doc - St. Remigius Messdiener

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DIE MESSDIENER
der
Katholischen Propsteigemeinde St. Remigius
Der Buchdienst
SINN UND VOLLZUG
DER LITURGISCHEN DIENSTE
von Kanonikus Ulrich Terlinden
Der Buchdienst
0. Bedeutung
Der Buchdienst geht mit dem Meßbuch um. Das Meßbuch enthält
alle Texte der heiligen Messe, die der Priester vorträgt, also vor allem
die drei Amtsgebete: Tages-, Gaben- und Schlußgebet und natürlich
die Hochgebete mit den je nach Kirchenjahreszeit oder Fest
wechselnden Präfationen. Darüber hinaus stehen im Meßbuch die
Texte der offiziellen Einzugs-, Gabenbereitungs- und
Kommuniongesänge für jeden Tag und besondere Segensformeln
und -gebete.
Vorne im Meßbuch findet man die „Allgemeine Einführung ins
Römische Meßbuch“. Römisch heißt das Meßbuch, weil wir
„Römischen Katholiken“ die heilige Messe – und auch das
Stundengebet, zu dem die Vesper gehört – auf dieselbe Art und
Weise feiern wie die Kirche von Rom. Früher – und manchmal gibt
es das auch heute – wurde die Messe auch in lateinischer Sprache
gefeiert (das „Originalmeßbuch“ – die sogenannte editio typica, nach
der alle Übersetzungen angefertigt sind – ist lateinisch geschrieben).
Dieses Römische und Lateinische in unserer Liturgie bezeichnet die
Einheit der katholischen Kirche mit dem Papst, der ja der Bischof
von Rom ist. Der erste römische Bischof war der Apostel Petrus. Zu
ihm hatte Jesus gesagt: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf
diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der
Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel
des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird
auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst,
das wird auch im Himmel gelöst sein.“ Weil Petrus diese besondere
Stellung in der Kirche hatte, hat sie sein Nachfolger, der Papst bis
heute. Er wacht über die Einheit der Kirche im Glauben und in den
Sitten und Gebräuchen. Innerhalb dieser Einheit ist auch Vielfalt
möglich – den Kulturen und Gebräuchen der verschiedenen Länder
und Regionen entsprechend. Aber damit die Vielfalt nicht zur
Zerplitterung der Kirche führt, gibt es das Petrusamt. Deshalb wacht
Rom unter anderem über die Liturgie, damit eine katholische Messe
überall so gefeiert wird, wie es die Kirche überliefert hat. So kann
jeder Katholik in jedem Land der Welt zur Messe gehen und sich
zurechtfinden, auch wenn er die Sprache nicht versteht. Er ist in der
Liturgie zu Hause und kann so Gott begegnen im Ritus (d.h. in der
Feiergestalt) der heiligen Messe, im Wort der Bibel (sogar, wenn er
es nicht versteht, so ist der Gedanke, daß Gott in allen Sprachen zu
allen Menschen spricht, etwas Schönes) und im Sakrament der
Eucharistie.
Wenn das Meßbuch von Meßdienern zum Tagesgebet gehalten und
zur Gabenbereitung auf den Altar gelegt wird, dann vertreten diese
Meßdiener die „katholische“ (d.h. „allumfassende“) Kirche: Sie
zeigen, daß das, was der Priester jetzt betet, ein Tun der ganzen
Kirche ist, die konkret wird in der versammelten Gemeinde. Sie
sagen durch ihren Dienst: Das, was der Priester aus diesem Buch
betet, ist unser aller Gebet.
1. Einsatz der Buchdiener
In unserer Gemeinde verwenden wir in der Liturgie zwei
Meßbücher: ein großes für das Tagesgebet und ein kleines für die
Eucharistiefeier. Diese beiden Meßbücher sind inhaltlich praktisch
gleich. Der Buchdienst gehört neben dem Altardienst zu den
Grundfunktionen der Meßdiener, sodaß sie in jeder (Sonntags)Messe gebraucht werden. Da die Buchdiener relativ wenig zu tun
haben, können sie gut andere Funktionen mit übernehmen, z.B.
Evangelienleuchter, Weihrauch, Kreuz o.ä.
2. Orte
Der Buchdienst hat seinen Platz vor dem Chorgestühl auf der (vom
Chorraum aus gesehen) linken Seite. Die Meßbücher liegen auf der
Ablage des Chorgestühls.
3. Einzug
Beim Einzug gehen die Buchdiener rechts neben dem Altardienst
hinter – soweit vorhanden – Weihrauch, Kreuz, Evangelienleuchtern
und Kerzenträgern, vor Pastoralreferenten, Diakonen und Priestern.
