolgt über ein
elektronisches Steuergerät, bei einigen Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle
einstellbar.
Bei luftbefüllten Systemen wird der Fülldruck manuell oder automatisch dem Körpergewicht
und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes
Entlüften der Matratze nicht möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas
i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Einige Systeme bieten zusätzlich zur Seitenlagerung noch die Möglichkeit der
Weichlagerung. Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine
größere Fläche verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen
Reduzierung des Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für
Dekubitus wird vermindert. Durch die Seitenlagerung kommt es auch zur
Durchblutungsförderung, zusätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus den
Lungen gefördert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit einen statischen Betrieb einzuschalten
(Maximaldruckfunktion) um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 187
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 188
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 189
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
4000 - 4999 Seitenlagerungssysteme (mehrteilige Systeme)
- Sondergrößenversorgung
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen.
Die Systeme bestehen aus einer unteren und einer oberen Matratze. Die untere Matratze ist
in der Längsrichtung beweglich und ermöglicht es z.B. durch Aufblasen verschiedener
Luftkammern die obere Matratze entlang der mittleren Längsachse anzuwinkeln und so den
Patienten aus der waagerechten Lage in eine stabile Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu
bringen. Die Steuerung des Systems erfolgt über ein elektronisches Steuergerät, bei einigen
Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle einstellbar.
Bei luftbefüllten Systemen wird der Fülldruck manuell oder automatisch dem Körpergewicht
und ggf. der Position des Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes
Entlüften der Matratze nicht möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas
i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Einige Systeme bieten zusätzlich zur Seitenlagerung noch die Möglichkeit der
Weichlagerung. Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine
größere Fläche verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen
Reduzierung des Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für
Dekubitus wird vermindert. Durch die Seitenlagerung kommt es auch zur
Durchblutungsförderung, zusätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus den
Lungen gefördert.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit einen statischen Betrieb einzuschalten
(Maximaldruckfunktion) um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Auflage zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 190
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 191
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 192
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
10.
Dynamische Liegehilfen zur Umlagerung
Produktart:
5000 - 5999 Seitenlagerungssysteme mit integriertem
Wechseldruck - Sondergrößenversorgung
Beschreibung der Produktart:
Seitenlagerungssysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und bringen den
Patienten in eine langsam wechselnde Seitenlagerungsposition von ca. 30°. In der Regel
muss der Patient mittig auf der Matratze gelagert werden um die gewünschte Seitenlagerung
zu erreichen. Zusätzlich wirken sie nach dem Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Die Matratze besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell oder automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten
angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu vergrößern.
Weiterhin sind die Systeme in der Längsrichtung beweglich und ermöglichen es z.B. durch
Aufblasen verschiedener Luftkammern den Patienten aus der waagerechten Lage in eine
stabile Seitenlagerungsposition von ca. 30° zu bringen. Die Steuerung erfolgt ebenfalls über
das Steuergerät, bei einigen Systemen sind ggf. individuelle Lagerungsintervalle einstellbar.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig, quer zur Liegerichtung. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems
(Prophylaxe oder Therapie) kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle
Hinweise in den Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Der Fülldruck wird manuell oder automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des
Patienten angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Auflagefläche zu
vergrößern. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften der Matratze nicht
möglich. Die Liegefläche ist zur Verbesserung des Mikroklimas i.d.R. strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden in der Regel anstelle einer herkömmlichen Matratze in den Bettrahmen
eingelegt und durch diesen fixiert. Soll das System in einem Bett mit Seitengitter genutzt
werden, so ist auf eine ausreichende Höhe und Abpolsterung des Seitengitters zu achten,
ggf. muss auf andere Produkte ausgewichen werden.
Durch die intermittiernde Druckentlastung kommt es zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, ggf. sogar zur kompletten Druckentlastung, die Durchblutung wird verbessert und
das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert. Auch durch die Seitenlagerung kommt
es zur Durchblutungsförderung zuzsätzlich wird bei den Patienten die Sekretmobilisation aus
den Lungen gefördert.
Eine dauernde Lagerung auf Wechseldrucksystemen kann dazu führen, dass der Patient
sein Körperschema verliert, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu einer
Stand: 28.10.2005
Seite: 193
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann. Eine aktivierende Pflege wird
demzufolge erschwert. Auch können Spastiken und Schmerzen verstärkt werden.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so z.B. Pflegemaßnahmen auf der Matratze zu erleichtern.
Die Produkte sind unter Umständen für den Wiedereinsatz geeignet (siehe
Einzelproduktauflistung), müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet
werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Matratzenersatz zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 194
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist,
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
eine Kreislaufaktivierung durch kontinuierliche Umlagerung erforderlich ist,
der Patient aufgrund von z.B. Übergewicht oder Bewegungsschmerzen nicht
manuell zu lagern ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 195
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
11.
