Köln, 12. Juli 2011 Viele Fragen um den Zahnwechsel Presseinformation Die Zahnfee kommt! Emma bekommt neue Zähne. Ihr Milchzahn wackelt, fällt aus und ein neuer Zahn erscheint. Emma staunt, ihre Eltern sind manchmal unsicher. Ein neuer Zahn ist in ihrem Kiefer schon zu erkennen, der Milchzahn aber noch gar nicht ausgefallen. Läuft da etwas schief im wahrsten Sinne des Wortes? Sollte man nicht vorsichtshalber einen Kieferorthopäden aufsuchen? So wie Emma und Ihren Eltern geht es vielen in der spannenden Zeit des Zahnwechsels. Die Milchzahnwurzeln geben den ersten Zähnen ihren Halt. Wenn mit dem Schulalter, also etwa mit sechs Jahren, der Zahnwechsel beginnt, sind im Normalfall bereits alle bleibenden Zähne angelegt. Die bleibenden Zähne mineralisieren im Kieferknochen von der Zahnkrone angefangen bis zur Wurzel aus. Mit dem Mineralisationsprozess schieben sie sich nach oben, während sich die Milchzahnwurzel langsam auflöst. Die Milchzahnwurzel wird dabei kürzer, der bleibende Zahn immer länger. Die Folge: Der Milchzahn lockert sich. Am Ende hat sich die Milchzahnwurzel komplett aufgelöst. Es thront nur noch die Milchzahnkrone über der Zahnkrone des bleibenden Zahnes, der kurz vor dem Durchbruch steht. Der Milchzahn fällt schließlich aus. Wenn Milchzähne nicht ausfallen Manchmal fallen Milchzähne allerdings nicht von selbst aus. Mögliche Gründe: Der bleibende Zahn darunter ist verlagert oder gar nicht angelegt! Die Milchzahnwurzel wird daher nicht Kontakt: aufgelöst. Überdurchschnittlich häufig sind die oberen seitlichen proDente e.V. Dirk Kropp Aachener Str. 1053-1055 50858 Köln Telefon +49 221 170 99 7-40 Telefax +49 221 170 99 7-42 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de Schneidezähne und die zweiten kleinen Backenzähne (Prämolaren) im Unterkiefer von einer Nichtanlage betroffen. Zerstörte Milchzähne fallen häufig ebenfalls nicht von selbst aus. Manchmal löst der Körper die Wurzeln eines von Karies befallenen Milchzahns nur unvollständig auf. Die verbleibenden Milchzahnreste können dann den Durchbruch des bleibenden Zahnes behindern. In einem solchen Fall wird der Zahnarzt den zerstörten Milchzahn entfernen, wenn die Durchbruchszeit des bleibenden Zahnes gekommen und dieser auf dem Röntgenbild zu sehen ist. Was tun bei Nichtanlagen? Ist ein bleibender Zahn gar nicht angelegt, sollte man die Möglichkeit eines kieferorthopädischen Lückenschlusses zuerst abklären. Falls das nicht möglich ist, sollte der entsprechenden Milchzahn bei Kindern und Jugendlichen so lang wie möglich erhalten werden. Ist das aufgrund von Lockerung, Defekten oder einer störenden Optik zum Beispiel im Frontzahnbereich nicht möglich, gibt es verschiede Optionen: Die Lücken könnten zunächst mit einer Zahnspange offen gehalten und der fehlende Zahn damit ersetzt werden. Der Zahndurchbruch und die Kieferentwicklung erfordern jedoch eine genaue Kontrolle und gegebenenfalls Veränderungen bzw. Erneuerungen der Zahnspange. Bis zum Erwachsenenalter muss also ein temporärer Zahnersatz eingegliedert werden. Dabei kann u.U. auch eine Klebebrücke Verwendung finden. Das ist ein künstlicher Zahn, der mittels flügelartiger Ausläufer an der Rückseite der Nachbarzähne durch Klebung befestigt wird. „Der Vorteil ist, dass bei einer Klebebrücke die gesunden Nachbarzähne kaum oder gar nicht beschliffen werden Zahntechnikermeister müssen“, und erklärt Thomas proDente-Experte. Häufig Lüttke, muss wenigstens ein Nachbarzahn geringfügig beschliffen werden. „Die Haltbarkeit und die Optik einer solchen Konstruktion ist gut. Im Erwachsenenalter kann zum Beispiel ein Implantat den nichtangelegten Zahn auf Dauer ersetzen.“ Auch Transplantationen anderer Zähne in die Lücke sind eine Therapie-Option. Riesige neue Zähne Brechen die oberen ersten bleibenden Schneidezähne durch, sind viele Eltern überrascht, wie groß diese aussehen. Die meisten Kinder haben allerdings keine überdimensional großen Zähne, sondern sie wirken neben den kleineren Milchzähnen so besonders groß. Mit fortschreitendem Zahnwechsel und durch Wachstum relativiert sich der Anblick wieder. Zähne in zweiter Reihe Auch die unteren bleibenden Schneidezähne sind breiter als ihre Vorgänger. Die neuen Zähne stehen im Kiefer häufig gestaffelt oder gedreht und brechen so in den Mund durch. Insbesondere die Zunge formt den Zahnbogen noch weiter aus, so dass häufig dabei Abwarten das richtige Verhalten ist. Lockern sich Milchzähne nicht oder fallen nach dem Durchbruch der neuen Zähne nicht aus, sollte über eine Entfernung nachgedacht werden. Kann ein Milchzahn versehentlich verschluckt werden? Diese häufige Befürchtung ist unbegründet. Zähne, die „nur noch am seidenen Faden hängen“ verabschieden sich eher beim beherzten Biss ins Brötchen oder beim forcierten Wackeln daran, als in der Nacht. In jedem Fall aber sollte sich Emma etwas von der Zahnfee wünschen, die in der Nacht kommt, um den ausgefallenen Milchzahn zu holen. 4.696 Zeichen, Beleg erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V.: Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ) Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD)