Patienten_Ratgeber 013448-04

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Liebe Patientin, lieber Patient,
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin hat bei Ihnen Herzrhythmusstörungen festgestellt. Sie fühlen vielleicht manchmal, wie Ihr Herz unregelmäßig schlägt, oder Sie merken, dass Ihr Herzschlag „stolpert” und
der ein oder andere Herzschlag besonders kräftig ist. Auch kann
es vorkommen, dass Sie unter Schwindel- und Schwächegefühl
leiden.
Für Sie ist es jetzt wichtig, die verordneten Medikamente genau
nach den Vorschriften Ihres Arztes einzunehmen. In diesen
Patientenratgeber kann Ihr Arzt alle wichtigen Informationen zu
Ihrer Behandlung eintragen. Bitte bringen Sie das Büchlein bei
jedem Arztbesuch mit.
Der Ratgeber soll außerdem dazu dienen, Ihnen zu erklären,
welche Ursachen Ihre Krankheit hat und was man dagegen tun
kann. Lesen Sie ihn aufmerksam durch. Sie finden hier ausführliche Erklärungen, wichtige Informationen und viele gute
Ratschläge, wie Sie selbst zu Ihrer Gesundheit beitragen können.
Wenn Sie Fragen zu Ihrer Behandlung haben, können Sie sich an
Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt oder auch gerne an uns wenden.
Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift oder Ihren Anruf!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre HEXAL AG
3
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................................................................................................... 3
Patientendaten .............................................................................................................................................. 6
Wie ist das Herz-Kreislauf-System aufgebaut? ............................................. 12
Wie funktioniert das Herz? ...........................................................................................................13
Was sind Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)? .................................15
Was ist ein EKG? ...........................................................................................................................................16
Wie kommt es zu Herzrhythmusstörungen? ..................................................... 17
Welche Folgen können
Herzrhythmusstörungen haben? ....................................................................................... 18
Wie werden Herzrhythmusstörungen behandelt? ............................... 20
Was sollten Sie bei der Behandlung
mit Antiarrhythmika beachten? ......................................................................................... 23
Was können Sie sonst noch für Ihr Herz tun? ............................................... 25
Herzrhythmusstörungen und Sport? ........................................................................... 27
5
Patient
Name:
Vorname:
Geburtsdatum:
Anschrift:
Tel.-Nr.:
Allergien, Medikamentenunverträglichkeiten:
Im Notfall zu benachrichtigen:
Name:
Anschrift:
Tel.-Nr.:
6
Behandelnder Hausarzt
Arztstempel:
Behandelnder Kardiologe
Arztstempel:
7
ICD
Schrittmacher
8
ab
en
ds
Medikament
mo
rge
ns
mi
tta
gs
Therapie der Herzrhythmusstörungen
Einnahmeempfehlungen
(z. B. nüchtern,
vor, zu, nach der
Mahlzeit etc.)
9
ab
en
ds
Medikament
mo
rge
ns
mi
tta
gs
Weitere Arzneimittel
Einnahmeempfehlungen
(z. B. nüchtern,
vor, zu, nach der
Mahlzeit etc.)
Herzrhythmusstörungen
Bemerkungen
Supraventrikuläre Tachykardie
Ventrikuläre Tachykardie
Bradykardie
Weitere
Weitere Herz-KreislaufErkrankungen
Bemerkungen
Bluthochdruck (Hypertonie)
Koronare Herzkrankheit
Angina-pectoris-Symptomatik
Herzinfarkt(e)
Herzklappenfehler
Herzmuskelerkrankung
(Kardiomyopathie)
Herzinsuffizienz (NYHA I, II, III, IV)
Sonstige
10
Bemerkungen
Bypass-Operation
Ballondilatation (PTCA)
Begleiterkrankungen
Bemerkungen
Schilddrüsenerkrankungen
Lungenerkrankungen
Lebererkrankungen
Veränderungen an d. Augen
erhöhte Blutfettwerte
(Hyperlipidämie)
Durchblutungsstörung der
Hirngefäße (Zerebralsklerose)
Diabetes mellitus
erhöhter Harnsäurespiegel
(Hyperurikämie)/Gicht
eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz)
Sonstige
11
Wie ist das Herz-Kreislauf-System aufgebaut?
Um Herzrhythmusstörungen zu verstehen, ist es wichtig, den
Aufbau des Herzens in seinen Grundzügen zu kennen.
