161005-herzinsuffizienz-neuetherapieoptionen

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M.Lukat
Ltd. Oberarzt
MKII Kardiologie
Kardiologie und Rhythmologie
HERZINSUFFIZIENZ NEUE THERAPIEOPTIONEN
Kardiologie und Rhythmologie
Was bedeutet Herzinsuffizienz?
 Welche Ursachen gibt es?
 Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
 Was gibt es Neues in der Behandlung der Herzinsuffizienz?


Als Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, Herzschwäche,
Myokardinsuffizienz) wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der
das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit
Blut und Sauerstoff zu versorgen.
(Definition nach WHO)
Kardiologie und Rhythmologie
WAS BEDEUTET HERZISUFFIZIENZ?
Je nach Schweregrad und Art der Herzinsuffizienz können
unterschiedliche Beschwerden auftreten: z. B. Atemnot beim
Treppensteigen oder bei anderen körperlichen Belastungen (in
fortgeschrittenem Stadium auch bereits in Ruhe).
 Zudem sind bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen
(Ödeme) möglich, z. B. in der Lunge oder den Beinen bzw. am
Fußrücken (Betroffene merken, dass die Schuhe nicht mehr
passen)
 Nachts kann es zu vermehrtem Wasserlassen kommen (wenn die
Wassereinlagerungen während des Schlafs aus dem Gewebe
zurückfließen und ausgeschieden werden)

Kardiologie und Rhythmologie
SYMPTOME DER HERZINSUFFIZIENZ
Betroffene schlafen teilweise mit erhöhtem Oberkörper bzw. mit
einem Kissen unter dem Rücken, da bei aufrechter Haltung die
Wassereinlagerungen in der Lunge abnehmen und somit das
Atmen im Schlaf erleichtert wird
 Häufig zeigt sich bei einer Herzinsuffizienz eine verminderte
Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit
 Zudem können Herzrhythmusstörungen auftreten

Kardiologie und Rhythmologie
SYMPTOME DER HERZINSUFFIZIENZ
Rechtsherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der
rechten Herzkammer, die das sauerstoffarme Blut zur Lunge
pumpt
 Linksherzinsuffizienz: Eingeschränkte Pumpfunktion der
linken Herzkammer, die das sauerstoffreiche Blut in den
Körperkreislauf bzw. zu den Organen (Gehirn, Leber, Nieren
usw.) pumpt
 Globale Herzinsuffizienz: Kombination aus Links- und
Rechtsherzinsuffizienz

Kardiologie und Rhythmologie
FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ
Systolische Herzinsuffizienz: Verminderte Auswurfleistung
(Ejektionsfraktion) der linken Herzkammer, die das Blut in den
Körperkreislauf pumpt
 Diastolische Herzinsuffizienz: Gestörte Dehnbarkeit der
linken Herzkammer, die deswegen gegen einen erhöhten
Widerstand gefüllt werden muss, ehe das Blut von dort in den
Körperkreislauf gepumpt wird

Kardiologie und Rhythmologie
FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ
Akute Herzinsuffizienz: tritt innerhalb von Minuten bis
Stunden bzw. wenigen Tagen auf
 Chronische Herzinsuffizienz: Die Herzinsuffizienz liegt
bereits seit Wochen oder Monaten/Jahren vor
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Kardiologie und Rhythmologie
FORMEN DER HERZINSUFFIZIENZ

Die Herzinsuffizienz lässt sich je nach Beschwerden in
verschiedene Schweregrade einteilen. Weit verbreitet ist die
Klassifikation der New York Heart Association (=
Herzvereinigung New York), die eine Einteilung in vier Stadien
vorsieht (= NYHA-Stadien I-IV).
Kardiologie und Rhythmologie
STADIENEINTEILUNG NACH NYHA

Stadium I:
Herzschwäche, bei der körperliche Alltagsbelastungen keine
unangemessene Erschöpfung, Atemnot oder Rhythmusstörungen
verursachen
Kardiologie und Rhythmologie
STADIENEINTEILUNG NACH NYHA

Stadium II:
Alltägliche körperliche Belastungen wie z. B. Treppensteigen
führen über das normale Maß hinaus zu Erschöpfung, Atemnot
oder Herzrhythmusstörungen
Kardiologie und Rhythmologie
STADIENEINTEILUNG NACH NYHA

