G-13-20 Der Weg in den Zweiten Weltkrieg 1. Die Fronten beginnen sich zu klären Der Einmarsch deutscher Reichswehr in die Tschechoslowakei beendete die englische Appeasement-Politik; [Feb. 39: Beitritt Ungarns zum Antikomintern-Pakt] [Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien orientieren sich Richtung Deutschland] 17. 3.39: Rede Chamberlains in Birmingham ---» Ziel einer Allianz gegen Deutschland: England, Frankreich, UdSSR, Rumänien, Polen ---» Polen sträubt sich gegen eine Zusammenarbeit mit Rußland 21. 3.39: Wiederholung des Angebotes an Polen exterritoriale Eisenbahn- und Autobahnstrecke Rückgabe Danzigs dafür Verlängerung des Nichtangriffspaktes von 1934 um 25 Jahre ---» Polen lehnt ab 22. 3.39: Rückgabe des Memellandes durch Litauen 27. 3.39: Spanien tritt dem Antikomintern-Pakt bei 31. 3.39: England schließt mit Polen einen bedingungslosen Beistandspakt ---» England übernimmt wieder bindende Verpflichtungen ---» Ein Angriff auf Polen bedeutet Krieg mit England und Frankreich für so "...für den Fall irgendeiner Aktion, die in klarer Weise die polnische Unabhängigkeit bedroht, und die die polnische Regierung daher lebenswichtig ansieht, daß sie ihr mit ihren nationalen Kräften Widerstand leistet." 3. 4.39: Geheime Weisung Hitlers, den Angriff auf Polen vorzubereiten 7. 4.39: Mussolini lässt Albanien besetzen ---» April 39: Beistandspakte Englands und Frankreichs für Griechenland, Rumänien und die Türkei 28. 4.39: Hitler kündigt den Nichtangriffspakt mit Polen das Flottenabkommen mit England und schließt Nichtangriffspakte mit Dänemark, Estland und Lettland (= Isolierung Polens) 22. 5.39: Deutschland und Italien schließen den Stahlpakt ---» Bei kriegerischer Verwicklung "sofortige Unterstützung mit allen militärischen Kräften zu Lande, zur See und in der Luft". 23. 5.39: Rede Hitler vor den Befehlshabern der Wehrmacht für der zum "Weitere Erfolge können ohne Blutvergießen nicht mehr errungen werden. Danzig ist nicht Objekt, um das es geht. Es handelt sich uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten und Sicherstellung der Ernährung, sowie die Lösung des Baltikum-Problems. Zwingt uns das Schicksal zur Auseinandersetzung mit dem Westen, ist es gut, einen größeren Ostraum zu besitzen [...] Es bleibt Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen. Auf eine Wiederholung der Tschechei ist nicht zu glauben. Es wird Kampf kommen. Aufgabe ist es, Polen zu isoliern. Das Gelingen der Isolierung ist entscheidend." 2. Das Ringen um Russland und der Hitler-Stalin-Pakt Seit dem 17.4.39 bemüht sich England um eine Militärkonvention mit Russland. Das Problem dabei ist, dass Rußland und Polen nicht unter einen Hut zu bringen sind. Die Russen wollen Gebietserwerbungen (baltische Staaten), die Polen verweigern - in Überschätzung der eigenen Stärke - das Durchmarschrecht für russische Truppen. ---» Die Verhandlungen kommen nur sehr schleppend voran. 24. 7.39: Abschluss einer Übereinkunft zu einem Beistandsvertrag für Finnland, das Baltikum, Polen, Belgien, Rumänien, Griechenland und die Türkei (E-F-UdSSR). Soll nach Militärkonvention in Kraft treten. 12. 8 39: Beginn der Verhandlungen in Moskau Inzwischen war es auch zu Kontakten zwischen Russland und Deutschland gekommen (Bolschwismus = Staatsfeind Nr.1!), und zwar zunächst über wirtschaftliche Beziehungen (Neutralisierung einer Seeblockade). Aug. 39: Deutschland signalisiert Bereitschaft zu einem "Nichtangriffsvertrag" incl. Abgrenzung der Interessensphären. 19. 8.39: Abschluss eines Wirtschaftsabkommens (DR-UdSSR) ---» kriegswichtige Waren, Nahrungsmittel, Rohstoffe 22. 8.39: Außenminister Ribbentrop fliegt "mit umfassendster Generalvollmacht" nach Moskau 23. 8.39: Nichtangriffsvertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion + Geheimes Zusatzprotokoll Deutschlands Gründe: Vermeidung eines Zweifrontenkrieges Ausdehnung nach Osten: Litauen, Westpolen Russlands Gründe: Der zu erwartende Krieg zwischen den bürgerlich-kapitalistischen Ländern ist der Weltrevolution förderlich Deutschland verbraucht seine Kraft im Krieg gegen die Westmächte Ausdehnung nach Westen: Finnland, Estland, Lettland und Ostpolen (östlich der Linie Narew, Weichsel, San), Bessarabien 3. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Der Hitler-Stalin-Pakt ist ein Schock für Deutschlands Partner: Japan protestiert, Spanien rückt von Deutschland ab, Mussolini schwankt. 25. 8.39: 15.00 Uhr: Hitler legt den auf Polen für den 26.8. fest 25. 8 39: 18.15 Uhr: Rücknahme des Befehls England weitet seine Beistandsgarantie zu einem formellen Bündnisvertrag aus Italien erklärt, noch nicht kriegsbereit zu sein ---» Hitler versucht, England und Polen zu trennen. Verantwortlich für den Krieg soll der polnische Starrsinn sein; vielleicht greift England dann nicht ein. 29. 8.39: Ultimatum an Polen ---» bis 30.8. Mitternacht soll ein mit allen Vollmachten versehener polnischer Unterhändler nach Berlin kommen ---» Polens Außenminister Beck lehnt ab. Polen beginnt mit der Generalmobilmachung 31. 8.39: Ribbentrop überreicht dem englischen Botschafter (Sir Neville Henderson) eine Liste mit 16 gemäßigten Forderungen an Polen (vgl. März 39) 12.40 Uhr: Lipski (poln. Botschafter) will eine Erklärung abgeben; wird erst um 18.30 Uhr vorgelassen 12.40 Uhr: Befehl Hitlers an die Wehrmacht, am nächsten Morgen um 4.45 Uhr in Polen einzufallen. 1. 9.39: Angriff des Deutschen Reiches auf Polen 3. 9.39: Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Deutschland