Grundlagenpraktikum 2.Teil Versuch : Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 A: Vorbereitung Siehe hierzu auch die Laborordnung. (s. Anhang) Informieren Sie sich ausführlich über o Wirkungsweise des Bipolar- Transistors (z.B. Skript. “Elektronik 1“ oder entsprechende Literatur). o Kollektorschaltung: Eingangswiderstand, Ausgangswiderstand, Übertragungsverhalten. (Wie können diese Größen gemessen werden?). o Emitterschaltung: Arbeitspunkt- Einstellung, Spannungsverstärkung mit / ohne Gegenkopplung, Kleinsignal- Verhalten. o Transistor- Daten des BC 107B (s. Anhang). o Verwenden Sie einige Sorgfalt auf die Formulierung von erläuterndem Text. Grundlagenpraktikum 2. Teil B: Versuch: Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Transistorschaltungen Benötigte und verfügbare Geräte: 1 2- Kanal- Oszilloskop (+ Drucker), 2 Tastköpfe 1 Frequenzgenerator ( Sinus, Dreieck, Rechteck ) 1 2- fach Netzteil 2 Multimeter 1 Steckbrett, div. Kabel, Bauteile (Transistor BC 107B, Widerstände) Prüfen Sie zunächst die bereitgestellte Ausrüstung auf Vollständigkeit (evtl. an Betreuer wenden) 1. Die Kollektorschaltung (Emitterfolger) 1.1 Bauen Sie die Schaltung nach Abb. 1 auf: +Ucc = 15V BC 107 270Ω RB U e (t) RE 3,3K U a (t) UEE Abb. 1 Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 2 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil 1.2 Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Legen Sie eine sinusförmige Spannung Ue (t) = Ûe sin 2πf t an den Eingang der Schaltung. (Vorher Generator wie folgt einstellen: Ûe = 5V, f ≈1kHz, DC- Offset = 0) 1.3 Stellen Sie Eingangssignal Ue (t) und Ausgangssignal Ua (t) am Bildschirm dar (Beide Null- Volt- Pegel auf gleiche Höhe stellen!) Bildschirm- Plot 1.3.1 Erklären Sie den Verlauf des Ausgangssignals. Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 3 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil 1.4 Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Erhöhen Sie die Amplitude der Eingangsspannung Ue (t) auf Ûe = 13V Bildschirm- Plot 1.4.1 Erklären Sie das Zustandekommen der negativen “ Beulen “. 1.4.2 Welcher negative Strom fließt maximal durch RE ? Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 4 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 1.5 Legen Sie den Massepunkt (s.Abb.1 : Pfeil UEE →) an -15V. Erklären Sie die Verbesserung. 1.6 Eingangs- /Ausgangswiderstand des Emitterfolgers (Kollektor- Schaltung) 1.61 Bauen Sie die Meßschaltung nach Abb. 2 auf: UCC +15V 1 2 BC 107 15KΩ 3 RB 10μF - + U e (t) RE re RL 3,3K 1K ra UEE - 15V Abb. 2 Generatoreinstellungen: Transistorschaltungen Ûe = 0,5V, f = 1kHz, DC- Offset = 0 Fassung vom 14.07.2005 Seite 5 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 1.6.2 Bestimmen Sie die statische Stromverstärkung B des Transistors (DC- Messung) 1.6.3 Messen Sie die dynamische Stromverstärkung ß des Transistors. 1.6.4 Bestimmen Sie den Eingangswiderstand re der Schaltung (s. Abb. 2). Der Lastwiderstand RL ist dabei nicht anzuschließen. Hinweis: Messung der Spannungsverläufe an den Punkten c und d Bildschirm- Plot Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 6 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Forts. 1.6.4: 1.6.5 Ist das Ergebnis sinnvoll? Was wäre theoretisch für re zu erwarten, wenn für ß der Wert aus 1.6.3 genommen wird. 1.6.6 Messen Sie den Ausgangswiderstand ra der Schaltung (s. Abb. 2). Hinweis: Führen Sie Messungen mit und ohne Last RL durch (Meßpunkt e ) 1.6.6.1 Weshalb koppelt man kapazitiv aus? Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 7 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 1.6.6.2 Erläutern Sie die Meßmethode und berechnen Sie anhand der gemessenen Daten den Ausgangswiderstand ra der Schaltung. 1.6.6.3 Wie lautet der theoretische Ausdruck für ra ? Berechnen Sie hieraus ra unter Verwendug des unter 1.6.3 gemessenen ß- Wertes. Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 8 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 2. Stromquelle mit Transistor 2.1 Bauen Sie folgende Schaltung (Abb. 3) auf: IC A 10kΩ + 15V Last R L 1 A BC 107 390Ω RB IB 2 5V RE 1K Abb. 3 Die Schaltung soll als Stromquelle arbeiten, also in den Lastwiderstand RL (10kΩ- Poti) in einem weiten Widerstandsbereich einen möglichst konstanten Strom prägen. 2.1.1 Die Spannungen an den Meßpunkten c und d sollen mit dem Oszilloskop (DC- Einstellung, auf beiden Kanälen gleiche Verstärkung, Null- Volt- Pegel auf gleiche Höhe, 10:1 Tastköpfe) gemessen werden. Wählen Sie zur Messung der Ströme IC und IB jeweils geeignete Meßbereiche. 2.1.2 Nehmen Sie die Schaltung in Betrieb. Variieren Sie den Wert der Last im möglichen Stellbereich und beobachten Sie Ströme und Spannungen. Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 9 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 2.1.3 Beschreiben und erklären Sie Ihre Beobachtungen. 2.1.4 Füllen Sie die vorbereitete Tabelle mit Meßwerten aus. Teilen Sie dabei den verfügbaren Meßbereich in geeigneter Weise ein. Tabelle: 1 IC / mA 2 IB / μA 3 B/gerechnet 4 U/c 5 U/d 6 IE=IC + IB 7 IE = U 2 RE Hinweis: Messungen bitte zügig durchführen! Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 10 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 2.1.5 Ermitteln Sie aus den Messwerten nach 2.1.4 den Lastwiderstandsbereich, in dem die Stromquelle gut funktioniert. Wie groß ist in diesem Bereich der Innenwiderstand riQ der Stromquelle? 3. Kleinsignal- Verstärker in Emitterschaltung 3.1 Bauen Sie die folgende Schaltung (Abb.4) auf: +15V R2 RC 82K 6,8K 3 0,68μF U a (t) BC 107 1 2 UG (t) R1 10K RE 10μF 1K CE Abb.4 Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 11 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 3.2 Messen Sie die Gleichspannungen an den Meßpunkten d und e, (ohne Generatorsignal UG (t) ). Welcher Kollektor- Ruhestrom IC fließt? Entspricht die Spannung an MP d der des unbelasteten Teilers aus R2 und R1? (Erläuterung!) 3.3 Stellen Sie den Generator (Dreieck- Signal) bei f ≈ 10kHz amplitudenmäßig so ein, daß das Ausgangssignal Ua (t) gerade noch nicht in die Übersteuerung gerät. Hinweis: Die Amplitude des Generators muß sehr klein sein (-40dB oder mehr Dämpfung!) Oszillografieren Sie die Signale Ue (t) (MP c ) und Ua (t) (MP e ). Bildschirm- Plot: Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 12 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 3.3.1 Erklären Sie das Zustandekommen der Nichtlinearität in der Ausgangsspannung Ua (t) 3.4 Ziehen Sie den Kondensator CE (10μF) heraus; erhöhen Sie die Generator- Amplitude, bis ein Ausgangssignal Ua (t) von einigen Volt Uass entsteht. Uass Was beobachten Sie? Wie groß ist die Verstärkung vu = ? Uess Entspricht dies Ihren Erwartungen? (Begründung) Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 13 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg 3.5 Setzen Sie den Kondensator CE wieder ein. Reduzieren Sie die Generatorspannung UG (t) auf den minimal erreichbaren (aber noch gut meßbaren) Wert. Uass Wie groß ist jetzt die Spannungsverstärkung vu = ? Uess 3.5.1 Berechnen Sie aus Meßdaten die Steilheit gm des Transistors im Arbeitspunkt und ermitteln Uass Sie mit Hilfe dieses Wertes die Spannungsverstärkung vu = ? Uess Stimmt das Ergebnis mit dem unter 3.5 gemessenen Wert für vu überein? (Diskutieren Sie evtl. Unterschiede!) Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 14 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Anhang / BC 107B Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 15 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Anhang / BC 107B Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 16 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Anhang / BC 107B Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 17 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Anhang / BC 107B Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 18 von 19 Grundlagenpraktikum 2. Teil Georg-Simon-Ohm FHS Nürnberg Laborordnung für A317 und A319 1. Den Anweisungen des Praktikums/Übungsleiters und dessen Beauftragten ist Folge zu leisten. Der Studierende soll sich an dem ihm zugewiesenen Arbeitsplatz aufhalten. 2. Unbefugter Aufenthalt im Labor ist verboten. Es müssen immer mindestens zwei Personen im Labor arbeiten der Aufenthalt einer Einzelperson im Labor ist verboten! Für Unfälle bei unbefugtem Aufenthalt wird keine Haftung übernommen. 3. Verlassen die letzten beiden Personen das Labor, so ist dafür Sorge zu tragen, dass die Laborspannung abgeschaltet wird und der Raum abgeschlossen wird. 4. Die Durchführung elektrischer Versuche birgt besondere Gefahren. So kann das Berühren spannungsführender Teile, die unter höherer Spannung als 50V Wechsel- bzw. 120V Gleichspannung stehen, unter ungünstigen Verhältnissen bereits tödlich sein. Es ist streng verboten, fremde Aufbauten und Messanordnungen zu berühren, irgendwelche Veränderungen vorzunehmen oder Messgeräte und Leitungen daraus zu entfernen, sowie Geräte von anderen (evtl. z. Zt. nicht benutzten) Plätzen zu entnehmen. Auf das Gefahrenpotential wird nochmals ausdrücklich hingewiesen. Versuchsbedingte Umbauten dürfen nur im spannungslosen Zustand erfolgen. Für Aufbauten mit Spannungen über 40V sind ausnahmslos Sicherheitslaborleitungen zu verwenden. Alte Laborleitungen dürfen in diesen Aufbauten nicht mehr verwendet werden, auch nicht für Schaltungsteile, die mit kleinerer Spannung betrieben werden. 5. Mit den Laboreinrichtungen und Geräten ist sorgfältig umzugehen. Verursachte oder festgestellte Schäden an Geräten, Einrichtungen oder an Personen sind sofort dem Aufsichtsführenden zu melden. Für vorsätzlich oder fahrlässig verursachte Schäden haftet der Benutzer persönlich! 6. Um einen Praktikumsversuch sicher, mit der nötigen Sachkompetenz und im vorgegebenen Zeitrahmen durchführen zu können und Gefährdungen von Teilnehmern und Laboreinrichtungen zu vermeiden, wird von jedem Teilnehmer zum jeweiligen Versuchsthema eine sorgfältige Vorbereitung erwartet. Die Vorkenntnisse der Teilnehmer können durch studienleitende Maßnahmen (z.B. Eingangskolloquium, Fragen während des Versuches) überprüft werden. 7. Verstößt ein Laborbenutzer gegen diese Richtlinien, so kann er vom Laborleiter bis zur Dauer eines Semesters von der weiteren Nutzung des Labors ausgeschlossen werden. HINWEIS auf notwendiges Verhalten im GEFAHRENFALL: Bei Unfällen mit elektrischem Strom ist der STROMKREIS SOFORT zu UNTERBRECHEN. (Not-Aus-Schalter). Im Übrigen gelten die Bestimmungen für das Verhalten bei Bränden und anderen Gefahren gemäß der Hausordnung. Nürnberg, den 01.7.2005 Prof. Dr. Sebald Transistorschaltungen Fassung vom 14.07.2005 Seite 19 von 19