Falk Gastro-Kolleg Leber und Gallenwege Hepatitis B – Update 2012 Zusammenfassung Die Hepatitis B wird durch das Hepatitis­B­Virus (HBV) verursacht und ist weltweit die häufigste Ursache für eine chronische Virusinfektion. Die häufigste Übertragungsart weltweit ist die vertikale Infektion von der Mutter auf das Kind, eine weitere häufige Übertragungsart ist der Geschlechtsverkehr in Ländern mit hoher Durchseuchung ohne Impfprogramme. Drogenabusus stellt ein weiteres Problem dar. Durch Blut, Blutprodukte oder kontaminiertes medizinisches Gerät erfolgt die Infektion heute nur noch selten. Die Infektion kann zu einer chronischen Hepatitis, Leberzirrhose und zum Leberzellkarzi­ nom führen. Die Diagnose der HBV­Infektion erfolgt zuverlässig durch den Nachweis des Hepatitis­B­Oberflächenantigens (HBsAg). Wichtig für die Therapieindikation sind erhöhte Alaninaminotransferase (ALT), HBV­DNA­Titer und Leberhistologie. Zur Therapie der chronischen Hepatitis B sind Interferon­α, pegyliertes Interferon­α, Adefovir, Entecavir, Lamivudin, Telbivudin und Tenofovir zugelassen. Die Viruselimination, d. h. eine Serokon­ version von HBsAg­positiv zu Anti­HBs ist bei einer chronischen Hepatitis B durch diese Medikamente selten. Eine Normalisierung der ALT sowie eine Reduktion des HBV­DNA­ Titers auf nicht mehr messbare Werte und eine Verbesserung in der Leberhistologie von Entzündungsgrad und Fibrosestadium gelingen jedoch bei einem erheblichen Teil der Patienten. Die Interferon­Therapie wird 1 Jahr lang durchgeführt. Über die Dauer der Therapie mit Nukleos(t)idanaloga besteht derzeit keine endgültige Klarheit, da es nach Beendigung der Therapie sehr häufig zu einem Wiederanstieg der ALT und des HBV­ DNA­Titers kommt. Ein Problem bei den Nukleos(t)idanaloga ist die Resistenzentwick­ lung. Die Therapieindikation ist individuell zu stellen, ebenso wie der Einsatz der verschie­ denen Medikamente, und richtet sich nach dem Alter, der Komorbidität, der Höhe der ALT, dem HBV­DNA­Titer, der Leberhistologie und den Lebensumständen des Patienten. Wird keine Therapie durchgeführt, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen von ALT, HBV­DNA­Titer, Alphafetoprotein (AFP) und Ultraschall zwingend erforderlich. Prof. Dr. J. Rasenack Medizinische Klinik II Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Hugstetter Str. Freiburg Fragebeantwortung unter www.falkfoundation.de Schlüsselwörter Falk Gastro-Kolleg Interferon | chronische Hepatitis B | HBsAg | Lamivudin | Adefovir | Entecavir | Telbivudin | Tenofovir | Resistenzentwicklung | Leberzirrhose Titelbild: Elektronenmikroskopisches Bild von HBV 12 Hepatitis B – Update 2012 Einleitung Die Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht. Es ist ein DNA-Virus, das zu den Hepadna-Viren gehört. Die Prävalenz der Hepatitis B zeigt große geogra­ fische Unterschiede. Antikörper gegen das HBV-Core-Antigen (Anti-HBc) sind bei rund 40% der Weltbevölkerung und 7% der deutschen Bevölkerung vorhanden und zeigen eine durchgemachte oder noch bestehende Infektion an. Nach Schätzungen der WHO sind 350 Millionen Menschen chronisch infiziert. Weltweit sterben pro Jahr etwa 1 Million Menschen an den Folgen der HBV-Infektion. P Die Hepatitis B ist weltweit die häufigste chronische Viruskrankheit. Die Hepatitis B kann als akute oder chronische Entzündung der Leber verlaufen. Die HBV-Neuinfektion verläuft meist inapparent, seltener als akute Erkrankung. Bei weni­ ger als 1% der Neuinfizierten kommt es zu einer fulminanten Hepatitis, die im Leber­ versagen enden kann. In über 95–97% der Infizierten heilt die Erkrankung ohne Krank­ heitsaktivität folgenlos mit lebenslanger Immunität aus. Bei weniger als 3–5% kommt es zu einer chronischen HBV-Infektion. Bei dieser kann es zu einer fortschreitenden chronischen Lebererkrankung kommen mit deutlich eingeschränkter Lebenserwar­ tung und einem signifikant erhöhten Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) [Lavanchy 2004]. P Es besteht eine Korrelation zwischen Virustiter und Zirrhose- und HCC-Risiko. Das Risiko, eine Leberzirrhose zu entwickeln, scheint – zumindest in China – mit der Höhe des Virustiters zu korrelieren [Iloeje et al. 2006], ebenso das HCC-Risiko [Chen et al. 2006]. Nach der gegenwärtigen Lehrmeinung ist das Hepatitis-B-Virus selbst nicht zyto­ toxisch, sondern die Zellschädigung soll durch die Immunantwort zustande kommen, vornehmlich durch zytotoxische T-Lymphozyten. Diese ist vom Alter und dem Im­ munstatus des Infizierten abhängig und kann bei einigen Infizierten verzögert oder gar nicht auftreten. Dieser „immuntolerante“ Status kann mit einer hohen Virämie ­assoziiert sein. Im Serum können komplette Hepatitis-B-Viren (Abb. 1), Hepatitis-B-Oberflächenanti­ gen (Hepatitis-B-surface-Antigen; HBsAg) und HBeAg – eine lösliche Variante des HBV-Core-Antigens – nachgewiesen werden, außerdem die entsprechenden Anti­ körper. Zusätzlich finden sich Antikörper gegen das Core-Antigen (Abb. 2a und 2b, Tab. 1) Modell des Hepatitis-B-Virus Abb. 1 13 Abb. 2a Schematischer Verlauf der akuten Hepatitis B Hepatitis Anti-HBc HBV-DNA HBeAg HBsAg Anti-HBe Anti-HBs Anti-HBc, IgM Wochen HBV-Infektion 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 Abb. 2b Schematischer Verlauf der chronischen Hepatitis B Hepatitis Anti-HBc HBV-DNA HBeAg HBsAg Anti-HBc, IgM Wochen HBV-Infektion 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 14 Serologische Marker der Hepatitis B Marker Definition HBsAg Hepatitis-B-Oberflächenantigen, Hülle Anti-HBs Antikörper gegen HBsAg HBeAg Hepatitis-B-e-Antigen, trunkiertes Produkt des Präcore/CoreGens, weist auf eine meist sehr aktive Replikation des HBV hin Anti-HBe Antikörper gegen HBeAg, kann auf eine Infektion mit e-Minusmutanten deuten Anti-HBc Antikörper gegen HBcAg (Core-Protein), das im Blut typischerweise nicht nachweisbar ist Anti-HBc, IgM IgM-Antikörper gegen HBcAg, zeigen eine akute Infektion an. Die Persistenz über 6 Monate deutet auf eine chronische Hepatitis B hin HBV-DNA Hepatitis-B-Virus-DNA, zeigt eine aktive Replikation an. Nachweis per Polymerasekettenreaktion, derzeitige Nachweisgrenze 60 Kopien/ml (~12 IU/ml) Tab. 1 Der Virustiter kann bis zu 1013 Viruspartikel betragen und, da das Verhältnis von kom­ pletten zu inkompletten Viruspartikeln, die nur aus HBsAg bestehen, 1 zu 100 bis 1000 beträgt, können bis zu 0,5% des Serumeiweißes Hepatitis-B-Virus-assoziiert sein. Verlaufsformen der Hepatitis-B-Virusinfektion Akute Hepatitis-B-Virusinfektion Nach einer Neuinfektion mit HBV kann es zu einer Erhöhung der Transaminasen und einer Leberfunktionseinschränkung kommen (akute Hepatitis B). Bei immunkompe­ tenten Erwachsenen heilt die HBV-Infektion in über 95% der Fälle aus. Fulminante ­Verläufe treten in weniger als 1% auf und führen unbehandelt in einem hohen Pro­ zentsatz zum akuten Leberversagen. Chronische Hepatitis-B-Virusinfektion Besteht die HBV-Infektion – HBsAg positiv – länger als 6 Monate, handelt es sich defi­ nitionsgemäß um eine chronische Hepatitis. Diese kann klinisch und laborchemisch über einen längeren Zeitraum asymptomatisch, schubweise oder aber ständig symp­ tomatisch verlaufen (Tab. 2). Histologisch können typische Lebergewebsveränderun­ gen beobachtet werden. Bei postpartalen Infektionen kommt es bei ca. 90% und bei immunkompromittierten Personen bei 30–90% der Fälle zu einer chronischen Hepatitis. Unter der Therapie, aber auch spontan, kann eine chronische Infektion ausheilen. Meist kommt es zuerst zu einer Serokonversion von HBeAg nach Anti-HBe und an­ schließend – z. T. nach Jahren – zu einem Verschwinden von HBsAg. P