Rede des tekom-Vorsitzenden Dr. Claus Noack anlässlich der

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Rede des tekom-Vorsitzenden Dr. Claus Noack
anlässlich der Tagungseröffnung
Bamberg, 19. April 2007
– Es gilt das gesprochene Wort –
Meine Damen und Herren,
Ich freue mich, Sie im Namen der tekom zu unserer Frühjahrstagung in Bamberg zu begrüßen.
Dieses Jahr hat der Tagungsbeirat mit dem Motto „Schnittstellen der Technischen
Kommunikation“ ein Thema gewählt, das Dauerbrenner und zukunftsweisend zugleich ist.
Nach bewährtem Muster wird das Schwerpunktthema auch dieses Jahr wieder in insgesamt
sieben Podien vorgestellt und diskutiert.
Neben den Podien greifen wir in praxisbezogenen Tutorials drei wichtige aktuelle technologische
Themen auf:
Zum einen den offenen Standard DITA und zum anderen neue Technologien für die Verarbeitung
von 3D-Daten sowie den Dauerbrenner WORD.
Das Arbeitsfeld in der Technischen Kommunikation wird immer vielfältiger und damit
interessanter. Immer neue Herausforderungen warten auf uns.
Das liegt zum Beispiel an der fortschreitenden Entwicklung der eingesetzten Technologien und
der angewandten Standards sowie an der zunehmenden Arbeitsteilung und Spezialisierung.
Dazu kommen die wechselnden Tendenzen zum „Outsourcing“ oder „Insourcing“ und damit die
verbundene Komplexität der Arbeitsprozesse.
Außerdem werden die Schnittstellen zwischen Technischer Kommunikation und anderen
Bereichen in den Firmen immer vielfältiger.
In einer Studie der TC and more GmbH aus dem Jahre 2006 wurde ermittelt, dass es in einigen
Firmen bis zu 26 Informationsarten gibt: wie zum Beispiel Bedienungsanleitungen, Stücklisten,
Produktspezifikationen, Q-Dokumente, Online-Hilfen, Verfahrensanweisungen usw., mit denen
sich sehr viele unterschiedliche Bereiche wie zum Beispiel Marketing, Vertrieb, Entwicklung,
Training, Geschäftsleitung oder TD-Abteilung beschäftigen.
Die verschiedenen Bereiche, das hat die Studie auch ergeben, kommunizieren wenig bis gar
nicht miteinander.
Ein anderes Problem ist, dass Informationen meist auf den Computern der Mitarbeiter vorhanden
sind.
Daher kann nicht jeder auf diese Informationen zugreifen; es fehlt zum Beispiel ein gemeinsames
Ablagesystem. Dadurch entsteht Mehrarbeit, denn die Informationen werden dann in vielen
Fällen noch einmal erstellt.
Auch hat sich gezeigt, dass viele Bereiche mit den Dokumentationsaufgaben überfordert sind und
nach Hilfe rufen.
Die Mitarbeiter der Bereiche wie zum Beispiel Entwicklung, Marketing, Q-Sicherung usw. wollen
meist lieber an ihren eigentlichen Aufgaben arbeiten und sich nicht mit der Doku belasten.
Die Studie macht aber auch deutlich: Wenn die für alle Bereiche sehr wichtige Zulieferung aus der
Entwicklung nicht kommt, unvollständig oder fehlerhaft ist, dass dann hohe Folgekosten in allen
Bereichen entstehen, die auf diese Informationen angewiesen sind.
Als Schwachpunkte wurden immer wieder unter anderem folgende Themen genannt:

keine einheitliche Informationsbasis,

keine einheitliche Terminologie,

keine zentrale Bereitstellung der Informationen,

keine einheitliche Dokumentenstrukturen.
Daraus ergibt sich, dass – je nach Bereich – unterschiedliche Handlungsbedürfnisse und ein
enormer Optimierungsbedarf bestehen.
Fazit
Es gibt jede Menge Chancen für die Doku-Abteilungen in den Firmen und für Doku-Dienstleister,
die Schnittstellen zu nutzen und Dienstleistungen für die benachbarten Bereiche anzubieten, um
damit die Stellung der TD in den Unternehmen auszubauen.
Im Rahmen der Frühjahrstagung können nicht alle, so aber doch die wichtigsten dieser
Schnittstellen angesprochen werden: Zusammenarbeit mit Marketing und Kundendienst, mit
internen und externen Dienstleistern, mit Übersetzern, den Usability-Experten und nicht zuletzt
auch mit den Zulieferern. Dieses ist auch ein Thema, dem sich die tekom in Zukunft verstärkt
zuwenden möchte.
Wir erwarten wie immer interessante und anregende Diskussionen. Dabei ist es uns natürlich
wichtig, auch die Meinung der Teilnehmer zu erfahren, zumal „Schnittstellen“ ein Thema ist, zu
dem sicherlich jeder, der in der Technischen Kommunikation tätig ist, etwas zu sagen hat.
Mit diesem Tagungsprogramm möchten wir Ihnen auch dieses Mal wieder zahlreiche nützliche
Informationen bieten – neben der Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen und neue Kontakte zu
knüpfen.
Das sehr gelungene Programm der Tagung hat wie immer der Tagungsbeirat der tekom
zusammengestellt.
Herzlichen Dank dafür an den Tagungsbeirat.
Ein weiterer Dank geht an den Tagungsorganisator Dr. Michael Fritz, von der TC and more
GmbH, der zusammen mit seinen Mitarbeitern für die Organisation der Tagung verantwortlich ist.
Ich wünsche uns allen eine anregende und erfolgreiche Tagung.
Vielen Dank
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