Lektion 12-1-2015 Sabbat Nachmittag, 14. März 2015: Die Demut des Weisen Mose hatte ein tiefes Empfinden für die persönliche Gegenwart Gottes. Er schaute nicht nur voraus auf die Zeit, in der Christus sich im Fleische offenbaren würde, sondern er sah Christus auf eine besondere Art und Weise, wie er die Kinder Israel auf all ihren Reisen begleitete. Gott war für ihn real und in seinen Gedanken immer anwesend. Wenn er missverstanden wurde, wenn er aufgerufen wurde, einer Gefahr entgegenzutreten und Beleidigungen um Christi willen über sich ergehen zu lassen, ertrug er es, ohne Vergeltung zu üben. Mose glaubte an Gott als jemanden, den er brauchte und der ihm aufgrund seines Bedürfnisses helfen würde. Gott war für ihn eine gegenwärtige Hilfe. Hier ist noch ein Gedanke bezüglich des Glaubens, mit dem wir uns beschäftigen wollen: Gott wird die gläubigen und gehorsamen Menschen belohnen. Mose war es klar, dass er mit einer besonderen Aufgabe betraut worden war und wünschte, dieses Werk so erfolgreich wie irgend möglich zu verrichten. Doch er wusste, dass er es nicht ohne himmlische Hilfe tun konnte, denn er hatte es mit einem uneinsichtigen Volk zu tun. Gottes Gegenwart war ausreichend, um ihn durch die anstrengendsten Situationen zu tragen, in die ein Mensch geraten kann. Mose hat nicht nur an Gott gedacht. Er sah ihn. Gott stand ihm ständig vor Augen. Sein Angesicht war ihm stets gegenwärtig. Er sah Jesus als seinen Erlöser und glaubte, dass die Verdienste des Heilandes ihm zugerechnet würden. Für Mose war dieser Glaube nicht nur eine Vermutung. Er war Realität. Diese Art von Glauben brauchen wir, einen Glauben, der die Prüfung besteht. Ach, wie oft geben wir der Versuchung nach, weil wir nicht auf Jesus schauen! Unser Glaube ist nicht ausdauernd, weil wir wegen unserer Maßlosigkeit sündigen, und so können wir uns nicht an den halten, den wir nicht sehen, als sähen wir ihn. Mache Christus zu deinem täglichen, stündlichen Begleiter, und du wirst nicht darüber klagen, keinen Glauben zu besitzen. Denke über Christus nach. Betrachte seinen Charakter. Rede von ihm. Je weniger du dich selbst erhebst, umso mehr wirst du in Jesu Eigenschaften sehen, die zu erhöhen sind. Gott hat ein Werk für dich, das du verrichten sollst. Behalte den Herrn immer vor Augen. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, Seiten 681-683 Christus kam in Dürftigkeit auf diese Welt, er wurde in armseligen Verhältnissen geboren. Die Majestät des Himmels, der König der Herrlichkeit, der Befehlshaber aller Engelscharen erniedrigte sich selbst und wurde ein Mensch und wählte ein Leben der Armut und Herablassung. Er hatte keine Gelegenheiten, welche die Armen nicht haben. Armut, Mühsal und Entbehrung waren seine tägliche Erfahrung. Er sagte: „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege.“ (Lukas 9,58) In den Fußspuren des großen Arztes, Seite 201 Sonntag, 15. März: Für wen hältst du dich? Als erste waren die Juden in den Weinberg des Herrn berufen worden. Das hatte sie stolz und selbstgerecht gemacht. Sie dachten, die langen Jahre ihres Dienstes berechtigten sie zu einer grösseren Belohnung als andere; darum führte bei ihnen die Ankündigung, dass die Heiden die gleichen Vorrechte geniessen würden, zu grosser Verbitterung. Christus warnte die Jünger, die er zuerst berufen hatte, vor einer ähnlich üblen Reaktion; denn er sah voraus, daß ein Geist der Selbstgerechtigkeit Schwäche und Fluch für die Gemeinde bedeuten würde. Die Menschen