Dynamische Systeme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Produktart:
0001 - 0999
Komplettsysteme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Beschreibung der Produktart:
Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der basalen Stimulation.
Sie bestehen aus einer Matratze aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist in der Regel
glatt und nicht weiter strukturiert, kann aber auch aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen. Die Matratze liegt auf einem speziellen Rahmen inklusive Lattung auf, zusammen
bilden beide Produkte das eigentliche Mikrostimulationssystem.
Durch die spezielle Konstruktion des Rahmens und der dadurch ausgeübten ständigen,
sanften Schwingung wird der Patient gezielt zu eigenständigen Bewegungen stimuliert.
Durch die Bewegung (bzw. Mobilität) kommt es zu einer regelmäßigen Druckverlagerung der
gefährdeten bzw. betroffenen Hautpartien, die Mikrozirkulation wird verbessert und
Druckspitzen gesenkt.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den vorhandenen
Bettrahmen eingelegt und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden. Die Funktion des vorhandenen Bettrahmens (z.B.
Kopfhochstellung) wird durch das Mikrostimulations-System nicht eingeschränkt.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung), müssen
aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 196
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann, hierzu aber
aufgefordert werden muss,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 197
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
11.
Dynamische Systeme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Produktart:
1000 - 1999 Aktive Komplettsysteme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Beschreibung der Produktart:
Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der basalen Stimulation.
Sie bestehen aus einer Matratze aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist in der Regel
glatt und nicht weiter strukturiert, kann aber auch aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen. Die Matratze liegt auf einem speziellen Rahmen inklusive Lattung auf, zusammen
bilden beide Produkte das eigentliche Mikrostimulationssystem.
Durch die spezielle Konstruktion des Rahmens und der elektromotorisch angesteuerten
Rahmenelemente werden ständig individuell einstellbare mechanische Reize erzeugt.
Hierdurch wird der Patient gezielt zu eigenständigen Bewegungen stimuliert.
Durch die Bewegung (bzw. Mobilität) kommt es zu einer regelmäßigen Druckverlagerung der
gefährdeten bzw. betroffenen Hautpartien, die Mikrozirkulation wird verbessert und
Druckspitzen gesenkt.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den vorhandenen
Bettrahmen eingelegt und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden. Die Funktion des vorhanden Bettrahmens (z.B.
Kopfhochstellung) wird durch das Mikrostimulations-System nicht eingeschränkt.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung), müssen
aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 198
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann, hierzu aber
aufgefordert werden muss,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 199
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
11.
Dynamische Systeme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Produktart:
2000 - 2999 Komplettsysteme (Sondergrößenversorgung) zur
Stimulation von Mikrobewegungen
Beschreibung der Produktart:
Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der basalen Stimulation.
Sie bestehen aus einer Matratze aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist in der Regel
glatt und nicht weiter strukturiert, kann aber auch aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen. Die Matratze liegt auf einem speziellen Rahmen inklusive Lattung auf, zusammen
bilden beide Produkte das eigentliche Mikrostimulationssystem.
Durch die spezielle Konstruktion des Rahmens und der dadurch ausgeübten ständigen,
sanften Schwingung wird der Patient gezielt zu eigenständigen Bewegungen stimuliert.
Durch die Bewegung (bzw. Mobilität) kommt es zu einer regelmäßigen Druckverlagerung der
gefährdeten bzw. betroffenen Hautpartien, die Mikrozirkulation wird verbessert und
Druckspitzen gesenkt.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den vorhandenen
Bettrahmen eingelegt und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden. Die Funktion des vorhandenen Bettrahmens (z.B.
Kopfhochstellung) wird durch das Mikrostimulations-System nicht eingeschränkt.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung), müssen
aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 200
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Eine Komplettsystem zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann, hierzu aber
aufgefordert werden muss,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist.
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 201
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
29.
Ganzkörper
Untergruppe:
11.
Dynamische Systeme zur Stimulation von
Mikrobewegungen
Produktart:
3000 - 3999 Aktive Komplettsysteme (Sondergrößenversorgung)
zur Stimulation von Mikrobewegungen
Beschreibung der Produktart:
Komplettsysteme zur Stimulation von Mikrobewegungen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –
therapie und wirken nach dem Prinzip der basalen Stimulation.
Sie bestehen aus einer Matratze aus weichem Schaumstoff. Die Liegefläche ist in der Regel
glatt und nicht weiter strukturiert, kann aber auch aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen. Die Matratze liegt auf einem speziellen Rahmen inklusive Lattung auf, zusammen
bilden beide Produkte das eigentliche Mikrostimulationssystem.
