Diese Materialien sind eine Ergänzung zu euren eigenen Mitschriften und kein Skriptum. Diese Nachlese ist kein Ersatz für eure Mitschriften, sondern lediglich ein Zusatz! Es handelt sich um ein Protokoll mündlicher Rede und ist außerhalb der VO Politische Theorien nicht zitationsfähig. 7. Dezember 2006 (7. Einheit) Geschichtswissenschaftliche Innovationen in der politischen Ideengeschichte Die theoretische wie methodische Schwäche der tradierten Ideengeschichte führte in der deutschen, anglo-amerikanischen und französischen Geschichtswissenschaft zu einem einmütigen Interesse an Begriffs, Sprach- und Diskursanalysen. Diese erwarteten von der Erforschung von Wortinhalten und Bedeutungsschichten Aufschlüsse über die Kultur, in der sie auftauchten und gebraucht wurden. Sprache wurde nicht nur als wichtiger Mittler, sondern auch als zentrales Moment der Verarbeitung von Erfahrung wie der (Re-)Konstruktion geschichtlicher Wirklichkeiten erkannt. Die erwähnten drei Wissenschaftskulturen entwickelten für dieses Interesse jedoch relativ unterschiedliche Zugangsweisen: • In der deutschen Geschichtswissenschaft wurde der "begriffsgeschichtliche" Ansatz ausgeformt. • Im anglo-amerikanischen Bereich dagegen etablierte sich eine "conceptual history", die die Texte umfassend zu kontextualisieren versuchte. • In Frankreich wurden "Diskurstheorien" (Foucault, Pêcheux u.a.) entwickelt, die den Zusammenhang von Diskursen, diskursiven Formationen und Dispositiven in ihre Untersuchung einzubeziehen trachten. • Diese Forschungsansätze könnten noch um die "Metapherngeschichte" ergänzt werden, die in jüngerer Zeit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen vermochte. Auch die "Metapherngeschichte" beinhaltet Untersuchungen zur Wechselwirkung von Kultur, Sprache und Wissenschaft. Insbesondere durch Einbettung der Geschichte der Naturwissenschaften in die Kulturgeschichte und die Untersuchung sprachlicher Vermittlungswege zwischen beiden wird zu zeigen versucht, welche Rolle der Metapher als Vermittlerin zwischen Mentalitäten und wissenschaftlicher Erkenntnis beizumessen ist. Durch diese neuen Ansätze hat die traditionelle politische Ideengeschichte inhaltlich und methodisch ein neues Profil angenommen. Hier werden diese methodischen wie theoretischen Innovationen im Feld der politischen Ideengeschichte zwar "im Paket" besprochen. Zu beachten bleibt allerdings, dass diese zu verschiedenen Zeitpunkten aufgekommenen methodischen und theoretischen Innovationen1 teilweise voneinander wenig Notiz genommen haben (Palonen 2004, 12). 2 1 Selbstverständlich gibt es auch deutschsprachige HistorikerInnen, die nicht begriffsgeschichtlich, sondern diskursanalytisch arbeiten: z.B. Peter Schöttler (Schöttler 1988), Ulrich Brieler, Andrea Bührmann, Jürgen Link, Jürgen Martschukat. Weiters ist die -1- Als nächstes folgen zunächst jene Interpretationsansätze, die noch näher an konventioneller politischer Ideengeschichte liegen. Die meisten Beispiele entstammen der methodischen Arbeit von Historikern. 1. Reinhart Kosellecks "begriffsgeschichtliche" Grundlagenforschung "Begriffe sind [...] Konzentrate vieler Bedeutungsgehalte" (Reinhart Koselleck) Die Idee, dass es nützlich sein könnte, nicht nur die Etymologie eines Begriffes zu ermitteln, sondern auch seine Gebrauchsgeschichte zu rekonstruieren, ist noch nicht sehr alt. Der Terminus "Begriffsgeschichte" geht auf Georg W. F. Hegel zurück, der in der Einleitung zu seiner "Philosophie der Geschichte" sagt, dass zu seiner Zeit "diese Weise der Begriffsgeschichte mehr ausgebildet und hervorgehoben worden" sei (Hegel 1830, 19), dass also das methodische Potential einer Begriffsgeschichte erkannt wurde. Begriffsgeschichte bildet in seiner "Philosophie der Geschichte" einen Aspekt "reflektierender" Geschichte. Hegel bezieht sich dabei auf Begriffe aus allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens sowie der kulturellen Leistungen der Menschen. Sie werden in der Begriffsgeschichte unter allgemeinen Gesichtspunkten ihres historischen Wandels untersucht und dargestellt. "Begriffsgeschichte" steht daher "in einem Verhältnis zum Ganzen einer Volksgeschichte" (ebd.). Der