Das Herz ist bei Erwachsenen etwa faustgroß. Es handelt sich
um ein muskuläres Hohlorgan, das durch eine Scheidewand
in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt wird. Das Herz
besteht aus einem rechten und linken Vorhof sowie einer
rechten und linken Kammer:
Blutfluss zum Körper
Blutfluss zur Lunge
Blutfluss zur Lunge
Blutfluss von der Lunge
Bluttf
vom Körper
linker Vorhof
Herzklappen
a
rechter
Vorhof
Herzklappen
a
linke
Kammer
rechte
t
Kammer
12
Das sauerstoffarme Blut fließt von den Venen zum rechten
Vorhof und weiter in die rechte Kammer. Aus dieser wird es in
den Lungenkreislauf gepumpt, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Das sauerstoffreiche Blut gelangt über den linken
Vorhof in die linke Kammer. Von dort aus wird das Blut über
die Arterien durch den gesamten Körper gepumpt und versorgt so innere Organe, Muskulatur und Gehirn ausreichend
mit Sauerstoff und anderen lebenswichtigen Substanzen.
Anschließend strömt das Blut wieder zum Herzen zurück, und
der Kreislauf beginnt von neuem. Die gesamte Blutmenge
von durchschnittlich 5 bis 6 Litern wird in ca. einer Minute einmal durch die Arterien und Venen des Blutkreislaufes
gepumpt.
Wie funktioniert das Herz?
Der Herzmuskel ist in der Lage, sich zusammenzuziehen. Man
unterscheidet zwischen einer Anspannungsphase (Systole)
und einer Erschlaffungsphase (Diastole). In der Systole zieht
sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut in
den Lungenkreislauf und den Körper. Anschließend, in der
Diastole, erschlafft der Muskel und die Herzkammern füllen
sich wieder mit Blut.
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Die Anspannung des Herzmuskels erfolgt durch elektrische
Erregung. Der Reiz, der zur elektrischen Erregung führt, wird im
Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher des Herzens,
gebildet.
Der AV-Knoten greift die Erregung aus den Vorhöfen auf und
leitet diese über bestimmte Leitungsbahnen (His-Bündel,
Tawara-Schenkel, Purkinje-Fasern) an die Herzkammern
weiter. Alle diese Vorgänge sind genau aufeinander abgestimmt und führen zu einer geordneten, rhythmischen Pumpaktion des Herzens.
rechter und
linker Vorhof
Sinusknoten
His-Bündel
AV-Knoten
TawaraSchenkel
rechte Kammer
Purkinje-Fasern
linke Kammer
14
Was sind Herzrhythmusstörungen
(Arrhythmien)?
Ein gesundes Herz schlägt etwa 60 bis 100mal in der Minute.
Wenn die Herzschläge unregelmäßig bzw. stark beschleunigt
oder verlangsamt sind, spricht man von Herzrhythmusstörungen.
Es können auch Unregelmäßigkeiten des Herzschlages auftreten, die nicht krankhaft sind. Dies sind meist kleinere und
nur kurzzeitig auftretende Störungen. Das Herz kehrt dann
rasch wieder in seinen geordneten Rhythmus (Sinusrhythmus)
zurück.
Von krankhaften Herzrhythmusstörungen spricht man erst,
wenn sie häufiger wiederkehren, länger anhalten oder
besonders stark ausgeprägt sind. Denn dadurch können sie
Störungen im Blutkreislauf auslösen und die Blutversorgung
des Körpers gefährden.
Es gibt viele verschiedene Formen von Herzrhythmusstörungen. Man unterscheidet grundsätzlich Arrhythmien mit
zu langsamer Herzschlagfolge (bradykarde Herzrhythmusstörungen: weniger als 60 Schläge in der Minute) und solche
mit zu schneller Herzschlagfolge (tachykarde Herzrhythmusstörungen: mehr als 100 Schläge in der Minute).
15
Bei extrem schnellem Herzschlag (150 bis 250 Schläge in der
Minute) spricht man von Herzjagen. Dabei merken Sie vielleicht, dass Ihr Herz urplötzlich „losrast“.
Besonders häufig treten sogenannte Extrasystolen auf.
Hierbei handelt es sich um zusätzliche Herzschläge, wodurch
bis zum nächsten regulären Schlag kleinere Pausen eintreten
können. Diese bewirken oft den Eindruck eines „Herzstolperns“ oder eines kurzen „Aussetzers“.
Bei der absoluten Arrhythmie kann es zu einem völlig unregelmäßigen Herzschlag kommen, bei dem das Herz ohne
erkennbaren Takt arbeitet.