würden glauben, sie könnten selbst allerlei dazu beitragen, sich einen Platz im Himmelreich zu verdienen. Der Herr, so bildeten sie sich ein, werde ihnen beistehen, wenn sie nur erst einige Fortschritte selbst gemacht hätten. Auf diese Weise würden sie selbst das meiste tun, und Christus brauchte ihnen nur hin und wieder zu helfen. Jeder kleinste Fortschritt würde solche Leute aufgeblasen sein lassen und in ihnen das Gefühl wecken, den anderen überlegen zu sein. Sie sind auf Lob aus, und wenn man sie nicht für höchst wichtig nimmt, werden sie eifersüchtig. Vor dieser Gefahr wollte Christus die Jünger schützen. Christi Gleichnisse, Seite 290 Aller menschliche Stolz, alle Prahlerei muss in den Staub gelegt werden. Das sündige »Ich«, muss erniedrigt anstatt erhöht werden. Durch ein heiliges tägliches Leben sollen wir Christus vor den Menschen in unserer Umgebung erhöhen. Die verdorbene menschliche Natur muss unterdrückt anstatt emporgehoben werden. Nur so können wir rein und unbefleckt erfunden werden. Wir sollen demütige, treue Männer und Frauen sein. Wir sollten uns niemals auf den Richtstuhl setzen. Gott gebietet seinen Stellvertretern, rein und heilig zu sein und die Schönheit der Heiligung zu offenbaren. Der Kanal muss stets offen bleiben, damit der Heilige Geist freien Zugang hat. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 8, Seite 232 Er [der Pharisäer] misst seinen Charakter nicht am heiligen Charakter Gottes, sondern an seiner Umgebung; sein Sinn ist von Gott weg auf Menschen gerichtet: das ist das Geheimnis seiner Selbstzufriedenheit. Die Seele des Pharisäers ist von Frömmigkeit unberührt; denn er strebt weder nach einem gottähnlichen Charakter noch nach einem Herzen, das von Liebe und Mitleid erfüllt ist: er begnügt sich mit einer Frömmigkeit, die nur sein äußeres Leben berührt. Seine Gerechtigkeit schafft er selber; sie ist die Frucht eigener Werke und mit menschlichem Maß gemessen. Jeder, der darauf vertraut, daß er gerecht sei, wird zwangsläufig andere verachten. Der Pharisäer beurteilt sich selbst nach anderen Menschen und beurteilt deshalb auch die anderen nach sich. Er misst seine Gerechtigkeit an der ihrigen: je schlechter sie sind, desto gerechter erscheint er selbst. Seine Selbstgerechtigkeit verleitet ihn dazu, andere zu beschuldigen: er verdammt »die andern Leute« als Übertreter des Gesetzes Gottes und bekundet dadurch intensiv den Geist Satans, des Verklägers der Brüder. Mit einem solchen Charakter kann er unmöglich in Gemeinschaft mit Gott kommen; er geht hinab in sein Haus ohne den Segen Gottes. Christi Gleichnisse, Seiten 102-103 Wer prahlt, ist nicht weise. Petrus fiel, weil er seine Schwäche nicht kannte. Der Herr sagte zu Petrus: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!“ (Lukas 22,31.32) Wäre Satan zugestanden worden, seinen Willen zu behalten, hätte es für Petrus keine Hoffnung gegeben. Er hätte mit seinem Glauben vollkommen Schiffbruch erlitten. Hätte Petrus ernsthaft und in Demut um göttliche Hilfe gebeten, hätte er sein eigenes Herz im Geheimen durchforscht, wäre er bei seiner Prüfung nicht gesichtet worden. Satan kann den demütigen Lernenden, der im Gebet vor dem Herrn wandelt, nicht überwältigen. „Wenn der Bedränger kommt wie ein Wasserstrom, wird der Hauch des HERRN ihn in die Flucht schlagen.