Terminus "Begriffsgeschichte" bezog sich zunächst vor allem auf Erforschung der historischen Entwicklung philosophischer und theologischer Begriffe. Solche Untersuchungen setzten schon in der Periode der Aufklärung ein und erfuhren im "Historismus" des 19. Jahrhunderts weiteren Aufschwung. Im 20. Jahrhundert wurde schließlich auch auf die Gebrauchsgeschichte politischer Sprache und Begriffe besonderes Augenmerk gelegt. Ideen- und begriffshistorisch arbeitende Geschichtstheoretiker haben an der kreativen Entfaltung und Weiterentwicklung einer ideenhistorischen Methodologie wesentlich größeren Anteil als manche Politikwissenschafter, die sich zur Ideengeschichte in ihrem Konzipierung von Diskurstheorien und Diskursanalysen selbstverständlich nicht auf Frankreich beschränkt: Norman Fairclough, Ernesto Laclau und Chantal Mouffe haben z.B. in Britannien neue Ansätze der Diskurstheorie und Diskursanalyse erarbeitet. 2 Während Begriffsgeschichte und Cambridge School seit neuerem einen intensiven Austausch betreiben, bleibt die Darstellung der (Foucaultschen) Diskurstheorie in den Ansätze der Begriffsgeschichte und der Cambridge School eher marginal, teilweise sogar karikaturhaft. -2- Fach eher im Sinne von Erinnerungsritualen verhalten, also einen "Heldenfriedhof" durchwandeln: Die toten weißen Männer hätten ihre Denkarbeit getan, das sei Vergangenheit, die PolitikwissenschafterInnen für Gegenwart wie Zukunft ohne Belang scheint. Vor allem das von Reinhart Koselleck (1923-2006) gemeinsam mit Otto Brunner und herausgegebene Lexikon "Geschichtliche Grundbegriffe" Werner Conze (Brunner/Conze/Koselleck 1972-1997) stellt auch für Politikanalysen eine reiche und unverzichtbare Quelle zur Etymologie, zum Bedeutungsverständnis sowie zu Bedeutungsverschiebungen moderner politischer Grundbegriffe dar. "Begriffsgeschichte" soll hier also in ihrer Bedeutung als ideengeschichtliche Methodologie vorgestellt werden, zumal sie eine der wichtigsten Neuerungen der deutschen Geschichtswissenschaft seit 1945 und vor 1980 ist und für viele politikrelevante Disziplinen und politische Themenbereiche verwendbar scheint. Hier ist wertvolles Begriffsmaterial für politikwissenschaftliche Analysen archiviert. Ein zentraler geschichtstheoretischer und -praktischer Stellenwert kommt jedenfalls seinem begriffsgeschichtlichen Großprojekt der "Geschichtlichen Grundbegriffe" zu. In diesem "Historischen Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland" ist jeder Artikel zu einem Grundbegriff dreigegliedert: Im Vorspann wird in die vor-neuzeitliche Begriffsgeschichte eingeführt. Der Hauptteil dokumentiert die neuzeitliche Begriffsgeschichte in ihren sich verändernden Bedeutungen. Im Ausblick wird auf den aktuellen Sprachgebrauch fokussiert. Das Werk behandelt die Zeitspanne von 1700 bis in die Gegenwart, wobei die einzelnen Autoren auch auf Antike, Mittelalter, Renaissance, Reformation und Humanismus Bezug nehmen. Das Lexikon nimmt die soziale Reichweite des Sprachgebrauchs auf und versucht, die sozial prägende und sozial wirksame Kraft der Begriffe zu erschließen. Ebenso werden politische Verwendungen und Instrumentalisierungen von Begriffen dokumentiert. Die Begriffsgeschichte wird stets im Verhältnis zur Sozialgeschichte gedacht. In der Einleitung zum ersten Band meinte Koselleck über die angewandte "Methodik der Begriffsgeschichte": "[Sie] zielt weder auf eine Wortgeschichte noch auf eine Sach- oder Ereignisgeschichte, noch auf eine Ideen- oder Problemgeschichte. Freilich bedient sie sich deren Hilfen. In erster Linie ist sie historisch-kritisch" (ebd.; vgl. auch Koselleck 2006a) Damit meint Koselleck folgendes Verfahren: • Die Wortgeschichte ermöglicht einen Einstieg; • die Textanalysen kreisen die Bedeutungsgehalte ein; • durch das Ermitteln politisch-sozialer Kontexte und der dazugehörigen Intentionen kann die Wortbedeutung erfasst werden. -3- Diese synchrone Begriffsbestimmung wird in einem zweiten Schritt in eine diachrone Begriffsgeschichte überführt: "Indem die Begriffe aus ihrem Kontext gelöst werden und ihre Bedeutungen durch die Abfolge der Zeiten hindurch verfolgt und dann einander zugeordnet werden, summieren