Dauert die HBV-Infektion länger als 6 Monate, handelt es sich definitions­ gemäß um eine chronische Hepatitis. Sonderformen der chronischen HBV-Infektion sind die „Anti-HBc-only“ mit einer Prä­ valenz von ca. 2% [Berger et al. 2000; Jilg et al. 2001] und die okkulten Infektionen, die durch niedrige Virustiter (≤ 20 IU/ml bzw. ≤ 200 IU/ml) und negatives HBsAg charakte­ risiert sind. Bei der okkulten HBV-Infektion können die HBV-spezifischen Antikörper komplett fehlen [Stramer et al. 2011]. Beide Sonderformen verursachen in diesem ­Stadium typischerweise keine Hepatitis, sondern stellen ein Risiko für ein Rezidiv bei Änderung der immunologischen Lage und für die Übertragung der HBV-Infektion dar. 15 Verläufe der chronischen Hepatitis B Definition Diagnostische Kriterien Chronische Hepatitis B Chronische Lebererkrankung mit Nekroinflammation HBsAg-positiv > 6 Monate Serum-HBV-DNA > 2000 IU/ml Ständig oder intermittierend erhöhte ALT/AST-Aktivitäten Leberbiopsie mit chronischer Hepatitis (nekroinflammatorischer Score > 4) Unterscheidung der chronischen Hepatitis B in: HBeAg-positive chronische Hepatitis B HBeAg-negative chronische Hepatitis B1 P Zur Beurteilung der chronischen Hepatitis B werden ALT, HBV-Titer und Leberhistologie herangezogen. HBeAg-positiv, Anti-HBe-negativ HBeAg-negativ, Anti-HBe-positiv Inaktiver HBsAg-Carrier-Status, niedrigtitrig: Persistierende HBV-Infektion ohne wesentliche Nekroinflammation HBsAg-positiv > 6 Monate HBeAg-negativ, Anti-HBe-positiv Serum-HBV-DNA < 2000 IU/ml Konstant normale ALT/AST-Aktivitäten In der Leberbiopsie keine wesentlichen Veränderungen (nekroinflammatorischer Score < 4) Inaktiver HBsAg-Carrier-Status, hochtitrig: Persistierende HBV-Infektion ohne wesentliche Nekroinflammation Meist nach vertikaler Transmission HBsAg-positiv > 6 Monate HBeAg-positiv, Anti-HBe-negativ Serum-HBV-DNA > 107 IU/ml Konstant normale ALT/AST-Aktivitäten In der Leberbiopsie keine wesentlichen Veränderungen (nekroinflammatorischer Score < 4) Übergang in chronische Hepatitis B möglich Ausgeheilte Hepatitis B: HBV-Infektion in der Anamnese, jetzt keine virolo­ gischen, laborchemischen oder histologischen Zeichen einer Hepatitis Anti-HBc ± Anti-HBs positiv, HBsAg-negativ HBV-DNA im Serum nicht nachweisbar Normale ALT-Aktivität Anti-HBc-only HBsAg-negativ, Anti-HBs-negativ, Anti-HBc-positiv, HBV-DNA ≤ 20 IU/ml Okkulte HBV-Infektion HBV-DNA-positiv, meist ≤ 200 IU/ml, HBsAg-negativ; Anti-HBs und Anti-HBc ± positiv 1 Tab. 2 BeAg-negative Patienten nach HBeAg-Serokonversion können eine Reversion haben, die über einen H längeren Beobachtungszeitraum bei 25% liegt. 16 Begriffe der chronischen Hepatitis B Begriff Definition Akute Exazerbation, akuter Schub Intermittierender ALT-Anstieg auf mehr als das 10-Fache des oberen Normwerts und mehr als das 2-Fache des Ausgangswerts Reaktivierung Wiederauftreten einer aktiven nekroin­ flammatorischen Lebererkrankung bei zuvor ausgeheilter Hepatitis B oder bei vorbestehendem inaktivem Carrier-Status HBeAg-Verlust HBeAg negativ bei Patienten, die zuvor HBeAg-positiv waren HBeAg-Serokonversion HBeAg negativ bei Patienten, die zuvor HBeAg-positiv waren und Auftreten von Anti-HBe, HBV-DNA meist < 2.000 IU/ml HBeAg-Reversion Nachweis von HBeAg bei Patienten, die zuvor HBeAg-negativ und Anti-HBe-positiv waren Tab. 3 Nach der Infektion mit HBV kommt es nach wenigen Wochen zum Auftreten von HBsAg. Bei der akuten Hepatitis B (Abb. 2a) verschwindet es 1–2 Monate nach dem ­Ikterus und ist nach 6 Monaten nicht mehr nachweisbar. Mit einer Latenz von einigen Wochen finden sich Antikörper gegen HBsAg = Anti-HBs. Antikörper gegen Core-­ Antigen (HBcAg), das selbst nicht im Serum nachweisbar ist, treten 1–2 Wochen nach HBsAg im Serum auf. Bei einigen Patienten ist Anti-HBc nach Ablauf von einigen Jah­ ren der einzige Marker für eine stattgehabte HBV-Infektion. Bei Anti-HBc können ­zusätzlich Antikörper der IgM-Klasse differenziert werden, die einen Hinweis auf eine akute Infektion geben, oder – wenn sie niedrigtitrig sind – auf eine Exazerbation einer chronischen Hepatitis B. Ein weiterer Marker der HBV-Infektion ist das Hepatitis-e(arly)Antigen (HBeAg). Es handelt sich hier um ein Protein, das von der Präcore/Core-­Region des HBV kodiert wird. Patienten mit HBeAg im Serum haben im Durchschnitt einen höheren Virustiter als HBeAg-negative Patienten. Heilt die HBV-Infektion nicht aus, ist HBsAg weiter nachweisbar. Anti-HBc ist weiter vorhanden (Abb. 2b). HBeAg verschwindet mit einer Häufigkeit von 10–15% pro Jahr. In vielen Fällen ist die Virusreplikation stark vermindert, eventuell nicht mehr nachweis­ bar, oder es ist zum Auftreten von HBeAg-negativen Mutationen gekommen, soge­ nannten Präcore-Mutanten. Eine HBV-Diagnostik sollte veranlasst werden bei Schwangeren (Dokumentation im Mutterpass), Neugeborenen HBV-positiver Mütter, bei Personen mit Migrationshinter­ grund aus Regionen mit erhöhter HBsAg-Prävalenz, Familien- oder Haushaltsangehö­ rigen bzw. Sexualpartnern HBV-Infizierter, homosexuellen Männern, Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten, aktiven und ehemaligen i.v. Drogenbenutzern, HIV- und/oder HCV-Infizierten, Empfängern von Organtransplantaten vor und nach Transplantation, Patienten vor und während einer immunsuppressiven Therapie oder Chemotherapie, Dialyse-Patienten sowie Patienten mit erhöhten Leberwerten, Leber­ fibrose/-zirrhose und mit hepatozellulärem Karzinom. Stufenschema zur Diagnostik der Hepatitis B 1)Initial werden HBsAg und Anti-HBc bestimmt. 2)Sind beide positiv, werden HBeAg, Anti-HBe und HBV-DNA quantitativ sowie Anti-HDV zum Ausschluss einer Hepatitis Delta gemessen. 3)Ist nur HBsAg positiv: HBsAg-Bestätigungstest (DD: falsch-positive Reaktion). 4)Falls dieser positiv ist, sollten HBeAg und HBV-DNA zur Diagnose einer akuten Hepatitis B bestimmt werden. P HBsAg ist ein Indikator für eine aktive Hepatitis-B-Virusinfektion. 17 Bei Erstdiagnose einer HBV-Infektion sind erforderlich: Anamnese (inkl. Risikofakto­ ren, Familienanamnese), körperliche Untersuchung, HBV-Serologie entsprechend dem Stufenschema, klinisch-chemische Labortests (z. B. Blutbild, Leberentzündungsund Lebersyntheseparameter, Prothrombinzeit), Oberbauchsonografie, AFP (Scree­ ning hepatozelluläres Karzinom) bei HCC-Risiko. Diagnostik bei akuter Hepatitis B Akute/Ausgeheilte Hepatitis B: – ALT alle 3 Monate bis Normalisierung – HBsAg/Anti-HBs alle 3–6 Monate bis HBsAg negativ und Anti-HBs > 10 IU/l –bei geplanter Blut- oder Organspende: HBV-DNA mittels PCR (≤ 12 IU/ml; ≤ 60 Kopien/ml) – bei HBsAg negativ/Anti-HBs < 10 IU/l: HBV-DNA; Kontrolle nach 12 Monaten Diagnostik bei chronischer Hepatitis B Zur Abschätzung der Ausprägung der entzündlichen Veränderungen und der Leber­ funktion sind Blutbild, klinisch-chemische Labortests und Gerinnungsstatus notwen­ dig. Alphafetoprotein (AFP) und Oberbauchsonografie sind bei der Verlaufsbeobach­ tung erforderlich, um frühzeitig ein primäres Leberzellkarzinom (HCC) zu diagnostizieren. Ein erhöhtes HCC-Risiko liegt bei Männern über 45 Jahren, positiver Familienanam­ nese für ein HCC, Leberzirrhose und bei Patienten mit Migrationshintergrund aus hy­ perendemischen Gebieten vor. Die Leberbiopsie dient der Abschätzung des Fibrose­ grads (Staging), aber auch der Entzündung (Grading) [Dienstag 2002]. Alternativ kommt ein Fibroscan infrage. Eine Metaanalyse kam zu dem Schluss, dass diese ­Methode auch bei der chronischen Hepatitis B hilfreich ist [Poynard et al. 2011]. Bei Patienten mit chronischer Hepatitis B sind regelmäßige Verlaufsuntersuchungen notwendig. Besteht keine Indikation