Das künstliche Kniegelenk - Alexianer St. Hedwig Kliniken, Berlin

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ZENTRUM FÜR
ENDOPROTHETIK
IHR PERSÖNLICHER
LEITFADEN:
Das künstliche
Kniegelenk
ZURÜCK INS LEBEN!
ein ausgedehnter Spaziergang, Spiele mit den Enkelkindern
oder eine Radtour mit Freunden: Wenn man sich schmerzfrei
bewegen kann, sind das ganz normale Aktivitäten.
Gelenkbeschwerden wie Kniearthrose verhindern leider häufig
eine unbeschwerte Mobilität. Starke Schmerzen schränken
massiv die eigene Beweglichkeit und damit das soziale Leben
ein.
Ab einem gewissen Krankheitsstadium kann oft nur noch der
Gelenkersatz helfen. Dennoch zögern viele Menschen die
Entscheidung für ein künstliches Gelenk hinaus. Teils geschieht
dies mangels Aufklärung, teils aus der verständlichen Angst vor
dem operativen Eingriff. Mit diesem Flyer möchten wir Ihnen
eine erste Information über Ihre Erkrankung und den Gelenkersatz am Knie geben.
Wir heißen Sie sehr herzlich willkommen im Krankenhaus
Hedwigshöhe und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und vor allem eine schnelle Genesung.
Ihr Martin Lilge und Team
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DAS GESUNDE KNIE
Das Kniegelenk setzt sich aus dem langen Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbein (Tibia) zusammen. Am
vorderen Teil des Kniegelenkes befindet sich die Kniescheibe
(Patella). Sie ist ein relativ kleiner, flacher Knochen. Das Femur
liegt mit zwei rundlichen, parallel zueinander stehenden Strukturen (Femurrollen) auf dem mit einer Knorpelschicht überzogenen Tibiakopf auf. Die Femurrollen sind ebenfalls mit
Knorpel überzogen. Getränkt mit einer viskösen Flüssigkeit, der
so genannten Gelenkschmiere, funktioniert der Knorpel wie ein
gut geschmiertes Lager. Er hält die beiden Knochen des Kniegelenkes voneinander getrennt und sorgt so für eine nahezu
reibungslose Bewegung ohne Schmerzen.
Oberschenkel
Kniescheibe
Hinteres Kreuzband
Vorderes Kreuzband
Meniskus
Inneres Seitenband
Äußeres Seitenband
Schienbein
Wadenbein
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DAS ERKRANKTE KNIE
Das Knie kann von verschiedenen Krankheiten betroffen sein,
z. B. Knorpelverschleiß (Arthrose). Bei Arthrose wird die Gelenkknorpelschicht dünner, bis sie sogar ganz verschwindet.
Die Folge: die Knochen reiben im Gelenk direkt aufeinander,
nutzen sich ab und verformen sich. Dies führt zu Schmerzen,
Entzündungen der Gelenkkapsel und Schwellungen.
WAS IST ARTHROSE?
Knie mit Arthrose
Mit Arthrose werden Verschleißerscheinungen von Gelenkflächen bezeichnet. Das heißt, dass die Gelenkknorpelschicht
dünner geworden und teilweise vollständig abgenutzt ist. Im
weiteren Verlauf dieser Krankheit kann es zu Schmerzen,
Entzündungen der Gelenkkapsel mit Schwellung des umliegenden Gewebes und Ergussbildung im betroffenen Gelenk
kommen. Arthrose ist eine sehr häufig vorkommende Gelenkerkrankung, die meist im 50.–60. Lebensjahr beginnt. Je nach
Ursache kann dies auch deutlich früher der Fall sein.
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WIE ENTSTEHT ARTHROSE?
Die Ursache einer Arthrose kann unter anderem eine Fehlstellung, lang andauernde Fehl- oder Überbelastung des Gelenkes,
ein vorangegangener Unfall mit Verletzungen im Gelenkbereich
oder eine Gelenkentzündung sein; auch Bewegungsmangel
kann ein Grund sein. Zuweilen ist der Auslöser der Arthrose
jedoch nicht zu ermitteln. Bei einer Arthrose des Kniegelenkes,
der sog. Gonarthrose, treten zu Beginn beim Anlaufen und bei
Belastung meist Schmerzen im Kniegelenk sowie Schwellungen
auf. Die Folgen dieser Schmerzen können dann ein Unsicherheitsgefühl im Kniegelenk, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen oder Fehlstellungen sein. Zu einem späteren
Zeitpunkt können dann auch nachts oder während einer Ruhephase Schmerzen hinzu kommen. Deformierungen der am
Gelenk beteiligten Knochen können zusätzlich zu Bewegungseinschränkungen führen.
WANN IST EIN KÜNSTLICHES
GELENK ERFORDERLICH?