sich die jeweiligen historischen Begriffsanalysen zur Geschichte des Begriffs. [...] Nur so kann z. B. die soziale Dauer einer Bedeutung und können dem korrespondierende Strukturen in den Blick kommen". (ebd.) Nicht zufällig spricht Koselleck hier von sozialen Strukturen und deren Dauer bzw. Wandel als Erkenntnisziel, das die "Begriffsgeschichte" mit der "historischen Sozialwissenschaft" teilt. In "Begriffsgeschichte und Sozialgeschichte" beschreibt er die (untrennbare) Beziehung zwischen "Gesellschaft" und ihren "Begriffen" – und damit auch zwischen den Gegenständen von Sozial-und Begriffsgeschichte: "Ohne gemeinsame Begriffe gibt es keine Gesellschaft, vor allem keine politische Handlungseinheit. Umgekehrt gründen unsere Begriffe in politischgesellschaftlichen Systemen, die weit komplexer sind, als dass sie sich bloß als Sprachgemeinschaften unter bestimmten Leitbegriffen erfassen ließen. Eine 'Gesellschaft' und ihre 'Begriffe' stehen in einem Spannungsverhältnis, das auch die ihnen zugeordneten wissenschaftlichen Disziplinen der Historie kennzeichnet" (Koselleck 2000, 108) In der Einleitung zu den "Geschichtlichen Grundbegriffen" hat Koselleck die Charakteristik seiner zentralen Begriffe folgendermaßen abgesteckt: "Unter geschichtlichen Grundbegriffen sind nicht die Fachausdrücke der historischen Wissenschaften zu verstehen [...]. Vielmehr handelt es sich hier um Leitbegriffe der geschichtlichen Bewegung, die, in der Folge der Zeiten, den Gegenstand der historischen Forschung ausmacht" (Brunner/Conze/Koselleck 1972-1997, XIII) Ebenen des Verhältnisses von Begriffsgeschichte und Sozialgeschichte: 1. Begriffsgeschichte als Hilfswissenschaft der Sozialgeschichte 2. Begriffsgeschichte als eigenständige Disziplin mit eigenständiger Methodik 3. Begriffsgeschichte Sozialgeschichte als genuiner theoretischer Anspruch als Grundlage der Was kann die Begriffsgeschichte auf diesen Ebenen leisten? Ad 1. Vor allem Quellenkritik. Sie kann Begriffe herausarbeiten und im Sinne einer "Hilfswissenschaft" für die Sozialgeschichte die jeweilige Bedeutung offen legen (z.B. der Begriff "Bürger" im 17., 18. Jh. als Kampfbegriff innerhalb des bürgerlichen Emanzipationsprozesses). Begriffe sind auch Indikatoren dafür, wie sich soziale Verhältnisse ändern (z.B. der Begriff "Klasse" wurde zunächst neutral im Sinne von -4- "Einteilung" verwendet, im 19. Jh. bekommt er durch den Marxismus eine neue Bedeutung im Kontext eines Gesellschaftsmodells. Ad. 2. Begriffsgeschichte ist aber auch ein eigener methodologischer Ansatz, eine eigene Disziplin der Geschichtswissenschaft. Ziel ist es, Wortbedeutungen im Laufe der Zeit ins heutige Verständnis zu übersetzen (= diachrone Betrachtung) und damit Aussagen über soziale Veränderungen zu treffen. Ad 3. Begriffsgeschichte stellt wissenschaftliche Begriffe für eine Strukturanalyse der Gesellschaft zur Verfügung (genuiner theoretischer Anspruch der Begriffsgeschichte). Durch synchrone und diachrone Begriffsbestimmungen können Begriffe als Indikatoren von strukturellen Zusammenhängen, von Dauer und Wandel fungieren. Begriffsgeschichte als eigenständige Disziplin liefert Indikatoren für die Sozialgeschichte. Begriffe sind Indikatoren für politisch-sozialen Wandel. Als Beispiel für einen solchen Wandel von Begriffen gilt die so genannte "Sattelzeit". Koselleck äußert die "Vermutung, daß sich seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts ein tiefgreifender Bedeutungswandel klassischer topoi (Redensarten) vollzogen, daß alte Worte neue Sinngehalte gewonnen haben, die mit Annäherung an unsere Gegenwart keiner Übersetzung mehr bedürftig sind. Der heuristische Vorgriff führt sozusagen eine ‚Sattelzeit’ (1750-1850) ein, in der sich die Herkunft zu unserer Präsenz wandelt". In dieser Zeit erhielten alte Worte neue Bedeutungen. Es kam zu einer Veränderung des Sprachhaushaltes und des politischen und sozialen Erfahrungsraumes. Der Kampf um neue soziale Gliederung ist mit einem Kampf um Benennung verbunden, es kommt zu einem "semantischen Kampf um die Zukunft". Koselleck unterscheidet Begriffe folgender Kategorien: • "Verfassungsbegriffe" (wie Demokratie, Diktatur