08.09.2016 1 Das postoperative Delir „de lirare“ lat. aus der Furche geraten 08.09.2016 2 Kennzeichen für ein Delir: -akutes Auftreten/i.d.R. kurze Dauer -fluktuierende Symptomatik -Aufmerksamkeitsstörung -Wahrnehmungsstörung -Bewußtseinsstörung Ein Delir kann als hypo- oder hyperaktives Delir auftreten. 08.09.2016 3 Nach Herzoperation bis 50% Nach Hüftfraktur bis 65% .... Folgen: Längere Intensivbehandlung Höhere Sterblichkeit Hirnleistungsstörungen (POCD) Ein Delir tritt häufig auf, es ist unbehandelt mit Risiken verbunden. 08.09.2016 4 Differentialdiagnosen: Schmerzen Schwere Entzündungsreaktion (Sepsis) Vorbestehende Demenz Hirnorganische Erkrankung (Schlaganfall) Scoringsysteme: CAM-ICU Das Delir ist eine klinische Diagnose. Es muss gezielt danach geforscht werden. 08.09.2016 5 Nichtmedikamentöse Therapie: -ruhige Umgebung -Orientierungshilfen -Angehörigenkontakt -Tag-/Nacht Rhythmus -Mobilisation Der Anästhesist verfügt über (medikamentöse) Therapieoptionen, die den Verlauf mildern und Langzeitfolgen vermeiden können. 08.09.2016 6 Präventionsansätze: -Ausreichend Flüssigkeitszufuhr -Mobilisation -Orientierungshilfen (Uhr) -Analgesie -Substanzentzug vermeiden Besser als eine Therapie ist stets die Prävention. Das gilt besonders für das Erkrankungsbild des Delir. 08.09.2016 7 kaum beeinflussbar beeinflussbar Blindheit/Gehörlosigkeit Elektrolytstörungen Alter >65Jahre Dehydratation Dauermedikation/ Alkohol Prämedikation & „Narkosedosis“ Demenz Entzug Stattgehabtes Delir Schmerzen Infektion Schlaganfall Verletzung Immobilität Soziale Isolation 08.09.2016 Es sind über 50 Risikofaktoren bekannt. Ein Teil der Risikofaktoren ist beeinflussbar. 8 Was tun wir? 1.enge postoperative Überwachung 2.strukturierte Schmerzbekämpfung 3.Risikopatienten erkennen 4.strenge Abwägung einer medikamentösen Prämedikation 5.moderne Steuerung der Narkose 08.09.2016 9 08.09.2016 10 08.09.2016 11 Herzlichen Dank! Haben Sie Fragen??? 08.09.2016 12