© ratmaner – Fotolia.com Fokus · Risikofaktoren HKE Herzinfarkt und Schlaganfall senken als Folgeerkrankungen die Lebenserwartung von Diabetikern Erfolgreiche Diabetestherapie schützt vor kardiovaskulären Folgen Immer mehr Menschen erkranken immer jünger an Diabetes mellitus Typ 2. Damit sind viele im erwerbstätigen Alter. Sowohl für das persönliche Leben als auch für die Volkswirtschaft ist es wichtig, Akut- wie Spätfolgen der Erkrankung möglichst zu minimieren und Teilhabestörungen zu vermeiden. D iabetes muss präventiv therapiert werden, um die Morbiditäts- und auch die Mortalitätsraten positiv zu beeinflussen. Denn: Trotz der deutlich verbesserten Therapiemöglichkeiten ist die Lebenserwartung bei Diabetes (Typ 1 und 2) immer noch um 4 – 6 Jahre reduziert. Ursächlich hierfür sind die Folgen, zu denen u. a. der Herzinfarkt und der Schlaganfall gehören. Diabetes und Metabolisches Syndrom Das Metabolische Syndrom gilt als klinische Folge der bei Typ-2-Diabetes typischen Insulinresistenz und ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden. So ist die frühzeitige Therapie der Fettstoffwechselstörung und der 8 D&I · 6/2015 Hypertonie bei gleichzeitigem Diabetes zwingend notwendig. Die oft hohen Glukosekonzentrationen bei Diabetes führen zu pathologischen Veränderungen in den Gefäßwänden, die für die mikro- und makroangiopathischen Folgeschäden verantwortlich gemacht werden und damit das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen. Die Augen zeigen Folgen früh Liegt eine fortgeschrittene Retinopathie vor, ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und das Sterberisiko deutlich erhöht. Auf die Notwendigkeit der jährlichen Augenuntersuchung muss hingewiesen werden, damit bei positivem Befund frühzeitig die Therapieziele angepasst werden können. Die Retinopathie wird nicht mehr den Spätfolgen des Typ-2-Diabetes zugeordnet, sondern liegt oft schon bei Diagnosestellung vor. Auch die Nieren leiden Die diabetische Nephropathie betrifft mehr als ein Viertel der Diabetespatienten. Laut Leitlinien sollte die Proteinaufnahme auf 0,8 g je kg Körpergewicht (ausgehend vom Normalgewicht) begrenzt werden. Damit ist bei diesen Patienten keine Lowcarb-Diät sinnvoll. Bei bestehender Nephropathie sind niedrigere Blutdruckwerte unter 130/80 mm Hg oder sogar 120/80 mm Hg anzustreben. Eine diagnostizierte Nephropathie macht aus dem Diabetiker einen Hoch-Risikopatienten für kardiovaskuläre Veränderungen, auch hier muss regelmäßig der Status erhoben werden. Fokus · Risikofaktoren HKE Früher war alles anders Der Typ-2-Diabetes wird vererbt. Darauf sollte in Schulungen hingewiesen werden, denn die (erwachsenen) Kinder unserer Schulungsteilnehmer sind davon betroffen. Sie könnten von gezielten Kontrollen und einer möglichst früh beginnenden Therapie profitieren. Frühzeitige Therapie meint laut Leitlinien zuallererst immer eine Lebensstilintervention mit gesunder, regelmäßiger Ernährung und Bewegung. Die aktuellen Ernährungsempfehlungen haben nichts mehr mit denen von früher gemeinsam. Das hat Gründe, die nach außen getragen werden müssen, sonst verlieren Empfehlungen ihre Glaubwürdigkeit. Die Vielfalt in der Wahl der Lebensmittel, die Tagesstrukturen, die Anzahl der Fertig-Lebensmittel und Süßigkeiten sowie das Nutzen der Außer-Haus-Verpflegung – alles ist anders als vor 50 Jahren. Dazu kommen die anderen Wirkstoffe in der Medikation und auch die zusätzliche Beurteilung der Krankheitssituation über den Langzeit-Blutzuckerwert. Leitliniengerecht arbeiten Zur Sicherung der Qualität in der Therapie gibt es Leitlinien, auch im Bereich Diabetes. Leider tauchen Diätassistenten dort kaum als Therapeuten auf und auch die Empfehlungen zur Ernährung sind meist nur versteckt und wenig ausführlich. Und doch findet man Angaben zu den Hauptnährstoffen, den Hinweis auf die erforderliche Prävention von KHK, und gerade auch bei Gestationsdiabetes auf die Verteilung der Kohlenhydrate. Die jeweils aktuelle und gültige Leitlinie sollten alle Diätassistenten gelesen haben und die relevanten Inhalte herausfiltern. Diabetes-Folgen minimieren Akutfolgen wie Unter- und Überzuckerungen, aber auch Spätfolgen müssen möglichst minimiert werden. Bei niedrigen oder auch bei schnell sinkenden Blutzuckerwerten Mit Ohne 3 – 4/4 – 6 Scheiben (je 50 g) 1 – 2 Scheiben 50-100 g Reis/Nudeln 1–2x 50 – 75 g (trocken) Kartoffeln 1–2x 200 g 200 – 300 g 150 – 200 g Brot Obst Joghurt/Milch 250 g/ml plus Käse Kuchen/Kekse 1x natur: 250 g gezuckert: 150 g 1 Stück/3 – 4 Lebensmittelauswahl bei Therapie mit bzw. ohne orale Antidiabetika. liegt eine energetische Unterversorgung des Gehirns vor. Das führt unter anderem zu einer Verminderung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Hiervon geht ein hohes Unfallrisiko aus und auf Dauer führen häufige Hypoglykämien zu einer Minderleistung des Gehirns und möglicherweise auch zu dementiellen Erkrankungen. Jede „Unterzuckerung“ minimiert nach Aussagen der Betroffenen die Leistungsfähigkeit um mindestens 30 bis 60 Minuten. Die Adrenalinausschüttung bei einer Minderversorgung des Gehirns mit Kohlenhydraten führt zu Herzrasen und Blutdrucksteigerung – was aus Gründen des erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kontrainduziert ist. Hohe Blutzuckerwerte führen zu Glukosurie, Antriebslosigkeit sowie Sehstörungen und minimieren dadurch auch akut die Leistungsfähigkeit. Langfristig erhöhen hohe Blutzuckerwerte mit einem schlechten HbA1c-Wert (Zielbereich 6,5 bis 7,5, bei Menschen mit kurzer Lebenserwartung auch höher) das Risiko für die Spätfolgen wie Nephropathie und Polyneuropathien. Wer hiervon betroffen ist, muss langfristig gesehen voraussichtlich mit einer Verminderung der Lebensqualität und der Lebenserwartung rechnen. Sie führen zu Einschränkungen in der Erwerbstätigkeit und im Lebensalltag. Betroffen hiervon sind nicht alleine die Diabetiker, sondern immer das gesamte Lebensumfeld. Regelmäßige