Weitere Beispiele sind schließlich der Herzblock, der durch
eine Unterbrechung der Reizleitung gekennzeichnet ist, und
das bedrohliche Herzkammerflimmern, welches unbehandelt zum Herzstillstand führen kann.
Was ist ein EKG?
Das Elektrokardiogramm (EKG) stellt die Erregungsabläufe im
Herzen bildlich dar. Das EKG besteht aus einer Reihe aufeinanderfolgender typischer Wellenformen, deren Abfolge
sich mit jeder neuen Pumpaktion des Herzens wiederholt.
Damit lässt sich gewissermaßen die Arbeit, die das Herz
leistet, von außen beobachten. Ihr Arzt kann mit dem EKG
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beurteilen, ob Ihr Herz regelmäßig schlägt oder ob eine
Störung vorliegt.
Während das Ruhe-EKG eine „Momentaufnahme“ von einigen Sekunden darstellt, zeichnet das Langzeit-EKG die
Erregungsabläufe über 24 Stunden auf. Beim Belastungs-EKG
fährt der Patient während der EKG-Aufzeichnung z. B. auf
einem Standfahrrad. Es lässt Störungen erkennen, die nur bei
Anstrengung auftreten.
Wie kommt es zu Herzrhythmusstörungen?
Es gibt viele verschiedene Ursachen für Herzrhythmusstörungen. Unterschiedliche Herzerkrankungen wie ein angeborener Herzfehler, Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzklappenfehler oder Durchblutungsstörungen
des Herzens infolge verengter Herzkranzgefäße können
Herzrhythmusstörungen verursachen. Auch nach einem
Herzinfarkt treten häufig Rhythmusstörungen auf.
Aber auch andere Erkrankungen außerhalb des
Herzbereichs können den regelmäßigen Herzschlag durcheinanderbringen. Hierzu gehören vor allem eine Überfunktion der Schilddrüse, verschiedene fieberhafte Erkrankungen,
versteckte Infektionsherde, Hormonstörungen oder Störungen
im Mineralstoffhaushalt (z. B. Kalium- und Magnesiummangel).
Auch einige Medikamente, Alkohol oder starke seelische
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Belastungen können zu Unregelmäßigkeiten der Herzschlagfolge führen. Oft lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache
für die Herzrhythmusstörungen erkennen. Ein besonderes Risiko liegt in den Lebensbedingungen der modernen Industriegesellschaft: Übergewicht, falsche Ernährung, Rauchen,
Alkohol, übermäßiger Kaffeegenuss, Stress und Bewegungsmangel können am Entstehen von Herzrhythmusstörungen
beteiligt sein.
Welche Folgen können
Herzrhythmusstörungen haben?
Manche Patienten haben keine oder nur sehr geringe
Beschwerden, bei anderen rufen die Herzrhythmusstörungen
nur leichtere, vorübergehende Beeinträchtigungen hervor. Es
gibt aber auch Rhythmusstörungen, die sehr unangenehm
bzw. gefährlich werden können und deshalb umgehend ärztliche Hilfe erfordern.
Erste Anzeichen können Müdigkeit oder Mattigkeit bei der
Ausübung ganz normaler, gewohnter Tätigkeiten sein.
Manchmal werden auch Herzstiche verspürt oder die
Rhythmusstörungen sind mit Schwindel, Unwohlsein,
Schwächeanfällen, kurzer Bewusstlosigkeit, unbestimmten
Angstgefühlen, Schweißausbrüchen oder Luftnot verbunden.
Häufig werden von Betroffenen Gefühle des „Herzrasens“
oder „Herzstolperns“ sowie beängstigendes „Herzklopfen“
genannt.
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Es können auch krampfartige Schmerzen in der linken Seite
des Brustkorbs auftreten, überwiegend mit Ausstrahlung in
die linke Schulter und den linken Arm (sogenannte pektanginöse Beschwerden). Besonders schwere Herzrhythmusstörungen können im Extremfall sogar lebensbedrohliche
Auswirkungen haben. Glücklicherweise kommen solche Fälle
aber nur selten vor.
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Wie werden Herzrhythmusstörungen
behandelt?
Nicht alle Herzrhythmusstörungen müssen mit Medikamenten
behandelt werden. Verursachen die Rhythmusstörungen
aber quälende Beschwerden oder beeinträchtigen gar die
lebenswichtige Blutversorgung des Körpers, ist eine Behandlung unumgänglich. Wichtigste Behandlungsziele sind die
Verhütung lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen und die
Steigerung der Lebensqualität.
Medikamentöse Behandlung:
Zur medikamentösen Behandlung verwendet man sog.