zur Therapie, sollten alle 6 Monate folgende ­Untersuchungen erfolgen: Blutbild, ALT, Albumin, Prothrombinzeit, HBeAg bei initial positiven Patienten, HBV-DNA bei initial HBeAg-negativen Patienten, AFP und Ultra­ schall. Handelt es sich um einen Carrier-Status, sollten in den ersten 12 Monaten ALT, HBV-DNA quantitativ alle 3 Monate und bei konstanten Werten alle 12 Monate be­ stimmt werden. Während der Therapie sollten alle 3 Monate Blutbild, ALT, Kreatinin (unter Adefovir, Entecavir und Tenofovir), HBeAg und HBV-DNA quantitativ gemessen werden. Erhal­ ten die Patienten eine Nukleos(t)idanalogon-Behandlung, sollte, wenn es zu einem Anstieg des Virustiters kommt, eine Resistenzbestimmung im HBV-Polymerase-Gen veranlasst werden Die Genotypisierung von HBV hat derzeit noch keinen eindeutigen Stellenwert, auch wenn bestimmte Genotypen besser auf bestimmte Therapien an­ sprechen. P Regelmäßige Kontrolluntersuchun­ gen von ALT, AFP, HBV-DNA-Titer und Ultraschall sind notwendig. Therapie der Hepatitis B Akute Hepatitis B Eine Indikation zur Behandlung der akuten unkomplizierten Hepatitis B besteht we­ gen der hohen Spontanheilungsrate bei Erwachsenen nicht. Ausnahmen sind Patien­ ten mit fulminanter Hepatitis B (0,1–0,5% der Fälle bei Erwachsenen). Bei Anzeichen einer Einschränkung der Lebersynthese sollten diese Patienten antiviral behandelt werden, wodurch die Notwendigkeit zur Lebertransplantation auf 20% im Vergleich zu 80% bei unbehandelten Patienten aus historischen Kontrollen reduziert wird [Mas & Rodes 1997]. Bei fortschreitendem Verlauf sollten diese Patienten frühzeitig in einem Transplantationszentrum betreut werden. P Die akute Hepatitis B wird typischerweise nicht therapiert. 18 Chronische Hepatitis B Bei allen Patienten mit chronischer Hepatitis B sollte die Indikation zur Therapie über­ dacht werden. Für die Indikationsstellung sind von Bedeutung: Alter des Patienten, Höhe der ALT, klinisches Stadium der Erkrankung, Fibrosestadium in der Biopsie und Virustiter (Grenzwert 104 Kopien/ml, entsprechend 2 x 103 IU/ml). Bei Patienten mit fort­ geschrittener Fibrose oder Zirrhose sollte beim Vorliegen einer Virämie vorzugsweise mit einem Nukleos(t)idanalogon behandelt werden. Reaktivierungen der HBV-Infektion durch Immunsuppression erhöhen das Risiko für eine akute Dekompensation, Zirrhose und HCC. Daher sollten Patienten mit einer chronischen HBV-Infektion bei geplanter Immunsuppression präventiv medikamen­ tös therapiert werden. Für die Indikation zur Therapie ist die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen. P Bei Patienten mit chronischer Hepatitis B sollte primär überlegt werden, ob eine Indikation zur Therapie besteht. Das optimale Ziel ist sowohl bei HBeAg-positiven als auch bei HBeAg-negativen ­Patienten die HBsAg-Serokonversion. Bei HBeAg-positiven Patienten wird die HBeAg-­ Serokonversion angestrebt und bei allen Patienten die maximale Virussuppression unter die Nachweisgrenze. Auf längere Sicht sollen die Krankheitsprogression verzö­ gert und die Ausbildung der Leberzirrhose und des HCC verhindert werden. Eine Behandlung von HBsAg-Carriern, vor allen Dingen denen mit niedrigen Virus­ titern (< 104 Kopien/ml), ist nach der bisherigen Studienlage nicht notwendig. Ziel der antiviralen Therapie ist es, die Morbidität und Mortalität zu senken. Maximales Therapieziel ist die dauerhafte Serokonversion von HBsAg-Positivität zur Anti-HBsAntikörper-Positivität. Da dies nur in 5–10% der mit Interferon behandelten Patienten gelingt, sind als weitere Erfolgskriterien folgende virologische und biochemische ­Parameter definiert worden: dauerhafte Reduktion des HBV-DNA-Titers unter die Nachweisgrenze, mindestens jedoch unter 104 Kopien/ml (2 x 103 IU/ml), dauerhafte HBeAg-Serokonversion und dauerhafte ALT-Normalisierung. Auf Dauer gesehen, ­sollen die entzündliche Aktivität und das Fibrosestadium in der Histologie abnehmen und die Leberzirrhose und das hepatozelluläre Karzinom verhindert werden. Medikamente Zur Behandlung der chronischen Hepatitis B sind Interferon-α, pegyliertes Interferon-α, Adefovir, Entecavir, Lamivudin, Telbivudin und Tenofovir zugelassen (Tab. 4): Interferone Pegyliertes Interferon-α2a (Pegasys®) Tab. 4 180 µg 1x wöchentlich für 48 Wochen Pegyliertes Interferon-α2b (PegIntron®) 1,2 µg/kg KG 1x wöchentlich für 48 Wochen Interferon-α2a (Roferon®-A) 2,5–5 Mio. I.E. pro m2 Körperoberfläche 3x wöchentlich für 4–6 Monate Interferon-α2b (Intron A®) 5–10 Mio. I.E. 3x wöchentlich (jeden 2. Tag) s.c. 4–6 Monate P Die chronische Hepatitis B wird alternativ mit Interferon oder Nukleos(t)idanaloga behandelt. Nukleosid- und Nukleotidanaloga Adefovir-Dipivoxil (Hepsera®) 10 mg 1x täglich Entecavir (Baraclude®) 0,5 mg 1x täglich, 1,0 mg bei Patienten mit Lamivudin-Resistenz Lamivudin (Zeffix®) 100 mg 1x täglich Telbivudin (Sebivo®) 600 mg 1x täglich Tenofovir (Viread®) 245 mg 1x täglich 19 Interferon HBeAg-positive Patienten In den letzten Jahren wurde pegyliertes Interferon (PegIFN-α), das nur einmal pro ­Woche s. c. injiziert werden muss, für die Behandlung der chronischen Hepatitis B ­zugelassen. Beim direkten Vergleich beider Interferone bei einer 24-wöchigen Thera­ pie fanden sich keine signifikanten Unterschiede [Cooksley et al. 2003] in Bezug auf HBeAg-Verlust, HBV < 105 Kopien/ml und ALT-Normalisierung, nur bei einer Kombina­ tion dieser drei Parameter ergab sich ein Unterschied von 11% versus 27% zugunsten des PegIFN-α, das einfacher zu dosieren ist. PegIFN-α führte bei 32% der Patienten zu einer HBeAg-Serokonversion, als Vergleich diente eine Gruppe von Patienten, die ­Lamivudin erhielt [Lau et al. 2005]. Unter der Gabe von PegIFN-α/IFN-α kann es zu ­einem vorübergehenden Anstieg der Transaminasen („Flare-up“) mit anschließender Ausheilung kommen. Die 48-wöchige Therapie mit PegIFN-α einmal 180 µg pro ­Woche ist wirksamer als die Therapie mit 90 µg einmal pro Woche oder die Therapie über 24 Wochen [Liaw et al. 2011]. Schon die Studien mit Interferon-α zeigten, dass das viro­ logische und biochemische Ansprechen mit einer Verringerung der histologischen Aktivität assoziiert ist [Brook et al. 1989; Craxi et al. 2003; Fattovich et al. 1989; Pastore et al. 1988; Waked et al. 1990]. Komplette Remissionen fibrotischer Veränderungen wur­ den beobachtet und gehen häufig mit einem HBsAg-Verlust einher [Hsu et al. 2002; Lau et al. 1997; Lin et al. 1999]. Hepatische Dekompensation (behandelt 8,9% vs. unbe­ handelt 13,3%), hepatozelluläre Karzinome (1,9% vs. 3,2%) und leberassoziierte Todes­ fälle (4,9% vs. 8,7%) treten seltener auf [Craxi et al. 2003; Niederau et al. 1996]. Die größ­ ten Erfolgsaussichten haben Patienten mit niedrigem HBV-DNA-Titer und erhöhter ALT [Schiff 1993]. Im Unterschied zu asiatischen Patienten wird bei europäischen Pati­ enten ein HBsAg-Verschwinden bei 5–11% nach 1 Jahr und 11–29% nach 5 Jahren gese­ hen [Bortolotti et al. 2000; Fattovich et al. 1998; Niederau et al. 1996]. Sprachen die ­Patienten virologisch an, wurde eine HBsAg-Serokonversion bei 64% der Patienten während einer Verlaufsbeobachtung von 15 Jahren beobachtet [Moucari et al. 2009]. Der Therapieerfolg ist möglicherweise vom Genotyp abhängig, wobei der in Europa häufig beobachtete Genotyp A besser anzusprechen scheint [Erhardt et al. 2005]. P Bei jungen Patienten mit HBeAgpositiver Hepatitis B besteht – wegen der definierten Dauer – eine Indikation zur Therapie mit pegyliertem Interferon. HBeAg-negative Patienten PegIFN-α wurde in einer randomisierten, kontrollierten Studie über 48 Wochen einge­ setzt [Marcellin et al. 2004]. 