Reibungskräfte m Fzug FN =mg=G Reibung ist eine der Bewegung entgegenwirkende Kraft, die entsteht, wenn zwei sich berührende Körper sich gegeneinander bewegen. Haftreibung ~zug = F ~H ist die Kraft, die benötigt wird, um die Körper F gegeneinander in Bewegung zu versetzen. ~ ~ FH = µH F N µH = Haftreibungskoeffizient ∼ 0.5 . . . 1.2 (µH hängt von Material und Oberflächenbeschaffenheit ab, aber nicht von der Größe der reibenden Oberflächen) Gleitreibung ~zug = F ~G ist die Kraft, die benötigt wird, um die Körper F mit konstanter Relativgeschwindigkeit zu bewegen. ~ ~ FG = µG F N µG = Gleitreibungskoeffizient ∼ 0.2 . . . 1.0 < µH (µG hängt von Material, Oberflächenbeschaffenheit und Geschwindigkeit ab) Rollreibung (→ 2.3) 2.2 Bewegungsgleichungen. . . 05. November 2008 Kraftfelder Definition: Die Kraft, die ein Körper auf einen anderen ausübt, lässt sich für jeden Punkt im Raum angeben: ~ =F ~ (~ F r ) = Kraftfeld (unabhängig davon, ob sich am Punkt ~ r ein Körper befindet, auf den die Kraft tatsächlich wirkt). Beispiel: Schwerefeld der Erde Die Schwerkraft auf einen Körper (Masse m) ist eine Folge der Gravitationswechselwirkung zwischen der Erde (Masse ME ) und diesem Körper. r mME ~ ~ (~ F r ) = −G r2 |~ r| ~ r = Ortsvektor von Erdmittelpunkt zu m ~ r/|~ r | = Einheitsvektor in ~ r-Richtung 2 −11 N m G = Gravitationskonstante = 6.67 · 10 kg2 m r Erde, ME 2.2 Bewegungsgleichungen. . . F Erdoberfläche: ~ (|~ |F r | = RE )| = mg GME = m 2 RE GME ⇒g = 2 RE ⇒ME = 6.0 · 1024 kg (mit RE = 6.4 · 106 m) 05. November 2008 Das Gravitationsgesetz Körper mit Masse ziehen sich an: m1m2 ~ r12 ~ F12 = −G |~ r12|2 |~ r12 m2 F 12 r Bei ausgedehnten Körpern wirkt die Kraft, als wäre die Masse jeweils in einem Punkt (dem sog. Schwerpunkt) vereinigt. Bei homogenen Kugeln ist der Schwerpunkt der Mittelpunkt. 12 m1 Messung der Gravitationskonstante: Gravitationswaage: Gravitations-Anziehung wird durch Torsionskraft eines Drahtes kompensiert ~G| = 2G 2|F m1m2 Tφ = R2 d • T = Winkelrichtgröße • φ = Verdrillung des Drahtes Winkeländerung ∆φ bei Umlegen der schweren Kugeln: R2 T ∆φ G= 4m1 m2 d 2.2 Bewegungsgleichungen. . . Laser M FG Draht mit Spiegel m m FG d R M 05. November 2008 Newtonsche Gesetze 1 und 2 Definition: Impuls = p ~ = m~v [p] = kg m s−1 Das 1. Newtonsche Gesetz: Ein Körper, auf den keine Kraft wirkt, verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung: ~ =0⇔p F ~ = const. Das 2. Newtonsche Gesetz: Die zeitliche Impulsänderung eines Körpers mit Masse m wird durch die auf ihn wirkende Kraft verursacht und ist gegeben durch: d~ p m=const. d~v ~ F = = m = m~a dt dt Achtung: Diese Gesetze gelten nur, wenn das Bezugssystem unbeschleunigt ist (d.h. sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit bewegt) → Inertialsystem 2.2 Bewegungsgleichungen. . . 