Kohlenhydrataufnahme unabdingbar Um stabile Blutzuckerwerte zu erreichen und die Glukoneogenese möglichst zu minimieren, ist eine regelmäßige Aufnahme von Kohlenhydraten (alle 3 bis 4 Stunden bei nicht zu großer Nachtpause) unabdingbar. Unser Gehirn ist auf Glukose angewiesen: Mindestens 120 g Glukose, die dort gebraucht werden, müssen täglich gegessen werden. Die einzelnen Kohlenhydrat-Portionen sollten so weit begrenzt werden, dass die angegriffene Bauchspeicheldrüse noch genug Insulin produzieren kann, um die anflutenden Glukosemengen in die Körperzellen einzuschleusen. Zwei Stunden nach der Mahlzeit sollte der Blutzucker wieder unter 180 mg/dl liegen. Es gilt die Empfehlung für eine zuckerarme Vollkost, wobei der Zuckergehalt zugefügt bei max. 10 % der Gesamtenergie liegen sollte und auf max. 50 g begrenzt ist. Sinnvoll ist es, beim Verzehr zuckerreicher Lebensmittel den Blutzuckeranstieg durch die gleichzeitige Aufnahme von Eiweiß und Fett (moderate Zufuhr s. u.) oder Ballaststoffe zu „bremsen“ bzw. durch Bewegung eine Blutzuckersenkung zu bewirken. Wenn die Abendmahlzeit deutlich vor 20 Uhr eingenommen wird, kann eine Spätmahlzeit sinnvoll sein. Gleichmäßige Blutzuckerverläufe in der Nacht werden nur erreicht, wenn die Spätmahlzeit möglichst Stärke enthält – und nicht nur Zucker als Kohlenhy- D&I · 6/2015 9 Fokus · Risikofaktoren HKE Zufuhrempfehlungen für Eiweiß und Fett Es gilt zur Prävention der Nephropathie eine Zufuhrempfehlung von 0,8 g Eiweiß je kg Körpergewicht (ausgehend vom Normalgewicht). Zum Schutz vor KHK sind eine Fettbegrenzung und auch eine Fettmodifikation sinnvoll. 60 bis 80 g Fett am Tag, genügend ungesättigte Fettsäuren, Begrenzung der gesättigten Fettsäuren sind hier die Stichworte. In der Beratung und Schulung wird heute nicht mehr das Augenmerk auf fettreduzierte Produkte gelegt, sondern vielmehr auf eine Mengenbegrenzung analog den Empfehlungen der DGE hingewiesen. Bei einem entsprechenden Verdacht müssen diagnostische Untersuchungen erfolgen. Die Häufigkeit der Zöliakie liegt bei Typ-1-Diabetikern bei 5 bis 7 %. Daher sollte bei der Diagnosestellung und dann alle zwei Jahre sowie bei stark schwankenden Blutzuckerwerten und unerklärbaren Unterzuckerungen eine entsprechende Diagnostik stattfinden. In der Gesamtbevölkerung liegt die Zöliakiehäufigkeit zwischen 1:250 und 1:500. Nur bei 10 bis 20 % der Betroffenen liegt das Vollbild der Zöliakie vor, 80 bis 90 % haben untypische oder keine Symptome. Überträgt man die Zahlen auf Typ-2-Diabetiker oder Menschen mit einer gestörten Glukosetoleranz, gibt es hier eine Vielzahl von Patienten, die eine entsprechende diättherapeutische Beratung benötigen – und nicht eine permanente Erhöhung der Medikation. Diagnostik von Gluten- und Weizenunverträglichkeit Manche Diabetiker haben unerklärlich hohe oder schwankende Blutzuckerwerte. Ursache hierfür kann eine Zöliakie, eine Glutensensitivität oder auch eine Weizenunverträglichkeit sein. Die Folgen des Verzehrs von Weizen und Gluten können entzündliche Veränderungen in der Darmschleimhaut sein. Entzündliche Veränderungen sorgen für eine höhere Cortison-Eigenproduktion und damit für höhere Blutzuckerwerte. Zudem verändern entzündliche Areale die Nährstoffaufnahme. Diabetes und „low carb“ Sicher zeigen manche Patienten bei einer Reduktion der Kohlenhydrate (gerade auch der Zuckermengen) verbesserte Blutzuckerprofile. Das ist eine Frage der noch vorhandenen Leistungsfähigkeit der Bauchspeicheldrüse, die gegen die Glukoneogenese arbeiten muss. Im Diabetesverlauf findet man bei zu großer Kohlenhydrateinschränkung sowie bei zu großen Esspausen immer schlechtere Blutzucker-Langzeitwerte, die mit Risiken für die Spätfolgen verknüpft sind. Ein Mangel an Kohlenhydraten ist auch eine Min- drat. Obst und Joghurt verursachen oft schlechtere Blutzuckerverläufe in der Nacht als ein Butterbrot oder Salzstangen. Die Autorin Literatur Claudia Krüger Diätassistentin Ernährungsmedizinische Beraterin/DGE, Diabetesberaterin DDG Gevelsberg claudia.krueger_smj @t-online.de 10 D&I · 6/2015 Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes; Langfassung; 1. Auflage, Version 4. August 2013; zuletzt geändert: November 2014 Kursbuch Klinische Diabetologie Kurs- und Prüfungsinhalte der Weiterbildung zum Diabetologen (DDG), Kirchheim Verlag, 2. Auflage 2013 derversorgung des Organismus. Um das Gehirn mit Kohlenhydraten zu versorgen, werden Fett und glukoplastische Aminosäuren ab- und umgebaut – was mit einem Anfall von Ketonkörpern und einem Abbau von Muskelmasse einhergeht. Diabetes-Prävention durch Bewegung Zur Prävention von KHK und sonstigen Spätfolgen hilft Bewegung. Muskuläre Aktivität stimuliert unabhängig vom Insulin den GLUT4-Transporter, was einen verbesserten Glukoseeinstrom zur Folge hat. Bewegung stärkt die Muskulatur und erhält den Gleichgewichtssinn. Bewegung verbraucht Energie und kurbelt den Stoffwechsel an. Regelmäßige moderate Bewegung verbessert Blutzuckerverläufe und andere Gesundheitsparameter. „Ein Hund für jeden Diabetiker“, Personen und Gruppen motivieren, die gemeinsam spazieren gehen (und kochen?) – es gibt viele einfache Möglichkeiten, die Gesundheit zu verbessern. Bewegung kann zudem bewusst eingesetzt werden, um bei größeren Lebensmittelmengen, Lust auf Süßigkeiten und anderen zuckerreichen Speisen einen Ausgleich zu schaffen. Aber: Bewegung erhöht auch das Verletzungsrisiko, je nach Sportart gerade auch das der Füße. Die Therapie muss an die Bewegungshäufigkeit angepasst werden, damit es nicht zu vermehrten Unterzuckerungen kommt. Diabetes erfolgreich therapieren Wer erfolgreich Menschen mit Diabetes therapieren möchte, muss sich immer wieder aktuell informieren: über Medikamente und Zielwerte, über Lebensmittel und Lebensweisen. Wer Menschen erfolgreich therapieren will, muss vor allen Dingen mit den Betroffenen reden, um allgemeingültige Informationen für den Einzelnen anzupassen und