24 Wochen nach Therapieende hatten 59% eine normale ALT, 43% einen HBV-DNA-Titer < 20.000 Kopien/ml und bei 19% war HBV-DNA unter der Nachweisgrenze. Eine HBsAg-Serokonversion wurde bei 3% beobachtet. Studien, in denen die Wirksamkeit von IFN-α direkt mit PegIFN-α verglichen wurde, existieren nicht. IFN-α führt bei HBeAg-negativen Patienten mit chronischer Hepatitis B sowohl zu einer signifikant häufigeren Normalisierung der ALT als auch zu einem signifikanten Abfall des HBV-DNA-Titers [Brunetto et al. 2003; Manesis & Hadziyannis 2001]. In Ab­ hängigkeit, vor allen Dingen von der Therapiedauer, kommt es nach Therapieende häufig (25–89%) zu einem Relaps mit einem Wiederanstieg der ALT und des HBV-DNATiters. Eine Therapiedauer von 16–24 Wochen hat schlechtere Ergebnisse als eine von 12 und mehr Monaten [Manesis & Hadziyannis 2001]. Die Ansprechrate beträgt am Therapieende 54%, nach 1 Jahr 24% und nach 7 Jahren 18% [Manesis & Hadziyannis 2001]. Patienten mit dauerhaftem Ansprechen haben im Vergleich zu Kontrollen und Patienten mit fehlendem Ansprechen oder Relaps einen günstigeren Verlauf in Bezug auf Progression zur Leberzirrhose, leberbedingte Mortalität und HCC [Brunetto et al. 2002; Lampertico et al. 2003; Papatheodoridis et al. 2001]. Nebenwirkungen treten sowohl unter der Therapie mit IFN-α als auch unter der mit PegIFN-α auf. P Bei Patienten mit HBeAg-negativer Hepatitis B scheint eine Therapie­dauer länger als 1 Jahr erfolgreicher zu sein. 20 Nukleos(t)idanaloga Zur Therapie der chronischen Hepatitis B sind folgende Medikamente in Deutschland zugelassen: Adefovir-Dipivoxil (Hepsera®), Entecavir (Baraclude®), Lamivudin (Zeffix®), Telbivudin (Sebivo®) und Tenofovir (Viread®). Diese Medikamente führen zu einer ­Reduktion des Virustiters, z. T. auch zum Verschwinden von HBV-DNA unter die Nach­ weisgrenze. Eine Serokonversion von HBeAg-positiv zu Anti-HBe wird ebenfalls be­ obachtet. Die Wirksamkeit eines Nukleos(t)idanalogons wird durch die genetische Barriere, die spezifische Wirksamkeit des Medikaments, die Zuverlässigkeit der Ein­ nahme, die pharmakologische Barriere, die virale Fitness, den Wirkmechanismus und durch Kreuzresistenzen bestimmt. Bei der Langzeittherapie ist – außer bei Telbivu­ din – die Nephrotoxizität zu beachten. P Orale antivirale Medikamente führen bei einem großen Teil der Patienten zu einem raschen Abfall des HBV-DNA-Titers. Tab. 5 Wirksamkeit verschiedener Nukleos(t)idanaloga bei chronischer Hepatitis B Substanz HBeAg-positive Patienten HBeAg-negative Patienten Dosis/Tag HBV-DNA < 300 Kopien/ml (%) HBeAgSerokonversion (%) ALTNormalisierung (%) HBV-DNA < 300 Kopien/ml (%) ALTNormalisierung (%) Lamivudin 100 mg 36 18 60 72 72 Adefovir 10 mg 25 12 48 51 38 Entecavir 0,5/1,0 mg 67 21 77 90 78 Telbivudin 600 mg 60 22,5 77 88 75 Tenofovir 245 mg 66* 21 68 71* 76 *400 Kopien/ml Lamivudin HBeAg-positive Patienten Mit Lamivudin liegen die längsten Behandlungserfahrungen vor. Eine ALT-Normalisie­ rung fand sich nach 52 Therapiewochen bei 41–72% der Patienten im Vergleich zu 7–24% bei den Kontrollen. Die HBeAg-Serokonversionsrate lag bei 16–18% im Vergleich zu 4–6% bei den Kontrollen. HBV-DNA ließ sich bei 44% im Vergleich zu 16% bei den Kontrollen nicht mehr nachweisen, wobei die Nachweisgrenze 105 Kopien/ml betrug [Dienstag et al. 1999; Lai et al. 1998]. Die HBeAg-Serokonversionsrate nimmt mit der Dauer der Therapie zu und betrug nach 1, 2, 3, 4 bzw. 5 Jahren 17%, 27%, 40%, 47% bzw. 50% [Lai et al. 1998; Leung et al. 2001; Liaw et al. 2000]. Ein Problem bei diesen Ergeb­ nissen ist, dass sie vornehmlich an asiatischen Patienten gewonnen wurden, bei de­ nen nicht nur der genetische Hintergrund eine Rolle spielt, sondern auch eine andere Lebensweise, der Zeitpunkt der Infektion häufig postpartal ist und andere HBV-Geno­ typen für die Infektion verantwortlich sind. Bei diesen Studien war eine ALT-Erhöhung über das 5-Fache des oberen Normwerts ein günstiger Faktor für eine HBeAg-Sero­ konversion, wo sie auf 56% nach 1 Jahr anstieg. HBeAg-negative Patienten Größere Studien liegen mit Lamivudin bei HBeAg-negativen Patienten nicht vor. Die aufgeführten Studien schlossen 60 bzw. 25 Lamivudin-behandelte Patienten ein. Nach 24 Behandlungswochen kam es bei 63% zu einer ALT-Normalisierung in Kombination mit einem HBV-DNA-Abfall unter die Nachweisgrenze von 105 Kopien/ml im Vergleich zu 6% bei den Plazebo-behandelten Patienten. Wurde die Behandlung 52 Wochen P Unter der Lamivudin-Therapie sind Resistenzentwicklungen häufig. 21 durchgeführt, hatten nach 52 Wochen 96% eine normale ALT, die Rate fiel dann auf 68% nach 18 Monaten, 60% nach 24 Monaten und 39% nach ≥ 30 Monaten. Bei keinem der Patienten kam es zum HBsAg-Verlust oder gar zur HBsAg-Serokonversion. Die ­virologische Remissionsrate betrug nach 6 und 12 Monaten jeweils 68% und fiel nach 18 Monaten auf 52% und nach 24 sowie ≥ 30 Monaten auf 42%. Kam es zu einem ALT-Anstieg unter der Therapie, ging diesem ein Anstieg des Virustiters um mehrere Monate, im Mittel 4 (3–24) Monate, voraus. Hierbei handelte es sich um YMDD (Tyro­ sin-Methionin-Aspartat-Aspartat)-Mutanten des HBV-Polymerase-Gens. Diese Mutan­ ten traten bei 19–27%, 44% bzw. 60% nach 1, 2 und 4 Jahren auf [Hadziyannis et al. 2000; Tassopoulos et al. 1999]. Bei einigen Patienten kam es beim Auftreten von HBVMutanten zu einem sehr ausgeprägten ALT-Anstieg; hierbei handelte es sich meist um Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung [Di Marco et al. 2004]. Adefovir HBeAg-positive Patienten Adefovir führte nach 48 Wochen bei 48% der HBeAg-positiven Patienten zu einer ALTNormalisierung, bei 25% war HBV-DNA unter der Nachweisgrenze von 300 Kopien/ml und 12% hatten eine HBeAg-Serokonversion [Marcellin et al. 2003]. Nach 140 Wochen hatten 80% eine normale ALT, bei 48% war HBV-DNA unter der Nachweisgrenze und 46% hatten eine HBeAg-Serokonversion [Marcellin et al. 2003]. Wurden die Patienten offen für insgesamt 5 Jahre behandelt, war die ALT bei 69% der Patienten normal, bei 67% war HBV-DNA unter der Nachweisgrenze und HBsAg war bei 5% nicht mehr vor­ handen [Hadziyannis et al. 2005]. Auch in der Histologie kam es zu einer Verbesserung. Im Verlauf der Behandlung traten N236T- und A181V/T-Mutationen des PolymeraseGens mit einer Wahrscheinlichkeit von 3%, 11%, 18% und 28% nach 2, 3, 4 und 5 Jahren auf [Hadziyannis et al. 2005]. HBeAg-negative Patienten Adefovir ist auch bei HBeAg-negativen Patienten wirksam. Es führt nach einer 48-wö­ chigen Therapie bei 51% der Patienten zu einem HBV-DNA-Titer, der unter der Nach­ weisgrenze von 400 Kopien/ml lag im Vergleich zu keinem der Plazebo-behandelten Patienten [Hadziyannis et al. 2003a]. Nach 240 Wochen hatten 67% der HBeAg-negati­ ven Patienten < 1000 Kopien/ml und 69% normale ALT-Werte. Nach 192 bzw. 240 Wo­ chen wurde bei 83% der Patienten eine Verbesserung des Entzündungsgrads und bei 73% des Fibrosestadiums beobachtet. Beim Fibrosestadium fand sich eine Verbesse­ rung bei 35%, 55% bzw. 71% der Patienten nach 48, 192 bzw. 240 Wochen. N236T- und A181V/T-Mutationen ließen sich auch bei diesen Patienten mit der Behandlungsdauer nachweisen und erreichten nach 5 Jahren 29% [Hadziyannis et al. 2005, 2006]. P Adefovir wird heute nur noch selten eingesetzt. Entecavir HBeAg-positive Patienten Entecavir wurde im Vergleich zu Lamivudin geprüft und war hier deutlich wirksamer. Die 48-wöchige Therapie ergab mit 0,5 mg Entecavir pro Tag eine Normalisierung der ALT bei 68% im Vergleich zu 60% mit Lamivudin, HBV-DNA war bei 67% der Ente­ cavir- und 36% der Lamivudin-behandelten Patienten unter der Nachweisgrenze von 300 Kopien/ml. Die HBeAg-Serokonversionsrate unterschied sich zwischen den bei­ den Behandlungsgruppen nicht [Chang et al. 2006]. Nach 96 Wochen Therapie war der Anteil der Patienten mit nicht nachweisbarer HBV-DNA weiter angestiegen und zwar auf 80% in der Entecavir-Gruppe im Vergleich zu 39% in der Lamivudin-Gruppe. Nach 96 Wochen wurden bei diesen unvorbehandelten Patienten selten Mutationen mit Resistenz gegen Entecavir beobachtet [Chang et al. 2006]. P Resistenzentwicklungen gegen Entecavir scheinen bei zuvor unbehan­ delten Patienten selten zu sein, jedoch häufig bei Patienten mit Lamivudinresistenten HBV-Mutanten. 