Antiarrhythmika. Diese beeinflussen in unterschiedlicher
Weise die Bildung und Weiterleitung der elektrischen
Erregungen im Herzen.
Ihr Arzt hat Ihnen das Arzneimittel verschrieben, welches für
Sie am besten geeignet ist.
Die Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
kann man in folgende Gruppen einteilen:
Klasse-I-Antiarrhythmika (z. B. Propafenon)
Diese Medikamente hemmen den Einstrom von Natrium in
die Herzmuskelzellen. Sie verhindern dadurch, dass die
Erregungsleitung zu schnell abläuft. Die Herzarbeit wird
verringert, und der Herzschlag normalisiert sich.
20
Klasse-II-Antiarrhythmika (z. B. Atenolol, Metoprolol)
Diese auch als „Betablocker“ bekannten Arzneimittel hemmen übermäßige Nervenimpulse auf das Herz und normalisieren auf diese Weise den Herzschlag.
Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Sotalol)
Antiarrhythmika der Klasse III verhindern das Ausströmen von
Kalium aus den Herzmuskelzellen und verlangsamen so die
Erregungsleitung im Herzen. Vor allem ausgeprägte
Störungen mit schnellem Herzschlag und häufig auftretenden, gefährlichen Extraschlägen können mit solchen
Substanzen wirksam behandelt werden.
Klasse-IV-Antiarrhyrhmika (z. B. Verapamil)
Arzneimittel dieser Gruppe werden Calciumantagonisten
genannt. Sie verzögern die Weiterleitung der elektrischen
Erregungen im Herzen, indem sie den Einstrom von Calcium
in die Herzmuskelzellen vermindern.
Die Herzschlagunregelmäßigkeiten können auch auf einer
mangelhaften Mineralstoffversorgung beruhen. In diesem
Fall wird Ihnen Ihr Arzt evtl. ein Medikament verordnen, das
sowohl Kalium als auch Magnesium enthält.
Die medikamentöse Behandlung ist leider nicht bei allen
Formen von Herzrhythmusstörungen ausreichend wirksam.
Daher wird Ihr Arzt Ihnen vielleicht einen Herzschrittmacher
oder einen sog. implantierbaren Kardioverter-Defibrillator
21
(ICD) empfehlen. Ein Herzschrittmacher sendet regelmäßig
elektrische Impulse aus und gibt dadurch dem Herz den
Rhythmus vor. Er wird eingesetzt, wenn das Herz nicht schnell
genug schlägt, um die Körperorgane ausreichend mit Blut zu
versorgen. Der ICD lässt sich im Aussehen mit einem
Herzschrittmacher vergleichen. Er kann bedrohliche Rhythmusstörungen erkennen und diese durch elektrische Impulse
beenden.
Trotz des Herzschrittmachers oder des ICD müssen Sie häufig
auch weiterhin Medikamente einnehmen, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.
Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern)
besteht ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnselbildung im
Herzen. Um diesem vorzubeugen, werden häufig gerinnungshemmende Arzneimittel, wie z. B. Phenprocoumon, verordnet. Wichtige Informationen zur Behandlung mit diesen
Arzneimitteln können Sie unserem Patientenratgeber
Gerinnungshemmer entnehmen.
22
Was sollten Sie bei der Behandlung mit
Antiarrhythmika beachten?
Es ist wichtig, dass Sie die von Ihrem Arzt verschriebenen
Medikamente regelmäßig einnehmen. Nur dann können
diese richtig wirken. Unterstützen Sie Ihren Arzt bei Ihrer
Behandlung und gehen Sie regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen.
Wenn Sie ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Amiodaron einnehmen, sollten Sie direkte Sonnenbestrahlung vermeiden,
das gleiche gilt auch für UV-Lichtanwendung und Solarien.
Wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie die unbedeckten
Hautpartien, besonders das Gesicht, durch eine Sonnen23
creme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen. Auch nach
Absetzen des Arzneimittels ist noch für einige Zeit Lichtschutz
erforderlich .
Bei der Einnahme eines Sotalol-haltigen Arzneimittels sollten
Sie beachten, dass die Aufnahme von Sotalol in den
Blutkreislauf durch Nahrung (insbesondere Milchprodukte)
und durch magensäurebindende Arzneimittel (Antacida,
z. B. Aluminiumoxid, Hydrotalcit, Magaldrat, Magnesiumhydroxid) vermindert wird. Nehmen Sie daher die Tabletten
ca. 1/2 -1 Stunde vor oder ca. 2 Stunden nach den Mahlzeiten
mit ausreichend Flüssigkeit ein. Zwischen der Einnahme von
Sotalol und oben genannten Antacida sollten Sie ca.