Durch die spezielle Konstruktion des Rahmens und der elektromotorisch angesteuerten
Rahmenelemente werden ständig individuell einstellbare mechanische Reize erzeugt.
Hierdurch wird der Patient gezielt zu eigenständigen Bewegungen stimuliert.
Durch die Bewegung (bzw. Mobilität) kommt es zu einer regelmäßigen Druckverlagerung der
gefährdeten bzw. betroffenen Hautpartien, die Mikrozirkulation wird verbessert und
Druckspitzen gesenkt.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz der Matratze.
Die Systeme werden anstelle einer herkömmlichen Matratze in den vorhandenen
Bettrahmen eingelegt und durch diesen fixiert. Soll die Matratze in einem Bett mit Seitengitter
genutzt werden, so ist auf eine ausreichende Höhe des Seitengitters zu achten, ggf. muss
auf andere Produkte ausgewichen werden. Die Funktion des vorhanden Bettrahmens (z.B.
Kopfhochstellung) wird durch das Mikrostimulations-System nicht eingeschränkt.
Eine gezielte Lagerung des Patienten – ggf. unter Verwendung spezieller Lagerungshilfen ist möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung), müssen
aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Hilfsmittel gegen Dekubitus dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht
abweichende Angaben zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
Stand: 28.10.2005
Seite: 202
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Liegen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Das Risiko einen Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine
jeweilige (Pflege-) Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko
adäquat ermitteln zu können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das
Gesamtrisiko mittels standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala)
eingeschätzt werden. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
besteht eine Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitushilfsmitteln.
Ein Komplettsystem zur Sondergrößenversorgung ist i.d.R. immer dann erforderlich, wenn
das Patientengewicht von den üblichen Normwerten abweicht, z.B. BMI (Body-Mass-Index)
<18,5 oder >30. Es sind aber die individuellen Angaben der Hilfsmittelhersteller zum
zulässigen Patientengewicht für das jeweilige Hilfsmittel zu beachten. Zu bedenken sind
auch Verfälschungen des BMI, z.B. durch Amputationen. Sondergrößenversorgungen sind
auch dann erforderlich, wenn aufgrund der Größe des Patienten von den üblichen
Standardmaßen in Länge und/oder Breite abgewichen werden muss. Dies kann, z.B. bei
Kinderversorgungen oder bei adipösen Patienten der Fall sein.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient noch selbständig Positionswechsel durchführen kann, hierzu aber
aufgefordert werden muss,
der Patient im Bett – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine zeitweise Druckverteilung erforderlich ist,
eine Kopfhoch- oder Fußtieflagerung erforderlich ist und diese
konstruktionsbedingt nicht am Produkt vorgesehen ist,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
wenn der Patient sensorisch gestört ist und nicht auf Reize reagiert,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Stand: 28.10.2005
Seite: 203
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 204
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
01.
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
0001 - 0999
Weichpolstersitzkissen
Beschreibung der Produktart:
Weichpolstersitzkissen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und wirken nach dem Prinzip der Weichlagerung.
Sie bestehen aus einem weichen Sitzkern aus weichen, gegeneinander verschiebbaren
Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht ablösbaren Bezug umgeben und in
Form gehalten. Ein weiterer, abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der
Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
Stand: 28.10.2005
Seite: 205
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 206
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
01.
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
1000 - 1999 Schaumsitzkissen mit einteiliger Sitzfläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumsitzkissen mit einteiliger Sitzfläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden
Patienten und wirken nach dem Prinzip der Weichlagerung.
Sie bestehen aus einem Sitzkern aus weichem Schaumstoff. Die Sitzfläche ist glatt und nicht
weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich, Randzonenverstärkung
aus härterem Material zur Stabilisierung des Patienten) bestehen. Auch anatomisch
geformte Kissen sind erhältlich.
Mehrschichtige Schaumstoffkissen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 207
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 208
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
01.
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
2000 - 2999 Schaumsitzkissen mit unterteilter Sitzfläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumsitzkissen mit unterteilter Sitzfläche dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden
Patienten und wirken nach dem Prinzip der Weichlagerung, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Sitzkern aus weichem Schaumstoff. Die Sitzfläche ist strukturiert
oder unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur Stabilisierung des Patienten) bestehen.
Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Mehrschichtige Schaumstoffkissen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Strukturierung der Sitzfläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 209
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Stand: 28.10.2005
Seite: 210
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 211
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
01.
Sitzhilfen aus Weichlagerungsmaterialien
Produktart:
3000 - 3999 Schaumsitzkissen mit austauschbaren Elementen
Beschreibung der Produktart:
Schaumsitzkissen mit austauschbaren Elementen dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und wirken nach dem Prinzip der Weich- und Freilagerung, bewirken
aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus kleinen, oftmals würfelförmigen Schaumstoffelementen, die sich in einem
Rahmen befinden oder durch ein wabenartiges Kunststoff- bzw. Metallgitter in Position
gehalten werden.