22 HBeAg-negative Patienten Die Wirksamkeit einer 48-wöchigen Therapie mit Entecavir bei HBeAg-negativen Pati­ enten wurde mit der von Lamivudin verglichen. Die Häufigkeit der ALT-Normalisie­ rung war mit 78% versus 71% mit Lamivudin vergleichbar. HBV-DNA wurde bei 90% der Entecavir-Patienten und 72% der Lamivudin-Patienten unter die Nachweisgrenze von 300 Kopien/ml gedrückt. Beim Fibrosestadium wurde nach 1 Jahr kein signifikan­ ter Unterschied festgestellt [Lai et al. 2006]. Bei zuvor unbehandelten Patienten wur­ den während der ersten 2 Behandlungsjahre nur in seltenen Fällen HBV-DNA-Polyme­ rasemutationen beobachtet. Telbivudin HBeAg-positive Patienten Die Wirksamkeit von Telbivudin wurde mit der von Lamivudin verglichen. Die 52-wö­ chige Therapie ergab mit Telbivudin eine Normalisierung der ALT bei 77,2% im Ver­ gleich zu 74,9% mit Lamivudin. HBV-DNA war bei 60% der Telbivudin- und 40,4% der Lamivudin-behandelten Patienten unter der Nachweisgrenze von 300 Kopien/ml. Eine HBeAg-Serokonversion wurde mit Telbivudin bei 22,5% und mit Lamivudin bei 21,5% der Patienten beobachtet [Lai et al. 2007]. Während des ersten Jahres kam es bei 5% zu Resistenzen im Polymerase-Gen. HBeAg-negative Patienten Die Wirksamkeit einer 52-wöchigen Therapie mit Telbivudin bei HBeAg-negativen Pa­ tienten wurde mit der von Lamivudin verglichen. Eine ALT-Normalisierung fand sich bei 74% bzw. 79% der Patienten. HBV-DNA war bei 88% der Telbivudin-Patienten und 71,4% der Lamivudin-Patienten unter der Nachweisgrenze von 300 Kopien/ml [Chang et al. 2006]. Es traten bei 2,2% der Telbivudin- und 10,7% der Lamivudin-behandelten Patienten Resistenzen im Polymerase-Gen auf [Lai et al. 2007]. P Telbivudin hat eine sehr gute anti­ virale Wirksamkeit. Bei HBeAg-positiven Patienten werden – im Unterschied zu HBeAg-negativen Patienten – häufig resistente Mutanten beobachtet. Es hat die geringste Nephrotoxizität. Tenofovir HBeAg-positive Patienten Tenofovir wurde im Vergleich zu Adefovir geprüft und war hier deutlich wirksamer. Die 48-wöchige Therapie führte bei 68% der Tenofovir-behandelten Patienten zu einer Normalisierung der ALT im Vergleich zu 54% der Adefovir-behandelten Patienten, HBV-DNA war bei 76% der Tenofovir- und 13% der Adefovir-behandelten Patienten ­unter der Nachweisgrenze von 400 Kopien/ml. Die HBeAg-Serokonversionsrate be­ trug bei Tenofovir 21% und bei Adefovir 18%, der Unterschied war nicht signifikant [Marcellin et al. 2008]. Nach 144 Wochen Tenofovir-Therapie war der Anteil der Patienten mit nicht nachweisbarer HBV-DNA weiter angestiegen und zwar auf 87% [Heathcote 2011]. Bei keinem dieser Patienten wurden im Polymerase-Gen Mutationen beobach­ tet, die zu einer Resistenz gegen Tenofovir führen. HBeAg-negative Patienten Die Wirksamkeit einer 48-wöchigen Therapie mit Tenofovir bei HBeAg-negativen Pati­ enten wurde mit der von Adefovir verglichen. Eine ALT-Normalisierung wurde bei 76% bzw. 77% der Patienten beobachtet. HBV-DNA war bei 93% der Tenofovir- und 63% der Adefovir-Patienten unter der Nachweisgrenze von 400 Kopien/ml [Marcellin et al. 2008]. Es wurden keine Resistenzen beobachtet. P Tenofovir hat eine sehr gute antivirale Wirkung, Resistenzen kommen kaum vor. 23 Tab. 6 Virologische Resistenz, Nomenklatur Biochemischer Durchbruch („Breakthrough”) Wiederanstieg der ALT nach initialem Ansprechen Virologischer Durchbruch („Breakthrough“) Wiederanstieg des HBV-DNA-Titers um > 1 log-Stufe über den niedrigsten Titer Genotypische Resistenz Diagnose von Mutationen durch Sequenzierung Phänotypische Resistenz Nachweis der Resistenz im Enzymtest oder in der Zellkultur Resistenzentwicklung bei Therapie mit Nukleos(t)idanaloga (in %) 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre Lamivudin 24 42 53 70 – Adefovir 0 3 11 18 29 Entecavir, unvorbehandelt 0,2 0,5 1,2 1,2 1,2 Entecavir, Lamivudin-vorbehandelt 6 15 36 46 51 Tenofovir, unvorbehandelt 0 0 – – – Telbivudin, HBeAg positiv 4,4 21 – – – Telbivudin, HBeAg negativ 2,7 8,6 – – – Tab. 7 Resistenzen gegen orale antivirale Medikamente Für die Resistenz sind Virus- und Wirtsfaktoren verantwortlich. In den infizierten Zellen liegt die DNA des Hepatitis-B-Virus im Zellkern als „covalently closed circular DNA“ (cccDNA) vor, die durch die oralen antiviralen Medikamente nicht beeinflusst wird. Die Hepatozyten haben eine Halbwertszeit von 30–100 Tagen in Abhängigkeit von der Immunantwort des Wirts. Der Virustiter kann sehr hoch sein, sodass initial schon resis­ tente Viren vorhanden sein können (Subtypen, Quasispezies) oder resistente Virus­ mutanten können während der Therapie entstehen und durch den Selektionsdruck vorherrschend werden. Die resistenten Mutationen befinden sich im Polymerase-Gen, durch die Überlappung mit dem Oberflächen-Gen können sie auch letzteres beein­ flussen. Lamivudin- und Telbivudin-Resistenzen sind identisch. Entecavir hat mit ­ihnen einige gemeinsame Resistenzen, ebenso Adefovir, wobei diese nicht unbedingt eine klinisch bedeutsame Auswirkung haben. Resistenzen im Polymerase-Gen existieren in vivo für Tenofovir ebenfalls, haben jedoch bisher keine Bedeutung. Daraus folgt, dass Telbivudin und Entecavir zwar zur initialen Therapie eingesetzt werden können, zur Zweittherapie kommt aber vor allen Dingen Tenofovir infrage [Zoulim & Locarnini 2009]. P Kreuzresistenzen finden sich zwischen Lamivudin/Telbivudin und Entecavir. 24 Tab. 8 Resistenzen gegen orale antivirale Substanzen Mutation im Polymerase-Gen LAM LDT ETV ADV TDF Wildtyp S S S S S Lamivudin Telbivudin M204I R R I S S L180M + M204V R R I S S Adefovir N236T S S S R I Gemeinsame A181T/V I/R R S R I Entecavir L180M + M204V ± I169T ± V173L ± M250V R R R S S L180M + M204V ± T184G ± S202I/G R R R S S LAM: Lamivudin; LDT: Telbivudin; ETV: Entecavir; ADV: Adefovir; TDF: Tenofovir S: sensibel; R: resistent; I: intermediär Kombinationstherapie Bisher konnte kein Vorteil einer Kombination von (pegyliertem) Interferon mit Lami­ vudin oder Adefovir bei HBeAg-positiven oder -negativen Patienten gezeigt werden. Die Kombination verschiedener Nukleos(t)idanaloga ergab ebenfalls bisher keinen eindeutigen Vorteil, wobei diese Studien meist nur eine kleine Zahl von Patienten ein­ schlossen. Diskutiert wird, ob beim Auftreten von resistenten HBV-Mutanten gegen Lamivudin Adefovir oder Entecavir zusätzlich gegeben werden sollten und wenn, wie lange. In einer kürzlich erschienenen Publikation wurden Patienten, die bereits mehr­ fach erfolglos behandelt worden waren, mit Entecavir und Tenofovir behandelt, 51 von 57 Patienten (89%) wurden HBV-DNA-negativ [Petersen et al. 2012]. Compliance Ein Problem bei der Therapie mit oralen antiviralen Medikamenten ist die Zuverlässig­ keit der Einnahme, da diese über mehrere Jahre kontinuierlich eingenommen werden müssen. Diese beträgt während eines Jahres unter 90%. Ältere Patienten (> 45 Jahre) und Patienten, die schon längere Zeit therapiert werden, nehmen die Medikamente regelmäßiger ein [Chotiyaputta et al. 2011]. Patienten mit Leberzirrhose Unbehandelt beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit kompensierter Zirrhose 84% und bei dekompensierter Zirrhose 14–35%. Die Interferon-Therapie sollte nicht angewandt werden, da sie zu risikoreich ist und zu einem Leberversagen führen kann. Lamivudin hat den Vorteil, dass es aufgrund der geringen Nebenwirkungsrate problemlos eingesetzt werden kann. Durch Adefovir, Entecavir, Telbivudin und Teno­ fovir kann das Voranschreiten der Erkrankung verzögert werden, bei einigen Patienten ist sogar die Lebertransplantation nicht mehr notwendig. So betrug die transplanta­ tionsfreie Überlebensrate bei Lamivudin 78% und bei Tenofovir und Telbivudin 95% bzw. 94% [Liaw et al. 2004]. Probleme können mit dem Auftreten von YMDD-Mutan­ ten entstehen, unter Lamivudin kam es nach 1 Jahr bei 11% zu Resistenzen im Unter­ schied zu 0% bei Adefovir, Entecavir und Telbivudin. P Patienten mit Leberzirrhose sollten unbedingt mit einem Nukleos(t)idanalogon behandelt werden. 