Brief intern - LIFE Forschungszentrum

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Medizinische Fakultät
LIFE – Leipziger Forschungszentrum
für Zivilisationserkrankungen
Zeitiger Eingreifen:
LIFE CHILD erforscht Zivilisationserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
LIFE CHILD untersucht als Teilprojekt des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen
LIFE individuelle Auslöser wichtiger Volkskrankheiten bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen.
„Viele moderne Zivilisationserkrankungen haben ihre Wurzeln bereits im Kinder- und Jugendalter –
wie Adipositas, Diabetes mellitus, Allergien, aber auch psychische Störungen. So manche Weiche
wird schon vor oder kurz nach der Geburt gestellt“, erklärt Professor Wieland Kiess, Direktor der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig AöR und einer der
Verantwortlichen des LIFE-CHILD-Projektes. „Deshalb wird unser Forschungskomplex bis 2013 rund
5.000 Leipziger Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 18 Jahren sowie möglichst deren
Eltern klinisch und bioanalytisch untersuchen. Außerdem erheben wir detaillierte Angaben zu
Lebensstil und individuellen Lebensbedingungen.“ Geplant ist zudem eine Steigerung der
Teilnehmerzahl auf 10.000, so Professor Kiess.
Leben im Blick
Eine Besonderheit sei, dass im Programm LIFE CHILD 2.000 schwangere Frauen untersucht und
befragt werden, betont Professor Kiess: „Somit sind wir ganz nah dran am entstehenden Leben. Bei
den späteren Untersuchungen der Neugeborenen bringt dies womöglich ganz neue Erkenntnisse
über die frühen Ursachen einer Krankheit.“ Ziel der beteiligten Wissenschaftler ist die Entwicklung
neuer Ansätze für Diagnose und Behandlung von Zivilisationskrankheiten. „Wir möchten
herausfinden, warum manche Kinder trotz bestehender Risikofaktoren in ihren genetischen Anlagen
oder in der Umwelt nicht krank werden – und andere erkranken ohne erkennbare Ursache“,
erläutert Professor Kiess. „Dafür vergleichen wir die Analyseergebnisse gesunder Kinder mit den
Befunden von Kindern, die zum Beispiel an Adipositas erkrankt sind oder psychische Auffälligkeiten
zeigen.“
Umfangreiche Untersuchungen
„Zwei bis vier Stunden sollten die Studienteilnehmer für die Untersuchungen und Befragungen
einplanen – je nach Alter. Um Verlaufsmuster zu erkennen, sind zudem Folgetermine beabsichtigt“,
sagt Professor Kiess, „Bevor sich Kinder und Eltern für eine Teilnahme an LIFE CHILD entscheiden,
werden sie umfassend aufgeklärt. Wir legen größten Wert auf Transparenz und Datenschutz.“ Alle
medizinischen Daten werden grundsätzlich getrennt von Name und Anschrift aufbewahrt. Zudem
unterliegen sämtliche Mitarbeiter der Schweigepflicht. Für die verschiedenen Altersstufen sind
jeweils angepasste Untersuchungskonzepte vorgesehen – so werde zum Beispiel ab drei Jahren die
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aktive Motorik getestet, ab vier Jahren werden Persönlichkeit und Temperament analysiert. Ab fünf
Jahren wird eine Stimm- und Sprechanalyse vorgenommen, bei Teilnehmern über sechs Jahre wird
die Lungenfunktion geprüft. „Bei allen Kindern und Jugendlichen werden unterschiedliche
Entwicklungstests durchgeführt, ebenso sind eine Echokardiografie des Herzens sowie eine
Ultraschalluntersuchung verschiedener Organe geplant und wir messen Gewicht, Größe, Hüft- sowie
Taillenumfang, nehmen Urin und Blut ab“, so Professor Kiess, „Generell befragen wir zu Allergien,
vererbten Krankheiten, Lebensstil und -umfeld. Einige Fragebögen und Untersuchungen wie die
Körpervermessung sind speziell auch für die Eltern vorgesehen. Die Teilnehmer entscheiden frei,
welche Module sie jeweils mitmachen möchten.“
Während eines ärztlichen Abschlussgespräches werden Untersuchungsergebnisse mitgeteilt und
jeder Teilnehmer kann diese auf Wunsch mit seinem Hausarzt besprechen.
Pressekontakt:
Sebastian Späthe
Wissenschaftlicher Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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