Das Elektrokardiogramm - Privatpraxis Dr. Riyad El

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Das Elektrokardiogramm (EKG)
Quelle: wikipedia.de
Das Elektrokardiogramm ist die Registrierung der Summe der elektrischen Aktivitäten
aller Herzmuskelfasern. Elektrokardiogramm heißt auf Deutsch Herzspannungskurve.
Jeder Pumpfunktion des Herzens geht eine elektrische Erregung voraus, die im
Normalfall vom Sinusknoten ausgeht und über das herzeigene Erregungsleitungssystem
zu den Muskelzellen läuft. Diese elektrischen Potenzialänderungen am Herzen kann
man an der Körperoberfläche ableiten und in der Zeitachse aufzeichnen. Es resultiert ein
immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Mit dem EKG lassen sich
vielfältige Aussagen zu Eigenschaften und Erkrankungen des Herzens treffen. Zu
beachten ist, dass das Oberflächen-EKG nur die elektrische Aktivität des Herzmuskels
anzeigt, nicht jedoch die tatsächliche Auswurfleistung widerspiegelt. Meist wird das EKG
vom Arzt noch per Hand ausgewertet, mittlerweile sind aber auch
Computerauswertungen verlässlich.
1843 erkannte Carlo Matteucci durch Experimente an Taubenherzen, dass die
Herztätigkeit auf elektrischen Vorgängen beruht. 1887 konnte Augustus Desiré Waller
erstmals Herzströme mit Hilfe eines Kapillarelektrometers aufzeichnen. Die Instrumente
wurden 1903 wesentlich von Willem Einthoven verbessert und das EKG zu einem
brauchbaren Diagnoseverfahren entwickelt. Von ihm stammt auch die noch heute
verwendete Terminologie. Emanuel Goldberger erweiterte die Ableitungen und
entwickelte Extremitätenableitungen. Von Frank Norman Wilson stammen die
Bezeichnungen für Brustwandableitungen.
Der Nutzen:
Das EKG ist ein schmerzloses, nicht eingreifendes (nicht-invasives), jederzeit
wiederholbares und fast überall durchführbares Untersuchungsverfahren.
Aus dem EKG können Herzfrequenz, Herzrhythmus und der Lagetyp (elektrische
Herzachse, vgl. Cabrerakreis) bestimmt und die elektrische Aktivität von
Herzvorhöfen und Herzkammern abgelesen werden. Für die Diagnostik von
Herzrhythmusstörungen wie Extraschlägen (Extrasystolen) und Störungen der
Erregungsleitung und -ausbreitung (z. B. Schenkelblock und AV-Block) ist das EKG
ebenso unverzichtbar wie zur Erkennung eines Herzinfarktes. Störungen der
Erregungsrückbildung (Repolarisation) können zu sogenannte
Kammerendteilveränderungen (Veränderungen der ST-Strecke oder der T-Welle)
führen, die Aktivität eines Herzschrittmachers stellt sich als sehr kurzer senkrechter
Strich (Spike) dar.
Das EKG kann auch Hinweise auf eine Verdickung der Herzwand (Hypertrophie des
Myokards), eine abnorme Belastung des rechten oder linken Herzens, Entzündungen
von Herzbeutel (Perikarditis) oder Herzmuskel (Myokarditis) sowie
Elektrolytstörungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen liefern.
Das Belastungs- EKG:
Es wird unter Stress oder körperlicher Belastung gemessen. Beim Belastungs-EKG
sitzt oder liegt der Patient beispielsweise auf einem Ergometer-Fahrrad, wobei das
EKG bei einer körperlichen Leistung registriert wird, die über mehrere Minuten (20-30
min) ansteigt. So kann man z. B. eine unzureichende Durchblutung (Koronarreserve)
des Herzmuskels bei Arteriosklerose der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
feststellen und auch belastungsabhängige Herzrhythmusstörungen dokumentieren.
Es können mehrere Artefakte auftreten, da der Patient sich bewegt/schwitzt und
somit Messelektroden verrutschen.
Ruhe- EKG:
Das normale Ruhe- EKG wird meist im Liegen angefertigt. Da es nur einige
Sekunden dauert, kann man es auch bei Notfällen gut durchführen.
Es treten nur wenig Artefakte auf, aber es kann auch nur eine beschränkte
diagnostische Aussage gemacht werden.
Rhythmusanalyse ist fast nicht möglich Störungen sind nur erkennbar, wenn sie auch
in Ruhe vorhanden sind.
Ein unauffälliges Ruhe- EKG schließt eine Herzrhythmusstörung nicht aus, hierzu
wäre ein Langzeit- EKG zu empfehlen.
Das Langzeit- EKG:
Beim Langzeit- EKG (Holter) geht es um die Diagnose bei Beschwerden, die nur ab
und zu oder in bestimmten Situationen (paroxysmal) auftreten, z. B. manche
Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen bei Panikattacken. Der Patient trägt über 24
Stunden oder länger ein tragbares EKG-Gerät bei sich, um ein Langzeit- EKG
auszuführen. Es wird meist über 2-3 Kanäle abgeleitet.
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