25 HBV nach Lebertransplantation Post transplantationem kam es selten zum Wiederauftreten von HBsAg, unabhängig davon, ob die Patienten Hyperimmunglobulin erhielten (6%) oder nicht (9%); dies traf auch für HBV-DNA zu. Bei diesen immunsupprimierten Patienten mit Lamivudin-resis­ tenten Mutanten fand sich eine Adefovir-Resistenz bei 0%, 2% bzw. 2% nach 48, 96 bzw. 144 Wochen [Schiff et al. 2007]. Für Entecavir konnte gezeigt werden, dass 86% bzw. 91% nach 1 Jahr bzw. 2 Jahren post transplantationem HBsAg-negativ wurden. Bei einigen kam es zum Wiederauf­ treten von HBsAg, sodass ein Langzeiterfolg bei 77,5% liegt [Fung et al. 2011]. Patienten mit kompensierter und dekompensierter Leberzirrhose und nachweisbarer HBV-DNA sollten mit Adefovir behandelt werden, alternativ kommt Entecavir infrage. Die Therapie sollte bei HBeAg-positiven Patienten auch nach der Serokonversion fort­ geführt werden bis HBsAg und HBV-DNA negativ sind. Patienten mit chronischer Hepatitis B und Chemotherapie Bei Patienten, die wegen eines Malignoms eine Chemotherapie erhalten und die eine chronische Hepatitis B haben, kann es bei 20–50% zu einer akuten Exazerbation kommen, auch wenn sie asymptomatische Carrier waren. Frühzeitiger Therapiebe­ ginn und prophylaktische Gabe von Lamivudin sind Alternativen. Die Therapie sollte 6 Monate über das Ende der Chemotherapie hinaus durchgeführt werden [Lau et al. 2003; Simpson et al. 2003]. P Patienten mit chronischer Hepatitis B, bei denen eine Chemotherapie durchge­ führt werden soll, sollten prophylaktisch Lamivudin, Entecavir, Telbivudin oder Tenofovir erhalten. Extrahepatische Komplikationen der Hepatitis B Akute und chronische Hepatitis-B-Virusinfektionen können zu extrahepatischen Sym­ ptomen führen. Einige sind häufig, wie z. B. Exanthem und Arthralgien bei der akuten Infektion. Die anderen in Tabelle 9 aufgeführten Manifestationen sind selten. Bei einigen Patienten kann die extrahepatische Infektion die Indikation für die Thera­ pie darstellen, wie z. B. bei einer membranoproliferativen Glomerulonephritis im Früh­ stadium. Extrahepatische Komplikationen der Hepatitis B Tab. 9 •Exanthem •Arthralgien •Serum-sickness-like-Syndrom •Panarteriitis nodosa •Vaskulitis –Neuropathie –Nierenbeteiligung –Kutane Vaskulitis –Arthritis –Raynaud-Syndrom •Membranoproliferative Glomerulonephritis •Gemischte Kryoglobulinämie Typ 2 •Guillain-Barré-Syndrom •Polyneuropathie 26 Zu empfehlende Literatur Literatur 1 Berger A, Doerr HW, Rabenau HF, Weber B. High frequency of HCV infection in individuals with isolated antibody to hepatitis B core antigen. Intervirology 2000; 43: 71–76. 2 Bortolotti F, Jara P, Barbera C, Gregorio GV, Vegnente A, Zancan L, Hierro L, Crivellaro C, Vergani GM, Iorio R, Pace M, Con P, Gatta A. Long term effect of alpha interferon in children with chronic hepatitis B. Gut 2000; 46: 715–718. 3 Brook MG, Chan G, Yap I, Karayiannis P, Lever AM, Jacyna M, Main J, Thomas HC. Randomised controlled trial of lymphoblastoid interferon alfa in Europid men with chronic hepatitis B virus infection. BMJ 1989; 299: 652–656. 4 Brunetto MR, Oliveri F, Coco B, Leandro G, Colombatto P, Gorin JM, Bonino F. Outcome of anti-HBe positive chronic hepatitis B in alpha-interferon treated and untreated patients: a long term cohort study. J Hepatol 2002; 36: 263–270. 5 Brunetto MR, Oliveri F, Colombatto P, Coco B, Ciccorossi P, Bonino F. Treatment of HBeAg-negative chronic hepatitis B with interferon or pegylated interferon. J Hepatol 2003; 39 (Suppl 1): S164–S167. 6 Chang TT, Gish RG, de Man R, Gadano A, Sollano J, Chao YC, Lok AS, Han KH, Goodman Z, Zhu J, Cross A, DeHertogh D, Wilber R, Colonno R, Apelian D; BEHoLD AI463022 Study Group. A comparison of entecavir and lamivudine for HBeAg-positive chronic hepatitis B. N Engl J Med 2006; 354: 1001–1010. 7 Chen CJ, Yang HI, Su J, Jen CL, You SL, Lu SN, Huang GT, Iloeje UH; REVEAL-HBV Study Group. Risk of hepatocellular carcinoma across a biological gradient of serum hepatitis B virus DNA level. JAMA 2006; 295: 65–73. 8 Chotiyaputta W, Peterson C, Ditah FA, Goodwin D, Lok AS. Persistence and adherence to nucleos(t)ide analogue treatment for chronic hepatitis B. J Hepatol 2011; 54: 12–18. 9 Cooksley WG, Piratvisuth T, Lee SD, Mahachai V, Chao YC, Tanwandee T, Chutaputti A, Chang WY, Zahm FE, Pluck N. Peginterferon alpha-2a (40 kDa): an advance in the treatment of hepatitis B e antigen-positive chronic hepatitis B. J Viral Hepat 2003; 10: 298–305. 10 Craxi A, Di Bona D, Camma C. Interferon-alpha for HBeAg-positive chronic hepatitis B. J Hepatol 2003; 39 (Suppl 1): S99–S105. 11 Di Marco V, Marzano A, Lampertico P, Andreone P, Santantonio T, Almasio PL, Rizzetto M, Craxi A; Italian Association for the Study of the Liver (AISF) Lamivudine Study Group, Italy. Clinical outcome of HBeAg-negative chronic hepatitis B in relation to virological response to lamivudine. Hepatology 2004; 40: 883–891. 27 12 Dienstag JL, Schiff ER, Wright TL, Perrillo RP, Hann HW, Goodman Z, Crowther L, Condreay LD, Woessner M, Rubin M, Brown NA. Lamivudine as initial treatment for chronic hepatitis B in the United States. N Engl J Med 1999; 341: 1256–1263. Literatur 13 Dienstag, JL. The role of liver biopsy in chronic hepatitis C. Hepatology 2002; 36: 152–160. 14 Erhardt A, Blondin D, Hauck K, Sagir A, Kohnle T, Heintges T, Häussinger D. Response to interferon alfa is hepatitis B virus genotype dependent: genotype A is more sensitive to interferon than genotype D. Gut 2005; 54: 1009–1013. 15 Fattovich G, Brollo L, Boscaro S, Pontisso P, Giustina G, Criscuolo D, Maladorno D, Alberti A, Realdi G, Ruol A; European Concerted Action on Viral Hepatitis (EUROHEP). Long-term effect of low dose recombinant interferon therapy in patients with chronic hepatitis B. J Hepatol 1989; 9: 331–337. 16 Fattovich G, Giustina G, Sanchez-Tapias J, Quero C, Mas A, Olivotto PG, Solinas A, Almasio P, Hadziyannis S, Degos F, de Moura MC, Krogsgaard K, Pantalena M, Realdi G, Corrocher R, Schalm SW. Delayed clearance of serum HBsAg in compensated cirrhosis B: relation to interferon alpha therapy and disease prognosis. Am J Gastroenterol 1998; 93: 896–900. 17 Fung J, Cheung C, Chan SC, Yuen MF, Chok KS, Sharr W, Dai WC, Chan AC, Cheung TT, Tsang S, Lam B, Lai CL, Lo CM. Entecavir monotherapy is effective in suppressing hepatitis B virus after liver transplantation. Gastroenterology 2011; 141: 1212–1219. 18 Hadziyannis SJ, Papatheodoridis GV, Dimou E, Laras A, Papaioannou C. Efficacy of long-term lamivudine monotherapy in patients with hepatitis B e antigen-negative chronic hepatitis B. Hepatology 2000; 3 (4 Pt 1): 847–851. 