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IP/02/1338
Brüssel, den 19. September 2002
Kommission unterstützt die Schaffung
europäischen Krebs-Forschungsraums
eines
Die Schlüsselfrage auf diesem Kongress, der heute in Brüssel stattfindet,
und zu dem rund 250 Vertreter aus Wissenschaft und Medizin,
Regierungsvertreter sowie Vertreter von Patientenorganisationen, Stiftungen,
der Industrie und der Europäischen Institutionen zusammen kommen, lautet:
"Wie ist mehr Kohärenz in der europäischen Krebsforschung möglich?" Ziel
des von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament
gemeinsam veranstalteten Kongresses ist es, eine gemeinsame europäische
Strategie für die Krebsforschung in die Wege zu leiten und alle interessierten
Kreise an der Verbesserung der Kohärenz und Effizienz ihrer
Forschungstätigkeiten zu beteiligen. Der Kongress fällt mit dem Beginn des
Sechsten Rahmenforschungsprogramms (2002-2006) zusammen, das zu
einer besseren Strukturierung und Integration der herausragenden
wissenschaftlichen Kenntnisse führen soll, über die Europa bereits verfügt.
Der für Forschung zuständige Kommissar Phillipe Busquin, der zusammen mit dem
Präsidenten des Parlaments Pat Cox und dem Abgeordneten Wim Van Velzen den
Kongress eröffnete, sagte in seiner Eröffnungsrede: “Dem Krebs fallen jährlich über
750.000 Menschen zum Opfer. Die EU ist bereit, in den kommenden vier Jahren bis
zu 400 Millionen Euro in die Krebsforschung zu investieren. Doch wird unser Beitrag
nur Früchte tragen, wenn Forscher und Geldgeber in ganz Europa gemeinsame
Ziele verfolgen. Wir benötigen ein innovatives Konzept für die Organisation der
Forschung auf europäischer Ebene. Nur dann werden wir in der Lage sein, den
außerordentlichen Fortschritt auf wissenschaftlichem Gebiet rasch in praktische und
sinnvolle Diagnosen im Frühstadium und Therapien für die Patienten umzusetzen.”
Krebs stellt noch immer eine enorme Last dar, die die europäischen Bürger mit sich
herum tragen. Obwohl es schwer ist, Zahlen für ganz Europa1 vorzulegen, ist doch
bekannt, dass in Frankreich jährlich 240.000 neue Fälle diagnostiziert werden und
24% aller Todesfälle im Vereinigten Königreich auf Krebs zurück zu führen sind.
Zur Krebsbekämpfung werden in ganz Europa erhebliche Mittel eingesetzt. Doch
bringen diese Bemühungen nicht die Ergebnisse, die die Ärzteschaft und die Bürger
in einer Zeit erwarten dürften, in der die grundlegende Wissenschaft derart rasch
neue fundamentale Erkenntnisse über das menschliche Leben gewinnt.
1
Die Untersuchungen in Bezug auf das Auftreten und die Häufigkeit dieser Krankheit sowie das
Überleben in der europäischen Bevölkerung werden trotz der Einrichtung von Krebsregistern in
allen Mitgliedstaaten durch die Unterschiede in den Registrierverfahren und durch die
beschränkte Verfügbarkeit standardisierter Informationen behindert.
Dies
liegt
teils
an
der
Zersplitterung
und
Überschneidung
der
Forschungsanstrengungen in den Mitgliedstaaten und in Europa, teils an der
fehlenden Koordinierung auf europäischer Ebene.
Das Sechste Rahmenprogramm der EU stellt die finanziellen Mittel bereit, um einen
europäischen Krebs-Forschungsraum zu schaffen. Dank der aktiven Unterstützung
des Parlaments ist die Krebsforschung ein vorrangiges Thema in der
Gesundheitsforschung, für die bis zu 400 Millionen Euro bereit gestellt wurden.
Obwohl dies ein relativ bescheidener Anteil der für die Krebsforschung in Europa
ausgegebenen Mittel darstellt, bieten diese Mittel und die neuen
Finanzierungsinstrumente
des
Rahmenprogramms
Möglichkeiten,
die
Forschungsanstrengungen in öffentlichen und privaten Forschungsinstituten zu
koordinieren, Forschungsnetze zu erweitern und gemeinsame Probleme in Angriff zu
nehmen.
Die EU wird die Forscher bei der Errichtung breiter Spitzenforschungsnetze
unterstützen, die die besten Forscherteams und Ärzte zusammen bringen werden,
um neue Therapien und Eingriffe zu entwickeln und zu validieren. Durch integrierte
Projekte kann genügend kritische Masse an Fachwissen und Finanzmitteln
beispielsweise gezielt für die Entwicklung relevanter vorklinischer Tests zur
Bewertung neuer Therapien oder für die Validierung molekularer Ziele für die
Krebsdiagnose und -behandlung eingesetzt werden. Forschungsinstitute werden in
der Lage sein, die weltweit führenden Experten in bestimmten Bereichen im Rahmen
einer verbesserten europäischen Regelung über die Freizügigkeit von Forschern
anzuziehen. Auch wird die Kommission die Koordinierung nationaler und regionaler
Forschungsprogramme fördern.
Ein Aspekt einer europäischen Krebsforschungsstrategie sollte sein, festzustellen,
wie die Rahmenbedingungen für die Krebsforschung in Europa verbessert werden
können. Dazu gehört die Organisation multinationaler klinischer Versuche.
Kommissar Busquin sagte: “Die Vielfalt der Völker Europas, der unterschiedliche
Lebensstil und die verschiedenartigen Krankheitsmuster stellen eine einzigartige
Möglichkeit dar, neue Erkenntnisse über die Krebserkrankung und deren
Behandlung zu erzielen. Jedoch ist eine Koordinierung zwischen den Forschern,
Krankenhäusern sowie regionalen oder nationalen Behörden erforderlich, um die
unterschiedlichen ordnungspolitischen, ethischen und sonstigen Verfahren
berücksichtigen zu können.”
Der Kongress wird den zahlreichen Interessierten im Bereich der Krebsforschung
Gelegenheit geben, ihre jeweiligen Aufgaben und Erwartungen vorzustellen und
Vorschläge für die Förderung der Zusammenarbeit und der Koordinierung der
Krebsforschung in Europa zu machen. Die Kommission wird die Ergebnisse dieser
Konsultation in ihre Vorschläge für eine Strategie für einen europäischen KrebsForschungsraum in Europa einfließen lassen.
Das vollständige Programm des Kongresses ist online abrufbar:
http://europa.eu.int/comm/research/info/conferences/cancer/cancer_en.html
Weitere Informationen über Krebsuntersuchungen der EU unter folgender Adresse:
http://europa.eu.int/comm/research/rtdinfo/en/33/index.html
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