Wie antisemitisch ist die Berlinale 2005

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WIE
AN T I S E M I T I S C H I S T D I E
SUICIDE
BOMBING IST KEIN
B E R L I N AL E 2005 ?
MITTEL
SONDERN EIN
VERBRECHEN
Am Ende ist alles rein. Gereinigt. Gesäubert. Ein
(STUTTGARTER NACHRICHTEN), es sei ein
echter Saubermann, dieser Palästinenser Said, der
„kühler,
suicide bomber im Film PARADISE NOW, der als
auskommender Bericht, der nur seiner Geschichte
Wettbewerbs-Film der Berlinale 2005 seit Montag,
vertraut...Sehr
14. Februar zu sehen ist. Die Purifikation der
VOLKSZEITUNG online), der Film „schaut sich
Heimaterde
die
den Schweiß unter dem Sprengstoffgürtel an“ (taz).
Selbstmörder, deren Ziel Selbstzweck ist: so viele
Und unisono freut sich die Journaille über den
Juden/Israelis wie möglich zu töten. Da passt es
ersten
freilich nicht, die Realität nach einem solchen
Attentäter sein“ (WELT). Ubiquitäre Äquidistanz
Massaker zu zeigen: Trümmer und Blut von
eben.
irdischen Menschen, deren zerfetzte Körper einen
Hany Abu-Assad sagte bereits am Samstag dem
Ort des Todes darstellen. Stattdessen endet der
GUARDIAN „I am giving a human face to the
antisemitische/ antizionistische Film PARADISE
suicide bombers“. Dieses menschliche Gesicht
NOW mit den Augen des Täters und in einer
sollte laut Bernd Eichinger in „Der Untergang“
überblendeten Leinwand.
auch
90 Min konnten die Zuschauer Said durch den Film
Honni soit qui mal y pense.
begleiten, sehen, wie Wasserpfeife rauchende Jungs
So ganz offen als Wettbewerbsfilm eines zwar nicht
nett daherkommen, daß auch Antisemiten mal
wirklich großen aber doch ‚Festivals des Film‘
Hunger haben etc. und der palästinensische
tote Juden zu beklatschen, in Deutschland, wäre
Regisseur Hany Abu-Assad, der Drehbuchautor
jedoch etwas verfrüht, vielleicht, 60 Jahre nach
Bero Beyer und die internationale Koproduktion
Auschwitz. Deshalb ist am Ende – nach dem
haben ihr Ziel erreicht, wenn folgende fast
Massaker das Said angerichtet hat in einem Bus
ausschließlich positive
voller Israelis – die weiße Fläche des imaginierten
von
Juden
betreiben
sie,
Kritiken dabei
heraus
kommen:
faktischer,
überzeugend“
Bärenfavoriten:
Adolf
ohne
Hitler
„So
alle
Polemik
(LEIPZIGER
komisch
zurückgegeben
können
werden.
palästinensischen Gesamtengels als Leinwand zu
der
sehen; klammheimliche Freude über so viele tote
das
Israelis... Die Kreuzberger Mit-Produzenten der
Selbstopfer als „banale Alltagskultur“ wird bejubelt
Firma Razor-Film freuen sich sehr, daß „sie guten
in seiner „Banalität“, daß es eine „Banalität des
Rückhalt in der [palästinensischen] Bevölkerung“
Bösen“ (Hannah Arendt) ist verschweigt die
(tip 04/2005) hatten beim Drehen dieser anti-
deutsch-palästinensische
israelischen Hetze für die deutsche und sonstige
Der
Film
„beurteilt
Selbstmordattentäter]
selbstredend;
es
sei
sie
[die
nicht“
Taten
(faz.net),
Volksgemeinschaft
ein
Film
„ohne
jeden
upper-middle-class
und
den
arabischen
Mob
skandalisierenden Ton“ (WELT), es gelänge „die
gleichermaßen.
bedrückende
hoffnungslose
Am Sonntag Vormittag wurde PARADISE NOW vom
Stimmung in Nablus zu schildern, ohne in eine
Festival-Direktor Dieter Kosslick, dem Präsidenten
und
teilweise
undifferenzierte Kritik an Israel abzugleiten“
–im
des Berliner Abgeordnetenhauses Walter Momper
durchgearbeitete
und Sonja Moerkens auf dem Berlinale Co-
palästinensischen suicide bombers wieder.
