Hannover, den 21. Oktober 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 1. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 28./29. Oktober 2002 vor den Stundenübungen Mit (*) oder Knacki gekennzeichnete Aufgaben sind Zusatzaufgaben, die Extrapunkte ergeben. Aufgabe 1 (5 Punkte) Man zeige: Für jedes a ∈ R mit a 6= 0 gilt: (−a)−1 = −a−1 . Aufgabe 2 (5 und 10 Punkte) √ a) Man zeige, dass 7 nicht rational ist. √ √ √ b) Sei Q( 7) := {a + b 7 : a, b ∈ Q }. Man zeige, dass Q( 7) mit den in R definierten Verknüpfungen +“ und ·“ ein Körper ist. ” ” Aufgabe 3 (je 5 Punkte) a) Man zeige: Für alle x ∈ R, x > 0, gilt: x+ b) Man zeige: Für alle x, y ∈ R, 0 < x < y, gilt: 1 ≥ 2. x ( y − x )2 < y 2 − x2 . Für welche x, y ∈ R gilt hier das Gleichheitszeichen? Aufgabe 4 (5 Punkte) (*) Sei F2 der in der Vorlesung definierte Körper mit genau zwei Elementen. Man zeige, dass F2 kein geordneter Körper sein kann. Tutorenprogramm: 1. Man zeige: Für alle a, b, c, d ∈ R, c, d 6= 0, gilt: ad + bc a b + = . c d cd x2 + y 2. Man bestimme alle (x, y) ∈ R mit < 1. x − y2 2 http://www-ifm.math.uni-hannover.de/˜koeditz/Analysis1/Ana1 02.htm Hannover, den 28. Oktober 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 2. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 4./5. November 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 5 (10 Punkte) |x| |y| |x + y| ≤ + . 1 + |x + y| 1 + |x| 1 + |y| y < 1+y für −1 < x < y. Man zeige : Für alle x, y ∈ R gilt : Hinweis: Man zeige zunächst x 1+x Aufgabe 6 (je 5 Punkte) Man zeige : Für alle n ∈ N, n ≥ 1, gilt: n X n(n + 1)(2n + 1) a) k 2 = 12 + 22 + · · · + n2 = . 6 k=1 b) n X 3 3 3 3 2 k = 1 + 2 + · · · + n = (1 + · · · + n) = k=1 !2 k . k=1 Aufgabe 7 (2 und 8 Punkte) Man zeige: Für alle n ∈ N>0 gilt: n X n a) = 2n und k k=0 n X n b) k = n 2n−1 und k n X n = 0. k k=0 n X 1 (−1)k n = . k+1 k n+1 k=0 Aufgabe 8 n X (je 5 Punkte) (−1)k k=0 Knacki a) Es seien x1 , x2 , · · · , xn positive reelle Zahlen mit n Y xk := x1 · x2 · · · xn = 1. Man zeige: k=1 n X xk ≥ n . k=1 b) Es seien y1 , y2 , · · · , yn beliebige positive reelle Zahlen. Man beweise die Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel (AGM-Ungleichung): √ n y 1 · · · yn ≤ y1 + · · · + yn . n Tutorenprogramm: 1. Gegeben seien a, b ∈ R mit a < b. Man bestimme alle x ∈ R mit |x − a| + |x − b| = b − a . 2. Seien x, y ∈ R gegeben. Man beweise die arithmetische Summenformel: an := n X k=0 (x + ky) = n+1 (2x + ny) 2 für alle (n ∈ N) . Hannover, den 4. November 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 3. