Prüfungsfeld der Semesterprüfung vom 15. April 2016 1.Integralrechnung 1.1 Uneigentliche Integrale Vgl Kurs Kapitel 5 Seite 30-31 und Aufgabe 52. Vgl. ebenfalls Prüfung vom 4.Februar. 1.2 Flächenberechnungen Dank des Integrals können wir den Inhalt von Flächen bestimmen, die von den Graphen zweier Funktionen f und g eingeschlossen sind : 1. Man bestimmt die Schnittstellen a, b und c der Funktionen f und g. 2. Für jedes Teilintervall bestimmt man welche der beiden Funktionen über der anderen liegt : • Im Intervall [a;b] gilt f(x)>g(x) • Im Intervall [a;b] gilt g(x)>f(x) b c Somit A =∫ ( f ( x ) − g ( x )) dx + ∫ ( g ( x) − f ( x )) dx . a b 1.3 Volumen von Rotationskörpern b 2 Es gilt : V =π ∫ ( f ( x ) ) dx a Beispiel : f (x ) = √ 2x+3 Betrachten wir das Flächenstück, das von dem Graphen von f , der x-Achse und den Geraden x = 0 und x = 3 eingeschlossen wird. In diesem Falle gibt die obige Formel: 3 3 3 V =π ∫ ( √ 2x + 3 ) dx =π ∫ 2x + 3 dx =π [ x 2 + 3 ]0 2 0 0 Wenn der Rotationskörper ein „Loch“ aufweist, zieht man vom äussern Volumen das innere weg : b b b V = π ∫ ( f ( x ) ) dx − π ∫ ( g ( x) ) dx = π ∫ ( f ( x) ) − ( g ( x) ) dx 2 a 2 a 2 a b Achtung : 2 V ≠ π ∫ ( f ( x ) − g (x )) dx 2 Häufige Fehlerquelle ! a Beispiel : Siehe Graphik nebenan. f ( x ) = √ x − 2 und g ( x) = x − 8 11 11 V = π ∫ ( √ x − 2 ) dx − π ∫ ( x − 8 ) dx 2 2 2 8 2. Logarithmus- und Exponentialfunktionen Eigenschaften der natürlichen Logarithmus- und Exponentialfunktion kennen und anwenden können. Definition der Logarithmus- und Exponentialfunktion zur Basis a kennen und anwenden können: a x = expa ( x) = exp(ln (a)⋅ x) = e ln (a )⋅ x und log a (x ) = ln ( x) ln ( a) Ableitungen und Stammfunktionen dieser Funktion bestimmen können. 2.1 Stammfunktionen gebrochenrationaler Funktionen Insbesondere lassen sich jetzt die Stammfunktionen einiger gebrochenrationaler Funktionen bestimmen : Fall 1 : Grad Zähler > Grad Nenner : Polynomfunktion durchführen 4x 2 −5x + 1 dx =? Beispiel : ∫ x +3 Idee : Polynomdivision durchführen : ⇒ f ( x ) =4x −17 + 52 x +3 4x 2 − 5x + 1 52 dx = ∫ 4x − 17 + dx = 2x 2 − 17x + 52 ln (∣x + 3∣) +k Somit ∫ x+3 x +3 Fall 2 : Funktion der Form f ( x) = Es gilt : u ' ( x) ∫ u( x) dx =ln( ∣u( x )∣) + k u' (x ) u( x) k ∈ℝ (Grad Zähler = Grad Nenner - 1) mit k ∈ ℝ Beispiele : 1. +1 1 3x + 1 1 6x + 2 dx = ∫ 2 ⋅ 2 dx = ∫ 2 dx = ln (∣3x 2 + 2x − 5∣) + k ∫ 3x 23x+ 2x 2 2 −5 3x + 2x − 5 3x + 2x − 5 2. Obiges auch anwendbar auf eine Funktion u(x), die nicht ein Polynom ist : sin ( x ) ∫ tan ( x )dx =∫ cos ( x ) dx =−∫ −sin( x) dx =−ln( ∣cos ( x )∣) + k cos( x ) 2.3 Kurvendiskussion Kurvendiskussionen mit Exponential- und Logarithmusfunktionen durchführen. Das Vorgehen ist dabei das folgende : 1. Bestimmung des Definitionsbereiches : Dieser Schritt ist wichtig, denn im folgenden müssen dann die eventuellen Definitionslücken, ein eventueller Definitionsrand mit Grenzwertbetrachtungen untersucht werden. 2. Eventuelle Symmetrie bestimmen können 3. Schnittpunkte mit Koordinatenachsen (Ordinatenabschnitt und Nullstellen) 4. eventuelle Definitionslücken und Definitionsrand. Entscheiden, ob an diesen Stellen der Graph eine senkrechte Asymptote oder nur ein Loch besitzt. Die Gleichung allfälliger Asymptoten angeben. 5. Verhalten im Unendlichen. Eventuelle waagrechte Asymptoten angeben. 