umsetzbare Tipps zu geben. Der GermanNutrition Care Process sichert eine strukturierte und patientenorientierte Vorgehensweise. VDD-Kongress 2016 Ernährungsmedizin und Diätetik 2016 – „Der Patient zwischen Wissenschaft und Menschlichkeit“ 58. Bundeskongress des VDD e. V. in Kooperation mit BDEM e. V., DGEM e. V. und EFAD 22. und 23. April 2016 mit Vorsymposium am 21. April 2016 im CongressPark Wolfsburg Ernährungsmedizin und Diätetik 2016 Fachlich und berufspolitisch aktuell informiert – das ist die Basis für eine qualitätsgesicherte Beratung in der Diätetik. Nutzen Sie den Bundeskongress zur Aktualisierung Ihres Fachwissens, zum kollegialen Austausch, für Anregungen und Ideen sowie zum Kennenlernen neuer Produkte aus Industrie und Wirtschaft. Erleben Sie Berufspolitik „live“ und kommen Sie zur Mitgliederversammlung des VDD am Donnerstag, den 21. April 2016 um 17.30 Uhr. Auch diesmal wird es kostenfreie VorSymposien am 21. April von 13.30 bis 16.45 Uhr geben. Am Abend des ersten Kongresstages, am Freitag, den 22. April, wird die traditionelle Abendveranstaltung des VDD stattfinden. Sie dürfen bereits jetzt gespannt sein! Fortbildung zum Thema Diagnostik, Therapie und spezielle Diätetik Programmvorschau - Irrtümer in der Ernährung - Enterale Ernährung im Kindesalter - Präventionsgesetz – Lebenswelten - Food und Gender - Lebensmittelunverträglichkeiten - FODMAP - Update Allergologie - Adipositas - Positionierung in der Klinik - Mikrobiom - Stuhltransplantation - Leitlinien Intensivmedizin - Onkologie - Leitlinien und Ernährung bei Pankreaserkrankungen - Nordic Diet - Wissenschaft – was nun? - Gesund Altern – Rahmenbedingungen - Neues aus Europa - Vegane Ernährung - Hot Topic D&I · 6/2015 11 © Klaus Eppele – Fotolia.com Fokus · Risikofaktoren HKE Chronische Lebererkrankungen als signifikante eigenständige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) Die Nichtalkoholische Fettleber (NAFLD) Die Nichtalkoholische Fettleber gehört weltweit zu den häufigsten chronischen Lebererkrankungen. Die Leber ist ein zentrales Organ im Lipidstoffwechsel. Da eine Erhöhung der Leberwerte ein signifikanter Risikofaktor für KHK darstellt, sprechen Kardiologen bereits von der „Lebererkrankung des Herzens“. D ie Nichtalkoholische Fettleber (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease) gehört weltweit zu den häufigsten chronischen Lebererkrankungen und umfasst die nachfolgend beschriebenen Erkrankungen. Dazu zählen die „einfache Leberverfettung“ (Steatosis hepatis), die nichtalkoholische Fettleberhepatitis (Non-Alcoholic SteatoHepatitis, NASH), die Fettleberzirrhose und ein daraus folgendes hepatozelluläres Karzinom (HCC). Man geht heute davon aus, dass ca. 30 % der europäischen Bevölkerung von einer NAFLD betroffen sind und mit einem weiteren Anstieg der Zahlen zu rechnen ist. Nach Schätzungen weisen 2 bis 15 % der 12 D&I · 6/2015 NAFLD-Betroffenen eine entzündliche NASH auf. Im Zusammenhang mit Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms wie Übergewicht, Insulinresistenz oder Diabetes sind sogar bis 75 % betroffen.[1] Von einer NAFLD wird ausgegangen, wenn der Alkoholkonsum glaubhaft unter 20 g Alkohol/Tag bei Frauen und 30 g Alkohol/Tag bei Männern liegt. Diagnostik Die Diagnostik durch Blutwerte ist nicht sehr aussagekräftig. Meist sind die Leberwerte nur leicht erhöht, doch es kann auch eine NAFLD vorliegen, wenn diese Werte normal sind.[2] Dennoch können sie als Marker für eine Lebererkrankung her- angezogen werden. Zu den Markern zählen: Alanin-Aminotransferase (ALT; ältere Bezeichnung: Glutamat-Pyruvat-Transaminase [GPT]) und die Aspartat-Amino-Transferase (AST; älter: Glutamat-OxalacetatTransaminase [GOT]) sowie die alkalische Phosphatase G-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase).[1] Eine schottische Langzeit-Präventionsstudie hat u. a. aufgezeigt, dass die ALT-Werte bereits Monate vor der Diagnose Diabetes kontinuierlich ansteigen. Da der Anstieg im hochnormalen Bereich stattfindet, wird diesem Einzelwert durch den Arzt nicht unbedingt eine Bedeutung beigemessen. Der kontinuierliche Anstieg zeigt aber eine negative Fokus · Risikofaktoren HKE Entstehung und Ursachen Die Entstehungsprozesse der NAFLD sind vielfach noch unklar. Vereinfacht gesagt, kommt es durch Übergewicht und Adipositas zu einer vermehrten Einlagerung von Lipiden in den viszeralen Fettzellen, welche irgendwann trotz größer werdenden Volumens nicht mehr in der Lage sind, noch mehr Fett zu speichern. Das führt in der Folge zu einem Anstieg der Triglyceride (TG), welche vermehrt in den Hepatozyten gespeichert werden.[2] Die NAFLD ist eine multifaktorielle Erkrankung, die stark mit metabolischen Risikofaktoren verbunden ist. Hierzu gehören die viszerale Adipositas, Dyslipidämie und Insulinresistenz. Sie ist somit nicht isoliert als Lebererkrankung zu betrachten, sondern vielmehr Bestandteil oder Ursache. Sie gilt als hepatische Manifestationsform des Metabolischen Syndroms[5] und ist assoziiert mit höherem Alter, höherem BMI, höherem Bauchumfang und verminderter körperlicher Aktivität. Diskutiert werden auch Umwelt- und genetische Aspekte sowie eine erhöhte Aufnahme von fructosehaltigen Ge- tränken.[1, 4, 5] Wann eine NAFLD in eine NASH übergeht, ist noch nicht hinreichend geklärt, allerdings scheinen bestimmte Darmbakterien und die Aktivierung der unspezifischen Immunabwehr eine Rolle zu spielen.[2] Eine iranische Studie konnte zeigen, dass eine synbiotische Supplementierung in Ergänzung zu einer Lebensstiländerung wirksamer ist als eine Lebensstiländerung alleine.