Übungen zur Quantenmechanik II Theoretische Physik V im WS 2008/2009 — Dr. M. Kastner Abgabe: 12. Dezember Blatt 8 vor Zimmer 01.504 Aufgabe 24: Feldgleichungen Gegeben sei ein Hamilton-Operator H = T + U + V auf dem Fock-Raum F ± (H), wobei T die kinetische Energie, U ein Einteilchenpotenzial und V ein Paarpotenzial bezeichne. Leiten Sie die Bewegungsgleichung des Feldoperators Ψ(x, t) im Heisenberg-Bild unter der durch H induzierten Dynamik her. Aufgabe 25: Das schwach wechselwirkende Bose-Gas In der Vorlesung wurde zur Modellierung eines schwach wechselwirkenden Bose-Gases im kubischen Volumen V = L3 der symmetrische Hamilton-Operator H= X E(p)a†p ap + p 1 2 X p1 , p2 , p′1 , p′2 p1 , p2 W (|X 1 − X 2 |)p′1 , p′2 a†p a†p ap′ ap′ 1 2 2 1 diskutiert. W ist dabei ein schwaches Zweiteilchenpotenzial und {|pi} die Impulsbasis von Einteilchenzuständen. (a) Zeigen Sie unter der Annahme, dass die Reichweite von W sehr viel kleiner ist als L, dass sich das auftretende Matrixelement als mit schreiben lässt. f (p)/V hp1 , p2 |W |p′1 , p′2 i = δp1 +p2 ,p′1 +p′2 W f (p) = W 4π~ |p1 − p′1 | Z 0 ∞ dr r W (r) sin (r |p1 − p′1 |/~) Für die Dispersionskurve des schwach wechselwirkenden Bose-Gases haben wir in der Vorlesung den Ausdruck r N p2 f p4 + W (p) ε(p) = 2 4m V m hergeleitet. (b) Berechnen Sie die Dispersionskurve für ein sphärisches Kastenpotenzial W (r) = λΘ(R − r) mit Wechselwirkungsstärke λ ∈ und Reichweite R > 0, wobei Θ die Heaviside-Stufenfunktion bezeichne. Diskutieren Sie, für welche Parameterwerte die Dispersionskurve ein Rotonenminimum aufweist. Sind für diese Parameterwerte die Annahmen der Bogoliubov-Theorie noch erfüllt? R Aufgabe 26: Quantenmechanische Beschreibung der linearen Kette Betrachten Sie eine Kette bestehend aus N Atomen. In der Ruhelage befinde sich das n-te Atom (n = 1, . . . , N ) auf dem Gitterplatz na, wobei a die Gitterkonstante bezeichne. Im folgenden sei Qn der Ortsoperator der Auslenkung des n-ten Atoms aus seiner Ruhelage und Pn der zugehörige Impulsoperator. Die Kette sei zu einem Ring geschlossen, d.h. Qn+N = Qn und Pn+N = Pn für alle n ∈ . Sind die Einheiten so gewählt, dass ~ = 1, so gelten die Vertauschungsrelationen ( 1 für n = n′ mod N , N N [Qn , Pn′ ] = i δn,n′ , [Qn , Qn′ ] = 0 = [Pn , Pn′ ] mit δn,n′ = 0 sonst. N Der Hamilton-Operator der Kette mit harmonischer Wechselwirkung laute H= N N N 1 X 2 1XX Pn + Qn Vn−n′ Qn′ 2 m n=1 2 n=1 ′ n =1 mit reellen Koeffizienten Vn = V−n = Vn±N für alle n ∈ qn (t) ∼ e ±i(kna−ω(k)t) N. Aus der Mechanik ist die Lösung mit ω(k) = N 1 X Vn e±ikna m n=1 !1/2 Z des klassischen Problems bekannt (qn ist die Ortskoordinate), wobei k = 2 πz/(N a), z ∈ durch die Randbedingung eingeschränkt wird. PN P 2π/a N ikna , wobei im (a) Zeigen Sie P die Hilfsformel = N δk,0 und glauben Sie k eikna = N δn,0 n=1 e P folgenden k (·) als −π/a≤k<π/a (·) verstanden wird mit k = 2 πz/(N a) (summiert wird also über die entsprechenden z ∈ ). Z (b) Wir führen nun die Phononen-Erzeugungsoperatoren N 1 1 X ikna e Qn − iλ(k) Pn a†k = √ λ(k) 2N n=1 und die Phononen-Vernichtungsoperatoren ak = √ N 1 X −ikna 1 Qn + iλ(k) Pn e λ(k) 2N n=1 ein, wobei λ(k) = (m ω(k))−1/2 und ω(k) die Dispersionsrelation der klassischen Kette erfüllt. Zeigen Sie, dass a†k und ak zu Recht bosonische Erzeuger und Vernichter genannt werden, dass 2π/a also [ak , a†k′ ] = δk,k′ und [ak , ak′ ] = 0 = [a†k , a†k′ ] gilt. (c) Zeigen Sie die Inversionsformel und glauben Sie 1 X λ(k) eikna ak + a†−k Qn = √ 2N k −i X 1 ikna Pn = √ ak − a†−k . e 2N k λ(k) (d) Ernten Sie die Früchte Ihrer Arbeit indem Sie zeigen, dass das Problem in N unabhängige harmonische Oszillatoren zerfällt, X H= ω(k) a†k ak + 12 . k (e) Geben Sie, ausgehend vom Phononen-Vakuum |0i mit a†k ak |0i = 0 ∀k, alle möglichen Eigenzustände des Hamilton-Operators H in Besetzungszahldarstellung und die zugehörigen Energieeigenwerte an.