Stadium III:
Bereits geringe körperliche Belastungen verursachen
Erschöpfung, Rhythmusstörungen oder Atemnot. Keine
Beschwerden in Ruhe
Kardiologie und Rhythmologie
STADIENEINTEILUNG NACH NYHA

Stadium IV
Herzinsuffizienz mit Beschwerden bei allen körperlichen
Aktivitäten und auch in Ruhe. Bettlägerigkeit
Kardiologie und Rhythmologie
STADIENEINTEILUNG NACH NYHA
Koronare Herzkrankheit
 Arterielle Hypertonie
 Vorhofflimmern
 Kardiomyopathie (toxisch: Drogen, Alkohol, Medikamente)
 Herzklappenfehler

Kardiologie und Rhythmologie
URSACHEN DER HERZINSUFFIZIENZ
Durchblutung des Herzens ist durch Verengung der
Herzkranzgefäße herabgesetzt
 Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend durchblutet
 Herzmuskelzellen können absterben
 Narbengewebe entsteht, das sich an der Pumpleistung des
Herzens nicht mehr beteiligen kann
 Es kommt zur Herzschwäche

Kardiologie und Rhythmologie
KORONARE HERZKRANKHEIT
Der Blutdruck in den nachgeschalteten Gefäßen und
Organsystemen ist zu hoch
 Der Herzmuskel muss als „Muskelpumpe“ viel Kraft aufwenden
um diesen hohen Druck aufzubauen
 Folge ist eine Verdickung und Vergrößerung des Herzmuskels
 Erhöhter Sauerstoff und Energieverbrauch führt dauerhaft zur
Herzschwäche

Kardiologie und Rhythmologie
ARTERIELLE HYPERTONIE
Vorhofflimmern führt zu einem unregelmäßigen und schnellen
Pulsschlag
 Dauerhafte Plusfrequenzen über 100 pro min. überlasten das
Herz und führen auch bei Herzgesunden zu einer Herzschwäche
mit vergrößerten Herzhöhlen und deutlich geschwächter
Pumpleistung

Kardiologie und Rhythmologie
VORHOFFLIMMERN
Erkrankung der Herzmuskelzellen mit Pumpschwäche
 Toxische Ursachen: Medikamente, Drogen, chronischer
Alkoholkonsum
 Entzündliche Ursachen: Viren(Grippevirus), Begleiterkrankung
bei z.B. einer schweren Lungenentzündung

Kardiologie und Rhythmologie
KARDIOMYOPATHIEN

Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten von
Klappenfehlern: Herzklappenverengung (Stenose) und undichte
Herzklappen (Insuffizienz)
Kardiologie und Rhythmologie
HERZKLAPPENFEHLER
Kardiologie und Rhythmologie
HERZKLAPPENFEHLER
Kardiologie und Rhythmologie
HERZKLAPPENFEHLER
Stenosen von Herzklappen führen zu einer Druckbelastung des
Herzens
 Insuffizienzen von Herzklappen führen zu einer
Volumenbelastung des Herzens
 Beide Arten von Klappenfehlern führen, je nach Schweregrad,
dauerhaft zur Herzinsuffizienz.

Kardiologie und Rhythmologie
HERZKLAPPENFEHLER
Bei Durchblutungsstörungen des Herzens (KHK): Durchführung
einer Herzkatheter Untersuchung und ggf. Behandlung von
Engstellen in den Gefäßen mit Ballonerweiterung und Stenting
 Bei Bluthochdruck: Einstellung mit Medikamenten, die den
Blutdruck senken und somit zur Entlastung des Herzens führen
 Bei Vorhofflimmern: medikamentöse Frequenzsenkung oder
Verödung der Lungenvenen mittels Kathetertechniken
 Bei Herzklappenfehlern: operativer Klappenersatz oder
Klappenrekonstruktion
 Bei Kardiomyopathie: Weglassen des Toxins (Drogen,
Medikamente, Alkohol)

Kardiologie und Rhythmologie
WELCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN GIBT ES?
ACE- Hemmer (Enalapril, Ramipril etc.)
 Betablocker ( Metoprolol, Bisoprolol ect.)
 Diuretika (Furosemid, Torasemid etc.)

