Gehen wie ein Storch

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Medizin AKTUELL
Der Lähmungsfuß
Gehen wie ein Storch
Mögliche Krankheiten und Beeinträchtigungen am Fuß gibt es viele. Manche sind eher selten, für die Betroffenen
aber unangenehm bis schmerzhaft. Dies gilt beispielsweise für den Lähmungsfuß. Durch eine Nervenschädigung
ist die Beweglichkeit des Fußes bei den Erkrankten erheblich eingeschränkt.
Peroneus-, Fibularislähmung oder „Hängefuß“ – so wird der Lähmungsfuß auch
bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine
Nervenschädigung, genauer um den Ausfall des Wadenbeinnervs (Nervus fibularis
oder peroneus). Die Muskelstrecker an Fuß
und Zehen, die für die Streckbewegung
und damit für die Anhebung des Fußes
gebraucht werden, funktionieren nicht
mehr. So können schlaffe oder verkrampfte/
spastische Lähmungen entstehen.
Wie lässt er sich erkennen?
Der Fuß hängt in einer Spitzfußstellung. Das
Aufsetzen der Ferse ist dabei nicht möglich. Auch die Zehen oder der Fuß lassen
sich nicht anheben. Die Betroffenen laufen
im sogenannten Stepper- oder im Storchengang, also einseitig etwa wie auf Zehenspitzen. Dabei muss der Betroffene
das Bein im Kniegelenk besonders hoch
heben, um nicht am Boden hängen zu
bleiben. Das belastet den Vorfuß stark
und es bilden sich häufig Druckstellen,
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übermäßige Hornhaut (Hyperkeratosen),
Hühneraugen (Clavi) oder Callositas. Des
Weiteren entwickeln sich Fußfehlstellungen
mit Funktionseinschränkungen sowie
Muskeldysbalancen. Zu den weiteren
Folgen können auch Durchblutungs­
störungen, bei denen die Hauttemperatur
sinkt und eine bläuliche Verfärbung auftritt, und eine Knochenentkalkung gehören.
In der Diagnose ist die Fußstellung bereits
ein wichtiger Hinweis. Die Anamnese
(Krankenvorgeschichte) gibt Hinweise auf
die mögliche Entstehung des Lähmungsfußes.
Gewissheit entsteht allerdings erst durch
die klinische Untersuchung. So schließen
Röntgenbilder etwa aus, dass es sich um
einen Knochenschaden handelt. Ärzte
messen unter anderem die Nervenleit­
geschwindigkeit, die beim Lähmungsfuß
langsamer oder sogar aufgehoben ist.
Der Schweregrad der Erkrankung wird
durch die Messung der Muskelaktivität
bestimmt, die sogenannte Elektromyo-
grafie. Eine Entnahme von Muskelgewebe
(Biopsie) gibt zudem Hinweise darauf,
ob Muskeln bereits betroffen sind.
Elektrische Impulse stimulieren
Die Behandlung richtet sich nach den
auslösenden Ursachen, dem Beschwerdebild und dem Schweregrad. Ziel dabei ist
es, die Funktion des geschädigten Nervs
wieder herzustellen und Spätfolgen zu
vermeiden. Um den Nerv zu stimulieren,
verwenden einige Ärzte leichte elektrische
Impulse (Elektrotherapie).
Wie hilft der Fußprofi?
Durch die Physiotherapie kann die Beweglichkeit des Fußes verbessert werden. Darüber
hinaus sind spezielle neurophysiologische
Behandlungen empfehlenswert. Auch eine
Kombination aus Physio- und Ergotherapie
eignet sich für die Behandlung. Einen
hohen Stellenwert hat die orthopädie­
schuhtechnische Versorgung mithilfe von
Orthesen, etwa ein Lähmungsmaßschuh
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Der rechtseitige Lähmungsfuß dieses
74-jährigen Mannes entstand durch
eine nicht erkannte Kinderlähmung. Er
muss eine Orthese und orthopädische
Maßschuhe tragen.