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 11./12. November 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 9 (7 Punkte) Man zeige: Zu je zwei Zahlen x, y ∈ R mit x < y gibt es eine rationale Zahl ξ und eine irrationale Zahl η mit x < ξ < y und x < η < y. Aufgabe 10 (5 und 8 Punkte) a) Seien m, n ∈ N mit 0 < m ≤ n. Man zeige: n X k=m 1 1 1 = − . k(k + 1) m n+1 b) Man bestimme - falls vorhanden - max, min, inf und sup der Menge ( n ) X 1 M := : n, m ∈ N, 0 < m ≤ n . k(k + 1) k=m Aufgabe 11 (10 Punkte) √ x+y Sei M := : x, y ≥ 1 ⊂ R. Man bestimme - falls vorhanden - max M, min M, inf M und xy sup M . Aufgabe 12 (10 Punkte) Knacki Es seien a, b ∈ R mit 0 < a < b gegeben. Zwei Funktionen f, g : N → R seien gegeben durch: f (0) := a, g(0) := b und f (n + 1) := 2 f (n)g(n) 1 , g(n + 1) := (f (n) + g(n)) für n ∈ N . f (n) + g(n) 2 Man zeige, dass die Menge A := {f (n) : n√∈ N} nach oben, die Menge B := {g(n) : n ∈ N} nach unten beschränkt ist und sup A = inf B = ab gilt. Hinweis: Man beachte die Ungleichungen zwischen dem harmonischen, dem geometrischen und dem √ a+b ab 2 arithmetischen Mittel (Gruppenübungen): 1 + = 2 ≤ ab ≤ , (a, b > 0). 1 a+b 2 a b Tutorenprogramm: |1 − xy| Sei M := : x, y ∈ R , x = 6 y . (1 + x2 )(1 + y 2 ) a) Man zeige, dass sup M = 1 gilt und M kein Maximum besitzt. b) Man zeige, dass inf M = min M = 0 gilt. Hannover, den 11. November 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 4. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 18./19. November 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 13 (je 5 Punkte) Durch Anwendung der Rechenregeln für Folgen zeige man die Konvergenz der Folgen (an ), (bn ) und ermittle die Grenzwerte a, b. Sodann ermittle man zu gegebenem ε > 0 ein n0 ∈ N so, dass |an − a| < ε für alle n ≥ n0 gilt. a) an := 2n2 + 1 (n + 1)(n + 2) Aufgabe 14 b) bn := p n2 + n − n. (2, 4, 4 und 4 Punkte) Man untersuche die nachstehenden Folgen auf Konvergenz und ermittle ggf die Grenzwerte. √ 1 2 n a) an := 2 + 2 + · · · + 2 , (n ≥ 1) ; b) bn := n n , (n ≥ 1) ; n n n 1 1 n c) c0 := 1, c1 := 2, cn+2 := (cn + cn+1 ), (n ∈ N) ; d) dn := 1 + 2 . 2 n Aufgabe 15 (je 3 Punkte) an+1 a) Es sei (an ) eine Folge positiver Zahlen, q ∈ R, und es gelte ≤ q < 1. Man zeige: lim an = 0. n→∞ an n b) Zu gegebenem k ∈ N sei an := kn für n ≥ k. Man zeige, dass die Folge (an )n≥k eine Nullfolge 2 ist. Aufgabe 16 (10 Punkte) Knacki an+1 Sei (an ) eine Folge positiver Zahlen. Die Folge besitze einen positiven Grenzwert q > 0. an √ Man zeige, dass dann auch die Folge ( n an ) gegen q konvergiert. Tutorenprogramm: 1. Man untersuche die Folge (an ) mit an := 17n3 +1 2n3 +πn2 +3 auf Konvergenz. 2. Man ermittle eine konvergente Folge (an ) positiver Zahlen mit lim an 6= 0. (Man vergleiche A15a.) n→∞ 3. Sei a > 0 fest gegeben. Man zeige: lim n→∞ √ n a = 1. an+1 < 1 für alle n ∈ N und an Hannover, den 18. November 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 5. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 25./26. November 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 17 (5 Punkte) Man zeige : Ist (an ) eine Folge reeller Zahlen mit |an+1 − an | < Cauchy-Folge. 1 n 2 für fast alle n, so ist (an ) eine Aufgabe 18 (3,3,3 und 6 Punkte) ∞ X Man überprüfe die folgenden Reihen an auf Konvergenz: n=1 n+1 a) an := n! b) an := 2−n + 3−n 1 d) an := 2 n c) an := n!3−n Für x ∈ R ist der Binomialkoeffizient wie folgt definiert: x x(x − 1)(x − 2) · · · (x − n + 1) := , (n ∈ N) . n n! In den Fällen a) und b) bestimme man den Grenzwert. Aufgabe 19 (6 und 4 Punkte) Sei (an ) eine monotone Nullfolge. Man zeige: a) Verdichtungssatz von Cauchy ∞ X an konvergiert ⇐⇒ n=1 ∞ X 3n a3n konvergiert. n=1 Auf die Voraussetzung der Monotonie der Folge (an ) kann nicht verzichtet werden (Beispiel!). ∞ X b) Die Reihe n−α , α ∈ Q, konvergiert genau dann, wenn α > 1 . n=1 Aufgabe 20 (10 Punkte) Knacki ∞ X √ n Sei a > 0. Man untersuche die Reihe a − 1 auf Konvergenz. Hinweis: Man kann Pn−1 k k=0 x = 1−xn 1−x n=1 benutzen. Tutorenprogramm: 1. Man untersuche folgende Reihen auf Konvergenz: ∞ X ∞ X a k−1 k a) , (a 6= −1) ; c) ; b) ; k (a + 1)k k=1 k=1 k=0 ! ! ∞ ∞ X X 1 1 2. Man berechne das Cauchy-Produkt · . 2k 3k k (k + 1)! ∞ X k=0 k=0 d) ∞ X n=1 7n + 17 . 3n3 + n2 − 3 Hannover, den 25. November 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 6. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 2./3. Dezember 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 21 (je 5 Punkte) an > 0. Man zeige: n→∞ bn a) Es seien (an ), (bn ) Folgen positiver reeller Zahlen und es gelte g := lim ∞ X an konvergiert ⇐⇒ n=0 ∞ X bn konvergiert . n=0 Welche Aussage gilt im Falle g = 0? ∞ X b) Man untersuche auf Konvergenz: √ √ ∞ 2 2 X ( n − 2) ( n − 2) √ √ und . n2 + n4 + 1 n3 + n4 + 1 n=1 n=1 Aufgabe 22 (je 3 Punkte) Man untersuche folgende Reihen auf Konvergenz: a) ∞ √ X k k−1 k ; b) k=2 ∞ √ X k k−1 ; k=2 ∞ X (k!)2 · 2k c) ; (2k)! ∞ X (2k)! . d) (2k)k k=1 k=1 Aufgabe 23 (8 Punkte) n+1 Für alle n ∈ N sei sn := √ . Man zeige: lim sn = e. n n→∞ n! (n+1)n Hinweis: Man betrachte an := n! und beachte HA 16. Aufgabe 24 (10 Punkte) Knacki X n x+y x y Für alle x, y ∈ R, n ∈ N gilt = . (Nicht beweisen! - vergl. A 18) n k n−k k=0 ∞ ∞ X X α+1 k −α k Man zeige, dass für alle α, x ∈ R, |x| < 1 die Reihen x und x absolut k k k=0 k=0 konvergieren und berechne ihr Cauchy-Produkt. Tutorenprogramm: 1. Man untersuche folgende Reihen auf Konvergenz: a) ∞ X k=1 k! ; 1 · 3 · 5 · · · (2k − 1) 2. Man zeige: Ist P b) k ∞ 2 X k +1 k=1 k2 + 2 2 ; ak absolut konvergent, so ist auch c) ∞ X k=1 P k! x k k . a2k (absolut) konvergent. Gilt dies auch, wenn absolut“ gestrichen wird? ” 2 3. Man skizziere die Funktionsgraphen von f1 (x) := ex , f2 (x) := e−x und f3 (x) := e−1/x . Hannover, den 2. Dezember 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 7. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 9./10. Dezember 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 25 (4 und 5 Punkte) Man zeige: y−x exp(x) . 1+x−y a) ∀ x, y ∈ R, y − x < 1 : (y − x) exp(x) ≤ exp(y) − exp(x) ≤ b) ∀ a ∈ R ∃ L > 0 : x, y ≤ a ⇒ | exp(x) − exp(y)| ≤ L |x − y| . Aufgabe 26 (4,4 und 6 Punkte) Man untersuche die folgenden Reihen auf Konvergenz: a) ∞ X k=2 1 , (n ∈ N); k (ln k)n Aufgabe 27 b) ∞ X αln k , (α > 0); k=1 c) ∞ X √ α k , (α > 0). k=1 (1,3 und 3 Punkte) Man ermittle Real-, Imaginärteil und Betrag folgender komplexer Zahlen: 3 + 4i a) ; 4 − 3i b) Aufgabe 28 n X ik , (n ∈ N) ; c) z 2 = 3 + 4 i (alle Lösungen). k=0 (8 Punkte) Knacki Man zeige: Für jedes a > 0 gilt: lim n Hinweis: Man betrachte ax −1 x . n→∞ √ n a − 1 = ln a. Tutorenprogramm: 1. Man zeige: Für jedes x0 ∈ R gilt: exp(x) ≥ exp(x0 ) + exp(x0 )(x − x0 ) und interpretiere dies an den Graphen. 2. Man skizziere den Graphen der rationalen Funktion: f (x) := (x − 2)2 (x + 2) . x2 (x + 1) 3. C14 Methode zur Altersbestimmung. Das Kohlenstoffisotop C14 besitzt eine Halbwertszeit von th = 5730 Jahren. Der (prozentuale) Anteil in lebenden Organismen ist der gleiche wie in der Luft. In historische Zeiträumen“ war dieser konstant (gesichert). Der Anteil genügt ” dem exponentiellen Gesetz C(t) = C(0) exp(−f t). Man bestimme die Konstante f . Das Alter eines Grabtuches soll näherungsweise bestimmt werden. Der C14 Anteil beträgt 78.5% des Gehaltes in neuem Tuch. Man bestimme das Alter t1 des Tuches. 4. Man ermittle Real-, Imaginärteil und Betrag folgender komplexer Zahlen: 5 − 2i a) ; 3+i b) 1+i 1−i n , (n ∈ N); c) z 2 = 1 + i (alle Lösungen). Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz Hannover, den 9. Dezember 2002 8. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 16./17. Dezember 2002 vor den Stundenübungen Aufgabe 29 (je 5 Punkte) a) Man zeige, dass der Sinus hyperbolicus sinh : R → R, sinh x := 12 (ex − e−x ) streng monoton wachsend ist,also eine Umkehrfunktion Areasinus hyperbolicus arsinh: R → R besitzt und √ arsinh x = ln x + 1 + x2 gilt. b) Man zeige: Für alle x, y ∈ R gilt: p √ arsinh x + arsinh y = arsinh x 1 + y 2 + y 1 + x2 . Aufgabe 30 (je 5 Punkte) a) Man zeige: Zu a, b ∈ R gibt es c, d ∈ R mit a sin x + b cos x = c sin(x + d) für alle x ∈ R. Zu a = 3, b = −4 ermittle man passende c, d. n x Y x b) Man zeige: Für alle x ∈ R und alle n ∈ N∗+ gilt: sin x = 2n sin n cos k . 