Ideengeschichte und die Soziologie und Geschichte der Sozial- und Kulturwissenschaften Spring School des Doktoratsprogramms »Soziologie und Geschichte der Sozialund Kulturwissenschaften«, Karl-Franzens-Universität Graz 17. Mai (Key Note am Abend), 18. und 19. Mai 2017 Die Soziologie und Geschichte der Sozial- und Kulturwissenschaften hat es – im Gegensatz zu früheren Vorstellungen von Ideengeschichte – nicht nur mit Ideen im Sinne von Vorstellungen, Wissen, Mentalitäten, Glauben oder Meinungen zu tun, auch nicht nur mit Texten, sondern je nach Forschungsgegenstand auch mit der Geschichte von Methoden, Forschungsinstrumenten oder institutionalisierten Formen kooperativen Lehrens und Forschens (zum Beispiel in Form von Schulenbildung, Forschungsnetzwerken etc.). All dies ist jedoch, wenn man aktuelle ideengeschichtliche Forschungen betrachtet – etwa Beiträge der Zeitschrift für Ideengeschichte –, mittlerweile auch Gegenstand von Ideengeschichte. Der Begriff der Ideen wird gegenwärtig in der ideenhistorischen Forschung in einem sehr viel breiteren Sinne als früher verwendet, so dass etwa auch Diskurse, Bilder, Wissenspraktiken, Netzwerke, Emotionen oder Intellektuellengruppierungen in den Blick kommen; ebenso werden beispielsweise »Mediatoren« von Ideen untersucht, seien es Zeitschriften,Verlagshäuser oder Buchreihen.1 Gerade weil zwischen Ideengeschichte, Wissenschaftsgeschichte und der Geschichte der Sozialund Kulturwissenschaften offensichtlich große Überschneidungen bestehen, wird die Frage nach Ergänzungen, Verschränkungen aber auch Differenzen interessant. Ebenso können unterschiedliche Methodologien, Methoden oder Analyseinstrumente in den Blick genommen werden. Das ist nicht nur deshalb interessant, weil zunehmend Analysekonzepte aus den Sozial- und 1 Vgl. etwa Mahler, Andreas und Martin Mulsow. Hrsg. 2014. Texte zur Theorie der Ideengeschichte. Stuttgart: Reclam oder Barbara Stollberg-Rilinger. Hrsg. 2010. Ideengeschichte. Basistexte. Stuttgart: Steiner. Kulturwissenschaften Eingang in die ideen- und wissenschaftshistorische Forschung erlangt haben, sondern auch umgekehrt die Ideengeschichte Konzepte bereit hält, die eine Bereicherung für die Wissenschaftsgeschichte und die soziologische Geschichte der Sozial- und Kulturwissenschaften darstellen können. Die vom Doktoratsprogramm Geschichte und Soziologie der Sozial- und Kulturwissenschaften (DP GeSoSo, www.uni-graz.at/shscs/) der Karl-Franzens-Universität Graz bereits zum fünften Mal veranstaltete Spring School heißt Vortragsvorschläge von Forscherinnen und Forschern auf Master-, Doktorats- und Post-Doc-Niveau willkommen, deren Projekte den oben angeführten Überlegungen thematisch nahe stehen. Dabei kann es beispielsweise um grundlegende Überlegungen gehen, inwiefern Methodologien oder Konzepte aus den unterschiedlichen Fächern sich ergänzen oder grundsätzlich unvereinbar sind, aber auch um Projekte und Forschungen, die mit den Mitteln der Sozialwissenschaften und Ideengeschichte arbeiten. Ausgewählte Projekte werden im Rahmen der Spring School vorgestellt und von den Faculty-Mitgliedern des DP in konstruktiver Weise diskutiert werden. Vorschläge in der Länge von max. 500 Wörtern sind bis 17. 3. 2017 per Email an Frau Sabine List ([email protected]) zu richten. Zudem soll auf einer Skala von 0 bis 100 angegeben werden, wie weit das Projekt bereits fortgeschritten ist. Dies dient rein der Orientierung und hat keine Auswirkungen auf die Entscheidung des Programmkomitees. Über die Auswahl ihres Beitrags werden AutorInnen binnen zwei Wochen nach Ende der Einreichfrist verständigt. Erfolgreiche AutorInnen werden gebeten, eine schriftliche Version des Vortrags bis 17. 4. 2016 einzureichen. Die Spring School beginnt am Abend des 17. Mai mit einer Key Note. Die Präsentationen der Projekte erfolgen am 18. und 19. Mai.