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Nach einem Autounfall mit einigen
schweren Verbrennungen und folglich
mehrfachen Haut­
transplantationen leidet
ein 73-jähriger Mann an einem Lähmungsfuß rechts. Er wurde daraufhin mit einer
speziell angefertigten Orthese am vorhandenen Konfektionsschuh versorgt.
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Eine Wirbelkanalverengung im Bereich der Lendenwirbel führte zum
Lähmungsfuß bei einer 64-jährigen Frau.
Sie kann den linken Fuß nicht anheben,
der eine Spitzfußstellung aufweist.
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Ein solcher orthopädischer Maßschuh
(Peroneusstiefel) wird häufig zur Versorgung eines Lähmungsfußes eingesetzt.
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FUSSPFLEGE AKTUELL 3/2016
Medizin AKTUELL
Behandlung eines Lähmungsfußes
im Überblick
mit integrierten Zurichtungen am Absatz,
Laufsohle, Lasche (Abbildung 4). Notwendig
gische Behandsind regelmäßige podolo­
lungen zur Entfernung massiver Hyperkeratose, Clavi oder Callositas.
Der Befund
Die besondere Stellung beim Lähmungsfuß ist bereits ein
wichtiger Hinweis. Die Anamnese liefert weitere wichtige
Informationen. Die sichere Diagnose erstellt ein Arzt.
Außerdem helfen Tipps zur häuslichen
Fußpflege, da die Betroffenen häufig unter
trockener Haut leiden. Hierfür eignen sich
feuchtigkeitsspendende und fetthaltige
Cremes oder Lotions mit 3 bis 10 Prozent
Ureaanteil, wie etwa GEHWOL FUSSKRAFT
BLAU, GEHWOL FUSSKRAFT HydrolipidLotion oder GEHWOL med Lipidro Creme.
Die Behandlung
Durch die Fehlstellung des Fußes und daraus entstehende
Druckstellen kommt es oft zu übermäßiger Hornhaut,
Hühneraugen, Hornschwielen und trockener Haut. Zur
regelmäßigen Behandlung dieser Folgebelastungen
sind Sie als Fußprofi unabkömmlich.
Die Beratung
Raten Sie Ihren Patienten unbedingt zur regelmäßigen
Fußpflege zu Hause. Empfehlen Sie dazu Präparate,
die einen Ureaanteil von 3 bis 10 Prozent haben, wie
etwa die GEHWOL FUSSKRAFT BLAU (3 % Urea), die
GEHWOL FUSSKRAFT Hydrolipid-Lotion (10 % Urea)
oder auch die GEHWOL med Lipidro Creme (10 % Urea).
Dr. med. Renate Wolansky
Die promovierte Orthopädin, Sportmedizinerin und medizinische Fußpflegerin lehrt
im Fach Podologie an mehreren Bildungseinrichtungen. Zudem ver­
öffentlichte die
Expertin zahlreiche Bücher und schreibt für
anerkannte Fachorgane.
Ein Lähmungsfuß entsteht durch:
Druckschäden, etwa durch falsches Schuhwerk, oder Traumen,
die durch einen Bruch, eine Verrenkung (Luxation), eine Verdrehung
(Distorsion), einen zu engen Gipsverband, Lagerungsschäden, eine
hockende Tätigkeit, ein permanentes Übereinanderschlagen der Beine
(crossed-legs-palsy genannt) ausgelöst werden;
eine Nervenkompression infolge einer gutartigen Galelrtzyste (Ganglion), einer
Ausstülpung der Gelenkkapsel in der Kniekehle (Bakerzyste), eines gutartigen Nerventumors (Neurofibrom), einer Ausbuchtung von krankhaften Arterien (Aneurysma) oder
Verbrennungen (Abbildung 2);
eine Kinderlähmung (Poliomyelitis, Abbildung 1);
eine diabetische Neuropathie;
die Schädigung einer Nervenwurzel aufgrund eines Bandscheibenvorfalls oder
einer Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose, Abbildung 3);
einer kindlichen Hirnschädigung.
FUSSPFLEGE AKTUELL 3/2016
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einen Schlaganfall;
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