Die Sitzffläche ist strukturiert und unterbrochen und kann aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Sakralbereich,
Randzonenverstärkung aus härterem Material zur leichteren Mobilisierung des Patienten)
bestehen. Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Durch die Möglichkeit, einzelne Würfel gezielt herauszunehmen oder gegen andere
Schaumstoffhärten
auszutauschen,
ist
eine
individuelle
Behandlung
der
dekubitusgefährdeten Körperstellen und eine gezielte Entlastung bereits betroffener Stellen
durchführbar.
Mehrschichtige Schaumstoffwürfel bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert. Bereits betroffene Stellen können gezielt durch Herausnahme einzelner Würfel
hohlgelagert werden.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Strukturierung der Sitzfläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine
Reduzierung von Scherkräften bewirken.
Stand: 28.10.2005
Seite: 212
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung und Anpassung an die Körperform erforderlich ist,
spezielle Bereiche – z.B. mit Hautdefekten oder mit Knochenvorsprüngen bei
kachektischen Bereiche – frei oder besonders weich gelagert werden müssen,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
Stand: 28.10.2005
Seite: 213
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 214
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
02.
Gelgefüllte Sitzhilfen
Produktart:
0001 - 0999
Polymer-, Elastomer- oder Fluid-Gelkissen
Beschreibung der Produktart:
Gelkissen dienen der Dekubitusprophylaxe bei sitzenden Patienten und bewirken eine
Scherkraftminderung und Stoßdämpfung.
Sie bestehen aus Hart- oder Weichgel auf Wasser-, Silikon- oder Polymerbasis, welche
durch eine spezielle Kunststofffolie in Form gehalten werden. Die nicht komprimierbaren
aber verformbaren Gele passen sich dem Körper an, was eine gleichmäßigere
Druckverteilung und Stoßdämpfung zur Folge hat. Durch die Fließeigenschaften des Gels
werden Scherkräfte aufgenommen.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens. Durch die kompakte und geschlossen Struktur des Gelkissens
kann Feuchtigkeit nur über den Bezug abgeführt werden. Einige Gelkissen sind daher an der
Oberfläche strukturiert.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Die Kissen sind wartungsfrei und auslaufsicher, ein Durchsitzen ist nicht möglich. Jedoch
weisen Gelkissen i.d.R. ein hohes Gewicht auf und sind dadurch schwieriger in der
Handhabung, insbesondere bei der Nutzung auf verschiedenen Sitzgelegenheiten.
Die Produkte sind für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung), müssen
aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Stand: 28.10.2005
Seite: 215
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient sitzen kann,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist,
eine Stoßdämpfung erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
eine gute Druckverteilung erforderlich ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 216
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
02.
Gelgefüllte Sitzhilfen
Produktart:
1000 - 1999 Hybridsysteme, kombinierte Gel- und
Schaumsitzkissen
Beschreibung der Produktart:
Kombinierte Gel- und Schaumsitzkissen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden
Patienten und bewirken eine Scherkraftminderung und Stoßdämpfung.
Das Kissen besteht zum einen aus Hart- oder Weichgel auf Wasser-, Silikon- oder
Polymerbasis, welche durch eine spezielle Kunststofffolie in Form gehalten werden, zum
anderen aus verschiedenartigen Schaumstoffen, welche als Trägerschicht für die Gele
dienen. Die nicht komprimierbaren aber verformbaren Gele passen sich dem Körper an, was
eine gleichmäßigere Druckverteilung und Stoßdämpfung zur Folge hat. Durch die
Fließeigenschaften des Gels werden Scherkräfte aufgenommen. Die Schaumstoffschicht
sorgt für eine Weichlagerung, kann aber auch - je nach Ausformung und Härtegrad z.B. bei
anatomisch geformten Kissen – zur Sitzunterstützung dienen. Die Sitzfläche ist glatt oder
strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Das Gewicht der Kissen ist in der Regel erheblich niedriger als bei reinen Gelkissen.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
Stand: 28.10.2005
Seite: 217
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist,
eine Stoßdämpfung erforderlich ist,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 218
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Sitzkissen
Produktart:
0001- 0999
Luftgefüllte Sitzkissen, Einkammer / Mehrkammer
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Sitzkissen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und wirken nach dem Prinzip der Weichlagerung.
Sie bestehen aus einem aufblasbaren Kissen aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften des Kissens nicht möglich. Die
Sitzfläche besteht aus einer oder mehreren Kammern.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens. Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
Stand: 28.10.2005
Seite: 219
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 220
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Sitzkissen
Produktart:
1000- 1999
Luftgefüllte Sitzkissen, multizelluläres modulares
System
Beschreibung der Produktart:
Multizelluläre, modulare Sitzkissen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und wirken nach dem Prinzip der Weichlagerung, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung (sogenanntes Dry-Floatation-Prinzip).
