Universität Paderborn – Fakultät für Naturwissenschaften - Physikalisches Praktikum E2 Magnetfelder stromdurchflossener Spulen Fragen: Magnetische Feldstärke, Fluss, Induktion, Induktivität, Durchflutungsgesetz, Gesetz von Biot und Savart, Kraftwirkungen in und zwischen Magnetfeldern, Drehschwingungen, Trägheitsmoment. und weiter ϕ= v v m B (2) D* d.h. ϕ ist der magnetischen Feldstärke proportional. Mit Hilfe der Beziehungen B = µ0H (3) und NI (4) l ² + D² (wobei l = Länge, D = Durchmesser der Spule) H= Abb. 1. Stabmagnet im Zentrum einer Spule. Aufgabe: (A) Die magnetische Feldstärke im Zentrum langer und kurzer stromdurchflossener Spulen ist mit Hilfe einer Drehwaage als Magnetometer in Abhängigkeit von der Stromstärke und den geometrischen Daten der Spulen zu messen. (B) Das magnetische Moment eines Stabmagneten ist zu bestimmen. Versuchsbeschreibung: Ein Stabmagnet mit v dem magnetischen Moment m ist an einem Torsionsdraht so aufgehängt, dass er sich im Zentrum der verschiedenen Spulen in einer horizontalen Ebene drehen kann. In einem Magnetfeld der Induktion B erfährt er das Drehmoment v v v M = m × B (gelegentlich wird auch die Größe v µ 0m als magn. Moment bezeichnet), er wird um einen Winkel ϕ aus der Ruhelage ausgelenkt, der von der Winkelrichtgröße D* des Torsionsdrahv tes abhängt: M = D *ϕ . Der Winkel 2ϕ wird über Spiegel und Lichtzeiger auf einer Skala angezeigt, der Spulenstrom wird mit dem im Netzteil integrierten Amperemeter gemessen. Zur Dämpfung bewegt sich ein Metallstreifen unter einer Wasseroberfläche. In der Ruhelage und bei kleinen Auslenkungen steht der Stabmagnet nahezu senkrecht zum Magnetfeld. Dann gilt v v v M =m B (1) kann das Magnetometer kalibriert werden. Zur Bestimmung des magn. Momentes wird die Winkelrichtgröße D* benötigt. Um sie zu messen, lässt man den Stabmagneten nahezu ungedämpfte Schwingungen ausführen und misst die Schwingungsdauer T0 = 2 π J 0 / D * (5) J0 ist das Trägheitsmoment des Stabmagneten samt Halterung und Dämpfungshebel. Dann vergrößert man das Trägheitsmoment durch Einschieben eines Messingstabes ( J1 = ml12 / 12 ) und misst die Schwingungsdauer T = 2 π ( J 0 + J1 ) / D * (6) Aus den Schwingungsdauern T und T0 erhält man die Winkelrichtgröße D* = 4 π 2 J1 T 2 − T02 (7) E2 Magnetfelder stromdurchflossener Spulen Versuchsdurchführung: (A) Die langen Spulen werden vorsichtig so zusammengesteckt, dass der Stabmagnet sich frei drehen kann, sich im Zentrum befindet und in der Ruhelage senkrecht zur Spulenachse steht. Entsprechendes gilt für die kurzen Spulen. Der die Dämpfung bewirkende Blechstreifen muss sich vollständig unter der Wasseroberfläche befinden, gegebenenfalls ist Wasser nachzufüllen. Der Nullpunkt wird am Torsionskopf eingestellt. Der Spulenstrom wird am Netzteil variiert. (1) Zunächst wird das Magnetometer mit dem homogenen Feld der langen, dünnen Spule (70 mm Ø) kalibriert. Dazu misst man den Ablenkwinkel ϕ in Abhängigkeit von Größe und Richtung des Spulenstroms I (ca. 10 Messpunkte nach jeder Seite, Strombereich 0 bis etwa 1,1 A). (2) Das Magnetfeld der langen, dicken Spule (120 mm Ø) mit 120 Windungen wird in Abhängigkeit von der Stromstärke gemessen (jeweils ca. 6 Messpunkte nach jeder Seite, Strombereich 0 bis etwa 1,15 A). (3) Das Magnetfeld der kurzen, dicken Spule (200 mm Ø, 10 Windungen) wird in Abhängigkeit von der Stromstärke gemessen (ca. 6 Messpunkte nach jeder Seite, Strombereich 0 bis 6 A). (B) Die Wasserschale wird nach unten geschoben, so dass der Stabmagnet nahezu ungedämpft schwingen kann, die Schwingungsdauer T0 wird über 10 volle Schwingungen gemessen. Nun schiebt man den Messingstab vorsichtig so in die zweite Bohrung der Halterung, dass die Stabmitte mit der Drehachse zusammenfällt, und misst die Schwingungsdauer T ebenfalls über 10 volle Schwingungen. Die Auslenkung aus der Ruhelage muss behutsam ausgeführt werden, damit keine transversalen oder Biegeschwingungen angefacht werden. Die Daten des Stabes sind zu ermitteln. Seite 2 Auswertung: (A) Man stelle die Messergebnisse in Diagrammen ϕ = ϕ ( I ) graphisch dar und diskutiere sie anhand der Beziehung H= NI l ² + D² (8) (B) Mit Hilfe der aus der Schwingungsmessung gewonnenen Winkelrichtgröße D* und der Auslenkung ϕ im Magnetfeld der Induktion B lässt v sich das magn. Moment m des Stabmagneten berechnen: l 2 + D2 ϕ ϕ v m = D* = D* B µ0 N I (9) Zweckmäßig verwendet man die im homogenen Feld der langen, dünnen Spule ausgeführten v Messungen. Hier kann der Betrag von m direkt aus der Steigung der Geraden ϕ = ϕ ( I ) entnommen werden. Daten der Spulen: lange, dünne Spule: l=0,6 m; D=70 mm Ø; N=120 Windungen lange, dicke Spule: l=0,6 m; D=120 mm Ø; N=2·x 120 Windungen (N =120 oder 240 , je nach Beschaltung) kurze, dicke Spule: D=200 mm Ø; N=2·5 Windungen Literatur. [De], [Ti], [GK] Version 7-2009