05. November 2008 Inertial- und andere Systeme Scheinkräfte Betrachte zwei Koordinatensysteme S und S ′: • S ist Inertialsystem • S ′ ist beschleunigt 2. Newtonsche Gesetz in S (m = const.): ¨ ′ ~ + ~¨ ~ = m~ r F r¨ = m R ¨ ~ − mR ~ ⇒ m~r = F ¨′ Beobachter in S ′ erfährt ¨. ~ Scheinkraft −mR Beispiel: Beobachter in frei fallendem Fahrstuhl ist schwerelos r’ S’ r R S Schwere Masse = träge Masse • schwere Masse: erzeugt Schwerkraft • träge Masse: widersetzt sich Beschleunigung Diese Gleichheit ist nicht selbstverständlich! Ausgangspunkt für Einsteins allg. Relativitätstheorie: Beobachter kann Schwerkraft (schwere Masse) und Beschleunigung (träge Masse) nicht unterscheiden! 2.2 Bewegungsgleichungen. . . 05. November 2008 3. Newtonsches Gestz, Kraftstoß, Impulserhaltung Das 3. Newtonsche Gesetz: Wechselwirken zwei Körper miteinander, aber nicht mit anderen Körpern, so üben sie entgegengesetzt gleiche Kräfte aufeinander aus: ~1 = −F ~2 F Der Kraftstoß: Eine über endliche Zeit (von t1 bis t2) einwirkende Kraft (Kraftstoß) erzeugt eine Impulsänderung: Zt2 ~ (t)dt F ∆~ p= (∗) t1 Impulserhaltung: Aus (∗) und dem 3. Newtonschen Gesetz folgt für die Impulsänderung der beiden wechselwirkenden Körper ∆~ p1 = −∆~ p2 ⇒ (~ p1 + p ~2 )|vorher = (~ p1 + p ~2)|nachher In einem abgeschlossenen System (keine äußeren Kräfte) ist die Summe aller Impulse konstant! 2.2 Bewegungsgleichungen. . . 05. November 2008 Die Rakete Antrieb durch Ausstoß von Treibgas oder Flüssigkeit wegen Impulserhaltung. Annahmen: konstante Ausstoßrate dm =µ dt konstante Ausstoßgeschwindigkeit v0 z p=(m−dm)(v+dv) p=mv p=dm(v−vo ) t t+dt Impulsänderung in infinitesimalem Zeitintervall dt p ~ (t) = m~v p ~ (t + dt) = (m − dm)(~v + d~v ) + dm(~v − ~v0 ) = m~v + m · d~v − dm · ~v0 − |dm{z· d~v} vernachl. p ~ (t + dt) − p ~ (t) d~v d~ p ! ~ext = =m − µ~v0 = F dt dt dt =~ 0 und ~v (t=0) = ~ 0: ⇒ ~ext Für F µ µ d~v = ~v0 = ~v0 dt m(t) m0 − µt Zt m0 µ~v0 dt = [−~v0 ln(m0 − µt)]t0 = ~v0 ln ⇒ ~v (t)= m0 − µt m(t) 0 2.2 Bewegungsgleichungen. . . 05. November 2008 Arbeit und Wegintegrale Arbeit = W = R ~d F [W ] = N m = kg m2 s−2 C FN ∆s N Z ~ d~s = lim F N X |∆~s |→0 N →∞ i=1 C ~i · ∆~si F Die ∆~si bilden einen Polygonzug entlang dem Weg C. C F 1 ∆s 1 Beispiele: Arbeit gegen Schwerefeld beim Heben einer Masse m: 0 0 ~ = 0 = −G ~ d~s = 0 ; F dz mg Zz2 Z ~ d~s = mg dz = mg (z2 − z1) ⇒W = F | {z } C z1 =h Arbeit gegen Federkraft: dx Dx ~ = 0 = −F ~Rückstell d~s = 0 ; F 0 0 Zx2 Z ~ d~s = Dx dx = D x2 − x2 ⇒W = F 1 2 2 C 2.2 Bewegungsgleichungen. . . x1 05. November 2008