“ (Jesaja 59,19) Christus stellt sich als Schutzschild, als Zufluchtsort, zwischen Satan und den Gläubigen, so dass der Böse ihn nicht bezwingen kann. This Day With God, Seite 260 Montag, 16. März: Wissen über Gott? Uns stehen Zeiten bevor, die Menschen auf die Probe stellen, und wer schwach im Glauben ist, wird der Prüfung dieser gefahrvollen Zeit nicht standhalten. Die großen Wahrheiten der Offenbarung müssen sorgfältig erforscht werden, denn wir brauchen alle eine vernünftige Kenntnis des Wortes Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ Gottes. Durch Bibelstudium und tägliche Gemeinschaft mit Jesu werden wir klare, genau umrissene Ansichten unserer persönlichen Verantwortlichkeit bekommen und dazu die Kraft erhalten, um in der Zeit der Versuchung bestehen zu können. Wessen Leben durch unsichtbare Bande mit Christus verbunden ist, der wird durch die Kraft Gottes mittels des Glaubens bis zur Errettung bewahrt bleiben. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, Seite 285 Ein Wandel in Christus ist ein Leben voller Ausgeglichenheit. Es mag nicht immer von Wonnegefühlen erfüllt sein, sollte aber in einem dauernden, friedlichen Vertrauen bestehen. Eure Hoffnung liegt nicht in euch, sondern in Christus. Eure Schwachheit verbindet sich mit seiner Stärke, eure Unwissenheit mit seiner Weisheit, eure Gebrechlichkeit mit seiner Ausdauer und Kraft. So sollt ihr nicht auf euch selbst sehen, nicht euch selbst zum Mittelpunkt eurer Gedanken machen, sondern auf Christus blicken. Denkt seiner Liebe, der Schönheit und Vollkommenheit seines Wesens nach. Christus in seiner Selbstverleugnung, in seiner Demut, in seiner Reinheit und Heiligkeit, in seiner unbeschreiblichen Liebe sollte euch veranlassen, ihn ernsthaft zu betrachten. Nur wenn wir ihn lieben, wenn wir seinem Beispiel folgen, wenn wir uns gänzlich auf ihn verlassen, werden wir in sein Bild verwandelt werden. Der Weg zu Christus, Seite 51 Die Welt in ihrem Wissen ist verwirrt und verloren, wenn Wissenschaftliches oder Offenbartes ohne Erleuchtung durch Gottes Wort gedeutet werden soll. Der Schöpfer und seine Werke übersteigen das menschliche, begrenzte Verstandesvermögen, weshalb biblische Aussagen als unzuverlässig abgetan werden, da Werke und Wege Gottes nicht logisch erklärt werden können. Oft ist der Mensch entschlossen, den hoheitlichen Willen Gottes als Grundlage von Macht und Ordnung im Universum so herauszufordern und infrage zu stellen, dass er selbst, die Krönung der Schöpfung, vollkommen entwürdigt wird. Theorien und philosophische Spekulationen machen uns glauben, dass sich der Mensch nicht nur allmählich aus einem wilden Zustand, sondern aus der tiefsten Form einer grausamen Natur entwickelt hat. Die Würde des Menschen wird zerstört, da man Gottes wunderbare Macht nicht eingesteht. Gott hat den menschlichen Intellekt erleuchtet und eine Flut von Licht durch Entdeckungen in Kunst und Wissenschaft über die Welt ausgegossen. Doch werden diejenigen, die solches nur vom menschlichen Standpunkt aus sehen, fast sicher zu falschen Schlüssen kommen. Irrtum, Skeptizismus und Unglauben werden durch das Gewand der Philosophie und Wissenschaft verdeckt. Satan ist es gelungen, durch diesen Geniestreich, Menschen dem lebendigen Gott abspenstig zu machen und sie von der Wahrheit und Religion abzubringen. Er erhebt das Natürliche über den Schöpfer der Natur. The Upward Look, Seite 156 Bei der Erziehung seiner Jünger zog sich Jesus gern aus der lauten Stadt in die Ruhe der Felder und Höhen zurück. Das entsprach der Lektion der Selbstverleugnung, die er seine Jünger lehren wollte. Während seines Dienstes pflegte er die Menschen