Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

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Fachinformation
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Trimipramin-ratiopharm 25 mg Tabletten
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Trimipramin-ratiopharm 25 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 25 mg Trimipramin als Trimipraminmaleat.
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 100 mg Trimipramin als Trimipraminmaleat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Tablette
Trimipramin-ratiopharm 25 mg Tabletten
Weiße, runde Tablette.
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
Weiße, runde Tablette mit kreuzförmiger Bruchkerbe.
Die Tablette kann in gleiche Hälften und gleiche Viertel geteilt werden.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Depressive Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) mit den Leitsymptomen
Schlafstörungen, Angst, innere Unruhe.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem
Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden.
Es gilt hier, dass zwar bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie
möglich gehalten werden sollte, dass auf der anderen Seite aber bei einem
Nichtansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden
sollte.
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
Aufgrund der viertelbaren Tabletten kann die zu verabreichende Dosis in Schritten
von 25 mg Trimipramin individuell angepasst werden.
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Für Kinder unter 14 Jahren ist Trimipramin nicht vorgesehen.
Ebenso wie ältere Patienten und Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand,
Hypertonus, labilem Blutdruck oder Arteriosklerose benötigen Jugendliche im
Allgemeinen (deutlich) niedrigere Dosen in größeren Abständen. Auch bei Patienten
mit Leber- oder Niereninsuffizienz ist die Dosierung sorgfältig anzupassen.
Die wirksame Dosis wird schrittweise erreicht. Bei mittelgradigen depressiven
Zuständen beträgt die tägliche Dosis 100 - 150 mg Trimipramin, in schweren Fällen 300
- 400 mg Trimipramin.
Art der Anwendung
Die Einnahme der Tabletten erfolgt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut
mit ausreichend Wasser.
Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders gewünscht, kann ein größerer Teil der
Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.
Die einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung
der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
Die Tablette ist an den Bruchkerben leicht in bis zu 4 Teile zu je 25 mg teilbar.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden. Die mittlere
Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen
beträgt im Allgemeinen mindestens 4 - 6 Wochen.
Nach Rückbildung der depressiven Symptomatik sollte die Behandlung noch
wenigstens 6 Monate weiter geführt werden. Über eine Reduktion der Erhaltungsdosis
hat der behandelnde Arzt im Einzelfall zu entscheiden.
4.3 Gegenanzeigen
-
-
-
bekannte Überempfindlichkeit gegen Trimipramin oder einen der sonstigen
Bestandteile des Arzneimittels oder anderen trizyklischen Antidepressiva
akute Alkohol-, Hypnotika-, Analgetika- und Psychopharmakaintoxikation
akute Delirien
unbehandeltes Engwinkelglaukom
Harnentleerungsstörungen wie akutem Harnverhalt oder Prostatahyperplasie mit
Restharnbildung
Pylorusstenose
paralytischer Ileus
Schwangerschaft und Stillzeit
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Trimipramin darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:
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Prostatahyperplasie ohne Restharnbildung
erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie)
schweren Leber- oder Nierenschäden
kardialer Vorschädigung, insbesondere bei Herzrhythmusstörungen oder in der
Remissionsphase nach einem Myokardinfarkt
Hypokaliämie
Bradykardie
angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen
Störungen (insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungleitungsstörungen,
Arrhythmien)
gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG
verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können (siehe Abschnitt 4.5)
bestehender Leistungsverminderung des hämatopoetischen Systems bzw.
Blutbildungsstörungen in der Anamnese
gleichzeitiger Behandlung mit MAO-Hemmern (therapiefreies Intervall von 14
Tagen beachten! (siehe Abschnitt 4.5))
Herzkranke und ältere Patienten sollten, insbesondere bei hoch dosierter
Langzeittherapie, regelmäßig kardiologisch kontrolliert werden.
Bei Epileptikern oder bei Verdacht auf Epilepsie sollte die gleichzeitige Verabreichung
von Antikonvulsiva erwogen werden.
Trimipramin kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter
Anfallsbereitschaft (z. B. bei Epileptikern oder nach abruptem Absetzen von
Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.
Bei älteren Patienten mit Störungen des Stoffwechsels, der Nieren-, Leber- oder der
Herzfunktion sind vor und während der Therapie mit Trimipramin entsprechende
Kontrolluntersuchungen durchzuführen.
Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen
Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktiver
Ateminsuffizienz), anhaltender Verstopfung, erhöhter Empfindlichkeit gegen Schlafund Beruhigungsmittel sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht
geboten (siehe Abschnitt 4.2).
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Trimipramin sollte nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und
Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von
Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen
therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein
erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und
feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe
gezeigt. Diese Risiken können für Trimipramin nicht ausgeschlossen werden.
Außerdem ist Trimipramin in allen Altersgruppen mit einem Risiko für kardiovaskuläre
Nebenwirkungen verbunden.
Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern
und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur kognitiven Entwicklung und
Verhaltensentwicklung vor (siehe Abschnitt 4.8).
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Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von
Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene
Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten
Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten
Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer
Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass
das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.Bei Patienten mit
suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte
Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –
versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig
überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien
zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen
zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko
für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor
allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung
und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die
Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des
Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher
Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat
einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Während die beruhigende, dämpfende Wirkung von Trimipramin meist unmittelbar in
den ersten Stunden einsetzt, ist die stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung in
der Regel erst nach 1 bis 3 Wochen zu erwarten.
Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hoch dosierten Behandlung mit
Trimipramin sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe,
Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist. Die Dosis
sollte schrittweise reduziert werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Die Wirkung von Alkohol und die Wirkung anderer zentraldämpfend wirkender
Pharmaka können bei gleichzeitiger Einnahme von Trimipramin verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Substanzen, die auch anticholinerg wirken
(z. B. Phenothiazine, Antiparkinsonmittel, Antihistaminika, Atropin), ist mit einer
Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere Delir) zu rechnen.
Die Wirksamkeit sympathomimetischer Amine kann durch gleichzeitige Gabe von
Trimipramin verstärkt werden. Hier sei besonders hingewiesen auf
vasokonstringierende Zusätze bei Lokalanästhetika.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall
verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel,
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Antihistaminika, Neuroleptika), zu einer Hypokaliämie führen (z. B. bestimmte
Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Trimipramin hemmen können (z. B. MAOHemmer, Imidazol-Antimykotika) ist zu vermeiden.
MAO-Hemmer vom irreversiblen Hemmtyp sollen mindestens 14 Tage vor Beginn der
Therapie mit Trimipramin in jedem Fall abgesetzt werden. Andernfalls muss mit
schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr
hoher Körpertemperatur (Hyperpyrexie), Krampfanfällen und starken
Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Im Einzelfall ist eine zusätzliche
Verabreichung von MAO-Hemmern bei vorbestehender Therapie mit Trimipramin bei
Depressionen, die durch Trimipramin nicht ausreichend behandelbar sind, möglich,
wenn alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden und die Dosis langsam
gesteigert wird.
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Serotonin-WiederaufnahmeHemmern (wie z. B. Fluoxetin, Fluvoxamin oder Paroxetin) kann es durch
Substratkonkurrenz zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Trimipramin
kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von Trimipramin bzw. des SerotoninWiederaufnahme-Hemmers erforderlich.
Trimipramin kann die Wirksamkeit von Antihypertensiva vom Typ des Guanethidin
bzw. Clonidin abschwächen, mit der Gefahr einer Rebound-Hypertension bei mit
Clonidin behandelten Patienten. Trimipramin kann die Wirksamkeit von
Antiarrhythmika besonders vom Typ Ia (z. B. Chinidin) und Typ III (z. B. Amiodaron)
verstärken.
Bei einer Kombinationstherapie mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der
Plasmakonzentration des trizyklischen Antidepressivums kommen. Auch bei einer
zugleich bestehenden Therapie mit Cimetidin kann die Plasmakonzentration
trizyklischer Antidepressiva erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Barbituraten kann es durch Enzyminduktion zu einer
Absenkung der Plasmakonzentration von Trimipramin kommen. Durch Methylphenidat
wird die Metabolisierung von Trimipramin gehemmt, was zu einem Anstieg des
Trimipramin-Plasmaspiegels führen kann. In diesen Fällen ist möglicherweise eine
Dosisanpassung von Trimipramin 100 mg notwendig.
Bei einer Kombination von Trimipramin und Antiepileptika ist zu beachten, dass
einerseits die Krampfschwelle durch Trimipramin gesenkt, andererseits die
Plasmakonzentration des Trimipramins durch Antiepileptika verändert werden kann
(sowohl Wirkungsabschwächung, als auch vermehrte Nebenwirkungen möglich). Bei
dieser Kombination sind die Patienten deshalb sorgfältig zu überwachen und die
Dosierungen erforderlichenfalls anzupassen.
Trimipramin und Nahrungsmittel:
Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbsäuren vermindern die Resorption und damit die
Wirkung von Trimipramin. Es ist nicht auszuschließen, dass auch der Genuss von
Kaffee oder Fruchtsäften zu einer Wirkungsminderung durch Bildung schwerlöslicher
Komplexe mit Trimipramin führt, wie für andere Antidepressiva nachgewiesen wurde.
Diese Getränke sollten daher zeitlich versetzt zu der Einnahme von Trimipramin
getrunken werden.
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4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Trimipramin ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert, da keine
ausreichenden Erfahrungen dafür vorliegen und begrenzte Untersuchungen an Tieren
Hinweise auf Schädigungen der Nachkommenschaft (Embryoletalität und
Missbildungen) gezeigt haben (siehe Abschnitt 5.3). Es ist nicht bekannt, ob wirksame
Mengen der Substanz in die Muttermilch ausgeschieden werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Trimipramin beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr
oder zum Bedienen von Maschinen.
Dies gilt in besonderem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im
Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (Schmerzmittel,
Schlafmittel, Psychopharmaka). Gleichzeitiger Genuss von Alkohol verschlechtert die
Verkehrstüchtigkeit zusätzlich.
Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige
gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage
der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist in jedem Einzelfall durch den
behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der
jeweiligen Dosierung zu treffen.
4.8 Nebenwirkungen
sehr häufig
häufig
gelegentlich
selten
sehr selten
nicht bekannt
(≥ 1/10)
(≥ 1/100 bis < 1/10)
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
(< 1/10.000)
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nebenwirkungen treten unter Trimipramin-Behandlung dosisabhängig und meistens zu
Beginn der Behandlung auf. Das Risiko des Auftretens von Nebenwirkungen lässt sich
verringern, wenn mit einer niedrigen Anfangsdosis begonnen wird und die
Dosissteigerung in kleinen Schritten erfolgt; außerdem sollten die empfohlenen
Höchstdosen nicht überschritten werden. Im Allgemeinen gehen Nebenwirkungen bei
Verringerung der Dosierung oder Absetzen von Trimipramin wieder zurück.
Mit folgenden Nebenwirkungen ist besonders zu Beginn der Behandlung zu rechnen:
Sehr häufig treten anticholinerge Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit,
Akkomodationsstörungen, Obstipation und Harnverhalt auf.
Des Weiteren wurden Müdigkeit, orthostatische Hypotonie, Tachykardie, Tremor,
Benommenheit und Schwindel beobachtet.
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Außerdem können Unruhe, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Blutdrucksenkung,
Schwitzen, Stimmungsschwankungen und Verwirrtheitszustände bei älteren Patienten
auftreten.
Ferner können bei entsprechender Disposition Zeichen eines allergischen Geschehens,
insbesondere der Haut, auftreten.
Trimipramin kann das QT-Intervall im EKG verlängern. In diesem Fall ist die
Behandlung mit Trimipramin abzubrechen. Herzrhythmus- und Reizleitungsstörungen
(QRS-Verbreiterung, PR- und QT-Verlängerung, ST-Abflachung, Schenkelblock) sind
insbesondere bei Überdosierung oder bestehenden Erkrankungen des Herz-KreislaufSystems möglich.
Vereinzelt wurden als Ausdruck einer Überempfindlichkeit Reaktionen seitens der
Leber- und Gallenwege beobachtet, die sich meist als vorübergehende Erhöhung von
Leberenzymen und des Bilirubins im Serum im Sinne einer cholestatischen Hepatitis
zeigten; ferner wurden auch allergische pulmonale Symptome in Form einer
interstitiellen Pneumonie (z. B. als eosinophiles Lungeninfiltrat) oder Pleuritis
beschrieben.
Darüber hinaus wurden Blutbildveränderungen wie Leukopenie bis hin zur
Agranulozytose, Thrombopenie und Eosinophilie beobachtet.
Daher sollten unter der Behandlung mit Trimipramin, wie bei anderen trizyklischen
Antidepressiva, regelmäßige Laborkontrollen mit Blutbildern und
Leberenzymbestimmungen durchgeführt werden.