[6] Pathophysiologie Die Physiologie ist zwar bekannt, in ihrer Gewichtung und im Detail aber noch unzureichend geklärt[5] Als Folge einer Insulinresistenz kommt es zu einer vermehrten Lipolyse im Fettgewebe, welche einen Anstieg freier Fettsäuren in der Leber bewirkt, die durch eine gestörte Oxidation in der Leber vermindert verstoffwechselt werden. Durch entsprechendes vermehrtes Substratangebot kommt es gleichzeitig zu einer erhöhten De-novo-Synthese von freien Fettsäuren. Sie ist bei Menschen mit NAFLD um das 4- bis 5-Fache erhöht. Das geschieht besonders bei erhöhtem Fructoseangebot, da diese einen ähnlichen Stoffwech- selweg wie Alkohol nimmt. Überschüssig aufgenommene Mengen Fructose werden ausschließlich von der Leber verstoffwechselt, was eine Vermehrung der VLDL als Transportweg der TG im Blut bedeutet. Es kann aber auch zu einer erhöhten Fettmenge in der Leber durch verminderten hepatischen Export/ Sekretion mit verminderter VLDLBildung kommen. Dadurch entsteht oxidativer Stress und es bilden sich toxische Lipide. Beides lockt Entzündungszellen an und führt zum Zelltod von Leberzellen und Fibrogenese durch Ablagerung von Fasergewebe. Hinsichtlich der vermutlichen Beteiligung von Darmbakterien an diesen Vorgängen ist zu erwähnen, dass Fructose zu erhöhter Darmpermeabilität für Bakterien führt.[1, 5] Die Entzündungsprozesse beruhen auf einer Dysbalance zwischen pro- und antiinflammatorischen Zytokinen. Es kommt zu einer verminderten Sekretion von Adiponektin, welches die Insulinresistenz verbessert und antiinflammatorische Effekte hat, während das profibrogene Leptin erhöht ist. Menschen mit einer NASH weisen deshalb ein deutlich erhöh- © Africa Studio – Fotolia.com Veränderung und den Zusammenhang zwischen Nichtalkoholischer Fettleber und Insulinresistenz. [3] Der Nachweis einer Fettleber wird über Ultraschall gesichert. Die Sensitivität ist abhängig vom BMI sowie dem Grad der Verfettung und nimmt bei milden Leberverfettungsformen deutlich ab. Eine Unterscheidung zwischen NAFLD und NASH ist nicht möglich, allerdings kann dies eventuell in Zukunft durch eine funktionelle Magnetresonanztomographie erfolgen.[2] Als Goldstandard zählt die Biopsie. Histologisch zeigen sich bei einer NAFLD eingelagerte triglyzeridhaltige Fettvesikel, d. h., mehr als 5 % der Leberzellen haben eine grobtropfige Einlagerung von Fetten. Bei der NASH findet man zusätzlich entzündliche Infiltrate sowie Fibrose.[1, 4] Die Nichtalkoholische Fettleber ist stark mit metabolischen Risikofaktoren verbunden. D&I · 6/2015 13 Fokus · Risikofaktoren HKE tes Sterberisiko als Folge von HerzKreislauf-Erkrankungen auf gegenüber Personen mit einer NAFLD. [1] Da die Leber ein zentrales Organ im Lipidstoffwechsel ist und in großen Studien nachgewiesen werden konnte, dass die Erhöhung der Leberwerte (Gamma-GT, ALT) ein signifikanter Risikofaktor für KHK ist, wird in kardiologischen Fachkreisen schon von der „Lebererkrankung des Herzens“ gesprochen.[5] Therapie Es gibt bislang keine medikamentöse Therapie der NAFLD/NASH, vielmehr geht es um die Beseitigung der Ursachen, hauptsächlich von Adipositas und Insulinresistenz sowie weiterer vorhandener Risikofaktoren des metabolischen Syndroms. Dies gelingt nur durch Veränderung der Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten. Einfache, aber stringente Empfehlungen zur Bewegungssteigerung, wie regelmäßiges ausgiebiges Treppensteigen, Spaziergänge und das regelmäßige Ausüben einer Ausdauersportart reichen dabei schon aus. In Studien wurde sowohl eine Besserung der Insulinresistenz als auch eine Besserung der NAFLD beobachtet. Der positive Effekt von körperlicher Aktivität ist dabei unabhängig von anderen Lebensstilmodifikationen Die Autorin Iris Flöhrmann Diätassistentin/ Dipl. oec. troph. (FH) Ernährungsberatung Stormarn Ahrensburg info@ernaehrungs beratung-stormarn.de 14 D&I · 6/2015 und Gewichtsabnahme.[1, 5] Eine Gewichtsreduzierung von mind. 5 % kann bereits ausreichend sein, um die Stoffwechsellage zu verbessern. Viele Daten gehen dabei auf Erfahrungen mit Formula-Diäten und bariatrisch-chirurgischen Eingriffen zurück.[2, 5] Eine zu schnelle Gewichtsreduzierung sollte aber vermieden werden, da sonst eine Verschlimmerung der Fettleber auftreten kann. In Bezug auf die Insulinresistenz und die Rolle der Fructose sollte ein besonderes Augenmerk auf die Kohlenhydrate (KH) gelegt werden. Eine zu hohe Zufuhr leicht resorbierbarer KH ist oft typisch für Personen mit NAFLD. In Studien konnte gezeigt werden, dass Diäten, die zwischen 40 bis 45 Energieprozent Kohlenhydrate enthielten und eher die komplexen KH bevorzugten, bessere Ergebnisse erzielten. [1, 2, 3] Der Verzehr von Softdrinks mit einem hohen Fructoseanteil spielt dabei aber, anders als angenommen und Studien zeigen, für den Verlauf der Fettlebererkrankung keine Rolle.[3] Es scheint also eher um die Gesamtaufnahme der Fructose und Glucose in isolierter Form zu gehen. Da eine erhöhte Zufuhr von Fetten meist mit einem erhöhten Verzehr gesättigter Fettsäuren verbunden ist, die sich ebenfalls negativ auf die Insulinresistenz und oxidativen Stress auswirken, sollte die Fettzufuhr 30 Energieprozent nicht überschreiten. Wichtig ist eine ausreichende Zufuhr hochwertiger Fettsäuren. Eine Supplementierung von n-3-Fettsäuren bewirkte in Studien eine Rückbildung der Leberverfettung .[1, 2] Weder eine zu niedrige noch eine zu hohe Eiweißzufuhr sind günstig für den Verlauf der Fettleber, daher gelten als Grundlage die DGE-Empfehlungen. Es sollte auf ausreichend hochwertige pflanzliche Eiweißquellen geachtet werden, da Personen mit NAFLD meist mehr tierisches Eiweiß essen als nicht Erkrankte.[1] Einige Mediziner setzen als Initialtherapie deshalb das „Leberfasten“ nach N. Worm ein. Dabei handelt es sich um eine kohlenhydratreduzierte Formuladiät, die ausreichend Protein und hochwertiges Fett sowie weitere Substanzen wie Beta-Glukan enthält.