Hauskreis-Impuls Fürs Leben lernen Fürs Leben lernen In Glaube und Leben sind wir Schüler des einen Herrn und Lehrers Jesus Christus. Ihm wollen wir nachfolgen, in ihm verwurzelt sein, aus ihm wachsen und uns verändern lassen. Seine Maßstäbe wollen wir in Demut und Liebe lernen, lehren und leben. Das Lernen von Jesus gehört zum Leben als Christ. Es erweitert unser Wissen und Denken über Gott und uns. Aber vor allem verändert es unser Leben. Lernende nennen wir auch „Schüler“. Genau dies ist auch die präzise Übersetzung des griechischen Wortes für „Jünger“. Wir sind Schüler Jesu. Jesus berief seine Jünger, in dem zu er ihnen sagte: „Folge mir nach!“ (z.B. Markus 2,14). Wer von Jesus lernte, der lebte damals mit ihm auf Schritt und Tritt – im wahrsten Sinne waren sie „Nachfolger Jesu“. Sie sahen, wie er lebte, sie hörten was er sagte. Sie lernten durch Beobachtung, durch direkte Ansprache Jesu und weil Jesus ihnen etwas zutraute, immer, wenn er sie aussandte. Und beim Lernen veränderten sich ihre Haltungen, Einstellungen, ihr Charakter und ihre Handlungen. Jüngersein verändert das ganze Leben. Lernen als Jünger ist ein dynamischer Prozess. 289 Mal kommt im Neuen Testament das Wort Jünger in diesem Sinne vor. Der eher statische Begriff „Christ“ für die, die an Jesus glauben, kommt nur dreimal vor. Wenn ein Mensch zu Jesus gefunden hat und damit zu Gott, dann ist er also nicht fertig, sondern dann geht es richtig los mit dem neuen Leben als Nachfolger Jesu. Alles wird durch eine neue Brille gesehen. Geistliches und persönliches Reifen gehen Hand in Hand und verändern uns. Impuls: Material: Großes Blatt Papier, das in der Mitte längs mit einem Strich in zwei Hälften geteilt ist. Das Blatt in die Mitte des Tisches legen. Wir wollen dieser Dynamik auf die Spur kommen. Wir lesen miteinander die sechs Bibeltexte, die unserem Leitsatz zugrunde lesen. Einen nach dem anderen. Nach jedem Text sammeln wie die Tu-Worte (Verben) und die Wie-Worte (Adjektive) aus dem Text und schreiben sie auf die rechte Hälfte des Blattes untereinander in Liste. Wenn alle Texte gelesen sind, denken wir über die linke Hälfte nach. Wir suchen für jedes Verb bzw. Adjektiv rechts den Ausgangspunkt. Wenn es um Veränderung geht, dann steht ja nicht nur die Frage im Raum: Wo hin soll ich mich verändern (rechte Spalte), sondern auch: Wie bin ich denn jetzt und zurzeit, wie mache ich es zurzeit, woran orientiere ich mich eigentlich augenblicklich? Diesen Schritt in zwei Schritte unterteilen: 1. Allgemein in der großen Runde sammeln, was für jeden gilt. 2. Jeder für sich: „Wo stehe ich auf der linken Seite des Blattes? Wo sind die Bereich, in denen ich mehr in der Spur Jesu gehe und wo folge ich ihm noch nicht? 1 Wie können wir auf den Weg kommen? Fürs Leben lernen – drei Hilfen 1. Jesus folgen, weil ER es ist Viele Christen verändern sich nicht, weil sie Jesus nur dahin folgen, wohin sie auch ohne ihn gegangen wären. Oft wollen wir von ihm nur das übernehmen, wofür wir eine innere Zustimmung haben. Wirkliches Vertrauen auf ihn sieht aber anders aus: Ich folge ihm nicht, weil ich ihm zustimme, sondern weil ER es ist, dem ich folge. Weil ich IHM vertraue, nicht weil ich genauso klug bin wie er (das bin ich nämlich nicht). Wer Jesus nur so weit folgt, wie er/sie ihm zustimmt, wird nicht wachsen, sondern immer nur bei sich bleiben. Hier ist also erkennbar: Glaube ist in der Tat vielmehr Beziehung als nur Lehre. Es ist die Beziehung zum guten Hirten (Johannes 10,27). Frage Wie ist das bei uns? Inwieweit sind wir bereit, das Beispiel Jesu auszuprobieren, obwohl wir es selbst anders machen würden? Welche Lebensbereiche und Wege Jesu fallen uns ein, wo wir Jesus von Natur aus eigentlich nicht zustimmen würden? 