unter dem blauen Himmel, an grasreichen Hängen oder an der Küste des Sees um sich zu sammeln. Hier konnte er, umgeben von den Werken seiner eigenen Schöpfung, die Gedanken seiner Hörer vom Künstlichen auf das Natürliche lenken. Im Wachstum und in der Entfaltung der Natur offenbarten sich die Grundsätze seines Reiches. Wenn die Menschen zu den Höhen Gottes aufsahen und die Wunderwerke seiner Hand wahrnahmen, dann konnten sie wertvolle Lehren der göttlichen Wahrheit lernen. Was Christus ihnen sagte, würden sie in den Dingen der Natur wiederfinden. So geht es allen, die mit Christus im Herzen Feld und Wald durchstreifen. Sie werden sich von einer heiligen Macht umgeben fühlen. Die Natur veranschaulicht die Gleichnisse unseres Herrn und wiederholt seine Ratschläge. Das Leben Jesu, Seite 278 Dienstag, 17. März: Weder zu viel noch zu wenig Christus ist unsere einzige Hoffnung. Wir dürfen ihn bei seinem Wort nehmen und ihn zu unserm Vertrauten machen. Er kennt die Hilfe, die wir gerade benötigen. Wir können unser Vertrauen sicher auf ihn setzen. Wenn wir uns darauf verlassen, dass menschliche Weisheit uns leitet, werden wir uns auf der Verlustseite befinden. Aber wir dürfen direkt zum Herrn Jesus kommen, denn er hat gesagt: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ (Matth. 11,28) Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter, Seite 420 Wahre Ehrfurcht vor Gott wird uns erfüllen, wenn wir seine unendliche Grösse empfinden und uns seiner Gegenwart bewusst werden. Dieses Bewusstsein des Unsichtbaren sollte sich dem Herzen eines jeden tief einprägen. Ort und Stunde des Gebets sind heilig, weil Gott gegenwärtig ist. Je mehr sich die Ehrerbietung in Haltung und Betragen bekundet, desto tiefer ist das Bewusstsein von der Heiligkeit Gottes. „Heilig und hehr ist sein Name“, (Psalm 111,9) erklärt der Psalmist. Engel verhüllen ihre Angesichter, wenn sie Gottes Namen aussprechen. Wie ehrfurchtsvoll sollten dann erst recht wir, die wir gefallen und sündig sind, ihn über unsere Lippen bringen! Propheten und Könige, Seite 30 Durch den ersten Engel werden die Menschen aufgefordert, Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn als den Schöpfer des Himmels und der Erde anzubeten. Um dies tun zu können, müssen sie seinem Gesetz gehorchen. Salomo sagte: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu.“ (Prediger 12,13) Ohne Gehorsam gegenüber seinen Geboten kann kein Gottesdienst dem Herrn gefallen. „Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten.“ (1.Johannes 5,3) Die Verpflichtung, Gott anzubeten, beruht auf der Tatsache, dass er der Schöpfer ist und dass ihm alle andern Wesen ihr Dasein verdanken. Wo immer in der Bibel hervorgehoben wird, dass er ein größeres Anrecht auf Ehrfurcht und Anbetung hat als die Götter der Heiden, da werden die Beweise seiner Schöpfermacht angeführt. Der grosse Kampf, Seite 437 Unser himmlischer Vater hat tausende Möglichkeiten, für uns zu sorgen, von denen wir nichts wissen. Alle, die den einen Grundsatz annehmen, den Dienst Gottes allem anderen voranzustellen, werden die Schwierigkeiten gering und einen geraden Pfad für ihre Füße finden. Die treuliche Erfüllung der Pflichten von heute ist die beste Vorbereitung für die Prüfungen von morgen. Sammle nicht alle Verbindlichkeiten und Sorgen von morgen und füge sie den Lasten von heute hinzu. „Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.