2 2 k=1 Aufgabe 31 (je 5 Punkte) k Für x ∈ R, n ∈ N∗+ sei ζn,k := ei n x , k = 0, · · · n. Durch geradlinige Verbindung von ζn,k mit ζn,k+1 erhält man einen Polygonzug, der 1 mit eix verbindet. Die Länge diese Polygonzuges ist n−1 X Ln := |ζn,k+1 − ζn,k |. Man zeige: k=0 x a) Ln = 2n sin . und b) lim Ln = |x|. n→∞ 2n Aufgabe 32 (10 Punkte) Knacki Tschebyscheff-Polynome Man beweise mit Hilfe der Eulerschen Formel cos nx + i sin nx = einx = (cos x + i sin x)n , n ∈ N, dass es (eindeutig bestimmte) Polynome Tn , Un mit ganzzahligen Koeffizienten gibt, derart, dass gilt: cos nx = Tn (cos x) und für n > 0 sin nx = Un−1 (cos x) · sin x . (Tn bzw. Un−1 heißen Tschebyscheff-Polynome erster bzw. zweiter Art.) Man zeige ferner die Gültigkeit der Rekursionsformel Tn+1 (x) = 2x Tn (x) − Tn−1 (x), (n > 0), und berechne Tj für j = 1, 2, 3, 4. Tutorenprogramm: 1. Man zeige tan(x + y) = tan x + tan y . Für welche x, y gilt dieses Additionstheorem? 1 − tan x tan y 2. Man skizziere die Funktionen f1 (x) := sin(arcsin x), f2 (x) := arcsin(sin x), f3 (x) := cos(arccos x), f4 (x) := arccos(cos x), f5 (x) := tan(arctan x) , f6 (x) := arctan(tan x). Wo sind diese Funktionen definiert? √ 3. Man zeige: Für x ∈ [−1, 1] gilt cos(arcsin x) = sin(arccos x) = 1 − x2 . Hannover, den 16. Dezember 2002 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 9. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 6./7. Januar 2003 vor den Stundenübungen Aufgabe 33 (je 5 Punkte) Man zeige: a) Für stetige Funktionen f, g : [a, b] → R sind auch die Funktionen Mf,g (x) := max(f (x), g(x)) und mf,g (x) := min(f (x), g(x)) stetig. b) mit Hilfe des ε, δ-Kriteriums, dass die Funktion f : R>0 → R, f (x) := Aufgabe 34 1 x2 stetig ist. (10 Punkte) Die Funktion f : R → R sei definiert durch f (x) := x + 21 − x. Man skizziere f und weise nach, dass f auf R stetig ist. Die Funktion g : R → R sei definiert durch g(x) := f ( x1 ) für x 6= 0, g(0) := a. Kann man a so wählen, dass g bei 0 stetig wird? Aufgabe 35 (je 5 Punkte) a) Sei f : [0, 1] → R eine stetige Funktion mit f (0) = f (1). Man zeige die Existenz eines c ∈ [0, 1] 1 mit f (c) = f c + 2 . b) Für a < b sei f : [a, b] → [a, b] eine stetige Funktion. Man zeige: Es gibt mindestens ein x ∈ [a, b] mit f (x) = x . Aufgabe 36 (10 Punkte) Knacki Sonnenaufgangslemma Sei f : R → R eine stetige Funktion. x ∈ R heißt Schattenpunkt von f , wenn ein y > x mit f (y) > f (x) existiert. a, b ∈ R, a < b , seien keine Schattenpunkte, alle Punkte im Intervall (a, b) seien jedoch Schattenpunkte. Man zeige : a) Für alle x ∈ (a, b) gilt f (x) ≤ f (b) . b) f (a) ≤ f (b) . c) f (a) = f (b) . Hinweis : Zu a) : Man führe sup{y : x ≤ y , f (x) ≤ f (y) } < b zum Widerspruch. Zu c) : Man beachte, dass a kein Schattenpunkt ist. Tutorium: 1. Man zeige: Für x 6= 0, n ∈ N gilt: n X k=0 eikx = ei 2n+1 2 x ei 2 x − e−i 2 x − e−i 2 x und n X sin 2n+1 1 2 x + cos kx = . 2 2 sin x2 k=1 2. Man zeige mit Hilfe des ε, δ-Kriteriums, dass f (x) := x3 auf R stetig ist. 3. Man untersuche die Funktion x 7→ [x] auf Stetigkeit. 