Information und Einladung zur Zürich-Depressionsstudie zu psychischen und neuronalen Veränderungen während ambulanter psychodynamischer Psychotherapie „ Neuronale Korrelate von Veränderungen des Beziehungserlebens im Verlauf psychodynamischer Psychotherapie bei depressiv Erkrankten: eine fMRT- Studie (Zürich-Depressions-Studie)“ „The change of mental structure due to Psychodynamic Psychotherapy modulates brain activity during aversive stimulation in depression – the Zurich Depression Study“ Prof. Dr. med. Heinz Böker, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Dr. med. Holger Himmighoffen Dr. med Andre Richter Dr. phil. Elena Hofmann Dipl. Neurowis. Jutta Ernst lic. phil. Laura Bohleber lic. phil. Johannes Vetter Prof. Dr. Martin Grosse Holtforth Seite 1 von 3 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Wir möchten Sie, als psychoanalytisch arbeitende TherapeutInnen, dazu einladen an der Zürich-Depressions-Studie teilzunehmen. Die Zürich-Depressions-Studie ist eine Verlaufsstudie zur ambulanten psychodynamischen Psychotherapie depressiver PatientInnen unter Einbezug von bildgebenden Verfahren des Gehirns (Neuroimaging). Allgemeine Beschreibung und Ablauf der Studie In der Behandlung depressiver Erkrankungen hat sich die Psychotherapie in grossem Umfang mittels unterschiedlicher Verfahren etabliert. Eine grosse Anzahl von Studien belegt die generelle Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen depressiver Störungen, wobei deren Effektivität mit Schweregrad, Chronizität und Symptomausgestaltung der Depression variiert. Die Psychodynamische Psychotherapie trägt als wirksames Psychotherapieverfahren zu einer adäquaten Behandlung einer grossen Gruppe depressiv Erkrankter bei. Den psychodynamischen Verfahren liegen die Annahmen zugrunde, dass bei einer Vielzahl von PatientInnen mit depressiven Störungen eine persönlichkeitsstrukturell verankerte Dynamik sowie intrapsychische und interpersonelle Konflikte zur Auslösung depressiver Episoden und zur Chronifizierung des Krankheitsgeschehens führen können. Bisher ist die Frage ungeklärt, inwieweit mittels Kurzzeittherapien eine grössere therapeutische Nachhaltigkeit auch bei depressiv Erkrankten mit höherem Schweregrad der Depression, komplexen komorbiden Störungen und chronischem Verlauf zu erzielen ist. Auch ist bisher wenig bekannt über die neurobiologischen Effekte Psychodynamischer Psychotherapie. Vor diesem Hintergrund ist die Erforschung der neurobiologischen Korrelate der psychotherapeutischen Depressionsbehandlung von besonderer Bedeutung. Was würde eine Teilnahme an der Studie für Sie beinhalten? Sie führen eine psychodynamische Psychotherapie mit PatientInnen durch, welche die Einschlusskriterien für die Teilnahme an der Studie erfüllen, also PatientInnen mit der Hauptdiagnose einer depressiven Episode (ICD-10 F32) oder rezidivierenden depressiven Störung (ICD-10 F33). Zudem nehmen Sie an einer regelmässigen Intervision (ca. 1x/Monat) mit den Studientherapeuten teil. Die Intervision dient dem Zweck, die psychodynamische Psychotherapie nach Möglichkeit leitlinienorientiert durchzuführen, was die Validität des Verfahrens und damit die Aussagekraft der Befunde erhöhen soll. Die Anzahl der zu behandelnden Patienten steht Ihnen frei. Seite 2 von 3 Schematischer Studienablauf Wie oben erwähnt, werden Patienten mit der Diagnose einer Depression mit psychodynamischer Psychotherapie behandelt. Es ist geplant, dass die Behandlungsdauer mindestens ein Jahr umfasst (selbstverständlich steht den PatientInnen die Möglichkeit offen, die Behandlung vorher zu beenden). An drei Messzeitpunkten – vor dem Beginn der Psychotherapie, nach einem halben Jahr und nach einem Jahr der Behandlung (nicht zwingend der Behandlungsabschluss) – werden die PatientInnen mit verschiedenen psychodiagnostischen Verfahren (wie z.B. OPD, BDI-II u.a.) und fMRT-Untersuchungen untersucht. Der Vergleich dieser Daten soll es ermöglichen, die Veränderung des Schweregrads der Depression, die Modifikation von dysfunktionalen Beziehungsmustern sowie die Veränderungen von neuronalen Aktivierungsmustern im Verlaufe der Psychotherapie zu erfassen. Diese klinische Studie wird nach international anerkannten Grundsätzen durchgeführt. Diese Studie wurde angelegt, um noch offene Fragen der Wirkungsweise psychodynamischer Psychotherapie bei depressiven PatientInnen auf psychodynamischer und neuronaler Ebene zu untersuchen, was sowohl von wissenschaftlicher wie auch von klinischer Relevanz ist. Wir möchten Sie einladen, an dieser wichtigen Studie teilzunehmen und zur Klärung dieser Fragen einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Falls Sie an der Teilnahme interessiert sind, möchten wir Sie bitten uns zu kontaktieren, damit wir Ihnen detaillierte Informationen dazu geben können. Mit freundlichen Grüssen Prof. Dr. med. Heinz Böker Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie (ZDAP) Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Lenggstrasse 31 CH-8032 Zürich Tel.: 044 384 21 11 Kontaktpersonen sind: Holger Himmighoffen [email protected] , Jutta Ernst [email protected] oder Elena Hofmann [email protected] Seite 3 von 3