2. Lernen – üben, Fehler machen, wiederholen Versagen ist der effektivste Teil eines Lernprozesses – vorausgesetzte, man gibt danach nicht auf. Jesus lässt Versagen bei seinen Jüngern zu, aber er hilft ihnen auch, es besser zu machen – oft ist gerade das Zerbrechen eigener Fähigkeiten der notwendige Bruch zu einem Neuanfang s. Petrus: Große Worte (Joh 13,36-38) – Verleugnung (Joh 18,15-27) – Wiedereinsetzung (Joh 21,15-17) Frage: Lasst uns über Versagen im Zuge innerer Veränderungsprozesse reden. Der Klassiker sind unsere guten Vorsätze: Wie gehen wir hier mit Versagen um? Wie würde Jesus mit unserem Versagen umgehen? 3. Glauben, dass seine Last immer die leichtere ist. „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Jesus in Matthäus 11,28-30“ Wir können uns nicht aussuchen, ob wir mit unserem Leben dienen oder nicht. Wir können uns nur aussuchen, wem wir dienen: Jesus oder den Werten dieser gottlosen, verängstigten, verunsicherten und gleichzeitig überheblichen Welt. 2 Jesus sagt, dass seine Last leicht ist sein Joch sanft. Was bedeutet nun aber „leicht“? In Lukas 9,57+58 lesen wir folgende Begebenheit: 57 Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. 58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Jesus warnt jemanden: Mir nachzufolgen ist nicht leicht im Sinne dessen, was man üblicherweise unter „leicht“ versteht. Es hat nichts mit Komfort zu tun. Es hat nichts mit den üblichen Sicherheiten, den allgemein angestrebten Zielen usw. zu tun. Ein Jünger Jesu wird durch seine Nachfolge nicht reich und berühmt, gesund und rundum abgesichert. Im Gegenteil: Die üblichen Sicherungsmuster stehen in der Spur Jesu in Frage. Dennoch sagt er, dass seine Last leicht ist und sein Joch sanft. Wenn wir das nicht verstehen, werden wir von Jesus nichts lernen. Wir werden lebenslang nur mit ihm kämpfen oder mit ihm diskutieren. Am Ende zerrinnt uns alles: Unser christliches Gewissen macht uns unruhig, wenn wir einfach weiter nach den alten Maßstäben leben. Und weltliches Gewissen macht uns verrückt bzw. bremst uns aus, wenn wir Jesus folgen wollen. In dieser Lage sind viele, die sich nicht entscheiden wollen. Impuls: Lasst uns mal einige Beispiele aus dem Leben sammeln, in denen Jesus uns herausfordert, das alte Joch abzulegen und seins auf uns zu nehmen. Einige Beispiele: Umgang mit Streit, Schuld, Versöhnung und Vergebung Die Rolle von Geld und Besitz – wozu? Wann habe ich genug für mich? Wie beherrschend ist dieses Thema für mich? Bewertung und Beurteilung anderer Menschen um mich herum. Glücklich und erfüllt leben wollen – wie geht das? Impuls zum Schluss: Wir haben diesen Leitsatz über unserer Gemeinde stehen, weil geistliches Wachstum, Nachfolge Jesu und Lernen von ihm eine gute Gemeinschaft brauchen: Gottesdienst, Hauskreis, geistliche Partnerschaften/Freundschaften. Wie können wir diese Rahmenbedingungen bei uns schaffen und verbessern? 3