Abendmahl und Eucharistie

Werbung
Pressezentrum Nachrichtenredaktion
Datum:
15.06.2004
Stichworte:
Stichwort/Abendmahl
Meldung Nr. 014
Veranstaltung:
Ort:
Pressezentrum
Programm Seite:
Stichwort: Abendmahl und Eucharistie
Die Feier des Abendmahls erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit den Aposteln vor
seiner Kreuzigung. Dabei teilte er ihnen Brot und Wein aus mit den Worten "Das ist mein
Leib" und "Das ist mein Blut". Seit ältester Zeit begehen die christlichen Gemeinden diese
Mahlfeier zur Erinnerung an die Heilstaten Christi und seinen Auftrag "Tut dies zu meinem
Gedächtnis". In der katholischen Kirche ist die seit dem zweiten Jahrhundert übliche
Bezeichnung dafür Eucharistie, also Danksagung, während die evangelische Theologie in
der Regel den Begriff Abendmahl vorzieht.
Nach katholischer Auffassung, die im Trienter Konzil (1545-1563) festgeschrieben wurde, ist
dabei Jesus Christus real in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig, die dabei ihre
"Substanz" ändern. Zudem betont die katholische Theologie den Charakter der Eucharistie
als besondere Form der Vergegenwärtigung des Opfertodes und der Auferstehung Jesu.
Den Opferaspekt und die Realpräsenz heben auch die Kirchen der östlichen Tradition
hervor. In den reformatorischen Kirchen liegen die Akzente stärker auf dem Bekenntnis und
auf dem Gedächtnis an Jesu Tun und Auftrag.
Die wechselseitige Teilnahme von Christen der jeweils anderen Konfession an einer
evangelischen Abendmahls- oder katholischen Eucharistiefeier, die so genannte
Mahlgemeinschaft, ist bisher nicht erreicht. Dabei sieht die evangelische Seite die
Voraussetzungen schon jetzt als gegeben an. Deshalb lädt sie auch Mitglieder der
katholischen Kirche zur Teilnahme ein. Nach katholischer Auffassung ist eine solche
Mahlgemeinschaft noch nicht möglich.
Die katholische Kirche lässt evangelische Christen nur in wenigen Ausnahmefällen zur
Eucharistie zu. Als solche gelten bestimmte Notlagen, etwa Gefangenschaft. Auch ist - nach
Prüfung in jedem Einzelfall - eine Zulassung des evangelischen Ehepartners eines
katholischen Christen zur Eucharistie möglich. Die katholische Kirche untersagt ihren
Mitgliedern die Teilnahme am evangelischen Abendmahl. Zur Begründung verweist sie auf
Unterschiede im Verständnis des Priester-Amtes und der Gegenwart Christi in den
Gestalten von Brot und Wein. Auch betont sie, dass Mahlgemeinschaft mit
Kirchengemeinschaft einher gehen müsse.
Verantwortlich: Theodor Bolzenius
Leitung Nachrichtenredaktion: Christoph Arens
Herunterladen