2 Stunden verstreichen lassen.
Bei Einnahme von Sotalol kann es zu vermindertem
Tränenfluss kommen. Dies kann unter Umständen beim
Tragen von Kontaktlinsen als störend empfunden werden.
Nehmen Sie Verapamil-haltige Arzneimittel nicht mit
Grapefruitsaft ein, denn dadurch können verstärkt Nebenwirkungen auftreten. Sie sollten die Tabletten besser mit
anderen Fruchtsäften oder Wasser einnehmen.
Wenn sich Ihre Beschwerden bessern, sollten Sie die
Arzneimittel nicht absetzen, sondern die Behandlung so fortsetzen, wie es Ihnen Ihr Arzt verordnet hat. Nehmen Sie auch
keine Dosisänderung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt vor!
24
Was können Sie sonst noch für Ihr Herz tun?
Sie können auch selbst dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen vorzubeugen, indem Sie bestimmten Auslösefaktoren aus dem Weg gehen.
Vermeiden Sie beispielsweise körperliche Überanstrengungen, übermäßigen Ärger und Stress sowie Rauchen. Alkohol,
insbesondere in größeren Mengen und in konzentrierter Form,
ist schädlich für Ihr Herz. Beschränken Sie deshalb Ihren
Alkoholkonsum auf ein Minimum.
25
Wenn Sie deutlich übergewichtig sind, dann sollten Sie Ihr
Gewicht reduzieren. Am besten geeignet ist hierzu eine ausgewogene, kalorienarme Diät. Wenn Sie eine Diät beginnen
wollen, sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt darüber sprechen.
Wenn Sie bei Kaffeegenuss feststellen, dass Ihr Herz aus
dem Takt gerät, sollten Sie sich auf wenige Tassen täglich
beschränken und ggf. auf koffeinfreien Kaffee oder andere
Getränke ausweichen.
Da Mineralstoffe Einfluss auf den Herzrhythmus haben, sollten Sie darauf achten,
dass Ihr Körper ausgewogen mit
Mineralstoffen – vor allem mit Kalium und
Magnesium – versorgt wird. Sollte bei Ihnen ein Mangel an
diesen Mineralstoffen vorliegen, wird empfohlen, vermehrt
kalium- und magnesiumreiche Speisen und Getränke zu sich
zu nehmen. Hierzu zählen beispielsweise Bananen und
andere Obstsorten, Walnüsse, Gemüse (z. B. Linsen, Spinat,
Fenchel), Vollkornprodukte und Fruchtsäfte.
Unkontrollierter Gebrauch von Abführmitteln oder längeres
Schwitzen sowie wiederholtes Erbrechen oder anhaltende
Durchfälle können zu übermäßigem Kalium- und Magnesiumverlust führen. Wenden Sie sich in diesem Fall umgehend an
Ihren Arzt.
26
Herzrhythmusstörungen und Sport?
Sport in geeigneter Form verbessert die Leistungsfähigkeit
Ihres Herzens. Der Herzschlag wird dadurch ruhiger, und das
Risiko unregelmäßiger Herzschläge wird vermindert.
Bevor Sie allerdings Ihr persönliches Fitnessprogramm aufnehmen, sollten Sie Ihren Arzt fragen, welche Form des
Trainings für Sie in Frage kommt.
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Geeignet sind im Allgemeinen alle Ausdauersportarten wie
Wandern, Laufen, Radfahren und eventuell auch
Schwimmen. Bei harmlosen und leichteren Herzrhythmusstörungen können Sie durchaus auch Tennis und Golf spielen,
Skifahren oder Skilanglaufen, vor allem im Sinne von
Skiwandern.
Dagegen sollten Sie Sportarten meiden, die zu gefährlichen
Situationen führen können, wie z. B. Klettern, Tauchen oder
Fliegen. Falls Sie unter ernsthafteren Herzrhythmusstörungen
leiden, oder die Herzrhythmusstörungen Ausdruck einer
schweren Herzkrankheit sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt
darüber sprechen, welche Form des Trainings für Sie geeignet ist. Vielleicht ist es hier günstig, in einer überwachten
Herzsportgruppe unter ärztlicher Aufsicht Sport zu treiben.
28
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Für eigene Notizen
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Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
Apotheken –/Arztstempel
HEXAL AG · Industriestraße 25 · 83607 Holzkirchen
Telefon 0 80 24/908-16 32 · Telefax 08 00/4 39 25 05
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