[2, 3] Aber auch danach muss eine Ernährungsumstellung stattfinden. Diätassistenten sind in besonderer Weise geeignet, eine langfristige Ernährungsumstellung zu unterstützen. Durch die Anwendung des German-Nutrition Care Processes sichern sie eine auf den Patienten in seiner Gesamtheit abgestimmte Ernährungsintervention. [1] Schattenberg J.M., Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) und nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH): Pathophysiologie und Ernährungsaspekte Ernährungs Umschau 2/2015: M92-M100 [2] Schmeisl G.W., Diabetes und die nichtalkoholische Fettleber. Diabetes-Forum 7_8/2015:17-22 [3] Worm, N, Leberfasten – Was hat die Leber mit Insulinresistenz zu tun? Comed-8/2013: 8-11 [4] Hofmeister C, Haenle MM, Akinli AS, Oeztuerk S, Boehm BO, Mason RA, Kratzer W and the EMIL-Study group (2013) Are soft drink consumption and fatty liver in any way connected? Ernaehrungs Umschau international 60(6): 82–88 [5] http://www.nutridis.at/fileadmin/content/Bilder/2318258_Nichtalkoholische_Fettlebererkrankung_NAFLD__die_Lebererkrankung_des_21._Jahrhunderts.pdf [6] Eslamparast T., et al. Recent advances in dietary supplementation, in treating non-alcoholic fatty liver disease Clin Nutr 2014; 99: 535–542 © ChaotiC_PhotographY – Fotolia.com Fokus · Risikofaktoren HKE Gesundheitsaspekte versus Geschmackspräferenz und Bedeutung in der Lebensmittelverarbeitung Ernährung, Salzkonsum und Bluthochdruck Rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit leiden unter einem zu hohen Blutdruck. Zur Prävention und Therapie der Hypertonie gehören Lebensstilinterventionen und Ernährungsempfehlungen, die auch eine Reduktion des Salzkonsums beinhalten. Zu effektiven Gesamtansätzen zur Salzreduktion gehören auch Behaviour-ChangeProgramme, die das Verständnis der Konsumenten für die gesundheitliche Bedeutung der Salzreduktion verbessern und damit die Nachfrage nach salzreduzierten Produkten erhöhen. Diätassistenten sind wichtige Partner im Bereich Public Health, sie können durch ihre Tätigkeit in den Bereichen Therapie, Prävention und Gesundheitsförderung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten. L aut Deutscher Gesellschaft für Ernährung liegt der Schätzwert für die minimale Zufuhr für Jugendliche und Erwachsene bei 550 mg Natrium (1,4 g Salz) pro Tag. Unter den Lebensbedingungen in Deutschland ist eine Salzaufnahme von 6 g pro Tag für den Erwachsenen ausreichend, eine höhere Zufuhr lässt keine Vorteile erwarten, wohl aber Nachteile.[1] Dazu gehört insbesondere eine mögliche Beeinflussung des Blut- druckes und die mit dem erhöhten Blutdruck verbundenen Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. He und MacGregor zeigten in ihrer Metaanalyse, dass eine Verminderung des Salzkonsums zu einer Senkung des Blutdrucks in hyper- und normotonen Individuen führt.[2] Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt einen Salzkonsum von maximal 5 g pro Tag.[3] Dabei erachtet die WHO Interventionen zur Reduktion des Salzkonsums auf Bevölkerungsebene als kosteneffektive Strategie zur Förderung der öffentlichen Gesundheit.[4] Obwohl aktuelle Studien konstatieren, dass nicht klar ist, wie viel niedriger als 5 bis 6 g Salz pro Tag eine optimale Salzaufnahme sein könnte, scheint klar zu sein, dass die meisten Bevölkerungen von einer Reduktion der derzeitigen Zufuhr um mindestens 1000 mg pro Tag profitieren würden.[5] Neue Modell-Studien, u. a. für neun europäische Länder, D&I · 6/2015 15 Fokus · Risikofaktoren HKE bestätigen, dass eine Reduktion der Salzaufnahme um z. B. 30 % einen substanziellen Einfluss auf Public Health und Gesundheitskosten u. a. in Europa erwarten ließe.[6] Blutdruck und Kalium-, Magnesium- und Calciumaufnahme Wichtige Einflussfaktoren auf einen erhöhten Blutdruck sind auch eine niedrige Zufuhr von Kalium[7, 8] aufgrund eines zu geringen Konsums pflanzlicher Lebensmittel wie Kartoffeln, Gemüse und Obst. Folgt man den Empfehlungen der WHO zur täglichen Aufnahme von Kalium mit 3510 mg bzw. 90 mmol und Natrium mit 2000 mg bzw. 87 mmol, führt das zu einem molaren Verhältnis von etwa 1. Bei den derzeitig tatsächlichen Verzehrsmustern ist dieses Verhältnis kaum zu erreichen. [9, 10] Bei den Industrienationen liegt es typischerweise unter 0,4.[11] Auch Magnesium- und Calciumaufnahme könnten einen Einfluss auf den Blutdruck haben.[12] Deshalb sollte man bei Prävention und Therapie von Hypertonie nicht einseitig auf die Salzreduktion fokussieren, sondern immer die Gesamternährung im Auge behalten. Während der industriellen oder handwerklichen Lebensmittelverarbeitung sowie Vor- und Zubereitung auch im Haushalt wird gewöhnlich Salz zugegeben; der Kaliumgehalt der Lebensmittel dagegen verringert sich oft, z. B. durch Auslaugverluste ins Kochwasser. Hohe Natrium- und niedrige Kaliumaufnahme aber tragen zur Entstehung von Bluthochdruck bei. Hier ist es wichtig, in der Beratung auch konkret über salzärmere Lebensmittel-Alternativen und Salzersatzmöglichkeiten zu informieren, gute Kaliumquellen zu empfehlen und auf nährstoffschonende Garverfahren (Dämpfen oder Dünsten statt Kochen) hinzuweisen. Über Salz in verpackten Lebensmitteln wird ab Ende 2016 entsprechend der Lebensmittelinformations-VO lückenlos über die Verpackung informiert; diese Informationen liegen bei der Abgabe loser Ware, anders als die Allergeninformation, aber weiterhin nicht vor. Hier ist anzunehmen, dass sich die Gehalte in der Regel kaum von denen der verpackt verkauften Pendants unterscheiden dürften. Salzreduktion – aber wie? Laut des Antrages auf Drucksache 18/3726 „Gesunde Ernährung stärken – Lebensmittel wertschätzen“ wurde die Bundesregierung u. a. aufgefordert, „gemeinsam mit der Lebensmittelwirtschaft und dem Lebensmittelhandel eine nationale Strategie für die Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten zu erarbeiten“. Hohe Salzgehalte sind jedoch in Deutschland bei weitem nicht nur für Fertigprodukte, sondern auch für die Grundnahrungsmittel Brot und Brötchen, Trotz Laktoseintoleranz unbeschwert genießen mit laktosefreien Produkten von MinusL. MinusL – die größte laktosefreie Produktvielfalt. Bestellen Sie kostenfreies Informationsmaterial zum Thema Laktoseintoleranz für die Weitergabe an Ihre Patienten: www.minusL.de Fleisch- und Wurstwaren sowie Käse charakteristisch. Sind evtl. die in der internationalen Literatur häufig genannten „Processed foods“ (verarbeitete Lebensmittel) und nicht nur „Fertigprodukte“ gemeint? Entsprechend der Nationalen Verzehrstudie II von 2008 sind die Hauptquellen der Salzaufnahme in Deutschland verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurst, Käse, aber auch Gemüsegerichte und Fertigprodukte.