Production-Market als erster Film angepriesen.
Ergebnis war die freudige Bekanntgabe, dass der
von Kulturstaatsministerin Christina Weiss und
Dieter Kosslick ins Leben gerufene „World Cinema
Fund“ den deutschen Verleih von PARADISE NOW
fördern werde. So wie 67% der Deutschen Israel als
„die
größte
Bedrohung
des
Weltfriedens“
betrachten, möchte der ganz übliche DurchschnittsAntizionist mit seiner Freude über das suicide
Feiern
des
originär
Selbst die Verantwortung für die Hinrichtungen sogenannter Kollaborateure wird noch Israel in die
Schuhe geschoben. Said wird immer mehr zur
Identifikationsfigur und sein letzter Gang ist der
eines Helden zum Selbstopfer. Während sich Saids
Freund Khaled im entsprechenden Moment gegen
das Attentat entscheidet, begleiten die Zuschauer
Said, der in seiner Schlussrede Israel sämtlicher
Verbrechen anklagt.
bombing nicht hinterm Kreuzberg halten. Die Liebe
zum Islam ist angesagt, auch wenn wie in Berlin die
Türkin Hatun Sürücü (vermutlich von ihren
Brüdern) ermordet wird - weil sie zu westlich,
liberal, lebens- und nicht todesfroh, selbstbestimmt,
un-islamisch gelebt hat. So wenig wie über das
islamisch-fundamentalistische, nicht zuletzt um
Ehre zentrierte Weltbild dieser Mörder gesprochen
wird, so wenig wird über die islamistische
Weltanschauung
des
suicide
bombing,
das
Abu-Assad
darf
in
diesem
Film
seinen
Antizionismus hinter der Vieldeutigkeit der Kunst
verbergen, cachieren. Er redet in Berlin von der
universellen
Sprache
des
Kinos
und
sein
Drehbuchautor pflichtet ihm bei, es handele sich
auch um ein universelles Thema: individuelles
Handeln in extremen Situationen – suicide bombing
als Perspektive der ‚Deklassierten‘ aller Länder fürs
21. Jahrhundert,
mithin das Verbrechen als
ideologisch sich in den Programmen von Hamas,
alltägliche Banalität.
den
Hizbollah
„Hinter dem Mantel der Kunst, konstruiert er eine
niederschlägt, aufgeklärt. Es geht um Einfühlung,
Realität, die dem binären Schema entspricht, das
um das „human face“ der Mörder, so wie viele
Israelis als Täter und Palästinenser als Opfer
fordern, daß Nazis doch auch Menschen gewesen
darstellt. Für sich selbst behauptet er eine Position
seien. Daß der Nationalsozialismus sich selbst aus
außerhalb des Geschehens. Er sieht sich als
der Menschheit ausgeschlossen hat, wird bewußt
Künstler, der einen Mythos neu schreiben will: den
negiert. Ebenso verläßt das suicide bombing jede
Mythos vom Kämpfer, der in den eigenen Tod geht,
argumentative Ebene – Mittel und Zweck sind
um den Feind zu töten. Dadurch adelt er die
identisch: Mord an möglichst vielen Juden/Israelis.
mörderische Realität dieses „Mythos“ und erhebt
Die Wissenschaft hat das längst erkannt, was die
ihn vom schäbigen Abschiedsvideo und billigen
deutsche Gesellschaft, den völkischen Mob von
Märtyrerclip zur europäischen Filmkunst“, wie der
Nablus bis Amsterdam jedoch nicht daran hindert,
Filmwissenschaftler Tobias Ebbrecht analysierte
alle Erkenntnisse zu negieren und den Mord
(www.juedische.at).
gleichsam den Opfern in die Schuhe zu schieben
Ebbrecht weiter: „In den Vorbereitungen von Said
Muslimbrüdern
oder
der
mit ihrer „Besatzungspolitik“. Ähnlich verlief auch
die Anerkennung des Massenmordes von New
York im World Trade Center, als Deutsche und
andere die antisemitisch motivierten islamistischen
Masenmörder
in
Projektionsleistung
Schutz
kehrt
nahmen.
Diese
–
nicht
jetzt
als
und Khaled auf ihre Tat zitiert Abu-Assad das Bild
„Das letzte Abendmahl“ von Da Vinci. Und so wie
diese Einstellungen mit christlicher Ikonografie
spielen, wird auch die Mordtat Saids Symbiose aus
christlichem Opfertod und islamischen Selbstopfer.
