* Hören und Zuhören * Der Experten-Steckbrief Name: Tätigkeit: Helga Kleinen (41 Jahre) Diplom Kulturmanagerin und Referentin (Ich organisiere Veranstaltungen, lass mir Ideen für Schulmaterialien einfallen, z.B. Computerspiele für Kinder.) Ich habe gerade diesen Beruf gewählt, weil ... ... das Thema sehr spannend ist und es viel Spaß macht sich mit dem Hören zu beschäftigen. Es spielt im Leben eine große Rolle! Das Schöne an meinem Beruf ist ... ... dass es sehr abwechslungsreich ist, man viele Ideen umsetzen kann, hat mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu tun und kann damit was Gutes tun. Zwei besonders prägnante Erlebnisse waren ... ... als wir einmal mit der Schule des Hörens eine Hör-Nachtwanderung organisiert haben. In stockfinsterer Nacht sind wir durch einen Wald gewandert, wurden dabei von einem blinden Mann geführt. Wir haben uns also nur mit den Ohren orientiert, die sich ganz weit öffneten. Wir haben Dinge gehört, die man sonst gar nicht wahrnimmt. ... als wir für die Kinder eine Klangkunstausstellung gemacht haben. Da gab es eine große Resonanzschaukel. Man konnte sich komplett auf diese Schaukel aus massivem Holz legen. Darunter wurde ein schweres Metallrohr angeschlagen, sodass ein tiefer Klang erschallte. Diese Schwingungen wirkten auf den Körper sehr beruhigend. Internettipp: www.radio108.de (dort könnt ihr kostenlos ein PC-Spiel bestellen) Tipp: Auditorix-Hörspielwerkstatt (kostenlos bei der LfM NRW zu bestellen und bei www.auditorix.de) Einige Auszüge aus Deinem Themenchat Frage 1: Meine Freundin ist hörgeschädigt. Was heißt das? Expertenantwort: Sie kann leider nicht mehr so gut hören. Vielleicht hört sie hohe oder tiefe Töne nicht mehr so gut. Das hängt von dem Grad der Schwerhörigkeit ab. Frage 2: Wie heißt die Krankheit, wenn man ein Piepen im Ohr hat? Expertenantwort: Das nennt man Tinnitus. Das sind Ohrgeräusche, die manchmal wieder weg gehen können, wenn wir uns ausruhen. Thema: Hören und Zuhören, 12. März 2009 Seite 1 Einige Auszüge aus Deinem Themenchat Frage 3: Gibt es Lebewesen die nichts hören können? Expertenantwort: Ganz sicher bin ich nicht, aber es gibt z.B. einige Fische, die nicht gut hören, weil es beispielsweise in Bächen sonst zu laut für sie wäre. Frage 4: Stimmt es, dass Ohrenkneifer das Ohr kaputt machen? Oder gibt es vielleicht andere Käfer die so etwas tun? Expertenantwort: Ich denke nicht, aber man sollte natürlich trotzdem aufpassen, dass keine Insekten ins Ohr gelangen. Aber unser Ohrenschmalz schützt uns auch vor Insekten. Frage 5: Wie funktioniert das Ohr? Expertenantwort Wir fangen mit der Ohrmuschel Schallwellen auf. Die treffen auf unser Trommelfell, das beginnt zu schwingen. Dann musst du dir das vorstellen, wie bei einem Dominospiel. Die Schallwellen werden über das Mittelohr an das Innenohr weitergeleitet. Im Innenohr befindet sich die mit Flüssigkeit gefüllte Schnecke. Die Wellenbewegungen werden von vielen Sinneszellen mit Härchen aufgenommen und an unser Gehirn weitergeleitet. Frage 6: Durch welche Stoffe, außer Sauerstoff, kann man hören? Expertenantwort: Sauerstoff ist in unserer Luft und Luft leitet Schall, Wasser zum Beispiel auch. Aber auch unsere Knochen leiten den Schall. Frage 7: Kann laut Musik hören schädlich für die Ohren sein? Expertenantwort: Ja, das kann es. Vorallen wenn wir laute Musik sehr nah am Ohr hören. Wissenschaftler haben untersucht, wenn man fünf Jahre lang, jede Woche, eine Stunde lang laut Musik über den mp3-player hört, dann geht man ein hohes Risiko ein, einen Hörschaden zu bekommen. Frage 8: Mir ist einmal das Trommelfell geplatzt und ich kann jetzt trotzdem genauso gut hören wie alle anderen. Bin ich trotzdem hörgeschädigt? Expertenantwort: Nein, das Trommelfell kann auch wieder zuwachsen, ohne dass man nachher Hörschäden davon trägt. Thema: Hören und Zuhören, 12. März 2009 Seite 2 Einige Auszüge aus Deinem Themenchat Frage 9: Wie hoch ist die höchste Tonfrequenz die der Mensch hören kann? Expertenantwort: Der Mensch ist in der Lage Frequenzen von 20 bis 20.000 Herz zu hören. Das sind also 20 bis 20.000 Schwingungen in der Sekunde. Die tiefste Tonfrequenz beim Maulwurf liegt beispielsweise unter 10 Herz. Und die Fledermaus kann sogar Frequenzen bis zu 160 kHerz wahrnehmen. Frage 10: Warum muss man beim Schwimmen einen Druckausgleich machen? Expertenantwort: Beim Tauchen und Fliegen (Steig- / Sinkflug) entsteht im Mittelohr ein Unter- bzw. Überdruck im Vergleich zur Umgebung (Wasser oder Kabinenluft). Wenn der Druck nicht ausgeglichen wird, dann kann es zu Verletzungen im Ohr führen. Frage 11: Kann man auch nur mit einen Ohr gut hören? Expertenantwort Hören kann man schon. Aber nur mit einem Ohr kann man die Richtung aus der ein Geräusch kommt viel schlechter erkennen. Frage 12: Bei welcher Lautstärke wird das Ohr geschädigt? Expertenantwort: Also, beim Mensch ist es so, dass es eine untere Hörschwelle gibt. Das ist die Lautstärke, bei der ein Ton von 1.000 Hz (Herz) in ruhiger Umgebung gerade noch so wahrgenommen werden kann. Diese liegt für das gesunde Gehör eines jüngeren Menschen zwischen null und zehn Dezibel. Bei andauernder Belastung bei 85 bis 120 db (Dezibel) ist die obere Hör- oder Schmerzgrenze erreicht und die Schädigung des Innenohres beginnt. Schlusswort von der Expertin: Es hat mir viel Spaß gemacht mit euch zu chatten und ich hoffe ihr besucht mal die Internetseite www.radio108.de. Kennt ihr denn eigentlich schon die Internetseite des Seitenstarkmitglieds www.radio108.de? Schaut da unbedingt mal vorbei - dort gibt es auch ein Hörprogramm, dass ihr euch selber zusammenstellen könnt, mit MiniHörspielen, Musik von Kindern für Kinder usw. Thema: Hören und Zuhören, 12. März 2009 Seite 3