6. Monotonie und Extrempunkte (Hoch- und Tiefpunkte). Man bestimmt die Ableitung der Funktion. Sucht die kritischen Stellen (x mit f'(x) = 0) und erstellt eine Vorzeichentabelle für f'. Man gibt die eventuellen Hoch- und Tiefpunkte an. 7. Graphische Darstellung der Funktion. Erinnerung Grenzwertrechnung: 1. ±∞ , ∞ − ∞, 0 ⋅∞ und 0 sind unbestimmte Fälle. Die Unbestimmtheit muss ±∞ 0 durch algebraisches Umformen aufgehoben werden. Dabei können die bekannten Grenzwerte in der Table CRM (Seite xxx) benutzt werden. 0 2. Ausdrücke der Form ∞ oder −∞ sind bestimmt : + 0 0 −∞ ∞ = 0 und + =− ∞ 0 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.1 Grundbegriffe Den Ergebnisraum eines Zufallsexperiments angeben können. Ereignisse in Worten oder als Teilmenge des Ergebnisraumes ausdrücken können. Schnitt, Differenz und Vereinigung zweier Ergebnisse angeben können. B ∖ A : " Ereignis B aber nicht Ereignis A" A ∪ B: " Ereignis A oder Ereignis B" A ∩ B: " Ereignis A un Ereignis B" Diese Ereignisse auch in einem Diagramm von Venn graphisch darstellen können. A und B unvereinbare Ereignisse, wenn A ∩ B = ∅ . Das heisst die Ereignisse A und B haben keine gemeinsamen Elemente. Ein Baumdiagramm mit den dazugehörenden Wahrscheinlichkeiten eines mehrstufigen Zufallsexperiments erstellen können. Mit den Wahrscheinlichkeiten am Baumdiagramm rechnen können (Pfadregeln). 3.2 Axiomatische Definition der Wahrscheinlichkeitsfunktion und daraus folgende Eigenschaften Eine Wahrscheinlichkeitsfunktion P ist eine Funktion P: Ω → ℝ mit (1) P (Ω ) = 1 (2) P ( A) ⩾ 0 (3) A ∩ B = ∅ ⇒ P (A ∪ B) = P ( A) + P ( B) Daraus lassen sich weitere Eigenschaften herleiten 1. P( A) = 1 − P( A) insbesondere 2. P( B ∖ A) = P ( B) − P (B ∩ A) 3. A ⊂ B ⇒ P ( A) ⩽ P ( B ) insbesondere 0 ⩽ P( A) ⩽ 1 4. P( A ∪ B ) = P ( A) + P ( B ) − P ( A ∩ B) P(∅) = 0 Diese Eigenschaften sind nützlich um die Wahrscheinlichkeiten verschiedener Ereignisse zu berechnen. 3.3 Laplace-Experimente Treten alle Elementarereignisse (alle Elemente eines Ergebnisraumes Ω) mit gleicher Wahrscheinlichkeit auf, so spricht man von einem Laplace-experiment. In diesem Falle lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A folgendermassen berechnen : P( A) = ∣A∣ Anzahl der günstigen Fälle . = Anzahl der möglichen Fälle ∣Ω∣ Haben die Mengen Ω und A sehr viele Elemente, so können sie nicht mehr aufgezählt werden. Man benützt dann zur Bestimmung von ∣Ω∣ und ∣A∣ wenn nötig die Abzählmethoden der Kombinatorik. 3.4 Abzählverfahren (Kombinatorik) 3.4.1 Variationen und Kombinationen Man unterscheidet grundsätzlich vier Fälle :Werden aus n Elementen zufällig k gezogen, und... 1. ...die Reihenfolge ist von Bedeutung, aber keine Wiederholungen der Elemente : Variationen ohne Wiederholung: V nk = n ⋅(n − 1)⋅…⋅(n − k + 1) = n! (n − k )! 2. … die Reihenfolge ist von Bedeutung und die Elemente können sich wiederholen : Variationen mit Wiederholung: V nk = n k 3. … die Reihenfolge ist nicht von Bedeutung und die Elemente können sich nicht wiederholen : Kombinationen ohne Wiederholung: V nk n! C = = = n P n ( n − k )!⋅ k ! k n k () 4. … die Reihenfolge ist nicht von Bedeutung und die Elemente können sich wiederholen. Kombinationen mit Wiederholung NICHT IM PRÜFUNGSFELD. 3.4.1 Permutationen Werden aus n Elementen alle n zufällig gezogen und angeordnet (Reihenfolge ist also von Bedeutung → Variationen) so spricht man von einer Permutation. Man unterscheidet von Permutationen ohne oder mit Wiederholungen : n 1. Permutationen von n Elementen ohne Wiederholung : P n = V n = n! 2. Permutation mit Wiederholungen : NICHT IM PRÜFUNGSGELD Notwendig sind sicherlich schon ein gutes Verständnis der letzten zwei Prüfungen, des Kapitels 6 Logarithmus- und Exponentialfunktion und des Kapitels 7 Wahrscheinlichkeitstheorie.