Uveitis im Kindesalter

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Uveitis, die Krankheit,
die vor keinem Alter halt macht
Glücklicherweise erkranken Kinder relativ selten an einer Uveitis.
Gemessen an der Gesamtzahl der Uveitis-Patienten, beträgt ihr Anteil
zwei bis sechs Prozent.
Obwohl beim Kind jede Form der Uveitis auftreten kann, ergeben sich
im Vergleich zu den Uveitiden des Erwachsenenalters einige
Unterschiede:
1. Der Verlauf der Uveitis bei Kindern ist sehr viel häufiger chronisch.
2. Es stehen andere Grunderkrankungen oder Ätiologien im
Vordergrund.
3. Betreuung und Therapie müssen im Einklang mit der physischen und
psychischen Entwicklung der betroffenen Kinder stehen.
Ein besonderes Problem stellt die chronische Uveitis dar, da die
Diagnose wegen des zumeist schleichenden und zunächst
asymptomatischen Beginns der Erkrankung oft erst bei Komplikationen
gestellt wird.
Uveitis anterior - Sowohl die akute als auch die chronische Uveitis
anterior kann im Kindesalter auftreten. Beide Verlaufsformen sind
häufig Bestandteil von Allgemeinerkrankungen, wobei der Formenkreis
der juvenilen Arthritis mit über 90 Prozent im Vordergrund steht.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei die juvenile chronische Arthritis,
die nicht nur die häufigste rheumatische Erkrankung im Kindesalter
darstellt, sondern gleichzeitig auch die häufigste systemische
Assoziation einer Uveitis im Kindesalter ist. Es handelt sich bei diesen
Kindern zumeist um Mädchen unter fünf Jahren, bei denen sich die
Arthritis zunächst an weniger als fünf Gelenken manifestiert und die
eine chronische, zumeist beidseitige Uveitis anterior entwickeln können.
Die Therapie dieser Uveitiden kann große Probleme bereiten.
Komplikationen wie Katarakt, Glaukom und Makulaödem sind deshalb
nicht selten.
-2Kinder - 2 -
Uveitis intermedia - Unter dieser Variante der Augenentzündungen
leiden vor allem Kinder ab dem fünften Lebensjahr. Und - wie bei
Erwachsenen - greift die Krankheit zu 70 bis 90 Prozent auf beide
Augen über. Da sie zunächst schleichend beginnt ohne die typischen
Symptome einer akuten Entzündung wie Rötung und Schmerzen, kann
die Diagnose allein vom Augenarzt gestellt werden. Leider kommen
Kinder oft erst zum Augenarzt, wenn Komplikationen aufgetreten sind
wie etwa Schielstellung oder Linsentrübung. Die häufigste Ursache für
eine dauerhafte Visusminderung ist - wie bei Erwachsenen - ein
Makulaödem. Im Gegensatz zu der mit einer Arthritis verbundenen
Uveitis anterior sind die von dieser Krankheit betroffenen Kinder in aller
Regel völlig gesund. Die Chance, daß ihnen eine gute zentrale
Sehschärfe erhalten bleibt, steht ausgesprochen gut - eine frühe
Diagnose und konsequente Therapie ist allerdings Voraussetzung.
Uveitis posterior - Im Kindesalter ist mit Abstand die häufigste
Ursache eine Toxoplasmose. In etwa zehn Prozent sind die posterioren
Uveteiden auf die Infektion mit Eiern von Toxocara canis (Überträger:
Hund) zurückzuführen.
Panuveitis - Bei dieser das gesamte Auge ergreifenden Entzündung
muß neben anderen Verursachern eine durch Zecken übertragene
Borreliose ausgeschlossen werden. Bei Kindern ist diese Ursache
häufiger zu erwarten als bei Erwachsenen.
Interdisziplinäre Medizin
Diagnose und Therapie einer Uveitis im Kindesalter ist ein
Aufgabengebiet, das enge Zusammenarbeit zwischen Ophthalmologen,
Kinderärzten, Internisten und Eltern erfordert. Die Betreuung eines an
einer chronischen Uveitis erkrankten Kindes darf sich nicht auf die
Therapie der Erkrankung selbst beschränken, sondern muß die
Gesamtentwicklung des Kindes auch in psychosozialer Hinsicht
berücksichtigen.
Dr. med. Torsten Schlote,
Univ.-Augenklinik
Schleichstraße 12
72076 Tübingen
Tel 07071/298-3721
Fax 07071/293730
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