Weil er zur Spitze gehört.

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Weil er zur Spitze
gehört.
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Württemberger Weingärtnergenossenschaften /
www.kenner-trinken-württemberger.de
Foto: Presseteam Kämper
Editorial
Werner Engelhard,
Chefredakteur
E
igentlich müsste in der italienischen
Weinwelt eitel Sonnenschein herrschen. Im vergangenen Jahr florierte der Export. Fast alle Weinriesen des
Landes konnten ihren Umsatz steigern,
teilweise sogar zweistellig, wie in der
von Mediobanca veröffentlichten Liste der Big Player nachzulesen ist (siehe
Seite 11). Und auch aus dem Kreis der
kleineren Mitspieler hat es Erfolgsmeldungen gegeben. Wenn da nur nicht ein
paar Unwägbarkeiten wären! So bewegten die Teilnehmer auf der diesjährigen
Vinitaly die bangen Fragen: Wo kriegt
man nach der kleinen 2011er Weinernte
in Italien überhaupt noch ausreichend
große Mengen in gewünschter Qualität
her, vor allem für den Einstiegsbereich?
Und wie entwickeln sich die Geschäfte,
nachdem aufgrund der knapper gewordenen Bestände die Preise teilweise kräftig
erhöht wurden?
„Der Zeitpunkt für Preiserhöhungen ist
ungelegen gekommen“, meint Dr. Emilio
Pedron mit Blick auf die Eurokrise und
die wirtschaftliche Lage in Italien. „Die
Rezession in Italien wird noch weiter
gehen – das wird nicht ohne Folgen bleiben für die Weinbranche des Landes“,
prognostiziert der Geschäftsführer des
Traditionsunternehmens Bertani. Um
die Verluste auf dem heimischen Markt
zu kompensieren, bleibt den italienischen
Weinproduzenten gar nichts anderes
übrig, als neue Märkte im Ausland zu
erschließen. Nicht umsonst machen die
meisten Big Player der italienischen Weinbranche schon heute über die Hälfte ihres
Umsatzes im Export. Tendenz steigend.
„In Zukunft werden wir mehr und mehr
Exportaktivitäten entwickeln“, konstatiert
stellvertretend Dr. Ettore Nicoletto, CEO
der Gruppo Santa Margherita. Steigende
Preise könnten sich dabei allerdings als
Absatzbremse erweisen.
WEIN+MARKT 5/2012
Editorial
Gewisse Unsicherheiten bleiben
„Andererseits ist es unausweichlich,
formationen über die 2012er Weinernte
höhere Preise am Markt zu etablieren,
auf der südlichen Halbkugel und die
wenn die italienischen Winzer langaktuellen Entwicklungen in der Neuen
fristig überleben wollen“, meint Emilio
Welt beziehen möchte, für den kann
Pedron – zumal er davon ausgeht, dass
sich allerdings noch ein Trip zur London
sich die italienische Rebfläche durch
International Wine Fair lohnen, die vom
Flächenrodungen weiter verringert und
22. bis 24. Mai in der britischen Metropodie verfügbare Menge dadurch sinkt.
le über die Bühne geht. Denn Aussteller
„Außerdem war italienischer
aus Übersee spielen dort
„Nicht umsonst
Wein schon immer modisch.
traditionell eine wichtige
Da sollte man den Mut haben, investieren MarkenRolle (Was die Besucher
ihn höherpreisig zu positiodort erwartet, erfahren Sie
unternehmen wie
nieren“, fordert Pedron. Ettore
ab Seite 58).
Coca Cola oder
Nicoletto sieht das ganz ähnVielleicht lassen sich in
lich. „Der Durchschnittspreis McDonald’s, die jedes London ja auch einige neue
für italienischen Wein ist zu
Markenkreationen entdetief – gemessen an dem, wofür Kind kennt, Jahr für
cken, die das Zeug zu PuJahr Millionen ins
Italien steht. Italien repräsenblikumslieblingen haben.
tiert wie kein anderes Land
Auf dem deutschen Markt
Marketing.“
Lifestyle, Ars Vivendi, Dolce
haben sich zuletzt viele
Vita, Lebensfreude, Leidenschaft, Mode,
Protagonisten aus der Markengruppe
Essens- und Weinkultur“, argumentiert
besser entwickelt als der Gesamtmarkt.
der CEO von Santa Margherita. AußerUnd die führenden Anbieter gehen dadem sei italienischer Wein ein idealer
von aus, dass die Potenziale im MarkenEssenbegleiter. „Und italienische Restausegment noch lange nicht ausgeschöpft
rants gibt es überall auf der Welt. Das ist
sind (Hintergrundinfos dazu erhalten
ein unglaublicher Pluspunkt.“ Genau dieSie ab S. 34). Auffallend: Fast alle Marser Vorteil müsse stärker kommuniziert
kenserien, die zuletzt zulegen konnten,
und genutzt werden. Nicoletto plädiert
haben ihren Promotionanteil am Absatz
deshalb für eine gemeinsame Imagekamhochgefahren. Umgekehrt gehen gesunpagne, um das Profil italienischer Weine
kene Verkaufszahlen meist Hand in Hand
entsprechend zu schärfen. Wohlwissend,
mit geschrumpften Aktionsanteilen. Das
dass dies nur funktioniert, wenn innerzeigt, wie wichtig Investitionen in Werhalb der italienischen Weinindustrie alle
bung, Marketing und die Arbeit am POS
an einem Strang ziehen – was momensind. Schließlich sind selbst bekannte
tan (noch) keineswegs der Fall ist. Fest
Weinmarken keine Selbstläufer. Und
steht: Die Ungewissheit, wie sich einzelne
nicht umsonst investieren MarkenunterSegmente der italienischen Weinwelt auf
nehmen wie Coca Cola oder McDonald’s,
dem deutschen Markt entwickeln, bleibt
die jedes Kind kennt, Jahr für Jahr Milliauch nach der Vinitaly (lesen Sie dazu
onen ins Marketing.
auch unseren Messebericht ab Seite 17).
Etliche Einkäufer werden ihren diesjährigen internationalen Messemarathon
nach der ProWein, Vinitaly und Alimentaria beenden. Wer aus erster Hand [email protected]
WEIN+MARKT 5/2012
Württembergische WeingärtnerZentralgenossenschaft e.G.
71696 Möglingen · Raiffeisenstraße 2
Tel. 0 71 41 / 48 66 - 0 · www.wzg-weine.de
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