Theoretische Physik II - Elektrodynamik und Spezielle Relativitätstheorie Übungsblatt 3 (20 + π Punkte)1 Ausgabe 05.11.07 – Abgabe 12.11.07 – Besprechung n.V. . Aufgabe 1 (Klassischer Elektronenradius) (3 Punkte) Der klassische Elektronenradius re ist definiert über die Beziehung e2 = mc2 , 4π0 re (1) wobei e die Elementarladung, m die Masse des Elektrons, und c die Lichtgeschwindigkeit bezeichnet. Die Größe mc2 ist nach Einstein die Ruheenergie des Elektrons. (a) Welche physikalische Bedeutung hat diese Definition, und was ist der numerische Wert von re ? (1 Punkt) (b) Berechnen Sie nun die elektrostatische Selbstenergie Eself einer homogen geladenen Kugel (Radius R, Gesamladung e). Wie muß R gewählt werden damit Eself = mc2 ? (1 Punkt) (c) In einem anderen Modell stellt man sich vor, das Elektron sei eine homogen geladene Kugelschale (Radius der Kugel R). Wie muss in diesem Modell R gewählt werden , damit Eself = mc2 ? (1 Punkt) . Aufgabe 2 (Multipolmomente) (3 Punkte) Auf den Ecken des platonischen Körpers “Tetraeder” seien zwei positive und zwei negative Einheitsladungen plaziert. Berechnen Sie das elektrische Monopolmoment, Dipolmoment und Quadrupolmoment. . Aufgabe 3 (Permanentes Dipolmoment) (4 Punkte) Gegeben sei ein permanentes Dipolmoment in Form eines Rotators mit Trägheitsmoment I. Der Ort des Dipolmoments sei mit ~r bezeichnet. Der Dipol befinde sich in einem elek~ x). trostatischen Feld E(~ (a) Stellen Sie die Bewegungsgleichungen für den Ort und die Orientierung des Dipolmoments auf. (2 Punkte) ~ x) = (b) Lösen Sie die Bewegungsgleichungen für den Fall eines homogenen Feldes E(~ ~ = const.. E (2 Punkte) . Aufgabe 4 (Eindeutigkeitssatz der Vektoranalysis) (2 Punkte) Skizzieren Sie einen Beweis des Eindeutigkeitssatzes der Vektoranalysis: 1 Aufgaben mit transzendenter Punktezahl sind fakultative Nüsse. Nüsse sind bekanntlich nahrhaft . . . c Martin Wilkens 1 5. November 2007 Übungen Elektrodynamik WS 2007/2008 – Blatt 3 ~ x), B(~ ~ x) dieselbe Divergenz und Rotation, so unHaben zwei Vektorfelder A(~ ~ x) = terscheiden sie sich nur um den Gradienten eines skalaren Feldes, B(~ ~ x) + ∇φ, ~ wobei ∇ ~ 2 φ = 0. A(~ . Aufgabe 5 (Eindeutigkeitssatz Elektrostatik) (2 Punkte) Beweisen Sie den Eindeutigkeitssatz der Elektrostatik: Die Lösung der Poisson’schen Differentialgleichung ∆φ = − 10 % im Gebiet V ist für Dirichlet’sche bzw. Neumann’sche Randbedingungen bis auf eine additive Konstante eindeutig. . Aufgabe 6 (Earnshaw Theorem) (2 Punkte) Beweisen Sie das Earnshaw Theorem: Es gibt keine stabile Gleichgewichtslage für eine Ladung im elektrostatischen Feld. Die Extrema von φ sind Sattelpunkte. . Aufgabe 7 (Elektrostatischen Mittelwertsätze) (2 Punkte) Beweisen Sie die elektrostatischen Mittelwertsätze Im ladungsfreien Gebiet G ist der Wert des elektrostatischen Potentials an irgendeinem Punkt P gleich seinem Mittelwert über irgendeine Kugeloberfläche mit Zentrum bei P . . Aufgabe 8 (Thomson’sches Prinzip) (2 Punkte) Beweisen Sie das Thomson’sche Prinzip der Elektrostatik Wenn man auf den Leitern Lα , α = 1 . . . N , die Gesamtladungen Qα vorgibt, dann stellt sich im Gleichgewicht die Ladungsverteilung auf den Leitern so ein, dass die Feldenergie minimal wird. . Aufgabe 9 (Kugelland) (π Punkte) Aus einem befreundete Nachbaruniversum erreicht Sie der Hinweis, dass die Welt definitiv im Ganzen elektrisch neutral sei. Sie erinnern sich, dass Ihre Freunde eine zweidimensionale Welt in Form einer Kugeloberfläche bewohnen. Können Sie die Aussage Ihrer Freunde bestätigen? Hinweis Die Frage ist einfach und lehrreich. Gefragt ist offensichtlich nach der Formulierung des Gauss’schen Gesetzes in einer zweidimensionalen Kugelwelt (Mathematisch: Die zugrundeliegende Mannigfaltigkeit ist die S 2 ). Aus den vertrauten “Flächen” die ein Volumen im R3 begrenzen werden im vorliegenden Fall geschlossene Kurven auf der Kugeloberfläche. Wenn Sie das Probelm “Was ist hier eigentlich draussen, was ist drinnen” gelöst haben, sind Sie eigentlich schon fertig . . . c Martin Wilkens 2 5. November 2007