Sie bestehen aus einem aufblasbaren Kissen aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss dem
Körpergewicht des Patienten angepasst werden, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen
und die Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften des Kissens nicht möglich. Die
Sitzfläche besteht aus einzelnen Zellen welche nebeneinander angeordnet und miteinander
verbunden sind. Jede Zelle ist für sich verformbar und einzeln bewegbar, so dass sich das
Kissen an die Körperform des Patienten anpasst. Der Luftaustausch zwischen den einzelnen
Zellen sorgt dafür, dass sich die Luftbefüllung einer einzelnen Zelle bei jeder Bewegung
anpasst, so dass Scherkräfte reduziert werden. Durch die Noppenstruktur ist zusätzlich eine
gute Luftzirkulation gegeben.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens. Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Stand: 28.10.2005
Seite: 221
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist,
eine Stoßdämpfung erforderlich ist,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Stand: 28.10.2005
Seite: 222
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 223
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Sitzkissen
Produktart:
2000 - 2999 Luftgefüllte Wechseldrucksitzkissen
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Wechseldrucksitzkissen dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Prinzip der intermittierenden Entlastung.
Das Sitzkissen besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druckentlastet. Die Stärke der Luftbefüllung wird
manuell oder automatisch dem Körpergewicht und ggf. der Position des Patienten
angepasst, um eine optimale Einsinktiefe zu erreichen und die Sitzfläche zu vergrößern.
Im allgemeinen Gebrauch werden groß- und kleinzellige Systeme unterschieden, wobei
Systeme bis zu einer Zellenhöhe unter 10 cm als kleinzellige Systeme und Systeme mit einer
Zellenhöhe von mind. 10 cm als großzellige Systeme verstanden werden. Die Anordnung der
Luftzellen ist bei kleinzelligen Systemen oftmals wabenförmig, bei Großzellensystemen
lamellenartig. Der Einsatzbereich eines Wechseldrucksystems (Prophylaxe oder Therapie)
kann nicht an der Zellengröße festgemacht werden. Individuelle Hinweise in den
Einzelproduktbeschreibungen sind zu beachten.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert. Durch ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften des Kissens nicht
möglich.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, den Fülldruck manuell für einen begrenzten
Zeitraum zu erhöhen (sogenannte Maximaldruckfunktionen) oder auf statischen Druck
umzuschalten, um so die Mobilisierung des Patienten zu erleichtern.
Da die Produkte für den Betrieb eine Energieversorgung benötigen, müssen mobile Geräte
über einen Akku verfügen. Diese Produkte können dann auch in einem Rollstuhl genutzt
werden.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
Stand: 28.10.2005
Seite: 224
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung und zeitweise Druckentlastung erforderlich ist.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient einen handgetriebenen Rollstuhl nutzt und noch über mehre
Stunden am Tag mobil ist
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 225
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
03.
Luftgefüllte Sitzkissen
Produktart:
3000 - 3999 Hybridsysteme, kombinierte Luft- und
Schaumsitzkissen
Beschreibung der Produktart:
Hybridsysteme
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie und wirken nach dem
Weichlagerungsprinzip, bewirken aber auch eine Scherkraftminderung.
Sie bestehen aus einem Kern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene Kammern
unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine luftundurchlässige Folie
eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem verbunden. Durch das
elastische Verhalten des Schaummaterials und durch die verwendete Ventiltechnik und der
sich selbständig einstellenden Luftfüllung der Schaumluftzellen wird eine verbesserte
Anpassung des Kissens an die Körperkonturen erreicht. Die Be- und Entlüftung erfolgt durch
das Körpergewicht des Patienten.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
Stand: 28.10.2005
Seite: 226
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
die Minderung von Scherkräften erforderlich ist
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 227
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
04.
Sonstige Sitzkissen
Produktart:
0001- 0999
Gitter-Strukturkissen
Beschreibung der Produktart:
Gitter-Strukturkissen dienen der Dekubitusprophylaxe bei sitzenden Patienten und wirken
nach dem Prinzip der Vergrößerung der Auflagefläche, bewirken aber auch eine
Scherkraftminderung bei einer guten Sitzstabilisierung
Die Kissen bestehen aus einem perforierten Wabenkörper aus Kunststofffolien. Durch die
Verwendung unterschiedlicher Folien können harte und weiche Schichten / Bereiche gebildet
werden, auch anatomische Formgebung ist möglich. Die Waben sind luftdurchlässig und
garantieren eine gute Luftzirkulation. Die Kissen sind i.d.R. sehr leicht.
