HS-404.1 Modellgestützte Diagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen O. Dössel Institut für Biomedizinische Technik, Universität Karlsruhe Fragestellung: In diesem Beitrag wird vorgestellt, wie neue Methoden der EKGBiosignalanalyse und Computermodelle des Herzens zu einer besseren Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen beitragen können. Methodik: Aus Langzeit-EKG Daten werden für jeden Herzschlag RR-Abstand (Herzrate), QT-Intervall und bestimmte Merkmalsvektoren, welche die Form des QRS-Komplexes und die Form der T-Welle charakterisieren, automatisch extrahiert. Hieraus werden Zeitreihen zusammengesetzt und kleinste Veränderungen detektiert, die auf eine arrhythmogene Entwicklung hindeuten. Die Methodik wird durch neue Computermodelle der Elektrophysiologie des Herzens unterstützt. Ergebnisse: Insbesondere Instabilitäten der T-Welle können frühzeitig auf eine kommende Rhythmusstörung wie z.B. Torsade de Pointes hinweisen. Mit Hilfe der Computermodelle können Therapievorschläge am virtuellen Herz optimiert werden. Schlussfolgerungen: Für eine detaillierte Diagnostik und insbesondere für eine sichere Früherkennung von Arrhythmien sind neben der Folge der RR-Intervalle auch andere charakteristische Größen des EKG von Bedeutung. Neue Methoden der EKG-Biosignalanalyse unterstützt durch Computermodelle des Herzens können diese Merkmale extrahieren und damit auch das Monitoring von Patienten in der perioperativen Medizin unterstützen. Literatur: O. Dössel, D. Farina, M. Mohr, M. Reumann, G. Seemann, and D. Weiss, "Modelling and imaging electrophysiology and contraction of the heart," in Advances in Medical Engineering, vol. 114, T. M. Buzug, Holz D., Weber S., Bongartz J., Kohl-Bareis M., and Hartmann U., Eds. Berlin Heidelberg: Springer 2007, pp. 3-16. S415