Kolloquium C 406 "Sag niemals nie" - Politische Einstellungen, politische Partizipation und Parteien im Wandel SS 2012, Mi 14.00 - 15.30, HS 4 Lehrstuhl für Soziologie der Organisation Lehrstuhl für Politikwissenschaft Dr. Daniel Rölle Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Andrej Stuchlik Wissenschaftlicher Mitarbeiter Postfach 14 09 . 67324 Speyer Freiherr-vom-Stein-Str. 2 . 67346 Speyer Telefon: ++49(0)6232-654-357 Sekretariat:++49(0)6232-654-359 Telefax: ++49(0)6232-654-418 E-Mail: [email protected] Homepage: www.uni-speyer.de/jansen Postfach 14 09 . 67324 Speyer Freiherr-vom-Stein-Str. 2 . 67346 Speyer Telefon: ++49(0)6232-654-346 Sekretariat:++49(0)6232-654-333 Telefax: ++49(0)6232-654-131 E-Mail: [email protected] Homepage: www.uni-speyer.de/kropp Programm "Nichts ist beständiger als der Wandel". Heinrich Heines Diktum ist in besonderer Weise auf ein zentrales Element demokratischer politischer Systeme übertragbar: Demokratien leben vom Wandel, sei es durch Wahlen oder durch das Aufkommen neuer Formen politischer Partizipation. Zugleich benötigen Demokratien aber auch ein bestimmtes Maß an Stabilität, um ihre Legitimität und damit auch ihr Überleben zu sichern. Doch wie entstehen politische Präferenzen, die in Wahlentscheidungen münden? Wie funktioniert politische Sozialisation und wie lässt sich apolitisches, bzw. sogar irrationales Entscheiden erklären? Jüngere Arbeiten der Politischen Soziologie belegen etwa, dass z.B. die physische Attraktivität oder die mediale "Tauglichkeit" von Kandidaten oder andere scheinbare Nebensächlichkeiten das Wahlverhalten einzelner Bevölkerungsgruppen stärker beeinflussen können, als programmatische Positionen oder Sachargumente. Seit einigen Jahren werden daher innerhalb der Politikwissenschaft verschiedene Entwicklungen diskutiert, die strukturelle Veränderungsprozesse in modernen Demokratien ausmachen: Koalitionen zwischen Parteien und angestammten Wählergruppen werden brüchiger. Neue Partizipationsformen (z.B. Social Networks) verändern nicht nur das Wahlverhalten bestimmter Bevölkerungsgruppen, sondern bieten Gelegenheitsstrukturen für völlig neue Protestgruppierungen (Schill-Partei, Piratenpartei, etc.) und haben Auswirkungen auf das Parteiensystem insgesamt. Folgende Leitfragen sind Gegenstand des Kolloquiums: • Wie entwickeln sich politische Einstellungen und Partizipipation? • Werden apolitische in der Politik im Vergleich zu explizit politischen Argumenten und Positionen wichtiger? • Wie müssen Parteien künftig aufgestellt sein, um den sich zunehmend wandelnden politischen Einstellungen zu begegnen, um sowohl den Mitglieder- als auch den Wählerschwund zu begegnen? Organisatorischer Hinweis: Bei Übernahme eines Referates wird ein qualifizierter Teilnahmeschein ausgestellt. Bitte senden Sie ihre PowerPoint-Vortragsdatei bis spätestens Montag vor der Veranstaltung an uns ([email protected] und [email protected]). -2Folgende Literatur gibt einen guten Überblick zur Thematik des Kolloquiums: Abendschön, Simone, 2010: Die Anfänge demokratischer Bürgerschaft. Sozialisation politischer und demokratischer Werte und Normen im jungen Kindesalter. Baden-Baden: Nomos (A III f 101090) Deth, Jan W. van, Abendschön, Simone, Rathke, Julia und Vollmar, Meike (2007): Kinder und Politik . Politische Einstellungen von jungen Kindern im ersten Grundschuljahr. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (Fernleihe, Kopien der relevanten Beiträge bei der Veranstaltungsleitung). Oberreuter, Heinrich (Hrsg.), 2011: Am Ende der Gewissheiten. Wähler, Parteien und Koalitionen in Bewegung. München: Olzog (Buch ist bestellt). Programmüberblick des Kolloquiums 09.05.2012 Einführung und Themenvergabe Block I: 16.05.2012 Thema 1: Einführung in zentrale Thematiken des Kolloquiums 23.05.2012 Thema 2: Block II: 30.05.2012 Thema 3: 06.06.2012 Thema 4: 13.06.2012 Thema 5: Block III: 20.06.2012 Thema 6: 27.06.2012 Thema 7: 04.07.2012 Thema 8: Block IV: 11.07.2012 Thema 9: 18.07.2012 Thema 10: 25.07.2012 Thema 11: Politische Orientierungen, politische Einstellungen und politisches Verhalten – Eine Einführung Parteiensystem im Wandel – Grundlegende Veränderungen im deutschen Parteiensystem seit 1990 Politische Sozialisation – von der Entstehung demokratischer Werte und Normen Wie lernen Kinder „Politik“ oder: Wie politisch sind Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg? Politische Sozialisation von Kindern – Stand der Forschung Jugendliche und Politik – „Null Bock“ oder auf der Suche nach neuen Zugängen?! Von der (Ir)Rationalität politischen (Wahl-)Verhaltens Facebook, Twitter & Co. – Die Rolle der sozialen Netzwerke für die politische Partizipation (Ir)rationales Wahlverhalten - „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der schönste Kandidat im ganzen Land“ Politische (Groß-)Wetterlage: Wie das Wetter politische Einstellungen beeinflusst Parteiensystem im Wandel – Aufschwung für Kleinparteien!? STATT Partei, Schill-Partei etc. - Vom Auf- und Niedergang kleiner Parteien Die Piratenpartei – Sind die Piraten die „neuen“ Grünen? Gastvortrag der „Piratenpartei“ (geplant) Abschlussdiskussion und Feedback