Tierärztliche Hochschule Hannover Untersuchungen zur mikrobiellen Besiedlung von Rachen und Trachea bei Bartagamen (Pogona spp.) INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae (Dr. med. vet.) vorgelegt von Catherine Pascale Günther Erlangen Hannover 2013 Wissenschaftliche Betreuung: 1. Prof. Dr. M. Fehr (Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel) 2. Dr. Karina Mathes (Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel 1. Gutachter: Prof. Dr. M. Fehr 2. Gutachter: Prof. Dr. W. Meyer Tag der mündlichen Prüfung: 29.10.2013 Unterstützt durch das Institut für Mikrobiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Allen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis Abkürzungen IV 1. Einleitung 1 2. Literaturübersicht 3 2.1. Bartagamen 2.1.1. Systematik und Biologie 2.1.2. Anatomische Grundlagen von Maulhöhle und Respirationstrakt der Spezies Pogona 2.2. 3 5 Physiologische mikrobielle Besiedlung von Maulhöhle und Rachen sowie dem Respirationstrakt bei nicht-aquatilen Reptilien 2.2.1. Maulhöhle und Rachen: physiologische mikrobielle Besiedlung 7 8 2.2.1.1. Speziesübergreifende Befunde 8 2.2.1.2. Schlange 9 2.2.1.3. Echsen 13 2.2.1.4. Landschildkröten 18 2.2.2. 2.3. 3 Respirationstrakt: physiologische mikrobielle Besiedlung 19 Krankheitserreger bei Reptilien mit Schwerpunkt Maulhöhle und Respirationstrakt bei nicht-aquatilen Reptilien 21 2.3.1. Bakterien 21 2.3.2. Hefen und Schimmelpilze 28 2.3.3. Viren 30 2.3.4. Parasiten 31 2.4. Kurzsteckbriefe der nachgewiesenen Erreger mit ihrer Bedeutung für Reptilien 2.4.1. 32 Grampositive Bakterien 2.4.1.1. Grampositive Kokken 32 33 2.4.1.1.1. Gattung Staphylococcus 33 2.4.1.1.2. Gattung Streptococcus 34 2.4.1.1.3. Gattung Enterococcus 34 2.4.1.1.4. Gattung Micrococcus 35 II Inhaltsverzeichnis 2.4.1.2. Pleomorphe grampositive Bakterien 2.4.1.2.1. Gattung Brevibacterium 35 2.4.1.2.2. Gattung Corynebacterium 35 2.4.1.3. Grampositive Stäbchen 36 2.4.1.3.2. Gattung Listeria 36 Gramnegative Bakterien 2.4.2.1. Familie Aeromonadaceae 2.4.2.1.1. Gattung Aeromonas 2.4.2.2. Familie Enterobacteriaceae 37 38 38 39 2.4.2.2.1. Gattung Citrobacter 39 2.4.2.2.2. Gattung Enterobacter 39 2.4.2.2.3. Gattung Escherichia 40 2.4.2.2.4. Gattung Hafnia 40 2.4.2.2.5. Gattung Klebsiella 40 2.4.2.2.6. Gattung Morganella 41 2.4.2.2.7. Gattung Pantoea 41 2.4.2.2.8. Gattung Proteus 41 2.4.2.2.9. Gattung Salmonella 42 2.4.2.2.10. Gattung Serratia 43 2.4.2.3. Familie Pasteurellaceae 2.4.2.3.1. Gattung Pasteurella 2.4.2.4. 43 43 Familie Pseudomonaceae 44 2.4.2.4.1. Gattung Pseudomonas 44 2.4.2.5. Familie Moraxellaceae 44 2.4.2.5.1. Gattung Acinetobacter 44 2.4.2.5.2. Gattung Moraxella 45 Material und Methoden 3.1. 36 2.4.1.3.1. Gattung Bacillus 2.4.2. 3. 35 Patientengut 46 46 3.1.1. Anamnese und klinische Untersuchung 47 3.1.2. Röntgen 48 Inhaltsverzeichnis 4. 3.2. Probennahme und Probenmaterial 48 3.3. Anzucht und Differenzierung 51 3.4. Statistische Auswertung 52 Ergebnisse 4.1. Reihenuntersuchung der gesunden Bartagamen 53 53 4.1.1. Ergebnisse der Rachentupfer bei gesunden Bartagamen 57 4.1.2. Ergebnisse der Trachealtupfer bei gesunden Bartagamen 60 4.1.3. Vergleich der Lokalisationen Rachen und Trachea bei gesunden Bartagamen 4.2. Erkrankte Tiere 4.2.1. 4.3. 4.4. 