[13] Dazu kommen Mahlzeiten in Kantinen und Restaurants. Die Salzaufnahme in Deutschland, die in der NVS bei Männern mit 5,3 bis 13 g (Durchschnitt 8,9 g) und Frauen mit 4,0 bis 9,1 g (Durchschnitt 6,3 g) ermittelt wurde, erfasst die Aufnahme unzureichend und ist als eher konservative Schätzung einzuordnen.[14] Hier wird ein mögliches Dilemma offensichtlich: Als „gesund“ wahrgenommene und regelmäßig in größeren Mengen verzehrte Lebensmittel wie Brot (Ballaststoffe, Magnesium und andere Mineralstoffe, B-Vitamine), Fleisch- und Wurstwaren (hochwertiges Eiweiß, Vitamin B12, Eisen), Käse (Calcium) und Gemüsegerichte (Vitamin C, Folsäure, Kalium, Ballaststoffe) sind gleichzeitig die Hauptlieferanten von Salz. Funktionen von Salz in Lebensmitteln Der Salzgehalt von Lebensmitteln ist nicht immer einfach zu reduzieren, denn Salz erfüllt in Lebensmitteln wichtige Funktionen: 1) Es verleiht Speisen nicht nur einen salzigen Geschmack, sondern verstärkt auch den Aromaeindruck. Der herzhafte, salzige Geschmackseindruck wird in den deutschsprachigen Ländern traditionell geschätzt. 2) Es senkt die Wasseraktivität in Lebensmitteln und behindert so das Wachstum von Mikroorganismen. Salz ist damit eines der ältesten Konservierungsmittel. 3) In Backwaren beeinflusst es den Gärungsprozess und damit die Textur des Endproduktes. © Visions-AD – Fotolia.com Fokus · Risikofaktoren HKE Viele Lebensmittel wie Brot, Wurstwaren sowie Käse enthalten viel Salz. Zur Salzreduktion können parallele Maßnahmen beitragen, z. B. π sukzessive Gewöhnung des Verbrauchers an einen weniger salzigen Geschmack, π sensorische Alternativen wie Gewürze, Kräuter und Hefeextrakt, π natriumreduzierte Würzmittel. Die Erfolgsaussichten einer Salzreduktion in verarbeiteten Lebensmitteln werden limitiert durch Lebensmittelsicherheitsaspekte, mangelnde Verbraucherakzeptanz, Kosten und erhöhte Komplexität der Lebensmittelherstellung durch die Verwendung von Kochsalzalternativen.[15] Fazit Rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit leiden unter einem zu hohen Blutdruck. Sie haben damit ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Um diese lebensbedrohlichen Folgen zu verhindern, ist eine Prävention bzw. wirksame Therapie unerlässlich. Dabei muss immer auch die Ernährung einbezogen werden. Die vergrößerte Bedeutung der Lebenstilinterventionen in Prävention und Therapie der Hypertonie mit körperlicher Aktivität, Gewichtsmanagement, Rauchverzicht und Ernährung (Salzreduktion auf 5 bis 6 g/d, limitierter Die Literaturliste ist zu finden unter: www.vdd.de → Presse und News Alkoholkonsum, erhöhter Konsum von Gemüse, Früchten und fettarmen Milchprodukten) würdigen auch die Bluthochdruck-Leitlinien der ESC[16]. Effektive Ansätze zur Salzreduktion können sich nicht auf Produktumrezeptierungen beschränken, sondern sollten mit Behaviour-Change-Programmen kombiniert werden, die das Verständnis der Konsumenten für die gesundheitliche Bedeutung der Salzreduktion verbessern und damit die Nachfrage nach salzreduzierten Produkten erhöhen. Ganz sicher haben dabei auch die Diätassistenten mit Ernährungsaufklärung und Diätberatung in Prävention und Therapie des Bluthochdrucks einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung zu leisten. Die Autorin Susanne Koch Dipl. oec. troph. Diätassistentin Hamburg [email protected] D&I · 6/2015 17 Fokus · Risikofaktoren HKE Die fettmodifizierte Ernährung zur Prävention und Therapie bei Fettstoffwechselstörungen Herzgesund und cholesterinbewusst Das richtige Fett ist ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, Empfehlungen für eine gesunde Ernährung auszusprechen. Es gilt: Quantität und Qualität des Fettes müssen stimmen. Sowohl bei der primären als auch bei der sekundären Prävention von Fettstoffwechselstörungen spielen Menge und Auswahl des aufgenommenen Fettes eine wichtige Rolle. Wird zu viel „falsches“ Fett gegessen, hat das einen ungünstigen Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Liegen schon Fettstoffwechselstörungen vor und kommen andere ungünstige Lifestyle-Faktoren wie z. B. Rauchen, Bewegungsmangel oder Übergewicht dazu, potenziert sich das Risiko. F ett ist wichtiger Energielieferant und als Träger fettlöslicher Vitamine und Lieferant von essentiellen Fettsäuren ein unentbehrlicher Bestandteil der Ernährung. Auch als Träger von Aromen und Geschmacksstoffen spielt Fett eine wichtige Rolle. Grundlage für Empfehlungen rund ums Fett sind die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr[1] und die evidenzbasierte Leitlinie Fett[2] der DGE. Wie die Fettaufnahme aussehen sollte, fasst Tabelle 1 zusammen. Ernährungsphysiologische Qualität eines Fettes Die Fettsäurenzusammensetzung eines Nahrungsfettes ist für die ernährungsphysiologische Qualität eines Fettes entscheidend. Die unterschiedlichen Fettsäuren haben unterschiedliche Wirkungen auf den Cholesterinspiegel. Die langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, für die, unabhängig vom Cholesterinspiegel, eigenständige Wirkungen auf die Herzgesundheit diskutiert werden, kommen in größeren Mengen in fettem Seefisch vor. Eine Wirkung auf den Triglyzeridspiegel stellt sich nur bei Mengen ein, die mit einer normalen Ernährung nicht erreicht werden. trans-Fettsäuren: Entstehung und Vorkommen Beim Härtungsprozess von Pflanzenölen wird Wasserstoff an ungesättigte Bindungen der Fettsäuren 18 D&I · 6/2015 angelagert. Als Zwischenprodukt entstehen dabei trans-Fettsäuren. Wird ein Pflanzenöl vollständig (= ganz) gehärtet, werden alle Dop- pelbindungen