19 Hadziyannis SJ, Tassopoulos NC, Heathcote EJ, Chang TT, Kitis G, Rizzetto M, Marcellin P, Lim SG, Goodman Z, Wulfsohn MS, Xiong S, Fry J, Brosgart CL; Adefovir Dipivoxil 438 Study Group. Adefovir dipivoxil for the treatment of hepatitis B e antigen-negative chronic hepatitis B. N Engl J Med 2003a; 348: 800–807. 20 Hadziyannis SJ, Tassopoulos NC, Heathcote EJ, Chang TT, Kitis G, Rizzetto M, Marcellin P, Lim SG, Goodman Z, Ma J, Arterburn S, Xiong S, Currie G, Brosgart CL; Adefovir Dipivoxil 438 Study Group. Long-term therapy with adefovir dipivoxil for HBeAg-negative chronic hepatitis B. N Engl J Med 2005; 352: 2673–2681. 21 Hadziyannis SJ, Tassopoulos NC, Heathcote EJ, Chang TT, Kitis G, Rizzetto M, Marcellin P, Lim SG, Goodman Z, Ma J, Brosgart CL, Borroto-Esoda K, Arterburn S, Chuck SL; Adefovir Dipivoxil 438 Study Group. Long-term therapy with adefovir dipivoxil for HBeAg-negative chronic hepatitis B for up to years. Gastroenterology 2006; 131: 1743–1751. 28 22 Heathcote EJ, Marcellin P, Buti M, Gane E, De Man RA, Krastev Z, Germanidis G, Lee SS, Flisiak R, Kaita K, Manns M, Kotzev I, Tchernev K, Buggisch P, Weilert F, Kurdas OO, Shiffman ML, Trinh H, Gurel S, Snow-Lampart A, Borroto-Esoda K, Mondou E, Anderson J, Sorbel J, Rousseau F. Three-year efficacy and safety of tenofovirdisoproxil fumarate treatment for chronic hepatitis B. Gastroenterology 2011; 140:132-143. Literatur 23 Hsu YS, Chien RN, Yeh CT, Sheen IS, Chiou HY, Chu CM, Liaw YF. Long-term outcome after spontaneous HBeAg seroconversion in patients with chronic hepatitis B. Hepatology 2002; 35: 1522–1527. 24 Iloeje UH, Yang HI, Su J, Jen CL, You SL, Chen CJ, Risk Evaluation of Viral Load Elevation and Associated Liver Disease/Cancer-In HBV (the REVEAL-HBV) Study Group. Predicting cirrhosis risk based on the level of circulating hepatitis B viral load. Gastroenterology 2006; 130: 678–686. 25 Jilg W, Hottenträger B, Weinberger K, Schlottmann K, Frick E, Holstege A, Schölmerich J, Palitzsch KD. Prevalence of markers of hepatitis B in the adult German population. J Med Virol 2001; 63: 96–102. 26 Lai CL, Chien RN, Leung NW, Chang TT, Guan R, Tai DI, Ng KY, Wu PC, Dent JC, Barber J, Stephenson SL, Gray DF; Asia Hepatitis Lamivudine Study Group. A one-year trial of lamivudine for chronic hepatitis B. N Engl J Med 1998; 339: 61–68. 27 Lai CL, Shouval D, Lok AS, Chang TT, Cheinquer H, Goodman Z, DeHertogh D, Wilber R, Zink RC, Cross A, Colonno R, Fernandes L; BEHoLD AI4630 7 Study Group. Entecavir versus lamivudine for patients with HBeAg-negative chronic hepatitis B. N Engl J Med 2006; 354: 1011–1020. 28 Lai CL, Gane E, Liaw YF, Hsu CW, Thongsawat S, Wang Y, Chen Y, Heathcote EJ, Rasenack J, Bzowej N, Naoumov NV, Di Bisceglie AM, Zeuzem S, Moon YM, Goodman Z, Chao G, Constance BF, Brown NA; Globe Study Group. Telbivudine versus lamivudine in patients with chronic hepatitis B. N Engl J Med 2007; 357: 2576–2588. 29 Lampertico P, Del Ninno E, Vigano M, Romeo R, Donato MF, Sablon E, Morabito A, Colombo M. Long-term suppression of hepatitis B e antigen-negative chronic hepatitis B by 4-month interferon therapy. Hepatology 2003; 37: 756–763. 30 Lau DT, Everhart J, Kleiner DE, Park Y, Vergalla J, Schmid P, Hoofnagle JH. Long-term follow-up of patients with chronic hepatitis B treated with interferon alfa. Gastroenterology 1997; 113: 1660–1667. 31 Lau GK, Yiu HH, Fong DY, Cheng HC, Au WY, Lai LS, Cheung M, Zhang HY, Lie A, Ngan R, Liang R. Early is superior to deferred preemptive lamivudine therapy for hepatitis B patients undergoing chemotherapy. Gastroenterology 2003; 125: 1742–1749. 29 32 Lau GK, Piratvisuth T, Luo KX, Marcellin P, Thongsawat S, Cooksley G, Gane E, Fried MW, Chow WC, Paik SW, Chang WY, Berg T, Flisiak R, McCloud P, Pluck N; Peginterferon Alfa-2a HBeAg-Positive Chronic Hepatitis B Study Group. Peginterferon Alfa-2a, lamivudine, and the combination for HBeAg-positive chronic hepatitis B. N Engl J Med 2005; 352: 2682–2695. Literatur 33 Lavanchy D. Hepatitis B virus epidemiology, disease burden, treatment, and current and emerging prevention and control measures. J Viral Hepat 2004; 11: 97–107. 34 Leung NW, Lai CL, Chang TT, Guan R, Lee CM, Ng KY, Lim SG, Wu PC, Dent JC, Edmundson S, Condreay LD, Chien RN; on behalf of the Asia Hepatitis Lamivudine Study Group. Extended lamivudine treatment in patients with chronic hepatitis B enhances hepatitis B e antigen seroconversion rates: results after 3 years of therapy. Hepatology 2001; 33: 1527–1532. 35 Liaw YF, Leung NW, Chang TT, Guan R, Tai DI, Ng KY, Chien RN, Dent J, Roman L, Edmundson S, Lai CL; Asia Hepatitis Lamivudine Study Group. Effects of extended lamivudine therapy in Asian patients with chronic hepatitis B. Gastroenterology 2000; 119: 172–180. 36 Liaw YF, Sung JJ, Chow WC, Farrell G, Lee CZ, Yuen H, Tanwandee T, Tao QM, Shue K, Keene ON, Dixon JS, Gray DF, Sabbat J; Cirrhosis Asian Lamivudine Multicentre Study Group. Lamivudine for patients with chronic hepatitis B and advanced liver disease. N Engl J Med 2004; 351: 1521–1531. 37 Liaw YF, Jia JD, Chan HL, Han KH, Tanwandee T, Chuang WL, Tan DM, Chen XY, Gane E, Piratvisuth T, Chen L, Xie Q, Sung JJ, Wat C, Bernaards C, Cui Y, Marcellin P. Shorter durations and lower doses of peginterferon alfa-2a are associated with inferior hepatitis B e antigen seroconversion rates in hepatitis B virus genotypes B or C. Hepatology 2011; 54: 1591–1599. 38 Lin SM, Sheen IS, Chien RN, Chu CM, Liaw YF. Long-term beneficial effect of interferon therapy in patients with chronic hepatitis B virus infection. Hepatology 1999; 9: 971–975. 39 Manesis EK, Hadziyannis SJ. Interferon alpha treatment and retreatment of hepatitis B e antigen-negative chronic hepatitis B. Gastroenterology 2001; 121: 101–109. 40 Marcellin P, Chang TT, Lim SG, Tong MJ, Sievert W, Shiffman ML, Jeffers L, Goodman Z, Wulfsohn MS, Xiong S, Fry J, Brosgart CL; Adefovir Dipivoxil 437 Study Group. Adefovir dipivoxil for the treatment of hepatitis B e antigen-positive chronic hepatitis B. N Engl J Med 2003; 348: 808–816. 41 Marcellin P, Lau GK, Bonino F, Farci P, Hadziyannis S, Jin R, Lu ZM, Piratvisuth T, Germanidis G, Yurdaydin C, Diago M, Gurel S, Lai MY, Button P, Pluck N; Peginterferon Alfa-2a HBeAg-Negative Chronic Hepatitis B Study Group. Peginterferon alfa-2a alone, lamivudine alone, and the two in combination in patients with HBeAg-negative chronic hepatitis B. N Engl J Med 2004; 351: 1206–1217. 30 42 Marcellin P, Heathcote EJ, Buti M, Gane E, de Man RA, Krastev Z, Germanidis G, Lee SS, Flisiak R, Kaita K, Manns M, Kotzev I, Tchernev K, Buggisch P, Weilert F, Kurdas OO, Shiffman ML, Trinh H, Washington MK, Sorbel J, Anderson J, Snow-Lampart A, Mondou E, Quinn J, Rousseau F. Tenofovir disoproxil fumarate versus adefovir dipivoxil for chronic hepatitis B. N Engl J Med 2008; 359: 2442–2455. Literatur 43 Mas A, Rodes J. Fulminant hepatic failure. Lancet 1997; 349: 1081–1085. 44 Moucari R, Korevaar A, Lada O, Martinot-Peignoux M, Boyer N, Mackiewicz V, Dauvergne A, Cardoso AC, Asselah T, Nicolas-Chanoine MH, Vidaud M, Valla D, Bedossa P, Marcellin P. High rates of HBsAg seroconversion in HBeAg-positive chronic hepatitis B patients responding to interferon: a long-term follow-up study. J Hepatol 2009; 50: 1084–1092. 45 Niederau C, Heintges T, Lange S, Goldmann G, Niederau CM, Mohr L, Häussinger D. Long-term follow-up of HBeAg-positive patients treated with interferon alfa for chronic hepatitis B. N Engl J Med 1996; 334: 1422–1427. 