Bei unterschiedlicher Körperlänge geht der kleinere Buchdiener vor.
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Im Mittelgang richtet sich der seitliche Abstand zu den Nebenleuten
und den Bänken nach den Altarkanten.
Vor den Altarstufen gehen sie nach rechts, nach der Kniebeuge
gehen sie nebeneinander über die Treppe hinter dem Ambo auf ihre
Plätze.
4. Wortgottesdienst
Die einzige Funktion im Wortgottesdienst ist das Bringen und
Halten des Meßbuches zum Tagesgebet. Dabei achtet man darauf,
daß das Band und die Hände das aktuelle Tagesgebet nicht
verdecken. Die Küster legen das Band schräg über eine Seite. Das ist
die nicht-aktuelle; das Band kann also dort liegen bleiben, damit der
Priester sofort weiß, welches Gebet er beten muß. Die Finger lege
man so unter das Buch, daß die Seiten gerade bleiben. Kleinere
Meßdiener können das Buch an ihre Stirn lehnen, größere an die
Brust.
Ist das Tagesgebet beendet, verneigt sich der Buchdiener leicht zum
Priester und bringt das Buch zurück. Auf dem Chorgestühl schließt
er das Buch.
Den Wortgottesdienst feiern die Buchdiener mit wie alle anderen
Mitfeiernden. Zum Evangelium drehen sie sich um 90° (nicht nur
ein bißchen) zum Ambo.
5. Eucharistisches Hochgebet
a) Gabenbereitung
Zur Gabenbereitung bringt der andere Buchdiener das kleine
Meßbuch zum Altar und legt es schräg links neben die obere
Ecke des Korporale, sodaß der Priester es lesen kann. Er
verneigt sich zum Altar und geht zurück auf seinen Platz.
b) Sanctus
Zum Sanctus gehen die Buchdiener über die Treppe neben dem
Ambo nebeneinander zu den Kniekissen auf den Altarstufen.
Wenn das Sanctus beendet ist, knien sie sich hin.
c) Kanon und Vaterunser
Während des Hochgebets bleiben die Buchdiener knien. Sie
stehen auf nach dem Amen der Gemeinde am Ende des
Hochgebets (Priester: „Durch ihn und mit ihm und in ihm ist
dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes
alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.“ Alle: „Amen.“)
d) nach dem Vaterunser
Nach dem Gebet „Denn Dein ist das Reich ...“ wenden sich
Buch- und Altardienst zur Mitte und gehen auf den Stufen
aufeinander zu, bis sie „innerhalb“ der Kissen, d.h. in
Verlängerung der Altarkanten, hintereinander zum Altar
hinaufgehen. Zwischen dem Altar- und dem Buchdienst
verlassen gleichzeitig die Kerzenträger den Chorraum. Altar- und
Buchdienst, Weihrauch, Kreuz- und Evangelienleuchterträger
stellen sich, beginnend links und rechts vom Teppich, der vom
Altar zum Priestersitz verläuft, am grauen Steinring entlang
entlang (bei einer größeren Personenzahl weiter zurück) um den
Altar auf. Dort erhalten sie vom Priester/Diakon den
Friedensgruß („Der Friede sei mit dir“ oder „Pax tecum!“
Antwort: „Und mit deinem Geiste“ oder: „Und mit Dir“ oder
„Et cum spiritu tuo.“) und wünschen ihren Nebenleuten den
Frieden auf die gleiche Weise.
6. Kommunion und Dankgebet
Nach dem Kommunionempfang, sobald der Priester und die
Kommunionhelfer zur Austeilung ins Kirchenschiff gehen, gehen
die Meßdiener auf ihre Plätze und danken Gott still für das
Geschenk seines Sohnes, das er uns in der Kommunion gemacht
hat, beten in ihren persönlichen Anliegen oder sind einfach still vor
Gott und genießen Seine Nähe. Wenn man mit dem Gebet fertig ist,
ist es selbstverständlich, die anderen weder durch Gespräche noch
durch Gucken (auch nicht in die Gemeinde) zu stören.
Wenn der erste Kommunionausteiler (Priester, Diakon oder
Kommunionhelfer) wieder in den Chorraum kommt, stehen dort
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alle Meßdiener aus Ehrfurcht vor dem Leib des Herrn auf und
bleiben, bis die Tabernakeltüren geschlossen sind, stehen.
7. Auszug
Nach dem Segen gehen die Altar- und Buchdiener auf dem selben
Weg zur Kniebeuge vor die Altarstufen, den sie zu Beginn der Messe
genommen haben (nur in umgekehrter Richtung). Die Reihenfolge
beim Auszug ist dieselbe wie beim Einzug, nur daß die Buchdiener
nun links gehen.
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