61 63 Ergebnisse der Rachentupfer und Trachealtupfer und deren Vergleich bei erkrankten Bartagamen 5. III 63 Vergleich erkrankter Bartagamen mit den Ergebnissen der Reihenuntersuchung 66 Fragliche Probanden 69 Diskussion 70 5.1. Patientengut und Methodik 70 5.2. Rachenflora gesunder Bartagamen 73 5.3. Trachealflora gesunder Bartagamen 77 5.4. Vergleich von Rachen und Trachea bei gesunden Bartagamen 79 5.5. Fragliche Probanden 82 5.6. Vergleich von gesunden und erkrankten Bartagamen 83 5.7. Bedeutung der Studie und Ausblick 85 6. Zusammenfassung 87 7. Summary 89 8. Literaturverzeichnis 91 9. Abbildungsverzeichnis 108 10. Tabellenverzeichnis 109 11. Anhang 110 Danksagung 124 IV Abkürzungen Abkürzungen B. Brevibacterium bzgl. bezüglich bzw. beziehungsweise °C Grad Celsius C. Corynebacterium CMB cooked meat broth d Tage d.h. das heißt E. coli Escherichia coli et al. und andere ggf. gegebenenfalls Gram + grampositiv Gram - gramnegativ griech. griechisch h Stunden IBD Inclusion Body Disease Ii Iguana iguana IIV Invertebrate Iridescence-Like Virus k.A. keine Angabe KbE Koloniebildende Einheit/en n Anzahl der Stichproben o.g. oben genannt P. Pogona S. Seite sog. sogenannt sp. Spezies = Art spp. Plural von sp., mehrere Arten einer Gattung s.u. siehe unten u. und Abkürzungen u.a. unter anderem undiff. undifferenziert URTD Upper Respiratory Tract Disease VBNC viable but not culturable Vg Varanus gouldii Vi Varanus indicus vs. versus z.B. zum Beispiel V VI 1 Einleitung 1. Einleitung Reptilien zählen in Deutschland mittlerweile zu beliebten Haustieren, die laut dem Industrieverband Heimtiere in immerhin 1,2 % der Haushalte anzutreffen sind (INDUSTRIEVERBAND-HEIMTIERE 2011). So wundert es nicht, dass auch die Zahl der Reptilienpatienten in der tierärztlichen Praxis stetig ansteigt. In der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover war in den letzten Jahren ein jährlicher Zuwachs herpetologischer Patienten von 6 - 10 % zu verzeichnen. Davon machten die Bartagamen (Pogona sp.) gut ein Fünftel der vorgestellten Reptilien aus (eigene Daten). Häufige Erkrankungen umfassen neben ernährungs- und/oder haltungsbedingten Mangelerscheinungen und Problemen rund um die Eiablage bei weiblichen Tieren häufig Abszesse oder Veränderungen in der Maulhöhle und angrenzenden Strukturen. Aber auch respiratorische Symptome sind ein regelmäßiger Vorstellungsgrund. Insbesondere Letzteres stellt den Tierarzt auf Grund der anatomischen Gegebenheiten diagnostisch auf die Probe. So stellt sich die röntgenologische Beurteilung der Lunge wegen des umgebenden stacheligen Schuppenkleides und einer einheitlichen Zölomhöhle häufig als schwierig und ungenau dar (KARLO 2009). Lungenspülproben am unsedierten Tier, bei vielen Schildkröten und Schlangen gut durchführbar, sind auf Grund von Abwehrbewegungen, die neben einer Kontamination der Probe auch eine hohe Verletzungsgefahr der Bartagamen bergen (MURRAY 2006), nicht leicht zu gewinnen. Zusätzlich wird die Bewertung solch mikrobiologischer Proben durch mangelndes Wissen über die physiologische Flora von Maulhöhle und Atmungstrakt bei Bartagamen erschwert. Ziel der vorgestellten Studie war es daher, Grundlagenkenntnisse über die mikrobielle Besiedlung des Oropharynx und der kranialen Trachea als Abschnitt des Respirationstraktes zu gewinnen. Hierzu wurden 67 sowohl gesunde als auch respiratorisch erkrankte Bartagamen an beiden Lokalisationen mittels Tupferproben bakteriologisch und mykologisch untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen eine wissenschaftlich fundierte Basis zur Beurteilung von im Krankheitsfall erhobenen mikrobiologischen Befunden bilden und damit zu einer verbesserten Bewertung von 2 Einleitung mikrobiologischem Probenmaterial dieser Tiere beitragen. Ein Vergleich der untersuchten Lokalisationen soll die Relevanz der Wahl des Probenahmeortes verdeutlichen. Um der Möglichkeit von Spülproben ggf. eine weitere Technik hinzuzufügen, wurde die tracheale Probennahme auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Literaturübersicht 3 2. Literaturübersicht 2.1. Bartagamen 2.1.1. Systematik und Biologie Als Zugehörige der Schuppenkriechtiere bilden Bartagamen eine Gattung in der Familie der Agamidae (KÖHLER et al. 2003). Diese beinhaltet u.a. Pogona vitticeps, P. henrylawsonii, P. barbata, P. microlepidota, P. minor, P. minima, P. mitchellli und P. nullabor, deren genaue Differenzierung und Zuordnung noch nicht endgültig entschieden ist (CANNON 2003). Einteilung der Bartagamen in die Taxonomie nach: Reptile Data Base: Higher taxa in extant reptiles (2012) Klasse: Reptilia - Reptilien Ordnung: Squamata - Schuppenkriechtiere Unterordnung: Lacertilia (Sauria) - Echsen Teilordnung: Iguania - Leguanartige Familie: Agamidae - Agamen Gattung: Pogona - Bartagamen Art: Pogona spp. Das Aussehen der dorsoventral abgeflachten Echsen mit dem dreieckigen Kopf ist durch das Vorhandensein auffälliger bartähnlicher Stacheln im Kopfbereich (Kehlbereich, kaudal der Trommelfelle, Hinterhaupt) gekennzeichnet, denen die Tiere auch ihren Namen verdanken (griech.: pogon = Bart). Ähnlich prominente Stacheln findet man ebenfalls in unterschiedlicher Ausprägung entlang des Rumpfes. Die bodenbewohnende Art besitzt einen langen runden, zur Spitze hin zulaufenden Schwanz, welcher der Stabilisation dient und nicht abgeworfen werden kann. 4 Literaturübersicht Bartagamen erreichen je nach Spezies eine Gesamtlänge zwischen 300 mm (P. henrylawsonii) und 580 mm (in Extremfällen bis zu 750 mm) bei P. barbata. Die bei P. vitticeps bereits natürlich vorkommende hohe Variabilität an Grundfarben hat züchterisch dazu geführt, dass die Echsen von beige über grau und braun bis hin zu diversen Orange- und Rottönen mittlerweile in allen möglichen Farbformen vorkommen (KÖHLER et al. 2003). Neuerdings findet man auch Tiere, deren Schuppenkleid nahezu durchsichtig erscheint (translucent) oder denen die markanten Stacheln weggezüchtet wurden, sog. Leather- und Silbacks (MB DRAGON 2012). Abbildung 1: Habitus einer Pogona sp. Ihr ruhiges Wesen mit teils markanten individuellen Charakterzügen hat die visuell orientierten, aber nur mäßig gut hörenden Bartagamen zu beliebten Terrarientieren gemacht, denen eine gute „Anfängertauglichkeit“ zugesprochen wird. Der ursprüngliche Lebensraum beinhaltet nahezu alle Trockengebiete Australiens, eingeschlossen Trockenwälder, Baumsteppen, Steppen und Halbwüsten mit teils sehr unterschiedlichen Temperaturzonen. Im Verbreitungsgebiet von Pogona vitticeps betragen die Werte im Sommer 33 – 38 °C am Tage und 20 – 24 °C in der Nacht. Im Winter kann die Temperatur nachts bis auf 10°C absinken (KÖHLER et al. 5 Literaturübersicht 2003). Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 30 – 40 % (CANNON 2003). Zum Sonnenbaden suchen die ektothermen (poikilothermen) tagaktiven Tiere erhöhte Sonnenplätze auf. Thermoregulation erfolgt ebenfalls über Farbänderungen des Schuppenkleides. Farbveränderungen sind zusätzlich Ausdruck emotionaler Zustände wie Aggression, Angst oder Wohlgefühl (KÖHLER et al. 2003). Bartagamen sind omnivore Echsen, deren Diät verschiedene Insekten sowie vegetarische Nahrung umfasst. Auch Kleinsäuger und andere Reptilien werden nicht verschmäht. Während Jungtiere noch hauptsächlich tierische Nahrung zu sich nehmen, ernähren sich die adulten Echsen vorwiegend von pflanzlicher Kost (KÖHLER et al. 2003). 