Unter Trimipramin können, ähnlich wie bei anderen trizyklischen Antidepressiva, eine
Erhöhung des Prolaktinspiegels sowie die Entwicklung einer Gynäkomastie bzw. einer
Galaktorrhoe und sexuelle Funktionsstörungen auftreten. Vereinzelt wurden SIADH
(Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion), Haarausfall, Tinnitus, Hypoglykämie,
Dysarthrie, delirante Syndrome, Parästhesien, Polyneuropathien, Krampfanfälle und
extrapyramidale Störungen wie Akathisie, Gangstörungen, Dyskinesien beobachtet.
Bei einem Auftreten einer manischen Verstimmung ist die Behandlung mit Trimipramin
sofort abzubrechen. Das Gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome
(z. B. Trugwahrnehmungen, Sinnestäuschungen, Wahn) bei der Behandlung depressiver
Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen.
Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit
Trimipramin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden
(siehe Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Trizyklische Antidepressiva zeichnen sich durch eine erhebliche akute Toxizität aus.
Kinder bzw. Kleinkinder sind besonders gefährdet.
Symptome einer Überdosierung
Überdosierungen mit Trimipramin sind in erster Linie - abhängig von der
aufgenommenen Menge - gekennzeichnet durch die unterschiedlichen Stadien einer
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ZNS-Beeinträchtigung (Verwirrung, Erregungszustände bis zu Krampfanfällen,
Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Atemdepression bis Atemstillstand) sowie HerzKreislauf-Symptome (Hypotonie, Tachykardie, EKG-Veränderungen wie PQ-, QTIntervallverlängerung, Torsades de pointes, AV-Block II. oder III. Grades). Außerdem
können anticholinerge Symptome (trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Obstipation,
Oligurie, Anurie) und eine metabolische Azidose auftreten.
Die Vergiftungssymptome treten meist innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme auf und
sind nach 24 Stunden voll ausgeprägt. Wegen der langen Halbwertzeiten und des
enterohepatischen Kreislaufs, dem trizyklische Antidepressiva unterliegen, sind diese
Patienten über einen Zeitraum von 4 bis 6 Tagen gefährdet.
Maßnahmen bei Überdosierung
So rasch wie möglich ist eine intensivmedizinische Behandlung einzuleiten. Innerhalb
von 1 - 2 Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung aussichtsreich sein, gefolgt
von der wiederholten Gabe von Aktivkohle. Die weitere Therapie erfolgt
symptomatisch. Zum Einsatz kommen Volumensubstitution, Antikonvulsiva und u. U.
auch Antiarrhythmika. Eine Alkalisierung des Plasmas mit Natriumhydrogencarbonat
bzw. -lactat hat sich auch in der Behandlung der kardialen Komplikationen gut bewährt.
Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) bzw. Auftreten
eines anticholinergen Syndroms steht zur Anwendung unter intensivmedizinischen
Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalizylat zur Verfügung.
Auf Grund des großen Verteilungsvolumens und der relativ starken Plasma-EiweißBindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen TrimipraminVergiftungen nur von geringem Nutzen sein.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Tricyclisches Antidepressivum, Psychopharmakon
ATC-Code: N06AA
Trimipramin wirkt antidepressiv, sedierend und anxiolytisch.
Trimipramin ist nach In-vitro-Rezeptorbindungsstudien als atypisches Trizyklikum
anzusehen, da es im Gegensatz zu vergleichbaren Substanzen seine Wirkung nicht über
eine Wiederaufnahme-Hemmung von Noradrenalin oder Serotonin entfaltet. Es führt
auch nicht zu einer -down-Regulation adrenerger (postsynaptischer) Rezeptoren.
Trimipramin besitzt eine Affinität zu folgenden Rezeptoren:
5-HT2  5-HT1, D2  D1, 1  2, starker H1-Antagonismus, deutliche Affinität für
muskarinische Acetylcholinrezeptoren.
Damit weist das Rezeptorenprofil von Trimipramin eine Ähnlichkeit mit anderen
atypischen Substanzen (z. B. Clozapin) auf.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption:
Nach oraler Gabe wird Trimipramin zu ca. 80 % resorbiert und unterliegt einem
ausgeprägten First-pass-Metabolismus. Die absolute Bioverfügbarkeit ist daher variabel
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und beträgt nur etwa 40 %. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1 - 6 h
erreicht.
In einer Untersuchung wurde nach oraler Gabe der maximale Plasmaspiegel nach ca. 3
Stunden erreicht.
Distribution:
In einer Untersuchung zur Pharmakokinetik von Trimipramin beim Menschen wurde
das Verteilungsvolumen mit im Mittel 30,9 l/kg und die totale metabolische Clearance
mit 15,9 ml/min/kg bestimmt. Die Plasmaproteinbindung von Trimipramin lag bei
94,9 % (93,8 – 96,4 %).
Metabolismus:
Trimipramin unterliegt einem ausgeprägten Metabolismus. Die Metabolisierungswege
sind: Verschiedene Hydroxylierungen und Konjugationen, Demethylierungen,
Entalkylierungen, Desaminierungen und Veränderungen am Ringsystem.
Die vier wichtigsten Metaboliten sind: Das Didemethylderivat, das
Monodemethylderivat, das Iminodibenzylderivat und das Hydroxyderivat.
Desmethyltrimipramin weist eine ähnliche pharmakologische Aktivität wie die
Muttersubstanz auf; das Hydroxyderivat wird ebenfalls als pharmakologisch aktiv
angegeben.
Aufgrund eines genetischen Polymorphismus (7 bis 10 % der kaukasischen
Bevölkerung haben eine eingeschränkte CYP2D6-Aktivität) können die Plasmaspiegel
bei den betroffenen Patienten deutlich erhöht und die Plasmahalbwertszeiten verlängert
sein.
Elimination:
Trimipramin wird in Form seiner Metaboliten hauptsächlich über die Niere
ausgeschieden. Etwa 10 % der eingenommenen Substanzmenge wird in unveränderter
Form renal eliminiert. In einer Untersuchung betrug die Eliminationshalbwertszeit nach
intravenöser Gabe ca. 23 Stunden (oral: 24 Stunden).
Bei niereninsuffizienten Patienten (glomeruläre Filtrationsrate < 10 ml/min) sind die
pharmakokinetischen Parameter wie Cmax, tmax, t½, AUC deutlich erhöht. Dies trifft auch
für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Eine eingeschränkte Mutagenitätsprüfung mit Trimipramin ergab keine Hinweise auf
ein mutagenes Potential. Eine Studie zum kanzerogenen Potential von Trimipramin an
Mäusen verlief negativ.
Trimipramin ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften untersucht. Es
liegen Hinweise auf Missbildungen in zwei Tierspezies vor. Auswirkungen auf die
Entwicklung in der Fetalphase und postnatale Folgen einer In-utero-Exposition sind
nicht untersucht. Bei männlichen Ratten wurde eine Störung des Paarungsverhaltens
festgestellt. In einer Generationsstudie an der Ratte wurde bei den Trimipraminexponierten Tieren eine erhöhte Totgeburtsrate und eine geringere Anzahl an Würfen
gefunden. Es ist nicht untersucht, ob Trimipramin die männliche oder weibliche
Fertilität beeinträchtigt.
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Für einige trizyklische Antidepressiva (z. B. Imipramin) ist bekannt, dass sie in
mikromolaren Konzentrationen exprimierte HERG-Kanäle blockieren. Diese Kanäle
sind für die Repolarisation im Herz verantwortlich. Die Substanzen haben daher das
Potential zur Auslösung bestimmter Formen von Kammerherzrhytmusstörungen
(Torsades de pointes). Für Trimipramin gibt es keine Untersuchungen dazu.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Vorverkleisterte Stärke
Mikrokristalline Cellulose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung (PVC/Aluminium)
Packung mit 20 Tabletten (N1)
Packung mit 50 Tabletten (N2)
Packung mit 100 Tabletten (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 ULm
www.ratiopharm.de
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ZULASSUNGSNUMMER(N)
Trimipramin-ratiopharm 25 mg Tabletten
66247.00.00
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
66249.00.00
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
Trimipramin-ratiopharm 25 mg Tabletten
Datum der Erteilung der Zulassung: 11.September 2006
Trimipramin-ratiopharm 100 mg Tabletten
Datum der Erteilung der Zulassung: 11.September 2006
10. STAND DER INFORMATION
Oktober 2008
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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