46 Papatheodoridis GV, Manesis E, Hadziyannis SJ. The long-term outcome of interferon-alpha treated and untreated patients with HBeAg-negative chronic hepatitis B. J Hepatol 2001; 34: 306–313. 47 Pastore G, Santantonio T, Monno L, Milella M, Luchena N, Angarano G. Permanent inhibition of viral replication induced by low dosage of human leukocyte interferon in patients with chronic hepatitis B. Hepatogastroenterology 1988; 35: 57–61. 48 Petersen J, Ratziu V, Buti M, Janssen HL, Brown A, Lampertico P, Schollmeyer J, Zoulim F, Wedemeyer H, Sterneck M, Berg T, Sarrazin C, Lutgehetmann M, Buggisch P. Entecavir plus tenofovir combination as rescue therapy in pre-treated chronic hepatitis B patients: an international multicenter cohort study. J Hepatol 2012; 56: 520–526. 49 Poynard T, Ngo Y, Munteanu M, Thabut D, Ratziu V. Noninvasive Markers of Hepatic Fibrosis in Chronic Hepatitis B. Curr Hepat Rep 2011; 10: 87–97. 50 Schiff ER. Treatment algorithms for hepatitis B and C. Gut 1993; 34 (2 Suppl): S148–S149. 51 Schiff E, Lai CL, Hadziyannis S, Neuhaus P, Terrault N, Colombo M, Tillmann H, Samuel D, Zeuzem S, Villeneuve JP, Arterburn S, Borroto-Esoda K, Brosgart C, Chuck S; Adefovir Dipivoxil Study 4 International Investigators Group. Adefovir dipivoxil for wait-listed and post-liver transplantation patients with lamivudine-resistant hepatitis B: Final long-term results. Liver Transpl 2007; 13: 349–360. 52 Simpson ND, Simpson PW, Ahmed AM, Nguyen MH, Garcia G, Keeffe EB, Ahmed A. Prophylaxis against chemotherapy-induced reactivation of hepatitis B virus infection with Lamivudine. J Clin Gastroenterol 2003; 37: 68–71. 31 53 Stramer SL, Wend U, Candotti D, Foster GA, Hollinger FB, Dodd RY, Allain JP, Gerlich W. Nucleic acid testing to detect HBV infection in blood donors. N Engl J Med 2011; 364: 236–247. Literatur 54 Tassopoulos NC, Volpes R, Pastore G, Heathcote J, Buti M, Goldin RD, Hawley S, Barber J, Condreay L, Gray DF; Lamivudine Precore Mutant Study Group. Efficacy of lamivudine in patients with hepatitis B e antigen-negative/hepatitis B virus DNA-positive (precore mutant) chronic hepatitis B. Hepatology 1999; 29: 889–896. 55 Waked I, Amin M, Abd el Fattah S, Osman LM, Sabbour MS. Experience with interferon in chronic hepatitis B in Egypt. J Chemother 1990; 2: 310–318. 56 Zoulim F, Locarnini S. Hepatitis B virus resistance to nucleos(t)ide analogues. Gastroenterology 2009; 137: 1593–1608. 32 Fragen zur Hepatitis B Frage 1: Eine 30 Jahre alte schwangere Patientin mit einem Drogenabusus in der Anamnese stellt sich bei Ihnen vor. Sie hat eine normale ALT. Wie gehen Sie vor? EE Der Mutterpass sollte geprüft werden EE Nach der Entbindung ist eine Simultanimpfung gegen Hepatitis B zwingend notwendig EE Eine weitere Abklärung ist nicht notwendig EE Anti­HEV sollte bestimmt werden EE Es sollte ein Abdominalultraschall der Mutter durchgeführt werden, um eine Hepatitis auszuschließen Frage 2: Ein 37­jähriger Patient mit chronischer Hepatitis B (HBeAg­positiv) hatte 1 Jahr lang eine erfolglose Therapie mit IFN­α, seit 5 Jahren wird er mit Lamivudin behandelt. Die ALT ist im Normbereich, der Virustiter ist darunter seit 2 Jahren konstant mit 10.000 IU/ml. Welche Therapiemaßnahme ergreifen Sie? EE EE EE EE EE Sie beginnen mit der Adefovir­Therapie Sie beenden die Therapie und kontrollieren kurzfristig ALT und HBV­DNA­Titer Sie beginnen eine Kombinationstherapie mit pegyliertem Interferon und Adefovir Sie beginnen eine Therapie mit Entecavir Sie beginnen eine Therapie mit Tenofovir Falk Gastro-Kolleg Leber und Gallenwege Bitte beachten Sie: Bei der Beantwortung der Fragen ist immer nur 1 Antwort möglich. Die Beantwortung der Fragen und Erlangung des Fortbildungszertifikats ist nur online möglich. Bitte gehen Sie dazu auf unsere Homepage www.falkfoundation.de. Unter dem Menüpunkt Falk Gastro­Kolleg können Sie sich anmelden und die Fragen beantworten. Bitte diesen Fragebogen nicht per Post oder Fax schicken! Frage 3: Die Bestimmung des HBV­DNA­Titers eignet sich nicht zur Beurteilung von welchem der folgenden Parameter? EE EE EE EE EE Aktive Replikation Resistenzentwicklung Progression zur Leberzirrhose Progression zum Leberzellkarzinom Histologischer Entzündungsgrad Frage 4: Eine 60­jährige Patientin hat folgende Laborwerte: Anti­HBc positiv, Anti­HCV negativ, ALT 105 U/l. Wie beurteilen Sie den Serostatus? EE EE EE EE EE Sie hat eine ausgeheilte Hepatitis B HCV­RNA sollte bestimmt werden (PCR) HBV­DNA sollte bestimmt werden Anti­HEV sollte veranlasst werden HBsAg sollte bestimmt werden Wichtig: Fragebeantwortung unter www.falkfoundation.de Falk Gastro-Kolleg Frage 5: Ein 58­jähriger Patient hat eine chronische HBeAg­negative Hepatitis B. Die ALT ist 55 U/l (oberer Normwert 50 U/l). Die Throm­ bozyten sind 65.000/µl. Was ist in dieser Situation zu raten? EE EE EE EE Sie beginnen mit der Interferon­Therapie Sie beginnen mit der Johanniskraut­Therapie Sie empfehlen eine Therapie mit Tenofovir Sie beginnen mit der Kombinationstherapie aus pegyliertem Interferon und Ribavirin EE Sie raten zu einer Kurzzeittherapie mit pegyliertem Interferon und Lamivudin 33 Frage 6: Ein 42-jähriger Patient mit neu diagnostizierter Hepatitis B hat eine ALT von 850 U/l, der HBV-Titer ist 109 IU/ml. Seine Partnerin hat einen Kinderwunsch. Welche Empfehlung geben Sie? EE EE EE EE EE Sie veranlassen ein MRT Sie raten zur sofortigen Therapie mit Lamivudin Sie veranlassen eine Leberpunktion und richten sich nach dem Ergebnis Sie behandeln sofort mit pegyliertem Interferon Sie warten 6 Monate, ob die Hepatitis B spontan ausheilt Falk Gastro-Kolleg Leber und Gallenwege Frage 7: Ein Patient mit chronischer Hepatitis B (Entzündungsgrad 3, Fibrosestadium 1) erhält eine Therapie mit pegyliertem Interferon. Nach 6 Monaten kommt es zu einem Anstieg der ALT auf 1105 U/l (oberer Normwert 50 U/l). Welche Konsequenzen ziehen Sie? EE EE EE EE Entecavir muss sofort zusätzlich gegeben werden Die Behandlung muss sofort abgebrochen werden, da ein Leberversagen droht Es sollte eine Kombinationstherapie mit Entecavir und Adefovir begonnen werden Prothrombinzeit und ALT werden engmaschig kontrolliert und die Therapie fortgeführt EE Es muss sofort Hyperimmunglobulin gegeben werden Frage 8: Ein 49 Jahre alter Patient mit Hepatitis-B-assoziierter dekompen­ sierter Leberzirrhose (ALT 65 U/l [oberer Normwert 50 U/l], Bilirubingesamt 4,6 mg%, INR 2,4, Kreatinin 1,4 mg%, HBeAg positiv, HBV-DNA-Titer 106 Kopien/ml) steht auf der Lebertransplantations­ liste. Ist eine Therapie der chronischen Hepatitis-B-Infektion indiziert? EE EE EE EE EE Da HBeAg positiv ist, sollte pegyliertes Interferon-α eingesetzt werden Eine antivirale Therapie ist in diesem Stadium nicht mehr indiziert Nach der Lebertransplantation sollte die Therapie sofort begonnen werden Er sollte mit Entecavir, Telbivudin oder Tenofovir behandelt werden Er sollte Hyperimmunglobulin erhalten Frage 9: Ein 52 Jahre alter Patient klagt über Müdigkeit und Abgeschlagen­ heit. Die ALT ist 57 U/l. Welche Tests lassen Sie durchführen? EE Der Patient trinkt Alkohol, eine weitere Abklärung ist nicht notwendig EE Es sollten serologische Untersuchungen auf Epstein-Barr-Virus und Borrelien veranlasst werden EE Der Wert sollte wiederholt werden EE Es sollten primär „Carbohydrate-deficient Transferrin“ (CDT), Ferritin und ANA bestimmt werden EE Es sollten HBsAg, Anti-HCV, ANA, SMA, Eisenbindungskapazität und Coeruloplasmin bestimmt werden Frage 10: Welche der folgenden Erkrankungen ist nicht mit einer Hepatitis B assoziiert? EE EE EE EE EE Membranoproliferative Glomerulonephritis Kutane Vaskulitis mit Hautnekrosen Koronare Herzkrankheit Polyneuropathie Guillain-Barré-Syndrom 34