gesättigt. Im Gegensatz zu teilweise gehärteten Fetten enthalten ganz gehärtete Fette also keine trans-Fettsäuren. Ob die unter- Tabelle 1 DACH-Referenzwerte (DGE) % der Energie entsprechend bei 2000 kcal in Gramm Gesamtfett bis 30 %* 67 SAFA max. 10 % 22 <1% 2,2 7% bei SAFA > 10 % PUFA bis 10 % 16 – 22 PUFA n-6* min 2,5 – 7 %** 5,6 – 16 PUFA n-3* min 0,5 – 3 %** 1,1 – 6,7 Nährstoff TFA PUFA gesamt LC-PUFA (EPA, DHA) Verhältnis (n-6):(n-3) MUFA Vitamin E 250 mg (Primärprävention) 5 zu 1 auch > 10 % auch > 22 0,4 mg TE / g PUFA 6,2 – 8,9 mg Nahrungscholesterin max. 300 mg / d Ballaststoffe > 30 g / d Salz bis 6 g / d Obst+Gemüse 5 Portionen, 3 x Gemüse, 2 x Obst z.B. 375 g plus 250 g * Personen mit erhöhtem Energiebedarf, wie z. B. körperlich schwer arbeitende Menschen, Schwangere, Stillende, Kinder und noch sehr aktive ältere Menschen können bis zu 35 % der Energie in Form von Fett aufnehmen. ** Um einen physiologischen Mangel bei essentiellen Fettsäuren zu vermeiden, gilt als empfohlene Zufuhr 2,5 % der Nahrungsenergie für Omega-6-FS. Der Schätzwert für Omega-3-FS liegt bei 0,5 En %. Um das präventive Potenzial z. B. bzgl. Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu nutzen, werden jedoch die höheren Aufnahmemengen empfohlen. © Wieselpixx – Fotolia.com Fokus · Risikofaktoren HKE schiedliche Herkunft der trans-Fettsäuren eine Rolle für die Wirkungen im Körper spielt, ist nicht eindeutig geklärt. In der Fett-Leitlinie stellt die DGE fest, dass die Evidenz für eine unterschiedliche Wirkung von transFettsäuren aus teilweise gehärteten Pflanzenölen und Wiederkäuerfett (Milch und Fleisch) derzeit unzureichend ist.[2]Mengenmäßig den größten Einfluss auf die Aufnahme von trans-Fettsäuren in Deutschland haben laut einer Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung Butter und tierische Fette, Fleisch und Fleischerzeugnisse, Pizza und frittierte Kartoffelgerichte sowie Milchprodukte. Insgesamt ist die Aufnahme an trans-Fettsäuren in Deutschland jedoch nicht besorgniserregend. Gegenwärtig werden im Durchschnitt etwa 0,66 % der Energie in Form von trans-Fettsäuren aufgenommen. 10 % der Bevölkerung nimmt jedoch zwischen 1 und 2 % der Energie als trans-Fettsäuren auf. [3] Nahrungscholesterin Umgangssprachlich wird bei der fettmodifizierten Ernährung häufig von einer „cholesterinarmen Diät“ gesprochen. Das ist inhaltlich nicht richtig, da das Nahrungscholesterin im Vergleich zur Fettsäurenzusammensetzung in der Bedeutung für den Cholesterinspiegel klar nachgeordnet ist. Beim Nahrungscholesterin wird unterschieden zwischen „Non-Respondern“ und „Respondern“ bzw. zwischen „Low“ und „High Absorbern“ bei denen die Wirkung auf den Cholesterinspiegel unterschiedlich stark ausfällt. Trotzdem sollte auch die CholesterinzuWirkung auf den Cholesterinspiegel Gesättigte FS (Saturated Fatty Acids, SAFA) trans-Fettsäuren (Trans Fatty Acids, TFA) erhöhen die Gesamt- und LDL-Cholesterolkonzentration. Werden SAFA durch mehrfach ungesättigte FS ersetzt, sinkt mit wahrscheinlicher Evidenz das Risiko für koronare Herzkrankheiten. erhöhen Triglyzerid- sowie Gesamtcholesterolund LDL-Cholesterolkonzentration, senken HDL- Cholesterolkonzentration. Einfach ungesättigte FS (Mono Unsaturated Fatty Acids, MUFA) haben positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, wenn SAFA durch MUFA ersetzt werden.* Mehrfach ungesättigte FS (Polyunsaturated Fatty Acids, PUFA) senken die Gesamt- und LDL-Cholesterinkonzentration im Blut. Insbesondere der Austausch von SAFA durch PUFA trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels bei. Omega-6- und Omega-3-FS senken Gesamt- und LDL-Cholesterol. Omega-6-FS senken auch das HDL-Cholesterin. *Dies kommt z. B. in der sog. Mittelmeerkost mit viel Gemüse, Fisch und Olivenöl, aber wenig Fleisch und Milchprodukten zum Tragen. D&I · 6/2015 19 Fokus · Risikofaktoren HKE fuhr in Grenzen gehalten werden, zumal cholesterinreiche tierische Lebensmittel häufig auch reich an gesättigten Fettsäuren sind. Fettqualität eines Lebensmittels Bei der Bewertung von Lebensmitteln, die verpackt angeboten werden, hilft die Deklaration des Gehaltes an Fett, gesättigten Fettsäuren, ggf. einfach ungesättigten Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren nicht deklariert, kann die Angabe der botanischen Herkunft der (ungehärteten!) Fette und Öle im Zutatenverzeichnis dem geübten Auge weiterhelfen. Als Faustregel für den Konsumenten gilt: Je weicher (flüssiger) ein Fett ist, desto mehr Pflanzenöl und damit auch essentielle Fettsäuren sind enthalten. Je fester das Produkt, desto höher ist der An- teil der festen Fettkomponente, die diesen Produkten die streichfähige Konsistenz gibt, jedoch auch den größten Anteil gesättigter Fettsäuren im Produkt stellt. Bei tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst und Milchprodukten gilt: je höher der Fettgehalt, desto weniger günstig, da damit auch die Aufnahme an gesättigten Fettsäuren steigt. Konsumenten sollten darauf achten, Wiederkäuerfett in nicht zu großen Mengen zu verzehren. Verarbeitete Lebensmittel sollten möglichst wenig teilweise gehärtete Fette enthalten. Im Zuge der EU-LebensmittelInformationsverordnung wird im Zutatenverzeichnis bei gehärteten Fetten zwischen „ganz gehärtet“ (nur gesättigte Fettsäuren) und „teilweise gehärtet“ (trans-Fettsäuren möglich) unterschieden. Bei unverpackten Lebensmitteln, z. B. Backwaren, kann der Verbraucher aller- Herzwochen – eine Chance für Diätassistenten Jedes Jahr im November lobt die Deutsche Herzstiftung e. V. die „Herzwochen“ aus. Vier Wochen lang werden Vorträge, Seminare, Telefon- und Online-Aktionen im Rahmen der bundesweiten Aufklärungskampagne angeboten. Die Möglichkeiten, bei diesem Thema als Diätassistent aktiv zu werden, sind hervorragend – denn herzfreundliches Essen und Trinken sind die einfachsten präventiven Maßnahmen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Aber