Mehrschichtige Kissen bestehen aus einer Kombination verschiedener Folien, die
sandwichartig angeordnet sind. Spezielle verstärkte Randbereiche bieten eine gute
Stabilisierung der Sitzposition.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Vergrößerung der Auflagefläge wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt,
und es kommt zu einer partiellen Reduzierung des Druckes, die Durchblutung wird
verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird vermindert. Die Strukturierung der
Sitzfläche kann eine Verbesserung des Mikroklimas und eine Reduzierung von Scherkräften
bewirken.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
Stand: 28.10.2005
Seite: 228
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt wird
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 229
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
39.
Gesäß
Untergruppe:
04.
Sonstige Sitzkissen
Produktart:
1000 - 1999 Kissen mit verschiebbaren Füllungen
Beschreibung der Produktart:
Kissen mit verschiebbaren Füllungen (z.B. luftgefüllte Folienkörper) dienen je nach
angegebener Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe
und/oder –therapie bei sitzenden Patienten und wirken nach dem Prinzip der Vergrößerung
der Auflagefläche. Auch Scherkräfte werden aufgenommen.
Sie bestehen aus einem weichen Sitzkern aus gegeneinander verschiebbaren Füllungen
(z.B. luftgefüllte Folienkörper) und werden von einem Bezug umgeben und in Form gehalten.
Dieser dient auch der Regulierung des Mikroklimas.
Die Kissen werden auf die Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) aufgelegt und an dieser
fixiert.
Durch die Weichlagerung wird der entstehende Auflagedruck auf eine größere Fläche
verteilt, der Patient sinkt in das Material ein, es kommt zu einer partiellen Reduzierung des
Druckes, die Durchblutung wird verbessert und das Entstehungsrisiko für Dekubitus wird
vermindert.
Eine dauernde Weichlagerung birgt immer den Nachteil, dass der Patient sein
Körperschema verlieren kann, dass die Beweglichkeit eingeschränkt wird, und dass es zu
einer Reduzierung von Spontanbewegungen kommen kann.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
Stand: 28.10.2005
Seite: 230
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient übermäßig schwitzt und Hautmazeration zusätzlich begünstigt
wird,
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste.
Sie sind nur eingeschränkt nutzbar, wenn
-
der Patient inkontinent ist und kein Inkontinenzbezug genutzt wird.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 231
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
0001 - 0999
Weichpolster-Rückensysteme
Beschreibung der Produktart:
Weichpolster-Rückensysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus einem weichen Kern aus weichen, gegeneinander verschiebbaren
Füllungen (z.B. Fasern) und werden von einem nicht ablösbaren Bezug umgeben und in
Form gehalten. Ein weiterer, abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der
Regulierung des Mikroklimas und dem Schutz des Kerns.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Stand: 28.10.2005
Seite: 232
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 233
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
1000 - 1999 Schaumstoff-Rückensysteme mit einteiliger
Fläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumstoff-Rückensysteme mit einteiliger Fläche dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus einem Kern aus weichem Schaumstoff. Die Lehnfläche ist glatt und nicht
weiter strukturiert, kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher
Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Schulterbereich) bestehen. Auch
anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Mehrschichtige Schaumstoffkissen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Stand: 28.10.2005
Seite: 234
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 235
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
2000 - 2999 Schaumstoff-Rückensysteme mit unterteilter
Fläche
Beschreibung der Produktart:
Schaumstoff-Rückensysteme mit unterteilter Fläche dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus einem Kern aus weichem Schaumstoff. Die Lehnfläche ist strukturiert oder
unterbrochen (z.B. Luftkanäle) und kann aber aus verschiedenen Schaumstoffen
unterschiedlicher Härtegrade (z.B. besonders weiches Material für den Schulterbereich)
bestehen. Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Mehrschichtige Schaumstoffkissen bestehen aus einer Kombination verschiedener
Schaumstoffe, die sandwichartig angeordnet sind. Die Schaumstoffe unterscheiden sich
dabei z.B. in ihrer Härte.
