Quelle: GE US System Neuer Ultraschall-Fuhrpark beeindruckt mit 3D-Bildern und Kontrastmittel-Sonographie Dreidimensionale (3D) Bilder sind nicht nur im Kino beeindruckend. Mit der dritten Dimension (Tiefe) gewinnen auch Ultraschallbilder und –videos in der Medizin eine neue Qualität, die die Grundlage für neue Untersuchungsmethoden bildet. Verbindet man dazu die verschiedenen Ultraschallgeräte Dr. Andreas Niedeggen, Sektionsleiter Kardiologie mit Elektrophysiologie und Angiologie und Oberarzt Thomas van Gemmeren einer Klinik zu einem Netzwerk mit einem zentralen Server, bringt das enorme Vorteile für Patienten und medizinisches Personal. Herz und Hauptschlagader (Aorta – entspringt der linken Herzkammer) werden so vom Inneren des Körpers mittels Ultraschall untersucht. Nach gut zweijähriger Projektphase ging in diesen Tagen der neue Ultraschall-Fuhrpark der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin in den Regelbetrieb und damit auch die 3D-Technologie im St.-Antonius-Hospital. „Wir haben das Echolabor in diesem Projekt von Grund auf neu aufgestellt und eine maßgeschneiderte IT-Struktur für unsere neuen Ultraschallgeräte entwickelt“, resümiert Oberarzt Thomas van Gemmeren. mittelsonographie im Bereich des Abdomens als Untersuchungsmethoden zur Verfügung. „Damit haben wir jetzt den Stand des heute technisch Möglichen erreicht“, so Projektleiter Thomas van Gemmeren weiter. Sichtbar für die Patienten sind sieben neue Ultraschallgroßgeräte der neuesten Generation; drei kommen im neuen Echolabor auf der dritten Etage zum Einsatz, jeweils eins in der Intensivstation, in der Internistischen Angiologie, der Internistischen Notfallaufnahme und der Station der Klinik für Innere Medizin. Spürbar für die Patienten sind die technischen Neuerungen, die mit den Geräten eines Weltmarktführers Einzug halten. So stehen den Medizinern jetzt die 3DEchokardiographie und die Kontrast- Sieben neue Geräte auf dem aktuellen Stand des technisch Möglichen Zusätzliche Untersuchungskapazitäten schafft auch der neue dritte Raum im Echolabor. Bisher wurden hier gut 8.000 Ultraschall - Untersuchungen pro Jahr durchgeführt, 7.000 HerzUltraschall-, 700 TEE- (Schluckultraschall) und 300 Stress-Echokardiographien. Die echokardiographische Untersuchung ist die zentrale Untersuchungs- Die Untersuchung wird deshalb auch Schluckecho genannt. Die neue dreidimensionale Technik ermöglicht nicht nur eine noch genauere Diagnose und Therapieplanung z.B. bei komplexen Herzklappenerkrankungen, sondern auch die direkte Steuerung des Operateurs bei minimalinvasiven, kathetergestützten Eingriffen zur Reparatur von Herzklappenfehlern oder Defekten der Herzscheidewand. Hierdurch wird das Behandlungsspektrum des St.-Antonius-Hospitals bei Herzerkrankungen in Zukunft deutlich erweitert. methode in der Diagnose und Therapieplanung von Herzerkrankungen. Besonders beim Schluckultraschall (TEE) zeigen sich die Vorteile der dreidimensionalen Darstellung. Mit der transösophagealen Echokardiographie bezeichnet man eine UltraschallUntersuchung des Herzens, bei der ein biegsamer Schlauch, an dessen Ende eine Ultraschallsonde (TEE-Sonde) sitzt, über die Speiseröhre bis zum Mageneingang geschoben wird. Da die Speiseröhre direkt hinter dem Herzen liegt, sind mit dieser Untersuchungstechnik genauere Bilder zu erzielen als mit der herkömmlichen transthorakalen Echokardiographie, bei der der Schallkopf außen am Brustkorb angesetzt wird – Lunge und Rippen stören hierbei den Schall. Server schluckt 20 Terabyte Daten Verschiedene Herzerkrankungen wie z.B. Blutgerinnsel im Herzen, ange- Oberarzt Thomas van Gemmeren im Austausch mit Chefarzt Prof. Dr. Uwe Janssens UKG-Team 4 5 borene oder erworbene Herzklappenfehler oder Funktionsbeurteilungen künstlicher Herzklappen lassen sich damit besser erkennen als mit einer normalen Echokardiographie. Dabei vermittelt die 3D-Technik dem Arzt eine bisher kaum für möglich gehaltene Bildqualität und damit eine nochmals verbesserte Grundlage für die Diagnostik. Jeder Hobbyfotograf weiß: Höhere Auflösung, detail- und kontrastreichere Bilder treiben die Datenvolumina in die Höhe. Und das ist beim Ultraschall nicht anders. Während bei einer herkömmlichen Echokardiologie pro Untersuchung durchschnittlich 200 MB an Daten anfallen, steigert sich diese Zahl bei einer 3D-TEE-Untersuchung pro Patient auf bis zu 1,5 Gigabyte. So stellt der Server des neuen Ultraschall-Netzwerkes auch beachtliche 20 Terabyte-Speichervolumen bereit. Von den Vorteilen der „unsichtbaren“ IT-Architektur mit zentraler Serveranbindung und direkter Verbindung zum Langzeitarchiv des Krankenhauses profitieren die Patienten im Klinikalltag. Denn die Betrachtung der Ultraschallbilder ist jetzt auch auf den Pflegestationen möglich, über jeden PC des Krankenhauses. Dazu sind auch die Ultraschallgeräte der Endoskopie, des Chirurgischen Notfallzentrums, der Onkologischen Ambulanz wie der Gefäßchirurgie-Ambulanz in das Echo-Datennetz eingebunden. Ein nicht zu gering einzuschätzender Vorteil, wenn auch zugegeben, nicht ganz so spektakulär wie 3D.