auch bei bereits bestehenden Erkrankungen ist die Ernährung ein Teil der Therapie. Unter dem Motto „Herz in Gefahr“ standen 2015 koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt im Mittelpunkt (www.herzstiftung.de). Vortragsveranstaltungen sind immer eine geeignete Plattform zur Sensibilisierung und um allgemeine Informationen zu vermitteln. Aber etwas „fürs Herz“ fehlt noch. Dafür sorgen interaktive, alltagsbezogene und auf jeden Einzelnen abgestimmte Angebote wie zum Beispiel Kochkurse, Gesundheitstage mit Mitmachaktionen, Kurzberatungen, Telefonaktionen mit Tageszeitungen, Chats und vieles mehr. Diese Aktivitäten können beispielsweise in Unternehmen, in Kliniken, in und mit Krankenkassen, Volkshochhochschulen, Sportvereinen und anderen Institutionen stattfinden. Die Herzwochen bieten für uns als Diätassistenten ein breites Aktionsfeld. Mit den verschiedensten Möglichkeiten können wir unser Know-how präsentieren und als kompetente Partner für Ernährung und Diätetik auftreten. Das Thema „Herz“ erfreut sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung, deshalb ist die Beteiligung an Angeboten garantiert hoch. Birgit Leuchtmann-Wagner, Fachgruppensprecherin Marketing 20 D&I · 6/2015 dings nicht feststellen, ob teilweise gehärtete Fette enthalten sind. Was heißt dies für die Praxis? Bei der Auswahl an Fetten ist darauf zu achten, nicht zu viel tierisches Fett über Fleisch, Wurst, Käse, Butter und andere Milchprodukte aufzunehmen. Hier sollten Produkte mit geringerem Fettgehalt bevorzugt werden. Eine Ausnahme wird wegen des Gehaltes an Omega3-Fettsäuren beim Fisch gemacht. Hering, Makrele und Lachs als Kaltwasserfische sind gute Quellen für langkettige Omega-3-Fettsäuren. Nüsse und Saaten sowie daraus hergestellte Pflanzenöle, allen voran Rapsöl, Walnussöl und Sojaöl, für die kalte Küche auch Leinöl, sollten bevorzugt werden. Sie können einen entscheidenden Beitrag zur ausgewogenen Fettzusammensetzung zu Gunsten von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren leisten. Fürs Brot sollten Streichfette, die einen möglichst hohen Anteil an Omega-3 und -6-Fettsäuren aufweisen, verwendet werden. Gerade wenn Wurst oder Käse als Belag gewählt wird, kann ein pflanzliches Streichfett die Fettsäurenzusammensetzung der gesamten Mahlzeit verbessern. Fürs Streichen eignen sich auch Produkte mit weniger Fett (Halbfettprodukte), die helfen, Kalorien zu sparen. Lebensmittel mit teilweise gehärteten Fetten (erkennbar im Zutatenverzeichnis) sollten gemieden werden. Fettreiche Backwaren (z. B. Blätterteig- und Plundergebäck) sollten bewusst und in Maßen verzehrt werden. Reines Kokosfett und Palmöl, die es zunehmend z. B. im Angebot veganer und Biomärkte gibt, können in einer fettmodifizierten Ernährung wegen des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren als Zubereitungsfette nicht empfohlen werden. Auch andere Nahrungsbestandteile haben einen günstigen Einfluss auf den Cholesterinspiegel und damit eine Bedeutung in der fettmodifizierten Ernährung: Fokus · Risikofaktoren HKE Empfehlungen kurzgefasst π trans-Fettsäuren meiden – auf teilweise ge- π π π π © Printemps – Fotolia.com π π π härtete Fette im Zutatenverzeichnis achten und weniger fettes Fleisch, Wurst und Milchprodukte verzehren Gesättigte Fettsäuren reduzieren – weniger fettreiche tierische Lebensmittel sowie Kokos- und Palmfett verzehren Omega-3-Fettsäuren erhöhen – Rapsöl, Sojaöl, Leinöl, Walnussöl und daraus hergestellte Produkte bevorzugen Omega-6-Fetsäuren in ausreichender Menge – Pflanzenöle und daraus hergestellte Produkte bevorzugen Langkettige Omega-3-Fettsäuren aus Fisch regelmäßig verzehren Ausreichend Ballaststoffe, insbesondere lösliche, verzehren Empfehlung von Pflanzensterinen (nur bei erhöhtem Cholesterinspiegel) erwägen Allenfalls mäßiger Alkoholkonsum, bei erhöhten Triglyzeriden Verzicht Rapsöl gehört zu den wertvollen Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren. Lösliche Ballaststoffe Lösliche und gelbildende Ballaststoffe wie Pektine (z. B. aus Äpfeln) und Beta-Glukane (z. B. aus Hafer und Gerste) senken ebenfalls in einem gewissen Umfang den Cholesterinspiegel. Die cholesterinsenkende Wirkung beruht vermutlich darauf, dass sie Gallensäuren im Darm binden können. Damit werden diese dem entero-hepatischen Kreislauf entzogen und die intestinale Cholesterinresorption gesenkt. Pflanzensterine Die cholesterinsenkende Wirkung von Pflanzensterinen ist bereits seit den 1950er Jahren bekannt. Mit ei- ner Tagesmenge von ca. 2 g Pflanzensterinen kann das LDL-Cholesterin innerhalb von 2 bis 3 Wochen um 7 bis 10 % gesenkt werden. Die Pflanzensterine wirken nach dem Prinzip der Cholesterinresorptionshemmung, wobei die Resorption sowohl des endogenen wie auch des exogenen Cholesterins reduziert wird. Die Wirkung der Pflanzensterine ist additiv zu einer Ernährungsumstellung auf fettmodifizierte Ernährung und zu lipidsenkenden Medikamenten wie Statinen und Fibraten. Laut internationaler Empfehlungen (z. B. von EAS/ESC und IAS) kann der Einsatz bei mäßig erhöhtem Cholesterinspiegel erwogen werden. Literatur [1] DGE (Hrsg.), Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 1. Ausgabe 2015 [2] DGE (Hrsg.), Leitlinie Fett kompakt, 3. Auflage 2015 [3] http://www.bfr.bund.de/cm/343/hoehe-der-derzeitigen-trans-fett saeureaufnahme-in-deutschland-ist-gesundheitlich-unbedenklich.pdf Alkohol Alkohol kann das HDL-Cholesterin erhöhen. Hieraus kann aber keine allgemeingültige Empfehlung für einen regelmäßigen Konsum abgeleitet werden, da ggf. mit anderen negativen Folgen für die Gesundheit zu rechnen ist. Beim Vorliegen einer Hypertriglyzeridämie muss Alkohol strikt gemieden werden, weil er die Triglyzeride durch eine gesteigerte Synthese und Sekretion der VLDL erhöht und in höheren Konzentrationen deren Abbau hemmt. Die Autorin Doris Rüsch Dipl. oec. troph. Hamburg [email protected] Weitere Literatur beim Verfasser D&I · 6/2015 21