Viskoelastische Schaumstoffe verändern ihre Härte bei Temperatureinwirkung und passen
sich so dem Körper an, was eine gleichmäßigere Druckverteilung zur Folge hat, prominente
Körperstellen können entlastet werden.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Stand: 28.10.2005
Seite: 236
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 237
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
3000 - 3999
Polymer- oder Elastomer-Gelrückensysteme
Beschreibung der Produktart:
Gelrückensysteme
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus Hart- oder Weichgel auf Wasser-, Silikon- oder Polymerbasis, welche
durch eine spezielle Kunststofffolie in Form gehalten werden. Die nicht komprimierbaren
aber verformbaren Gele passen sich dem Körper an, was eine gleichmäßigere
Druckverteilung und Stoßdämpfung zur Folge hat. Durch die Fließeigenschaften des Gels
werden Scherkräfte aufgenommen.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Stand: 28.10.2005
Seite: 238
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 239
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
4000 - 4999
Luftgefüllte Rückensysteme, Einkammer /
Mehrkammer
Beschreibung der Produktart:
Schaumstoff-Rückensysteme mit einteiliger Fläche dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus einem aufblasbaren Kissen aus luftdichtem Material und können individuell
befüllt werden, die Befüllung erfolgt dabei manuell. Die Luftbefüllung muss der
Patientenposition angepasst werden um eine optimale Entlastung zu erreichen und die
Auflagefläche zu vergrößern.
Eine regelmäßige manuelle Kontrolle und Erneuerung des Fülldrucks ist erforderlich. Durch
ein Sicherheitsventil ist ein unbeabsichtigtes Entlüften des Kissens nicht möglich. Die
Lehnfläche besteht aus einer oder mehreren Kammern.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens. Auch anatomisch geformte Kissen sind erhältlich.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Stand: 28.10.2005
Seite: 240
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 241
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
5000 - 5999
Luftgefüllte Rückensysteme, motorisiert
Beschreibung der Produktart:
Luftgefüllte Rückensysteme, motorisiert dienen je nach angegebener Zweckbestimmung
(siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden
Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Das Systeme besteht aus einzelnen Luftzellen, welche in einem gleichmäßigen Rhythmus
durch eine elektronisch gesteuerte Pumpe auf- und abgepumpt werden. Hierdurch werden
die einzelnen Hautbezirke regelmäßig druck- und scherkraftentlastet. Die Stärke der
Luftbefüllung wird manuell oder automatisch der Position des Patienten angepasst, um eine
optimale Entlastung zu erreichen und die Lehnfläche zu vergrößern.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens. Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder
Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. für den Wiedereinsatz geeignet (siehe Einzelproduktauflistung),
müssen aber bei einem Patientenwechsel hygienisch aufgearbeitet werden.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Stand: 28.10.2005
Seite: 242
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 243
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
6000 - 6999
Hybrid-Rückensysteme, kombinierte Luftund Schaumstoffsysteme
Beschreibung der Produktart:
Kombinierte
Luft-Schaumstoff-Rückensysteme
dienen
je
nach
angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen aus einem Kern aus weichem Schaumstoff, der in verschiedene Kammern
unterteilt ist. Die einzelnen Kammern oder Segmente sind in eine luftundurchlässige Folie
eingeschlossen und miteinander über ein Schlauch-/Ventilsystem verbunden. Durch das
elastische Verhalten des Schaummaterials und durch die verwendete Ventiltechnik und der
sich selbständig einstellenden Luftfüllung der Schaumluftzellen wird eine verbesserte
Anpassung des Kissens an die Körperkonturen erreicht.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
Stand: 28.10.2005
Seite: 244
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 245
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
7000 - 7999
Hybrid-Rückensysteme, kombinierte Gelund Schaumstoffsysteme
Beschreibung der Produktart:
Kombinierte Gel- und Schaumstoff-Rückensysteme dienen je nach angegebener
Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie
bei sitzenden Patienten und unterstützen die Sitzstablität.
Das Kissen besteht zum einen aus Hart- oder Weichgel auf Wasser-, Silikon- oder
Polymerbasis, welche durch eine spezielle Kunststofffolie in Form gehalten werden, zum
anderen aus verschiedenartigen Schaumstoffen, welche als Trägerschicht für die Gele
dienen. Die nicht komprimierbaren aber verformbaren Gele passen sich dem Körper an, was
eine gleichmäßigere Druckverteilung und Stoßdämpfung zur Folge hat. Durch die
Fließeigenschaften des Gels werden Scherkräfte aufgenommen. Die Schaumstoffschicht
sorgt für eine Weichlagerung, kann aber auch - je nach Ausformung und Härtegrad z.B. bei
anatomisch geformten Kissen – zur Sitzunterstützung dienen. Die Lehnfläche ist glatt oder
strukturiert.
Ein abnehmbarer und auch waschbarer Bezug dient der Regulierung des Mikroklimas und
dem Schutz des Kissens.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Stand: 28.10.2005
Seite: 246
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
-
Produktarten
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 247
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
Produktgruppe:
11.
Hilfsmittel gegen Dekubitus
Anwendungsort:
41.
Rücken
Untergruppe:
01.
Rückensysteme
Produktart:
8000 - 8999
Sonstige Rückensysteme
Beschreibung der Produktart:
Sonstige Rückensysteme dienen je nach angegebener Zweckbestimmung (siehe
Einzelproduktlistung) der Dekubitusprophylaxe und/oder –therapie bei sitzenden Patienten
und unterstützen die Sitzstablität.