usw.), • "Schlüsselworte" politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Organisationen (wie Beruf, Öffentlichkeit usw.), • "Selbstbenennung" von Wissenschaften (wie Geschichte, Soziologie usw.), • "Schlag- und Fahnenworte" politisch-sozialer Bewegungen (wie Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit usw.), • Bezeichnungen sozialer (Berufs-)Gruppierungen (wie Adel, Bauern, Mittelstand usw.), • "theoretische Kernbegriffe", die spezifische Ordnungsvorstellungen erfassen (wie z.B. Zivilisation).3 Für Koselleck besitzt Sprache die Möglichkeit, Wirklichkeit (annähernd) abzubilden. Die "Geschichtlichen Grundbegriffe" zielen darauf, eine "semantische Zone" (ebd.) zu erkunden, indem die etwa 120 "Leitbegriffe" historisch erforscht werden. 3 Eine Liste (nahezu) aller von Koselleck entwickelten Begriffe finden Sie im Begriffs- und Sachregister zu Koselleck 2006 (S. 541f). -5- Koselleck führt den Begriff der Sattelzeit ein, um den tiefgehenden "Bedeutungswandel" bei den meisten dieser Leitbegriffe seit Mitte des 18. Jahrhunderts zu fassen. Unterschieden werden kann in diesem Zusammenhang zwischen • "Traditionsbegriffen", in denen "Bedeutungsstreifen" sich wandeln (z.B. Bürgerliche Gesellschaft, Staat); • "modernen Begriffen", in denen "Wortkörper" inhaltlich neu besetzt werden (z.B. Fortschritt, Geschichte, Klasse) • "Neologismen", wodurch neue Begriffe geprägt werden (ab 1770) (z.B. Kommunismus, Imperialismus, Ideologie) (ebd.) Mit der Neuzeit werden "Bedeutungsräume" nach folgenden Kriterien gegliedert: • Demokratisierung: Die politische Veränderung der Gesellschaftsordnung führt zu Erweiterungen des Wirkungskreises von Begriffen und die soziologische Relevanz der Begriffe verschiebt sich (weg von ständisch geprägten und hierarchischen Inhalten) • Verzeitlichung: • Ideologisierbarkeit auf Grund des gesteigerten Abstraktionsgrades der Begriffe: Begriffe werden mit Erwartungsmomenten aufgeladen: "geschichtsphilosophische Fluchtlinien" tun sich auf; Begriffe entstehen, die "Zeitlichkeit" thematisieren; Sinn des Prozessualen wird erkannt Kollektivsingulare werden geprägt (zB. Geschichte, Fortschritt); Leer- und Blindformeln werden geschaffen; Begriffe werden durch Ideologien instrumentalisierbar. • Politisierung bewirkte eine Pluralisierung der Gesellschaft, wodurch Neologismen und sprachsteuernde Taktiken an Relevanz zulegen; und zwischen Begriffen und Planung wird vermehrt rückgekoppelt. (ebd.) Koselleck geht also von der Annahme "sprachlicher Konstitution von Zeiterfahrungen" aus. Er studiert genauestens die "Semantik zentraler Begriffe", weil in ihnen in besonderem Maße "geschichtliche Zeiterfahrungen gebündelt" erscheinen (Koselleck 1989, 12f). Kosellecks "Begriffsgeschichte" ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Ansätze der Kontextualisierung von Ideen. Nicht Ideen, sondern Begriffe werden dabei als historische Analyseeinheiten zugrunde gelegt. Damit grenzt sich die "Begriffsgeschichte" von der Bindung an einzelne Autoren und Texte, an Schulen oder Traditionen ab. Geschichte ist immer sprachlich erfasste Geschichte, die sich in Begriffen niederschlägt. Durch die Analyse des Bedeutungswandels von Ausdrücken soll ein Zugang zur Wirklichkeitserfahrung vergangener Epochen in Zusammenhang mit den jeweiligen sozialen und politischen Formationen und deren Wandel gefunden werden. Dieser Wandel war vor dem Hintergrund der politischen und industriellen Revolution um 1800 besonders groß. Die "Begriffsgeschichte" sieht sich somit als Teil einer universal definierten Sozialgeschichte, deren Gegenstand die Wechselbeziehung von sozialem und sprachlichen Wandel ist. -6- Zur Kritik an der Begriffsgeschichte: Armin Landwehr führt folgende Kritikpunkte an: – Das Lexikon "beschränkt sich in nicht wenigen Fällen darauf, die Bedeutung eines Begriffs durch die Reihung einiger Zitate großer Denker zu belegen" (Landwehr 2001, 33). – Begriffe würden isoliert betrachtet; "angebrachter wäre es gewesen, mehrere Begriffe zu untersuchen sowie die Verbindungen zwischen ihnen hervorzuheben", da durch die Einbettung von Begriffen in größere Wortfelder komplexe gesellschaftliche Prozesse besser studiert werden können (ebd.). – Kritik an der Unterscheidung zwischen Wort und Begriff: "Wie […] lässt sich eine pragmatische oder definitorische Unterscheidung von Wort und Begriff anhand des Kriteriums der Mehrdeutigkeit einführen, wenn sich Mehrdeutigkeit sprachwissenschaftlich nicht eindeutig bestimmen lässt? Auch Begriffe, sollen sie in einer kommunikativen Situation ihren Zweck erfüllen, müssen eindeutig sein." (ebd.) 2. Der theoretische Ansatz der Cambridge School In der Nachfolge Thomas Kuhns interessierten sich WissenschaftshistorikerInnen, die andere Bereiche untersuchten, für Diskontinuitäten und Brüche.4 Sie arbeiteten Epochen unterschiedlichen Erkenntnisinteressen, mit verschiedenen mit fundamental Wissensformationen und ebenso vielen Ergebnissen und Erkenntnisfortschritten heraus. Im Bereich der frühen Neuzeit konzentrierten sich diskursgeschichtliche Untersuchungen dementsprechend vor allem auf die Umbruchphasen des Wissens. Dazu gehört im besonderen die Renaissance, also der Zeitraum zwischen 1400 und 1600. Ein prominentes Beispiel für einen interessanten und theoretisch fundierten Ansatz bildet die "Cambridge School (of Historiographists)". Die Autorengruppe um Quentin Skinner und John G. A. Pocock, Schüler von Peter Laslett, hat ein neues methodologisches Konzept der historischen Bearbeitung politischer Ideen entworfen. Im Anschluss daran hat der US-Amerikaner Terence Ball mit seinem Projekt "kritischer Begriffsgeschichte" metatheoretische und methodologische Überlegungen politischer Ideengeschichte verfeinert und produktiv weiterentwickelt (Ball 1995). In ihren Traditionszusammenhängen und charakteristischen Argumentationsfiguren werden die das politische Denken und Argumentieren bestimmenden "politischen Sprachen" oder "Paradigmen" rekonstruiert. Die Analysen stellen auf wechselseitige Abhängigkeiten, gegenseitige Einflüsse, Transformationen und Kontextverschiebungen ab. 4 Während in angelsächsischen und in deutschsprachigen Ländern bislang der wissenschaftsgeschichtliche Ansatz Thomas Kuhns dominiert, beziehen sich die französischen Vertreter der Diskurstheorie meist auf die Theorien der Wissenschaftshistoriker Gaston Bachelard und Georges Canguilhem (vgl. z.B. Brühmann 1980). -7- Ausgangspunkt ist der intellektuelle Umgang mit einer "kanonischen" Reihe politischer Denker. (Ideen-)Historiker interessieren sich für politische Denker als gesellschaftliche Individuen, deren Denken, Schreiben und Verhalten aus dem historischen wie sozialen Kontext erschlossen werden kann. Der Historiker beschäftigt sich mit dem Prozess des Denkens, der sich innerhalb vorgegebener Diskurssysteme bewegt, wenngleich er diese auch zu verändern vermag. Die Cambridge School wendet sich – so wie Bachelard und Kuhn – gegen den Mythos einer linearen Entwicklung abendländischer politischer Philosophie. Ihr Bestreben geht dahin, die Geschichte dieser unterschiedlichen politischen Diskurssysteme zu untersuchen. Diskurse oder Sprachen erfüllen paradigmatische Funktionen in der Gesellschaft. Sie konstituieren eine Neuordnung sozialer Wirklichkeit. Pocock (1971) spricht daher gleichsetzend von der "Sprache der Politik" wie von der "Politik der Sprache" (die sich in politischen Theorien und Ideen äußert). Ausgangspunkt der Cambridge School ist die Annahme, dass jede politische Gemeinschaft über ein relativ stabiles Vokabular verfügt, um politische Fragen zu thematisieren. Das politische Vokabular wird in einem Prozess der Abstrahierung und Konzeptualisierung aus unterschiedlichen sozialen Tätigkeitsfeldern bzw. unterschiedlichen Bereichen des Politischen gewonnen. Dieses Vokabular kann dann auch auf andere Bereiche übertragen werden, wird zur "theoretischen Sprache" und gibt so eine "Musterlösung" im Sinne Kuhns ab, weil sie sich zur Behandlung unterschiedlicher gesellschaftlicher Probleme eignet. Paradigmenwechsel (Revolutionen) treten dann auf, wenn soziale Veränderungen mit dem vorherrschenden Vokabular nicht mehr adäquat zu erfassen, zu legitimieren oder zu erklären sind, wenn also "gesellschaftliche Anomalien" (Kuhn 1969), Diskontinuitäten auftreten, wenn die Widersprüche zwischen der sozialen und politischen Wirklichkeit