“ (Matthäus 6,34) Lasst uns hoffnungsvoll und mutig sein. Verzagtheit in Gottes Dienst ist sündhaft und unvernünftig. Er kennt alle unsere Bedürfnisse. Mit der Allmacht des Königs aller Könige verbindet unser bundestreuer Gott die Freundlichkeit und Fürsorge des sanften Hirten. Seine Macht ist unbeschränkt und sie ist die Bürgschaft für die sichere Erfüllung seiner Verheißungen an allen, die auf ihn trauen. Er hat Mittel und Wege, jede Schwierigkeit zu entfernen, damit solche, die ihm dienen und die Mittel achten, die er anwendet, unterstützt werden möchten. Seine Liebe überragt alle andere Liebe so weit, wie der Himmel über der Erde ist. Er wacht über seine Kinder mit einer Liebe, die grenzenlos und ewig ist. In den dunkelsten Tagen, wenn die Aussichten am wenigsten versprechend sind, – habt Glauben an Gott. Er führt seinen Willen aus und tut alle Dinge wohl um seines Volkes willen. Die Kraft derer, Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ die ihn lieben und ihm dienen, wird Tag für Tag erneuert werden. Er ist imstande und bereit, seinen Knechten alle Hilfe zu teil werden zu lassen, deren sie bedürfen. Er will ihnen die Weisheit geben, welche ihre verschiedenen Bedürfnisse erfordern. In den Fußspuren des grossen Arztes, Seiten 489-490 Mittwoch, 18. März: Das Verhalten arroganter Menschen Mir wurden Gemeinden in den verschiedenen Staaten gezeigt, welche vorgeben, die Gebote Gottes zu halten und auf die Wiederkunft Christi zu warten. Unter ihnen herrschen ungeheure Gleichgültigkeit, Stolz, Weltliebe und kalte Formalität. Diese Leute werden dem alten Israel immer ähnlicher, soweit es den Mangel an Frömmigkeit betrifft. Viele rühmen sich ihrer Gottseligkeit, besitzen aber gar keine Selbstbeherrschung. Genusssucht und Leidenschaft nehmen überhand; das eigene »Ich« nimmt die erste Stelle ein. Viele sind launisch, gebieterisch, stolz, prahlerisch und unheilig. Und dennoch sind einige von ihnen Prediger, die heilige Wahrheiten verkünden. Wenn sie nicht Buße tun, wird der Herr kommen und ihren Leuchter wegstoßen von seiner Stätte. Der Fluch des Heilandes über den unfruchtbaren Feigenbaum ist eine Predigt für alle prahlerischen Heuchler und Scheinheiligen, die vor der Welt mit ihren Blättern prangen, aber jeder Frucht ermangeln. Welch ein Vorwurf für diejenigen, welche den Schein eines gottseligen Wesens haben und doch in ihrem christlichen Leben die Kraft desselben verleugnen! Er, der den größten Sünder mit Liebe behandelte, der niemals wahre Demut und Reue verschmähte, wie groß die Schuld auch sein mochte, gebrauchte die härtesten Aussprüche gegen die, welche den Schein eines gottseligen Wesens hatten, aber seine Kraft verleugneten. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 4, Seite 438 Selbstachtung und Selbstgenügsamkeit töten das Geistesleben. Egoismus ist Selbsterhöhung, darüber wird viel geredet. Ach, dass doch das »Ich« absterben möge! „Ich sterbe täglich“, sagt der Apostel Paulus. Wenn die stolze, prahlerische Selbstgerechtigkeit die Seele durchdringt, bleibt kein Raum für Jesus. Sie befindet sich auf einem niedrigeren Platz, während sich das »Ich« aufbläht und die Seele ganz füllt. Deshalb kann der Herr so wenig für uns tun. Würde er sich auf unsere Anstrengungen stützen, müssten wir uns unserer eigenen Tüchtigkeit, Weisheit und Begabung rühmen, und wie der Pharisäer könnten wir uns selbst gratulieren und sagen: „Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme!“ (Lukas 18,12) Wenn Christus unser »Ich« bedeckt, wird es nicht so oft an die Oberfläche durchdringen. Lift Him Up, Seite 310 sind oft so große Rätsel für uns, dass sie der weiseste Denker nicht zu lösen imstande ist. Überall sehen wir Wunder, deren Erklärung über unsere Geisteskraft geht. Sollten wir daher staunen, dass es auch in der geistlichen Welt Geheimnisse gibt, deren Enthüllung uns verborgen ist? Doch die Schwierigkeit liegt allein in der Schwäche und Beschränktheit des menschlichen Geistes. Gott hat uns in der Heiligen Schrift hinreichende Beweise ihres göttlichen Ursprungs gegeben; wir sollten daher an seinem Wort nicht zweifeln, weil wir nicht in alle Geheimnisse seiner Vorsehung zu blicken vermögen. Der Weg zu Christus, Seite 77 So einfach und genau die Heilige Schrift den Bedürfnissen des menschlichen Herzens angepasst ist, so ungekünstelt entfaltet sie die Wahrheit, welche die Gelehrtesten in Erstaunen versetzt und entzückt, während auch der schlichte und ungebildete Mensch darin den Weg der Erlösung finden kann. Dennoch behandeln diese einfachen Wahrheiten Vorkommnisse, die so weit reichen und das menschliche Begriffsvermögen so unendlich übersteigen, daß wir sie nur als von Gott eingegeben annehmen können. So liegt der Erlösungsplan klar vor unsern Augen, und jeder erkennt leicht, welche Schritte er in Reue vor Gott und im Glauben an unsern Herrn Jesus Christus tun muss, um auf dem vom Allwaltenden selbst vorgezeichneten Weg errettet zu werden. Doch diese so leicht verständlichen Wahrheiten bergen Geheimnisse, die seine Herrlichkeit verhüllen, Geheimnisse, die den Geist beim Forschen in der Schrift überwältigen, aber den aufrichtigen Wahrheitssucher mit Ehrfurcht und Glauben erfüllen. Je mehr er in der Heiligen Schrift liest, desto fester wird seine Überzeugung, dass sie das Wort des lebendigen Gottes ist. Vor der Hoheit dieser göttlichen Offenbarung beugt sich der menschliche Geist in Demut. Mit der Erklärung, dass wir die großen Wahrheiten der Schrift nicht völlig durchschauen können, geben wir zu, daß unser begrenztes Verständnis nicht hinreicht, die ewigen Wahrheiten zu begreifen; wir geben zu, daß wir Menschen mit unserm beschränkten Begriffsvermögen die Pläne der Allweisheit nicht fassen können. Der Weg zu Christus, Seiten 78-79 Freitag, 20. März: Weiterführendes Studium Erziehung, Seite 225; Das Leben Jesu, Seiten 287-290. Donnerstag, 19. März: Lehren aus der Natur Es ist für einen Menschen unmöglich, die Werke des Unendlichen in ihrem Kern zu begreifen. Selbst für das schärfste Verständnis, den gelehrtesten Menschen ist Gottes heiliges Wesen stets mit einem Geheimnis umgeben. „Meinst du, dass du wissest, was Gott weiß, und wollest es so vollkommen treffen wie der Allmächtige? Es ist höher denn der Himmel; was willst du tun? tiefer denn die Hölle; was kannst du wissen?“ (Hiob 11,7-8) Das Wort Gottes, wie auch die Wesenheit seines Urhebers, stellt uns vor Geheimnisse, die wir sterbliche Wesen nie vollkommen erfassen. Das Eindringen der Sünde in die Welt, die Fleischwerdung Christi, die Wiedergeburt, die Auferstehung und viele andere Dinge, die uns die Bibel berichtet, sind zu tiefe Geheimnisse, als dass sie der menschliche Verstand erklären oder nur recht begreifen könnte. Wir haben keine Ursache, sein Wort deshalb zu bezweifeln, weil wir in die Geheimnisse seiner Vorsehung nicht eindringen können. In der natürlichen Welt umgibt uns täglich so viel Geheimnisvolles, das wir nicht zu ergründen vermögen. Die geringsten Lebenserscheinungen Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/