1 Alles Weihnachtsgeschenke !!! Aufgabe 37 (5 Punkte) (*) Seien a1 , . . . , an , b1 , . . . , bn ∈ R, (n ∈ N∗ ). Man zeige : ! n n n n X X X X 2 2 (ak bl − al bk ) =2 ak b2k − k=1 l=1 k=1 k=1 n X !2 ak bk , k=1 folgere hieraus die Cauchy-Schwarz’sche Ungleichung !2 ! n ! n n X X X ak bk ≤ a2k b2k k=1 k=1 k=1 und gebe notwendige und hinreichende Bedingungen dafür an, dass in dieser Ungleichung das Gleichheitszeichen steht. Aufgabe 38 (5 Punkte) (*) Man zeige: Genügt x ∈ R \ Z einer Gleichung xn + an−1 xn−1 + · · · + a1 x + a0 = 0, (n > 0), mit ganzen Zahlen a0 , · · · , an−1 , so ist x irrational. Aufgabe 39 (5 Punkte) (*) Eine Funktion f : D ⊂ R → R heisst gleichmäßig stetig, falls ∀ ε > 0 ∃ δ > 0 ∀ x, y ∈ D, |x − y| < δ : |f (x) − f (y)| < ε . Man zeige: Die Funktion f : R → R, f (x) := x2 ist nicht gleichmäßig stetig, wohl aber die Funktion √ g : R≥0 → R, g(x) := x. Aufgabe 40 Weihnachtsgeschenke ohne Abgabe a) Man zeige: Für kein n ∈ N>1 ist n4 + 4n eine Primzahl. b) Auf dem Rand einer Kreisscheibe K verteilen wir n paarweise verschiedene Punkte. Jeder Punkt wird mit jedem anderen Punkt geradlinig verbunden. Keine drei dieser Verbindungsstrecken mögen sich in inneren Punkten von K schneiden. In wie viele Flächenstücke fn wird die Kreisscheibe auf diese Weise zerlegt? Hinweis : Kennt man f1 , · · · , fn , so kann man fn+1 durch diese Zahlen ausdrücken. c) Wir betrachten die Menge ( M := x∈R: 30 X k=1 k 15 ≥ x−k 3613 ) . Man zeige: M ist die (disjunkte) Vereinigung von endlich vielen Intervallen, deren Längensumme gerade (1.1.2003 =)112003 = 31 · 3613 ist. Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr 2003 !!!!!!! 2 Hannover, den 6. Januar 2003 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 10. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 13./14. Januar 2003 vor den Stundenübungen Aufgabe 41 (2,2 und 4 Punkte) Man berechne folgende Limiten (a ∈ R, m, n ∈ N>0 ): √ √ √ √ 1 − 1 − x2 a) lim ; b) lim x ( x + 1 − x ) ; 2 x→0 x→∞ x x n − an . x→a xm − am c) lim Aufgabe 42 (je 2 Punkte) Für folgende Funktionen ermittle man jeweils einen natürlichen Definitionsbereich“ und die ” Ableitung (a > 0): x a) f1 (x) := x(x ) ; x d) f4 (x) := x(a ) ; Aufgabe 43 a b) f2 (x) := (xx )x ; 1 e) f5 (x) := (ln x) x ; c) f3 (x) := x(x ) ; f ) f6 (x) := ln(ln(x2 + x + 1)) . (je 5 Punkte) a) Für welche m, n ∈ N ist die Funktion f (x) := xn xm für x ≥ 0 für x < 0 im Nullpunkt differenzierbar? Man berechne gegebenenfalls die Ableitung. 1 b) Man zeige: Die Funktion f auf R mit f (0) := 0 und f (x) := x 1 + 2x sin für x 6= 0 x ist überall differenzierbar, es gilt f 0 (0) > 0 und jede Umgebung von 0 enthält Intervalle, in denen f 0 negativ ist. Man versuche sich an einer Skizze! Aufgabe 44 (10 Punkte) Knacki Zu gegebenem x0 ∈ R sei f : [x0 , x0 + 1] → R eine im Punkt x0 differenzierbare Funktion mit f (x0 ) 6= 0. Die Folge (xn ) sei definiert durch !n f x0 + n1 . xn := f (x0 ) Man untersuche die Folge (xn ) auf Konvergenz und bestimme gegebenenfalls den Grenzwert. Hannover, den 13. Januar 2003 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 11. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 20./21. Januar 2003 vor den Stundenübungen Aufgabe 45 (8 Punkte) 2x . Man zeige, dass f umkehrbar ist, bestimme den sin x −1 0 und berechne (f ) (π). Es sei f : (0, π) → R definiert durch f (x) := Definitionsbereich von f −1 Aufgabe 46 (3, 3 und 6 Punkte) Es sei f : [a, b] → R auf [a, b) differenzierbar. Man beweise oder widerlege: a) Ist f im Punkte b differenzierbar, so existiert B := lim f 0 (x), und es gilt f 0 (b) = B. x→b− 0 b) Existiert B := lim f (x), so ist f in b differenzierbar, und es gilt f 0 (b) = B. x→b− c) Ist f in b stetig und existiert B := lim f 0 (x), so ist f in b differenzierbar, und es gilt f 0 (b) = B. x→b− Aufgabe 47 (10 Punkte) Aus einem Halbkreis und einem Rechteck werde ein Rundbogenfenster des Umfangs L > 0 geformt (siehe Bild unten!). Wie muss man vorgehen um ein Fenster möglichst großer Fläche zu bekommen? Bemerkung: Wir verwenden zwanglos“ die Formeln U = 2rπ und F = r 2 π für Umfang und Fläche eines ” Kreises vom Radius r. Aufgabe 48 (10 Punkte) Knacki Nach Planck wird das Emissionsvermögen eines schwarzen Strahlers der Temperatur T (T bzg. der KelvinSkala, also T > 0) beschrieben durch E(λ) = c2 ~ λ5 exp 1 c~ kT λ −1 , 0<λ<∞ (λ Wellenlänge, c, ~, k positive Konstanten). Man zeige: E(λ) hat genau eine Maximalstelle λm , und es gilt λm · T = const. (Wiensches Verschiebungsgesetz). 2r x Hannover, den 20. Januar 2003 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 12. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe am 27./28. Januar 2003 vor den Stundenübungen Aufgabe 49 (je 4 Punkte) Man berechne folgende Grenzwerte: x 1 a + bx x a) lim mit a, b > 0; x→0 2 b) lim x→0 1 1 − ; sin x x c) lim (1 − x)ln x ; x→0+ Aufgabe 50 (3, 3 und 4 Punkte) Man zeige die Gültigkeit folgender Ungleichungen für jedes n ∈ N: 2n+1 X xk < ex für x 6= 0 . k! 2n+1 X (−1)k−1 k x > ln(1 + x) für x > −1, x 6= 0 . k k=0 k=1 √ c) Mit Hilfe des Satzes von Taylor bestimme man 17 mit einer Genauigkeit von 10−4 . a) Aufgabe 51 b) (3 und 5 Punkte) Für jedes n ∈ N sei fn : R → R, fn (x) := tanh 1 x 2n für x 6= 0 und fn (0) := 1 ( tanh x := sinh x cosh x ). Man zeige: a) Die Folge (fn ) konvergiert auf ganz R punktweise und ermittle die Grenzfunktion f . b) Die Folge (fn ) konvergiert nicht gleichmäßig auf ganz R, für jedes a > 0 konvergiert sie jedoch gleichmäßig auf R \ (−a, a). Aufgabe 52 (10 Punkte) Knacki Seien Sn , Cn die n-ten Taylorpolynome des Sinus bzw. des Cosinus. Man zeige: Für alle k ∈ N gilt: S4k+3 (x) < sin x < S4k+1 (x) für x > 0 und C4k+2 (x) < cos x < C4k (x) für x 6= 0, und x 6= 2nπ, n ∈ Z, falls k = 0. TalorPolynome