und der erklärenden Theorie zu groß sind. Politische Paradigmen sind aber "mehrwertig", zumal eine politische Gemeinschaft eine Vielzahl von Aufgaben auf unterschiedlichen Feldern und in unterschiedlichen Komplexitätsgraden zu erfüllen hat. Auf all diesen Feldern existieren unterschiedliche (Teil-)Sprachen. Politische Theoretiker werden zu "politisch Handelnden", indem sie unterschiedliche Elemente der sozialen Textur herausgreifen und sie abstrahierend analysieren. Hinter dem Begriff der "politischen Sprache" steht die Auffassung, dass der Erkenntnisgegenstand des politischen Wissens in Sprachsystemen konstituiert wird, die damit sowohl zur Ausgestaltung begrifflicher Welten als auch zur Ausgestaltung sozialer Welten beitragen. Politisches Denken kann demnach nur in Zusammenhang mit dem politischen Handeln einer sozialen Gemeinschaft analysiert werden. Beide sind wechselseitig als Kontexte aufeinander bezogen. Die Cambridge School will die Geschichte der Ideen also durch eine Geschichte der Sprachen ersetzen. Jede Sprache enthält, so lautet die Annahme, eine Anzahl sprachlicher Konventionen, die für den Autor die Möglichkeiten einschränken, Politik zu -8- konzeptualisieren oder ihre Institutionen und Praktiken zu legitimieren. Die (politische) Sprache stellt hierbei das "verbindende Element" dar, "welches politische Praxis und politisches Denken in einen wechselseitig konstitutiven Zusammenhang setzt" (Pocock 1980). Genese und Grundannahmen der Cambridge School Die zentrale These von Quentin Skinners 1969 erschienem Aufsatz "Meaning and understanding in the history of ideas" (Skinner 1969) ist, dass politische Theorien der Vergangenheit keine überzeitliche Antworten auf anthropologisch konstante Fragen bieten. Die Frage, was "alte" Theorien über Probleme der Gegenwart aussagen, wird in diesem Ansatz als falsche Herangehensweise kritisiert. Äußerungen des menschlichen Geistes sind situationsgebunden, sie sind immer spezifische Antworten auf spezifische Fragen und daher an die Zeit und den Kontext gebunden. Erst in der Verwendung von Ideen erschließt sich ihre Bedeutung. Als methodologisches Konzept wird von der Cambridge School damit Sprechen als eine Art von Praxis, von Handeln begriffen ("lingustic turn"). Sie bezieht sich dabei auf linguistische Theorien, insbesondere Sprechakttheorien, die u.a. auf John L. Austin (19111960) und Ludwig Wittgenstein (1889-1951) zurückgehen. Der Begriff Sprechakt bedeutet, dass Sprache (auch) Handlung ist. Sprachliches Handeln umfasst zwei Dimensionen: lokutionärer Akt (bloße Akt des Sprechens) und illokutionärer Akt (vollziehende Handlung im Akt des Sprechens, der/die Sprecher/in tut etwas durch die Sprachhandlung). Was bedeutet die Austinsche Sprechakttheorie? Um eine/n Autor/in interpretieren zu können, muss zum einen die Wortbedeutung des Textes und zum anderen die Absicht des Autors rekonstruiert werden. Letzteres bedeutet die Frage nach den damals aktuellen Problemen, die der/die Autor/in bearbeiten bzw. lösen wollte. Das bedeutet eine Analyse der sprachlichen Konventionen der Zeit. Das gesamte Diskursfeld, der "linguistic context", das sprachliche Umfeld wird dabei zum Thema. Quentin Skinner spricht sich gegen die Ableitung einer politischen Theorie aus einer sozioökonomischen Grundkonstellation (z.B. Kapitalismus) aus. Der soziale-ökonomische Kontext muss dem sprachlichen Kontext nachgeordnet bleiben. Ziel der Beschränkung auf eine sprachliche Kontextualisierung ist es, die authentische Bedeutung einer politischen Theorie zu erfassen, die im damaligen sprachlichen Erfassungshorizont begründet liegt. John Pocock legt weniger als Skinner auf die "großen" Autoren wert, sondern er betont die sprachlichen Konventionen einer Zeit. In seinem Buch über "The Machiavellian Moment" beschreibt John G.A. Pocock die Entstehung der Sprache des "bürgerlichen Humanismus" oder "klassischen Republikanismus" im republikanischen Florenz des 15. Jahrhunderts. Diese Sprache stellte Kategorien einer aktiv am Gemeinwohl partizipierenden -9- Bürgerschaft zur Verfügung. Sie wurde als solche im 17. und 18. Jahrhundert zur bevorzugten Rhetorik oppositioneller englischsprachiger