Anwendungen der Differentialgleichungen Lösungen 14. Oktober 2010 1 Zerfallsprozesse 1.1 Exponentieller Zerfall a) Die Zahl der Atome nimmt ab, das heißt, dn ist negativ: dn = −λndt dn = −λn dt | : dt b) Exponentialansatz: n = ceαt . Dann ist ṅ = αceαt . Eingesetzt in die DGL erhalten wir α = −λ, also n = ce−λt . Da n(0) = n0 , ist c = n0 , bzw. n = n0 e−λt c) Gesucht ist τ , sodass n(τ ) = n0 2 : n0 2 =2 ! n0 e−λτ = | : n0 eλτ | ln() |()−1 λτ = ln 2 ln 2 τ= λ 1.2 Lagerung von Atommüll Gesucht ist T , sodass n(T ) = n0 10000 . Analog zu oben folgt: T = wobei λ unbekannt ist. Da aber ln 2 λ = τ = 24360 Jahre, kann T ermittelt werden: T =τ 1.3 ln 10000 , λ ln 10000 ≈ 323689 Jahre ln 2 Exponentieller Zerfall mit zeitlich konstanter Zufuhr a) ṅ = −λn + β b) Inhomogene lineare Differentialgleichung erster Ordnung. 1 c) Für die homogene Gleichung verwenden wir das Zwischenergebnis aus Aufgabe 1.1: n = ce−λt (1) Um die inhomogene Gleichung z lösen, variieren wir die Konstante c = c(t), dann ist wieder ṅ = ċ(t)e−λt − c(t)λe−λt , also: ċ(t)e−λt − c(t)λe−λt = −c(t)e−λt + β | + c(t)λe−λt ċ(t)e−λt = β | · eλt Z | ()dt ċ(t) = βeλt c(t) = β λt e +C λ Also ist n(t) = β λt e +C λ = β + Ce−λt λ · e−λt Und mit n(0) = n0 : n(t) = 2 β β + n0 − · e−λt λ λ Stokes’sche Reibung 2.1 Senkrechter Wurf mit Luftreibung Ein Ball werde mit der Geschwindigkeit v0 senkrecht nach oben geworfen. Die Luftreibung soll nach dem Stokes’schen Ansatz FR = −αv wie in der Vorlesung angenommen werden. a) v̇ + βv + g = 0 (siehe Vorlesung, β = α/m). b) Zwischenlösung aus Vorlesung: g v(t) = − eβt + c · e−βt β c wird diesmal durch die Anfangsbedingung v(0) = v0 bestimmt: g ! = v0 β g c = v0 + β v(0) = c − |+ Damit erhalten wir wieder unsere komplette Lösung: g g v(t) = v0 + e−βt − β β 2 g β c) Die maximale Steighöhe ist erreicht, wenn v(t) = 0: g g 0 = v0 + e−βt − β β g g = v0 + e−βt β β g = e−βt g β · v0 + β g = −βt ln β · v0 + βg 1 g = t − · ln g β β· v + 0 2.2 g |+ β g | : v0 + β | ln() | : (−β) β Sinken im dickflüssigen Medium Ganz analog zur Vorlesung kommt man auf v̇ + 6πηr m v + 1− ρF ρK · g = 0. Die Lösung vorzugsweise mit Trennung der Variablen. Substituiere β = Schritt 1: Lösen der homogenen Gleichung: 6πηr v m dt |· v |− v̇ + βv = 0 dv dt dv Z v dv v ln v = −βv = −βdt Z = −β dt = −β(t + c) |exp() v = Ce−βt 3 6πηr m : Schritt 2: Lösen der inhomogenen Gleichung durch Variation der Konstanten C = C(t): v̇ = Ċe−βt − Cβe−βt , also: ρF ·g =0 v̇ + βv + 1 − ρK ρF Ċe−βt − Cβe−βt + βCe−βt + 1 − ·g =0 ρK ρF Ċe−βt + 1 − ·g =0 ρK ρF Ċe−βt = ρK ρF Ċ = ρK Z ρF Ċdt = ρK ρF C= ρK ρF |− 1− ·g ρK −1 ·g − 1 · geβt Z − 1 · g eβt dt g − 1 · · eβt + c? β | · eβt Z | ()dt Also folgt insgesamt: ρF g βt ? v= − 1 · · e + c e−βt ρK β ρF g v= − 1 · + c? e−βt ρK β c? ergibt sich aus dem Anfagswertproblem v(0) = 0: ρF ! 0= −1 · ρK ρF ⇒ c? = 1 − · ρK 3 g + c? β g β Galileis Fallgeschwindigkeit a) Dann wäre ẋ = −γx, also x(t) = Ce−γt . b) Die Masse bleibt, wo sie ist, denn daraus würde C = 0 folgen. 3.1 Der gedämpfte Oszillator a) Unsere erste Version der Differentialgleichung heißt hier: ma = −αv − mkx bzw. ma + αv + kx = 0. Es wird sich später zeigen, dass eine Substitution α = 2mµ sinnvoll ist, wobei µ einfach ein neuer Proportionalitätfaktor ist, der sich aus dem alten α und der Konstanten m (Masse) ergibt. Ausgeschrieben haben wir dann, wenn wir durch m dividieren: d2 x dx + 2µ + kx = 0 dt2 dt 4 b) Homogene lineare Differentialgleichung 2. Ordnung. c) Vorzugsweise mit dem Exponentialansatz, wobei man dann bei gleichem Vorgehen wie in der Vorlesung folgende quadratische Gleichung zu lösen hat: λ2 + 2µλ + k = 0, und danach die Lösung diskutieren muss. d) Nach dem Newtonschen Kraftansatz kommt FA (t) einfach hinter das Istgleich: d2 x dx + 2µ + kx = FA (t) dt2 dt 5