Mechanik Schwingungen Variables-g-Pendel MESSUNG DER SCHWINGUNGSDAUER EINES PENDELS IN ABHÄNGIGKEIT VON DER WIRKSAMEN KOMPONENTE DER FALLBESCHLEUNIGUNG • Messung der Schwingungsdauer T in Abhängigkeit von der wirksamen Komponente geff der Fallbeschleunigung. • Messung der Schwingungsdauer T für verschiedene Pendellängen L UE105020 06/06 JS ALLGEMEINE GRUNDLAGEN Die Schwingungsdauer eines mathematischen Pendels ist bestimmt durch die Pendellänge L und die Fallbeschleunigung g. Der Einfluss der Fallbeschleunigung kann demonstriert werden, wenn die Drehachse, um die das Pendel schwingt, aus der Waagerechten geneigt ist. Nach Auslenkung des Pendels um einen Winkel ϕ aus der Ruhelage wirkt auf die angehängte Masse m eine rücktreibende Kraft mit dem Betrag Bei geneigter Drehachse wird die parallel zur Drehachse verlaufende Komponente gpar der Fallbeschleunigung g durch die Halterung der Drehachse kompensiert (siehe Fig. 1). Die verbleibende wirksame Komponente geff hat den Betrag: Für kleine Auslenkungen lautet daher die Bewegungsgleichung des Pendels: g eff = g ⋅ cosα Das Pendel schwingt somit mit der Kreisfrequenz: α: Neigungswinkel der Drehachse gegen die Horizontale (1) F = −m ⋅ geff ⋅ sinϕ && + m ⋅ geff ⋅ sinϕ = 0 m⋅L⋅ϕ ω= Fig. 1: Variables-g-Pendel (Photo und schematische Darstellung) 1/2 geff L (2) (3) (4) UE105020 3B SCIENTIFIC® PHYSICS EXPERIMENT GERÄTELISTE AUSWERTUNG 1 Variables-g-Pendel U11984 1 Mechanische Stoppuhr (30 Sekunden) U40801 1 1 Stativfuß, 150 mm Stativstange, 470 mm U13270 U15002 Aus (4) folgt für die Schwingungsdauer des Pendels T = 2π L geff Für den Wert L = 30 cm ergibt sich die durchgezogene Kurve der Fig. 2. Die in Fig. 2 ebenfalls eingezeichneten Messpunkte sind Tab. 1 entnommen und stimmen im Rahmen der Messgenauigkeit mit der Kurve überein. AUFBAU • Variables-g-Pendel in Stativ montieren. • Masse am unteren Ende der Pendelstange festklemmen. DURCHFÜHRUNG • Bei maximaler Pendellänge L verschiedene Neigungswinkel α einstellen und jeweils die Zeit für 10 Schwingungen messen. • Beim Neigungswinkel α = 70° durch Verschieben der Masse verschiedene Pendellängen einstellen und jeweils die Zeit für 10 Schwingungen messen. MESSBEISPIEL a) Variation des Neigungswinkels: Tab. 1: Schwingungsdauer des Pendels in Abhängigkeit vom Neigungswinkel α der Drehachse bzw. von der gemäß (1) berechneten wirksamen Komponente der Fallbeschleunigung g cos α (L = 30 cm) α g cos α (m s-2) 10T (s) T (s) 0° 9,81 11,0 1,10 10° 9,66 11,1 1,11 20° 9,22 11,4 1,14 30° 8,50 11,8 1,18 40° 7,51 12,6 1,26 50° 6,31 13,9 1,39 60° 4,91 15,9 1,59 70° 3,36 19,5 1,95 80° 1,70 27,2 2,72 85° 0,85 36,8 3,68 b) Variation der Pendellänge bei α = 70° Tab. 2: Schwingungsdauer des Pendels in Abhängigkeit von der Pendellänge L (g cos α = 3,36 m s-2) L (cm) 10T (s) T (s) 30 19,5 1,95 20 16,2 1,62 10 12,8 1,20 Fig. 2: Schwingungsdauer des Pendels in Abhängigkeit von der effektiven Komponente der Fallbeschleunigung Fig. 3: Schwingungsdauer des Pendels in Abhängigkeit von der Pendellänge L Die durchgezogene Kurve der Fig. 3 wurde mit dem Wert geff = 3,36 m s -2 berechnet. Die Messpunkte sind der Tab. 3 entnommen. Sie weichen von der eingezeichneten Kurve ab, da das Pendel für kleine Längen L deutlich von einem mathematischen Pendel abweicht. ERGEBNIS Die Schwingungsdauer des Pendels wird bei Verkürzung des Pendels kleiner und bei Verkleinerung der wirksamen Komponente der Fallbeschleunigung größer. 3B Scientific GmbH, Rudorffweg 8, 21031 Hamburg, Deutschland, www.3bscientific.com