Gruppen und gelangte von hier aus in den amerikanischen Verfassungsdiskurs. (Pocock 1975) Die Cambridge School strebt, angeregt durch den "linguistic turn" der analytischen Philosophie, eine "Transformation" der politischen Ideengeschichte an. Sie fordert dazu ein "Studium von Texten der (politischen) Ideengeschichte, welches diese nicht mehr als abstrakte, aufeinander bezogene Beiträge zu einer kontinuierlichen philosophischen Debatte über 'zeitlose menschliche und politische Probleme' interpretiert, sondern die Theorien politischer Philosophen als politische und linguistische Handlungen in einem jeweils historisch und kulturell, politisch und linguistisch genau zu bestimmenden Kontext begreift" (Rosa 1994, 198). Die Cambridge School betrachtet politische Ideen in ihrem historischen Kontext als "politische Handlungen". Die politischen Ideen werden von der Cambridge School als historische Begebenheiten interpretiert, die in einem spezifischen Kontext geschehen, der das Ereignis definiert (Pocock 1980, zit.n. ebd., 198f.). Ausgangspunkt der Cambridge School ist also "die Einbettung des politischen Denkens in den Zusammenhang des politischen Lebens und Handelns einer sozialen Gemeinschaft, der die generierende Folie für alle Theorie ist" (ebd., 199). Die (politische) Sprache stellt hierbei das "verbindende Element" dar, "welches politische Praxis und politisches Denken in einen wechselseitig konstitutiven Zusammenhang setzt". Traditionen und (soziale wie linguistische) Konventionen bilden das "paradigmatische Grundgerüst", "in und an welchem sich politisches Denken vollzieht und vor dessen Hintergrund es verstanden und beurteilt werden muss" (ebd.). Auch "politische Denker" sind gesellschaftlich determinierte Wesen und daher sind ihre Ideen gleichfalls als "soziale Handlungen oder Ereignisse" zu identifizieren. Die Begriffe und Konzepte, die sie gebrauchen, sind Teil kollektiver Erfahrung (diese umfasst Traditionen, das diskursive Universum, Legitimationsmuster, die Sprache, Paradigmen u.a.), die auch ihre Freiheit der Konzeptualisierung und Theoretisierung determiniert. Zentral für Pococks ideengeschichtliches Konzept ist die Linguistiktheorie von Ferdinand de Saussure und seine Unterscheidung zwischen langue und parole. Langue umfasst die Summe aller möglichen sprachlichen Äußerungen während parole der konkrete Sprechakt ist, der aus der langue schöpft. Die Aufgabe des/der Ideenhistorikers/in ist, die authentische Rekonstruktion einer historischen sprachlichen "Landkarte" (langue). Sprach- und Diskurssysteme sind nicht nur abstrakt-theoretische Paradigmen zur Beschreibung sozialer Wirklichkeit, sondern als in der Gesellschaft operativ wirkende Paradigmen zu deuten. Gesellschaft ist als kohärente Gesamtheit politischer Praktiken, Institutionen, Normen, Autoritäts- und Bürgerschaftsstrukturen zu sehen. Gesellschaft ist also ein Ensemble von Praktiken und Einstellungen. - 10 - "Paradigmen operativer Art" verleihen Institutionen und Praktiken ihre Bedeutung und wirken dabei handlungsleitend. Die "politische Gemeinschaft" sorgt (wie die scientific community) für Einhaltung und Perpetuierung der paradigmatischen Vorgaben. Hauptcharakteristikum solcher Paradigmen ist die "unauflösliche Verflechtung von normativen und deskriptiven Elementen", zumal sie "die Autoritäts- und Wertstrukturen einer Gemeinschaft bestimmen und dabei eine normativ-regulative Funktion haben" (ebd.). Solche paradigmatischen Begriffssysteme oder Sprachen werden von Pocock auch als "Ideologien" benannt. Das politische Vokabular einer Gemeinschaft konstituiert und legitimiert soziale Praxis. "Als Konsequenz hieraus ergibt sich, daß die (theoretische) Veränderung des Begriffssystems einer Gemeinschaft auch den Charakter der sozialen Wirklichkeit verändert und potentiell eine Veränderung politischer Institutionen und Handlungsweisen bewirkt" (ebd.). In dem Ausmaß, wie die soziale Welt durch unsere Begriffe konstituiert wird, schafft jede erfolgreiche Veränderung im Gebrauch von Begriffen zugleich einen Wandel auch unserer sozialen Welt. Die Rolle, die politische Theorie zu spielen vermag, hängt vom jeweiligen Zustand des politischen