Je nach Schwere der Symptome und den im Röntgenbild sichtbaren Verschleißerscheinungen wird die Therapie geplant. Bei
einer noch leichten Arthrose wird zunächst oft eine Physiotherapie durchgeführt; auch die Einnahme von Medikamenten,
z. B. zur Entzündungshemmung oder Schmerzlinderung, kann
notwendig werden. Bei Meniskusläsionen oder freien Gelenkkörpern kann auch eine Arthroskopie sinnvoll sein. Wird durch
diese Maßnahmen keine Besserung erzielt oder sind die
Schmerzen für den Betroffenen unzumutbar, wird der Ersatz
des geschädigten Gelenkes durch ein künstliches Gelenk in
Betracht gezogen. Bei jungen Patienten und einseitiger
Arthrose kann auch eine gelenkerhaltende Operation in Erwägung gezogen werden (Umstellungsosteotomie).
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DAS KÜNSTLICHE KNIEGELENK
Ein künstliches Kniegelenk besteht aus einem Oberschenkel(Femurkomponente) und einem Unterschenkelteil (Tibiaplateau)
aus einer körperverträglichen Metall-Legierung. Hierbei handelt
es sich meist um eine Kobalt-Chrom-Legierung; das Tibiaplateau kann in manchen Fällen auch aus einer Titan-Legierung
bestehen. Auf dem Tibiaplateau wird eine Kunststoffplatte befestigt, um die Reibung zwischen Ober- und Unterschenkel
möglichst gering zu halten. In manchen Fällen wird die Rückseite
der Kniescheibe durch eine Kunststoffscheibe ersetzt, die dann
auf dem Metallschild des Femurersatzes bei Bewegung des Kniegelenkes gleitet. Ist nicht das ganze Gelenk betroffen besteht die
Möglichkeit nur die Erkrankten Anteile zu ersetzen (Ersatz des
Kniescheibengelenkes oder Schlittenprothesen). Befestigt werden
die Implantatkomponenten im Knochen entweder mit einem
schnell härtenden, körperverträglichen Kunststoff, einem sog.
«Knochenzement», oder sie werden in den Knochen eingepresst,
also zementfrei verankert, und der Knochen muss an das Implantat
heranwachsen.
Femur-Komponente
Polyethylen-Einsatz
Tibia-Komponente
Femur und Tibia werden mittels
■ zementierter Implantation mit einem körperverträglichen
Kunststoff (Knochenzement) oder mittels
■ zementfreier Implantation im Knochen verankert und der
Knochen wächst unmittelbar an das Implantat heran.
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WIE VERLÄUFT EINE
SOLCHE OPERATION?
Nach gründlicher Planung wird vor der Operation das zu
verwendende Implantat und die Verankerungsmethode festgelegt. Unter Teil- oder Vollnarkose wird das Lager für die künstlichen Gelenkkomponenten vorbereitet. Dabei werden am
Gelenk Knorpelreste und zerstörte Knochenbereiche entfernt.
Aus dem verbleibenden Knochen wird ein Lager derart
geformt, dass das Implantat passgenau sitzt. Wenn möglich,
werden die Bänder des Kniegelenkes erhalten, um einen
möglichst natürlichen Bewegungsablauf zu bewahren. Die
Komponenten werden anschließend in und auf die vorbereiteten Lager gebracht und zusammengefügt.
WAS IST NACH DER OPERATION
ZU BEACHTEN?
Im Allgemeinen beginnt die Mobilisation schon am Tag nach
der Operation. Dies sind Bewegungsübungen und eine leichte
Gymnastik unter Anleitung. Diese Übungen sind sehr wichtig
und senken das Risiko von Komplikationen wie Thrombosen,
etc. Später folgt dann eine intensive Krankengymnastik, um
den Muskelaufbau zu fördern und um die Beweglichkeit zu
verbessern. Einige Wochen nach der Operation sind bereits
alle normalen Bewegungsabläufe möglich. Große körperliche
und mit starken Erschütterungen verbundene Aktivitäten
(z. B. stoßartige Belastungen, Springen), bei denen die Prothese
Schlägen und/oder übermäßigen Belastungen ausgesetzt wird
(z. B. schwere körperliche Arbeit, Marathonläufe usw.), können
den Operationserfolg beeinträchtigen. Auch wenn keine
Schmerzen auftreten, sollte das künstliche Gelenk regelmäßig
vom Arzt untersucht werden.
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ZENTRUM FÜR ENDOPROTHETIK
(GELENKERSATZ)
AM KRANKENHAUS HEDWIGSHÖHE
Martin Lilge
Chefarzt des Zentrums für Endoprothetik
Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Chirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, Rettungsmedizin,
Sportmedizin, Akupunktur
Höhensteig 1, 12526 Berlin
www.alexianer.de
Kontakt / Sekretariat
Silke Buss
Tel.: (030) 67 41 - 50 80
Fax: (030) 67 41 - 50 89
Email: [email protected]
Mit freundlicher Unterstützung:
www.arthrose-info.com
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