Die Religion, das sagt Abu-Assad ganz offen,
Europäischen Union, wie dem Abschiedsbrief-Film
werde zum „einzigen Ausweg aus der Hölle des
„Wie süß ist Shahada“ kleine Jungen zum Mörder
Lebens“. Sie gebe den Menschen das, was das
gedrillt werden oder in dem Muhammad Al-Dura
moderne, demokratische, kapitalistische System
Film „Folge mir“ vom „süßen Duft der Shahids“
ihnen verweigere.“
geschwärmt wird; wenn das vorkäme in diesem
Wer möchte heute schon eindeutig wissen, ob es
gut oder eben nicht so gut sei, Juden zu ermorden?
Film wäre es womöglich keine Mimesis ans Tote.
Dann wäre es jedoch auch kein Film mehr, der
Für viele Leute heute eine schwierige Frage – in
äquidistant zum suicide bombing sich positioniert.
Anbetracht des Weltfriedens, den zu schützen die
Dieses „Passionsspiel“ (Ebbrecht) gefällt den
Deutschen und die Palästinenser berufen sind (nicht
Zuschauern. Und es steht zu befürchten, dass der
nur von Allah). Ein ganz normaler Palästinenser,
Film eine Auszeichnung erhält. Dabei müssen auch
wie er Hany Abu-Assad offenbar ist, oder ganz
die ängstlichen Jurymitglieder sich einfach an den
normale Deutsche, wie die beiden Kreuzberger Paul
Schluss halten: Es kommen ja gleich nach dem
und Meixner, sind sich nicht sicher: Pro oder
Zünden der Bomben „die Engel“, wie einem der
Contra Judenhaß? Immerhin, und das hat sich in der
Attentäter im Film auf Nachfrage versichert wird.
WELT herumgesprochen, „können die Attentäter so
Die blütenweißen Engel, die die von Juden
komisch sein“, in ihrer „banalen Alltagskultur“. Na
purifizierte
also, die Alltagskultur der letzten Tage der Hitlers,
nationalsozialistischen Träume der Palästinenser,
Goebbels etc. kamen gut an, jetzt also die
die zur irdischen Realisation drängen, sind nicht
Alltagskultur der heutigen, aktivistischen Fans des
erst
Nationalsozialismus,
handlungsleitend für die Shahada.
der
palästinensischen,
arabischen oder islamistischen suicide bombers.
„Alltagskultur“ darzustellen, auch „komisch“, kann
gar
nicht
falsch
sein,
denn
in
den
Kulturwissenschaften ist das doch seit Jahren en
vogue. Und wenn der RBB meint, PARADISE NOW
sei ein „Zutatenfilm, bei dem man überlegt hat, was
alles noch rein müsste“ kommt er der Wahrheit
mikrozentimeterweise näher. Wenn der Film – als
„Zutat“ - erzählen würde, wie es die islamistische
Ideologie
in
ihrem
verstockten
Wahn
zum
Feindbild Jude hat kommen lassen seit den 1930er
Jahren; wenn er suicide bombing als Selbstzweck,
als „Liebe zum Tod“, wie er ja unumwunden von
Hamas
oder
Islami
Jihad
bekannt
wird,
kennzeichnen würde; wenn er die jahrelangen
Propaganda-Filme
des
Palästinensischen
Fernsehens zeigen würde, wo schon Kinder zum
Heiligen Krieger, zum „Shahada“ erzogen werden,
wo in offiziellen Filmen der Palästinensischen
Autonomiebehörde,
mitfinanziert
von
der
seit
Erde
der
Intifada
verlassen.
vom
Herbst
Diese
2000
 Wer diesen Film sehen möchte, muß
wissen, welchen antizionistischen,
äquidistant verbrämten Propagandafilm
sie oder er goutieren möchte
 Wer diesen Film prämieren will zeigt
ganz offen, dass er oder sie mit dem
künstlerisch aufbereiteten Judenmord
kein Problem hat
 Wer nicht unzweideutig suicide
bombing als Verbrechen bekämpft
macht sich mit den islamistischen und
palästinensischen
Massenmördern
gemein
 Wer schon jetzt mehr den Tod als das
Leben liebt, kann auch Heidegger lesen
und das Geld für diese Kinokarte
sparen
Solidarität mit Israel
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