4034 - Bogenschuetzin

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Abendmahl und Taufe
© Yvonne Dreblow 2004
Kann man am Abendmahl einer freien Kirche eigentlich teilnehmen, auch wenn man
noch nicht getauft ist – diese Frage stellt sich immer wieder in Verbindung mit dem
Abendmahl; wobei auch zum Abendmahl selbst oft viel Unsicherheit herrscht.
Zunächst einmal soll helfen, das Abendmahl an sich sowie den Inhalt dieser
Handlung betrachten.
Das Abendmahl gründet in dem letzten Mahl, das Jesus vor seinem Opfertod am
Kreuz, gemeinsam mit seinen Jüngern hatte.
Matthäus 26, 26-29 (+ Parallelstellen):
26 Während sie nun aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Segen, brach es und gab
es den Jüngern mit den Worten: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib. 27 Und er
nahm einen Kelch, sagte Dank, gab ihnen und sprach: Trinket alle daraus, 28 denn
dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der
Sünden. 29 Ich sage euch aber: Von nun an werde ich nicht mehr trinken von dieser
Frucht des Weinstocks bis zu jenem Tage, an dem ich davon neu mit euch trinke im
Reiche meines Vaters.
Zur Erinnerung an Jesus wurde das gemeinsame Essen der Gläubigen zunächst als
Abendmahl durchgeführt.
Da es hier jedoch zu Unzulänglichkeiten unter der Glaubenden kam, drang Paulus in
einem seiner Briefe an die Gemeinde in Korinth darauf, das gemeinsame Essen von
der Symbolik des Abendmahls zu trennen und dieses gesondert als ein symbolisches
Mahl zur Erinnerung des Herrn zu nehmen.
1. Korinther 11, 20-33:
20 Wenn ihr also gemeinsam zusammenkommt, so ist das nicht mehr ein Essen des
Herrenmahls. 21 Denn ein jeder nimmt beim Essen seine eigene Mahlzeit vorweg,
und der eine hungert, indes der andere betrunken ist. 22 Habt ihr denn nicht Häuser
zum Essen und Trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt
jene, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich
euch nicht.
23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert habe: Der
Herr Jesus nahm in der Nacht, in der er verraten wurde, Brot, 24 sagte Dank, brach
es und sprach: Nehmt hin und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!
25 Ebenso nahm er nach dem Mahl auch den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der
neue Bund in meinem Blute; tut dies, sooft ihr davon trinkt, zu meinem Gedächtnis!
26 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des
Herrn, bis er kommt.
27 Wer daher unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der wird
schuldig am Leibe und Blute des Herrn. 28 Es prüfe ein jeder sich selbst, und so
esse er von dem Brot und trinke aus dem Kelch.
29 Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, da er den
Leib des Herrn nicht unterscheidet.
30 Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und sind so manche
entschlafen. 31 Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, würden wir nicht gerichtet
werden. 32 Werden wir aber gerichtet vom Herrn, dann erfahren wir Züchtigung,
damit wir nicht mit dieser Welt verdammt werden.
33 Darum, meine Brüder: Wenn ihr euch versammelt zum Essen, so wartet
aufeinander! 34 Hat aber jemand Hunger, der esse zu Haus! damit ihr nicht zum
Gericht zusammenkommt. Das übrige aber werde ich anordnen, sobald ich komme.
Aus diesen Versen geht hervor, dass zum einen ein gesonderter symbolischer Akt
mit dem Abendmahl verbunden sein soll und zum anderen, dass das Abendmahl
doch weit mehr beinhaltet als "nur" Symbolik, denn es tut etwas mit uns, wenn wir es
unwürdig nehmen.
Zunächst habe ich mir besehen, worin die Würdigkeit zum Abendmahl besteht:
23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert habe:
Der Herr Jesus nahm in der Nacht, in der er verraten wurde, Brot, 24 sagte Dank,
brach es und sprach: Nehmt hin und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben
wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
25 Ebenso nahm er nach dem Mahl auch den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der
neue Bund in meinem Blute; tut dies, so oft ihr davon trinkt, zu meinem Gedächtnis!
26 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des
Herrn, bis er kommt.
Aus diesen Versen geht für mein Verständnis ganz klar hervor, dass nur ein
bekehrter Mensch, ein Christ, das Abendmahl nehmen sollte.
Paulus macht deutlich, dass es nicht allein um ein gemeinsames Essen und Trinken
allein geht, sondern um die Aussage, die mit dem Essen und Trinken von "Fleisch
und Blut" des Herrn verbunden ist.