Kardiologie und Rhythmologie
MEDIKAMENTÖSE BASISTHERAPIE DER
HERZINSUFFIZIENZ
Neues Medikament zur Behandlung der Herzinsuffizienz: Wirkstoff
Sarcubitril/Valsarstan ( Entresto® )
 Hemmt das Enzym Neprilysin, welches für den Abbau wichtiger
natriuretischer Peptide zuständig ist.
 Durch die erhöhte Konzentration dieser Peptide im Körper, kommt es
zu vermehrter Diurese ( Flüssigkeitsausscheidung über die Niere)
und Entspannung der Gefäßmuskulatur ( Blutdrucksenkung)
 Zulassung seit November 2015. Klinische LZ- Erfahrungen fehlen

Kardiologie und Rhythmologie
WAS GIBT ES NEUES IN DER THERAPIE DER
HERZINSUFFIZIENZ?
Studien haben gezeigt, dass Patienten mit eingeschränkter
Herzfunktion (Auswurfleistung <30%) häufig am plötzlichen
Herztod infolge lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen
versterben
 Darum hat sich die Implantation eines Defibrillators, welcher
selbstständig lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erkennt
und durch Überstimulation oder automatische Schockabgabe
beendet

Kardiologie und Rhythmologie
HERZINSUFFIZIENZ UND PLÖTZLICHER HERZTOD
Kardiologie und Rhythmologie
DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
Kardiologie und Rhythmologie
DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
Kardiologie und Rhythmologie
DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
Kardiologie und Rhythmologie
DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
Der implantierbare Defibrillator (ICD)
Kardiologie und Rhythmologie
DER IMPLANTIERBARE DEFIBRILLATOR (ICD)
RESYNCHRONISATIONSTHERAPIE
Patienten mit Herzinsuffizienz entwickeln häufig einen
Linksschenkelblock
 Das bedeutet, dass das rechte Herz elektrisch zuerst erregt wird
und zuerst kontrahiert
 Mit zeitlicher Verzögerung erfolgt die Erregung und Kontraktion
des linken Herzens
 Der Kontraktionsablauf wird asynchron
 Das Herz macht eine Schaukelbewegung und verliert so nochmals
an wichtiger Auswurf - Leistung

Kardiologie und Rhythmologie
THERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ DURCH
Kardiologie und Rhythmologie
NORMALE SYCHRONE HERZAKTION
Kardiologie und Rhythmologie
ASYNCHRONE HERZAKTION BEI LSB
Kardiologie und Rhythmologie
Dsynchronisation
bei LSB
Interventrikuläres Delay
QRS-216ms
RV>LV-146ms
LV
RV
Kardiologie und Rhythmologie
DAS REIZLEIUNGSSYSTEM
Kardiologie und Rhythmologie
DAS REIZLEIUNGSSYSTEM
Kardiologie und Rhythmologie
WIE KANN EINE RESYNCHRONISATION ERREICHT
WERDEN?
Kardiologie und Rhythmologie
CORONARSINUS UND
SEITENVENEN
Kardiologie und Rhythmologie
DARSTELLUNG DES CS
Kardiologie und Rhythmologie
PLATZIEREN DER LV SONDE
RESYNCHRONISATIONSTHERAPIE?
Kardiologie und Rhythmologie
WAS BEDEUTET KARDIALE
Ausschalten der BV Stimulation
120mmHG
80mmHG
40mmHG
Kardiologie und Rhythmologie
Hämodynamischer Effekt des CRT Systems
Nach CRT Implantation
Kardiologie und Rhythmologie
Vor CRT Implantation
Bei Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche, die trotz
optimaler medikamentöser Therapie nicht zu stabilisieren sind,
können im Einzelfall von einem Herzunterstützungssystem
profitieren.
 Das System besteht aus einer kleinen Pumpe, die das
sauerstoffreiche Blut kontinuierlich aus der linken Herzkammer
in die Aorta pumpt und somit das Herz entlastet, sowie die
Sauerstoffversorgung der Organe verbessert
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Kardiologie und Rhythmologie
HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD)
Es wird durch einen ca. 4-6 Std. dauernden operativen Eingriff
unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine implantiert
 Die Versorgung mit Strom erfolgt über ein Kabel, das über den
Bauchraum nach Außen geführt wird.
 Die Überlebensrate beträgt 85% über mindestens 1 Jahr im
vergleich zu 25 – 50% ohne LVAD
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Kardiologie und Rhythmologie
HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD)
Kardiologie und Rhythmologie
HERZUNTERSTÜTZUNGSSYSTEM (LVAD)
Kardiologie und Rhythmologie
VIELEN DANK !
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