Presse-Information 347 /09 Arnsberg, 17.07.2009 Augen auf beim Brillenkauf Nur etwas mehr als die Hälfte aller Sonnenbrillen - nämlich 53 Prozent - sind sicherheitstechnisch einwandfrei. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Untersuchung von über 300 Sonnenbrillen aller Preiskategorien. Die Untersuchung ist eine gemeinsame Aktion der Bezirksregierung Arnsberg, des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit (LIGA), der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA), dem Zoll, dem Chemischen Untersuchungsamt der Stadt Hamm und des Augenoptikerverbandes NRW. Arbeitsschützer der Bezirksregierung Arnsberg waren in den vergangenen Monaten in Dortmund, Bochum, Fröndenberg und Witten im Fachhandel, bei Discountern und in Modeboutiquen unterwegs und haben bei ihren Kontrollen über 300 Sonnenbrillen überprüft. Der häufigste Mangel: Die Hersteller hatten die Tönung der Gläser und die UV-Filterung nicht ermittelt oder fehlerhaft angegeben. „Die Filterung der gefährlichen UV-Strahlung war in ca. sechs Prozent der überprüften Fälle unzureichend und damit besonders problematisch“, so Stefan Schepers von der Bezirksregierung Arnsberg. Wenn die Brillengläser zu schwach filtern, kann das schädliche UV-Licht in die Pupille eindringen und die verschiedenen Augengewebe schädigen. Vor allem die Augenoberfläche, die Linse und die Netzhaut sind davon betroffen, so das Erkrankungen der Augen bis zur Erblindung nicht ausgeschlossen werden können. Nur 20 Prozent der Brillen erfüllten alle sicherheitstechnischen Voraussetzungen für den Verkauf. Für den Verbraucher wichtigstes Bezirksregierung Arnsberg - Pressestelle – Seibertzstraße 1 59821 Arnsberg Telefon: 02931/82- Durchwahl Christoph Söbbeler- 2120 Jari Wieschmann - 2135 Jörg A. Linden - 2170 Telefax: 02931/82- 2467 [email protected] Ergebnis der Studie: „Wenn die Brille ordentlich gekennzeichnet ist und der Hersteller seine Kontaktdaten und Sicherheitshinweise zur Benutung der Brille beigefügt hat, dann weist das auf eine sichere Sonnenbrille hin“, so Schepers. Denn unter diesen Brillen wurden keine mit relevanten sicherheitstechnischen Mängeln entdeckt. Auch Sonnenbrillen mit Metallgestell haben sich die Prüfer genauer angesehen und in 20 Prozent der Fälle eine erhöhte Abgabe an Nickel an die Haut festgestellt. Nickelhaltige Metallgestelle können bei mangelhafter Qualität eine Allergie auslösen. Die Arbeitsschützer der Bezirksregierung geben einen wichtigen Hinweis auf die Nutzung von Sonnenbrillen im Straßenverkehr. Hier sollte der Verbraucher auf Brillen mit grauer oder brauner Tönung und nicht zu starker Lichtschwächung zurückgreifen. Entsprechend des Grades der Glastönung müssen die Sonnenbrillen in 5 Kategorien (CAT 0 bis CAT 4) eingestuft werden. Zugelassen ist maximal die Kategorie drei (CAT3), besser sind allerdings die Kategorien eins (CAT1) oder zwei (CAT2). „Im Straßenverkehr dürfen auch keine farbverfälschenden Sonnenbrillen - d.h. mit blauen oder roten Gläsern - eingesetzt werden“, rät Stefan Schepers. Wer eine solche Brille oder eine dunkle Brille der CAT4 trägt, riskiert bestimmte Verkehrssituationen nicht mehr erkennen zu können, insbesondere Radfahrer und Fußgänger im Schatten von Bäumen. Bei den Überprüfungen haben die Mitarbeiter der Bezirksregierung festgestellt, dass oftmals die Kennzeichnung und entsprechende Hinweise fehlten. So waren Sonnenbrillen der Kategorie 4 (für Straßenverkehr ungeeignet) als Kategorie 3 (für Straßenverkehr geeignet) ausgewiesen. Jari Wieschmann Stellv. Pressesprecher Bezirksregierung Arnsberg - Pressestelle – Seibertzstraße 1 59821 Arnsberg Telefon: 02931/82- Durchwahl Christoph Söbbeler- 2120 Jari Wieschmann - 2135 Jörg A. Linden - 2170 Telefax: 02931/82- 2467 [email protected] Infobox: Warum ist die UV-Filterung bei Sonnebrillen wichtig? UV-Licht ist ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts. Das Auge schützt sich gegen zu hohe UV-Einstrahlung durch Verkleinern der Pupille. Sonnenbrillen dunkeln das sichtbare Licht ab mit der Folge, dass die Pupillen geweitet werden. Bei mangelhaftem Filter wird das schädliche UV-Licht in erhöhtem Maße durch die erweiterte Pupille durchgelassen und schädigt die verschiedenen Augengewebe. Besonders die Augenoberfläche (Schneeblindheit, Pterygium), die Linse (Katarakt) und die Netzhaut (Sonnenmakulopathie, Makuladegeneration) sind betroffen. Infobox: Darauf sollten Verbraucher beim Kauf von Sonnebrillen achten: ¾ Die Brille ist mit dem CE-Kennzeichen versehen ¾ Die Brille hat eine Kennzeichnung CAT 0 … 4 ¾ Es sind Herstellerinformationen und Sicherheitshinweise beigefügt ¾ für die Nutzung im Straßenverkehr keine Brille der Kategorie CAT 4 verwenden Bezirksregierung Arnsberg - Pressestelle – Seibertzstraße 1 59821 Arnsberg Telefon: 02931/82- Durchwahl Christoph Söbbeler- 2120 Jari Wieschmann - 2135 Jörg A. Linden - 2170 Telefax: 02931/82- 2467 [email protected]