Wer das Abendmahl nimmt, weiß also um das Opfer Jesu.
Er weiß, dass Jesus am Kreuz für unsere Erlösung und Wiederherstellung körperlich
zerschlagen und getötet worden ist und verkündet dieses Wissen mit dem Essen des
Brotes.
Er weiß, dass Jesus am Kreuz sein Blut für unsere Vergebung und Aussöhnung mit
Gott vergossen hat und verkündet dieses Wissen mit dem Trinken des Weines.
Durch die Teilnahme am Abendmahl verkündet man also sein Wissen darum, dass
Jesus an unserer Statt für Gott geopfert worden ist, damit wir nicht mehr sterben
müssen und allezeit Gemeinschaft mit Gott haben können. Man lässt erkennen, dass
man sich mit der Botschaft des Opfertodes Jesu' identifiziert. Diese Annahme des
Opfers verkündet man mit dem Abendmahl.
Das wiederum kann nur ein Mensch tun, für den der Opfertod Jesu' auch inhaltlich
mit dem genannten Glauben gefüllt ist. Das kann kein Mensch aus sich tun, es ist der
Glaube Gottes, der Heilige Geist, der dies in uns bezeugt.
Darum sollte nur ein zu Jesus bekehrter Mensch, ein Christ, am Abendmahl
teilnehmen. Ein anderer Mensch kann dieses nicht ehrlichen Herzens verkünden und
bezeugen!
Das führt mich zu meiner nächsten Frage, die aus deiner resultiert.
Kann ein Mensch bekehrt (= Christ) sein und als nicht Getaufter am Abendmahl
teilnehmen?
Auf den Punkt gebracht: Kann ein Mensch Christ sein, ohne sich taufen zu lassen?
Das bringt mich zu der Aussage: Ja, durchaus.
Die Wassertaufe ist NICHT heilsentscheidend.
Sie ist jedoch die logische Konsequenz ausgedrückter Bekehrung, weg vom alten
Leben hin zu neuem Leben in Jesus.
Die Wassertaufe dokumentiert, genau wie die Teilnahme am Abendmahl, dass man
sich mit dem Opfertod Jesu' identifiziert sowie den Glauben an die Auferstehung
Jesu' und damit an ein ewiges Leben der Christen in Gottes Gegenwart.
Diese Gewissheit zeigt man in der Taufe durch das Untertauchen in das Wasser
hinein (Tod des alten Menschen) und das Wiederauftauchen (ewiges Leben des
neuen Menschen) aus dem Wasser heraus.
Man dokumentiert damit vor der sichtbaren (Menschen, Gemeinde…) sowie vor der
unsichtbaren (Gott, Engel und gefallene Engel) Welt, dass ein Herrschaftswechsel
weg von den "Götzen dieser Welt" hin zum einzig echten allmächtigen Drei-EinenGott im eigenen Leben stattgefunden hat.
Fazit:
Am Abendmahl sollte nur ein bekehrter Mensch, ein Christ, teilnehmen!
Im Abendmahl verkündet und bezeugt man seinen Glauben an Jesus Christus, dem
Opferlamm Gottes, welcher für unsere Schuld starb. Das kann nur ein Christ tun.
Die Taufe ist keine Voraussetzung zur Teilnahme am Abendmahl.
Ein Christ, der am Abendmahl teilnimmt, sollte jedoch auch in der von Gottes Wort
vorgeschlagenen Wassertaufe klar Farbe bekennen und vor der sichtbaren wie
unsichtbaren Welt bekennen und bezeugen, dass ein Herrschaftswechsel im Leben
stattgefunden hat.
So möchte ich dir ans Herz legen, doch einmal in dich zu gehen und dich zu fragen,
ob du dich nicht doch der Wassertaufe stellen willst.
Es ist, das weiß ich aus eigener Erfahrung, ein wirklich gutes Erlebnis, das dein
Glaubensleben sehr bereichern kann.
Da es auch Gott wichtig ist, dass wir uns taufen lassen, ist es u.U. nur ein
Gehorsamsschritt für dich – aber machen würde ich diesen Schritt aus Liebe zu Gott,
aus Liebe zu Jesus, meinem Erlöser, auf jeden Fall. Ich bin mir ganz sicher, dass
Gott sich über jeden besonders freut, der den Glauben an seinen hingeopferten
Sohn Jesus in der Wassertaufe demonstriert. Denn auch Gott sieht, dass wir in der
Wassertaufe unserer Entscheidung für ihn Substanz geben.
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