Hundewelt online

Werbung
22. November 2007 / Hundewelt online, www.hundewelt.at
RotePfote: Krebsforschung für Mensch und Tier
Mit der Gründung des Vereins „RotePfote“ wollen Expertinnen und Experten der
Medizinischen Universität Wien und der
Veterinärmedizinischen Universität Wien die
Möglichkeiten der Krebstherapie für Tiere und
die Krebsforschung für Mensch und Tier
vorantreiben.
Mit dem Verein wird die erste Zusammenarbeit
dieser Art nach US-Vorbild in Europa gestartet.
Vor allem bei Krebserkrankungen zeigt sich die
biologische Ähnlichkeit zwischen Menschen und
Haustier. Während in der Humanmedizin die
Krebsforschung und Krebstherapie ein weit
entwickeltes Gebiet ist, hat die onkologische
Behandlung bei Haustieren einen starken Nachholbedarf. Dabei können viele Therapien, die
in der Humanmedizin entwickelt wurden, auch für Haustiere eingesetzt werden.
Zusammenarbeit zwischen Human- und Veterinärmedizin
Univ. Prof. in Dr. Erika Jensen-Jarolim, Wegbereiterin der AllergoOnkologie beim Menschen
und die Onkologen Univ. Prof. Dr. Edgar Selzer von der Medizinischen Universität Wien
(MUW) sowie Dr. Michael Willmann von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW)
haben sich für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich Krebsforschung und neue
Therapien zusammengeschlossen.
Der „Verein RotePfote – Krebsforschung für das Tier“ soll gemeinsame Entwicklungen
der Veterinärmedizinischen und Medizinischen Universität Wien auf dem Gebiet der
Krebsforschung fördern, mit denen KrebspatientInnen, Tieren wie Menschen, besser
geholfen werden kann.
„Es
ist verblüffend, wie ähnlich Tumoren bei
Menschen und Haustieren sein können, in
ihrer Entstehung, ihrer Entwicklung und in
ihrer Behandlungsmöglichkeit.
Eine enge Zusammenarbeit drängt sich
geradezu auf, “ sagt Vereinspräsidentin
Jensen-Jarolim. Vizepräsident Willmann
bestätigt: „Dieses Zusammenrücken von
Human- und Veterinärmedizin, die
vergleichende Onkologie, eröffnet uns
ungeahnte Möglichkeiten im Kampf gegen
Krebs. Wir müssen aber dazu auch noch sehr
viel Entwicklungsarbeit leisten und fördern.“
Präsentation Verein RotePfote
„In jedem von uns Initiatoren steckt nicht nur der Mediziner und der Wissenschafter, sondern
auch der Tierfreund: Der Mediziner möchte Krebs heilen oder – noch besser - verhindern,
der Tierfreund sorgt sich um Gesundheit und Lebensqualität unserer Haustiere und der
Wissenschafter sucht nach neuen Erkenntnissen. Im Verein RotePfote ist all das
verbunden“, erklärt Edgar Selzer, der dritte Initiator, die Motivation der Beteiligten.
Pionier in Europa, Wien als Chance
Der neu gegründete Verein leistet mit
der vergleichenden Onkologie bei Tier
und Mensch wissenschaftliche
Pionierarbeit in Europa. Denn während
in den USA schon Programme zur
Förderung dieses Bereiches
geschaffen wurden, bestehen in
Europa erst vereinzelte Projekte.
Dabei profitiert der Verein von der
herausragenden Stellung der
Krebsforschung an beiden
Universitäten im internationalen
Vergleich. Wien ist somit eine Stadt, die auch im europäischen Umfeld mit diesem Projekt
eine Vorreiterrolle einnimmt. „Die Nähe von MUW und VUW ist eine große Chance, die wir
unbedingt nützen müssen“, so Jensen-Jarolim weiter.
Möglich wird die Zusammenarbeit in derselben Stadt erst durch Einrichtungen zur
Krebstherapie bei Tieren, wie sie mittlerweile am Tierspital der VUW zu finden sind.
Tierische Krebspatienten können hier grundsätzlich mit denselben Methoden behandelt
werden wie menschliche Patienten an der Klinik der Medizinischen Universität Wien, dem
Wiener AKH: chirurgische Eingriffe, Chemotherapie, Strahlentherapie bzw. Kombinationen
daraus.
Etwa 1000 Krebspatienten, vor allem Hunde und Katzen, werden pro Jahr am Tierspital der
VUW behandelt. Darüber hinaus stehen den WissenschafterInnen die Expertise des
hochangesehenen Krebszentrums an der Medizinischen Universität Wien/ AKH Wien zur
Verfügung, das besonders „Translational Research“ („vom Labor in die Klinik“) fördert.
Was passiert mit dem Geld? Was passiert mit Förderungen und Spenden?
„Wir können noch mehr über die Ähnlichkeiten zwischen Tumoren bei Tieren und Menschen
erfahren, denn es ist davon auszugehen, dass beispielsweise etwa 4000 Hunde pro Jahr in
Österreich an Krebs erkranken. Allerdings: Wenn sie die Diagnose Krebs hören, entscheiden
sich viele Tierbesitzer dazu, ihr Haustier einschläfern zu lassen, weil sie von den
Behandlungsmöglichkeiten zu wenig wissen oder weil sie sich die Behandlung nicht leisten
können“ erklärt Dr. Willmann.
„Mit den Förderungen und Spenden an den Verein können wir Tiere, die als nicht
behandelbar gelten, in klinischen Studien mit neuen Therapiemöglichkeiten behandeln – und
das kostenlos für den Tierbesitzer.“
Erste Erfahrungen mit solchen Studien gibt es bereits. Mit den eingeworbenen Spenden
können tierische Patienten schon frühzeitig in die Entwicklung von Krebstherapien
eingebunden werden. Denn zurzeit müssen neue Methoden erst die lange Entwicklung für
den Menschen durchlaufen, ehe sie für den Einsatz am Tier in klinischen Studien getestet
werden.
„Wir streben an, dass klinische Studien am Menschen und am Haustier parallel laufen.
Davon profitieren erstens die Tiere, weil dadurch schon viel früher die Chance zur Therapie
besteht. Andererseits profitieren Tier und Mensch, weil Erkenntnisse und Erfahrungen aus
den klinischen Studien ausgetauscht werden können.“
Die Palette der Möglichkeiten, den Verein zu unterstützen reicht vom Download des
„RotePfote Klingeltones“ von der Website des Vereins bis zu einer monatlichen Förderung
oder einer Jahrespatenschaft.
Nähere Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten der Krebsforschungs-Projekte des
Vereins RotePfote finden Sie auf www.rotepfote.at
Weitere Meldungen zum Verein RotePfote
Krebsforschung für
das Tier – der
Verein RotePfote
Krebs betrifft Mensch und Tier
gleichermaßen. Der Entwicklung
verbesserter Therapien und leistbarer
Behandlungsmöglichkeiten für Tiere wird
jedoch immer noch zu wenig Bedeutung
beigemessen
[16.11.2007] mehr »
Herunterladen