des Cosinus 4 2 –6 –4 –2 0 2 4 x –2 –4 6 Hannover, den 3. Februar 2003 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling, Dr. H. Köditz 13. Übungsblatt zur Analysis I Abgabe zur ersten Stundenübungen Analysis 2 alles Extrapunkte Aufgabe 53 (6 Punkte) Man zeige: Für jedes α < 0, α 6= −1 konvergiert die Folge n X k=1 nα+1 k − α+1 ! α . Man formuliere eine analoge Aussage für α = −1 . Hinweis: Man grenze xα durch geeignete Treppenfunktionen ein. Aufgabe 54 (5 Punkte) Z Für n, m ∈ N berechne man 2π Z sin nx sin mx dx und 2π cos nx cos mx dx . 0 0 Aufgabe 55 (je 3 Punkte ) ManZberechne folgende Integrale Z e π ln x dx a) ; b) x3 cos x dx; 2 1 x(ln x − ln x + 1) 0 Z 1 Z 1/2 x ln x √ d) dx; e) arccos x dx; 1 − x2 0 0 Z c) 1 x3 Z 0π/2 f) p 1 + x2 dx; (x3 − x2 + x) sin x dx. 0 Aufgabe 56 (3,3,4 und 3 Punkte) Knacki Sei f : R → R eine stetige Funktion. Für jedes r > 0 sei fr : R → R definiert durch Z x+r 1 f (t)dt . fr (x) := 2r x−r Man zeige: a) fr ist differenzierbar. b) Für jedes x ∈ R gilt lim fr (x) = f (x). r→0 c) Auf jedem Intervall [a, b] konvergiert die Folge (f n1 ) gleichmäßig gegen f . d) Ist f gleichmäßig stetig, so konvergiert (f n1 ) sogar auf ganz R gleichmäßig gegen f . Aufgabe 57 ohne Abgabe Knacki a) Seien f, g : [a, b] → R stetige Funktionen. Man zeige: ! 21 ! 12 Z b Z b Z b f (x)g(x) dx ≤ f 2 (x) dx · g 2 (x) dx . a a Cauchy-Schwarzsche Ungleichung a b) Sei f : [a, b] → R stetig differenzierbar und es gelte f (a) = 0. Man zeige: Z b Z b−a b 0 |f (x)f 0 (x)| dx ≤ (f (x))2 dx . Ungleichung von Opial 2 a a Hannover, den 8. Februar 2003 Institut für Mathematik Universität Hannover Prof. Dr. W. Ebeling und Mitarbeiter Klausur zur Analysis I Bearbeitungszeit: 8.15 – 10.15 Bitte jedes Blatt mit: Name, VName, Matr.Nr., Gruppenleiter beschriften! Aufgabe 1 (10 Punkte) Es sei 0 ≤ a ≤ 1. Zeigen Sie, dass dann für jedes n ∈ N folgende Ungleichung gilt: (1 + a)n ≤ 1 + (2n − 1)a Aufgabe 2 (10 Punkte) Die Folge (an ) sei bei gegebenen A ∈ R, q ∈ (−1, 1), rekursiv definiert durch a0 := A , (n ∈ N) . an+1 := 1 + q an Man zeige, dass die Folge konvergiert und berechne den Grenzwert. Hinweis: Man notiere einige Folgenglieder, errate eine explizite Darstellung von an und beweise diese. Aufgabe 3 (10 Punkte) Man zeige durch einen ε-δ-Beweis die Stetigkeit von f (x) := gebe man zu ε := 1 100 x im Punkt x0 = 1. Konkret 1+x ein brauchbares δ > 0 an. Aufgabe 4 (10 Punkte) Es sei f : (−1, ∞) → R definiert durch ( f (x) = x für x 6= 0 ln(1 + x) 1 für x = 0 . Man zeige, dass f in 0 differenzierbar ist und bestimme f 0 (0). Aufgabe 5 (10 Punkte) Man bestimme das Taylorpolynom dritter Ordnung von f (x) = (sin x)2 an der Stelle x0 = 0 1 und zeige, dass für das Restglied R3 (x) die Abschätzung |R3 (x)| ≤ 48 für alle x ∈ [0, 21 ] gilt. Viel Erfolg !!!!!!!!!