Gemeinwesens ab: • "Große politische Theorien" auf hohem Abstraktionsniveau sind "Reaktionen auf Legitimationskrisen des operativen Paradigmas" (ebd., 200f.). Sie zielen auf Rechtfertigung eines bestehenden, vor allem aber alternativen Paradigmas. Letzteres geschieht durch Umwälzung der gesellschaftlichen "Lexikonstruktur", über Begriffsumdeutungen und –neueinführungen. Lexikonstruktur bezeichnet die Gesamtheit der Begriffe einer (politischen) Sprache. Zusammenfassung Bei der ideenhistorischen Analyse politischer Texte sind – falls man den Kuhnschen Thesen zur Wissenschaftsgeschichte folgt – zwei Dimensionen zu unterscheiden: • Erforschung/Rekonstruktion der Geschichte der jeweils herrschenden Paradigmen und "Sprachen" ("Normalphasen") als Voraussetzung für • das Verständnis der das operative Paradigma kritisierenden, verändernden oder rechtfertigenden Reaktionen der politischen Denker. Wie gehen Denker mit gegebenen Strukturen um, wie manipulieren oder verändern sie diese? Es geht um Untersuchung der Umbrüche, Veränderungen und Rechtfertigungen dieser Paradigmen in "Krisenzeiten". Diese beiden Dimensionen sind komplementäre Aspekte einer theoretischen Konzeption. - 11 - Kritik an der Cambridge School: – Die sprachliche Rekonstruktion konstruiert eine Kohärenz des sprachlichen Umfeldes, die es nie gegeben hat. – Aus der Kritik an ökonomistisch-deterministischen Theorien wird eine fast völlige Ausblendung sozioökonomischer Faktoren und ihrer Bedeutung für Entstehung und Veränderung von Theorien. Appendix Begriffe Begriffsgeschichte Conceptual History Metapherngeschichte Geschichtliche Grundbegriffe Synchrone Begriffsbestimmung Diachrone Begriffsgeschichte Verfassungsbegriffe Schlüsselworte Schlag- und Fahnenworte Theoretische Kernbegriffe Traditionsbegriffe Moderne Begriffe Neologismen Demokratisierung Verzeitlichung Ideologisierbarkeit Politisierung Sattelzeit Umbruchsphasen des Wissens Paradigmen Politik der Sprache Diskontinuitäten Gesellschaft Politische Denker Legitimationskrise Lexikonstruktur - 12 - Literatur In der Vorlesungseinheit 7 (7. Dez. 2006) erwähnte bzw. verwendete Literatur in der Reihenfolge der Nennung • Kari Palonen (2004): Die Entzauberung der Begriffe. Das Umschreiben der politischen Begriffe bei Quentin Skinner und Reinhart Koselleck. Münster et al. • Peter Schöttler (1988): Sozialgeschichtliches Paradigma und historische Diskursanalyse. In: Jürgen Fohrmann, Harro Müller (Hg.): Diskurstheorien und Literaturwissenschaft. Frankfurt/Main. 159-199 • Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1830): Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Werke in 20 Bänden, Band 12. Frankfurt/Main 1986 • Otto Brunner/ Werner Grundbegriffe. Stuttgart • Reinhart Koselleck (2006a): Stichwort: Begriffsgeschichten. Frankfurt/Main. 99-102 • Reinhart Koselleck (2000): Begriffsgeschichte und Sozialgeschichte, in: ders.: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten. Frankfurt/Main, S.107-129 • Achim Landwehr (2001): Diskursanalyse. Tübingen • Terence Ball (1995): Reappraising Political Theory. Revisionist Studies in the History of the Political Thought. Oxford • John Greville Agard Pocock (1989/1971): Politics, Language and Time. Chicago • Thomas Kuhn (1969): Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Mit einem Postscriptum von 1969. Frankfurt/Main. 10.Aufl. 1990 • Horst Brühmann (1980): 'Der Begriff des Hundes bellt nicht'. Das Objekt der Geschichte der Wissenschaften bei Bachelard und Althusser. Wiesbaden: Heymann • John Greville Agard Pocock (1975): The Machiavellian Moment. Florentine Political Thought and the Atlantic Republican Tradition. Princeton • Quentin Skinner (1969): Meaning and understanding in the history of ideas. In: James Tully (ed.) (1988): Meaning and Context. Quentin Skinner and his Critics. Oxford. 29-67 • Hartmut Rosa (1994): Ideengeschichte und Gesellschaftstheorie. Der Beitrag der "Cambridge School" zur Metatheorie. In: Politische Vierteljahresschrift, Jg.35, S.197-223 Conze/ Reinhart Koselleck (Hg.) (1972-1997): Geschichtliche Geschichte des Begriffsgeschichte. Sagbaren. In: Einführung - 13 - Reinhart in die Koselleck, Historische