Sie bestehen z.B. aus einem weichen Kern aus gegeneinander verschiebbaren Füllungen
(z.B. luftgefüllte Folienkörper) und werden von einem Bezug umgeben und in Form gehalten.
Dieser dient auch der Regulierung des Mikroklimas.
Die Kissen werden an der Sitzgelegenheit (z.B. Rollstuhl oder Stuhl) fixiert.
Die Rückensysteme verbessern die laterale Stabilität und das Nach-Vorne-Gleiten wird
verringert. Zusätzlich kann der Sakralbereich durch bessere Druckverteilung entlastet
werden.
Die Produkte können eine manuelle Lagerung des Patienten nicht ersetzen, aber ggf. das
Lagerungsintervall verlängern.
Die Produkte sind i.d.R. nicht für den Wiedereinsatz geeignet.
Indikationen:
Anti-Dekubitussitzhilfen dieser Produktart können - soweit der Hersteller nicht abweichende
Angaben
zu
den
Indikationsbereichen
und
zur
Zweckbestimmung
(siehe
Einzelproduktauflistung) vorgibt - dann zum Einsatz kommen, wenn
1. bereits Dekubitalulzera (Stadium I bis IV nach EPUAP) vorliegen
oder
2. durch Krankheit oder Behinderung ein dauerndes Sitzen erforderlich ist und zugleich
ein erhöhtes Dekubitusrisiko vorliegt. Dies kann, z.B. bei Patienten mit Lähmungen
der Extremitäten und/oder des Rumpfes zutreffen. Erhöht wird das Risiko durch
zusätzliches Vorliegen von z.B.
-
Inkontinenz,
bereits bestehenden Hautdefekten, z.B. durch Ekzeme, Allergien,
Kreislaufstörungen mit Hypotonie, Hypoxie und/oder Anämie, Herzinsuffizienz
Sensibilitätsstörungen, neurotrophe Störungen,
schlechter Allgemeinzustand, z.B. durch Exsikkose, Anämie oder Kachexie
verursacht.
Eine Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln ist erforderlich, wenn ein hohes
Risiko für das Auftreten eines Dekubitus im Sitzen besteht. Das Risiko einen
Dekubitus zu erhalten ist individuell für den Patienten und seine jeweilige (Pflege-)
Situation abzuschätzen. Um ein bestehendes Dekubitusrisiko adäquat ermitteln zu
können, müssen die einzelnen dekubitogenen Faktoren und das Gesamtrisiko mittels
Stand: 28.10.2005
Seite: 248
PG 11 - Hilfsmittel gegen Dekubitus
Produktarten
standardisierter Risikoskalen (z.B. anhand der Braden-Skala) eingeschätzt werden.
Ergibt sich aus dieser Bewertung ein erhöhtes Dekubitusrisiko im Sitzen, besteht eine
Indikation zur Versorgung mit Anti-Dekubitussitzhilfsmitteln.
Anti-Dekubitussitzhilfen kommen immer dann zum Einsatz wenn die o.g. Bedingungen erfüllt
sind und der Patient noch in der Lage ist z.B. auf Stühlen oder in Rollstühlen – ggf. auch mit
Unterstützung – über einen längeren Zeitraum zu sitzen.
Für die Produkte dieser Produktart gelten - soweit der Hersteller nicht abweichende Angaben
zu den Indikationsbereichen und zur Zweckbestimmung (siehe Einzelproduktauflistung)
vorgibt - folgende Anwendungsempfehlungen.
Sie können eingesetzt werden, wenn
-
der Patient – ggf. mit zusätzlicher Unterstützung – sitzen kann,
eine gute Druckverteilung erforderlich ist,
ein Nach-Vorne-Gleiten zu Sitzinstabilitäten führt,
der Patient z.B. im Rollstuhl halbliegend gelagert wird.
Sie sollten nicht eingesetzt werden, wenn
-
der Patient auf bereits bestehenden Hautdefekten (Ulzera, Ekzeme usw.)
gelagert werden müsste,
eine ausreichende Sitzstabilität auch ohne zusätzliche Unterstützung
gewährleistet ist.
Diese Anwendungsempfehlungen müssen immer individuell für den Einzelfall betrachtet
werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken für den jeweils vorliegenden Fall abzuwägen. Die
Empfehlungen können nur Hinweise darauf sein, was ggf. im Einzelfall zu unternehmen ist.
Stand: 28.10.2005
Seite: 249
Bergisch Gladbach, den 28. Oktober 2005
AOK Bundesverband, Bonn-Bad Godesberg
BKK Bundesverband, Essen
IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach
See-Krankenkasse, Hamburg
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
Knappschaft, Bochum
Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
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