2.1.2. Anatomische Grundlagen von Maulhöhle und Respirationstrakt der Spezies Pogona Wie bei allen Echsen wird die Rima oris äußerlich von den Lippen begrenzt. Diese sind auf Grund nicht vorhandener Muskulatur unbeweglich und haben keinerlei mimische Funktion (KÖHLER et al. 2003). Die Farbe der Labien variiert mit dem Grundfarbton der Tiere. Im Inneren der Maulhöhle ist die Schleimhaut meist blassrosa bis rosarot gefärbt. Die Farbgebung ist häufig abhängig von der Schuppenfärbung der Tiere (eigene Beobachtung) und kann wie auch die Zunge eine regelrecht gelbe Farbe annehmen (NEVAREZ 2009). Vorwiegend sind die Zähne der Bartagamen nicht direkt von Schleimhaut ummantelt, sondern sitzen frei auf dem oberen Rand der Kieferknochen (KÖHLER et al. 2003). Dieser Zahntyp wird als akrodont bezeichnet. Zähne dieses Typs werden im Gegensatz zu den medial an der Mandibula befestigten pleurodonten Zähnen nicht gewechselt oder ersetzt (O´MALLEY 2008b). Dies kann im Laufe des Alterungsprozesses die Gefahr von peridontalen Erkrankungen bergen (BARTEN 2006). Akrodonte Zähne finden sich bei der Spezies Pogona auf der Maxilla und dem Dentale, als Ausnahme kommen pleurodonte Zähne auf dem Prämaxillare und der Spitze des Dentale vor (KÖHLER et al. 2003). Bartagamen besitzen eine bewegliche und sehr fleischige Zunge, welche durch Züngeln mittels des Jacobsonschen Organs den Geruchssinn unterstützt (KÖHLER 6 Literaturübersicht et al. 2003). Sie dient dem Lecken und Schlucken, allerdings sind die Geschmacksknospen nur schwach entwickelt (O´MALLEY 2008a). Die Zungenspitze ist meist gelblich-weiß gefärbt (eigene Beobachtung, STÖCKER 2002) und leicht gespalten (eigene Beobachtung). Abbildung 2: Blick in die Maulhöhle einer Bartagame Am Zungengrund ist die knorpelige Glottis gelegen, die sich bei geschlossener Maulhöhle in Juxtaposition zur Choane befindet (KÖHLER et al. 2003; NEVAREZ 2009). An die Glottis schließen sich unvollständige Knorpelspangen an, welche die Trachea bilden (O´MALLEY 2008a). Diese ist mit Flimmerepithel ausgekleidet, welches besonders im kaudalen Anteil von Schleim-sezernierenden Zellen durchsetzt ist (FRYE 1991b). Auf Höhe des Herzens teilt sich die Luftröhre in zwei Bronchien, die jeweils einen Lungenflügel versorgen (KÖHLER et al. 2003). Anders als die Iguaniden besitzen Agamen keinen intrapulmonären Bronchus (SCHUMACHER 2011), d.h. die Bronchien öffnen sich direkt in das zentrale Lumen der Lunge. Bei der Lunge der Agamen spricht man von einer unicameralen Lunge des transitionalen Typs. Diese stellt eine Übergangsstufe zwischen den recht einfachen einkammrigen Lungen z.B. der Lacertiden (Eidechsen) und der vielkammrigen 7 Literaturübersicht Lungen der Warane (Varanidae) dar. Obwohl als unicameral bezeichnet, existiert eine kleine anteriore Kammer dorso-kranial der Eintrittspforte des Bronchus. Die posteriore Kammer wird durch breitere Septen in sog. Nischen unterteilt, die ihrerseits aber alle mit dem zentralen Lumen in Verbindung stehen. Im Gegensatz dazu stehen bei einer gekammerten Lunge die Kammern mit intrapulmonären Bronchien in Kontakt. Die o.g. Nischen wiederum werden in kleinere Lobi segmentiert, welche besonders kaudal von trabekulärem Parenchym ausgekleidet sind. Der Gasaustausch findet sowohl in den wabenförmigen Faveoli als auch in Ediculi statt. Letztere sind breiter oder zumindest genauso breit wie tief und sind eher in den distalen Bereichen der Lunge angesiedelt (PERRY 1998). Da Bartagamen kein Diaphragma besitzen, muss die Atmung aktiv über eine Bewegung der Rippen sowohl bei der In- als auch bei der Exspiration erfolgen (NEVAREZ 2009). Unterstützt wird dies durch die Rumpf- und Bauchmuskulatur (O´MALLEY 2008a). Auf Grund des fehlenden Zwerchfells ist ein aktives Abhusten von Fremdkörpern oder Entzündungsprodukten nicht möglich, so dass diese lediglich mit Hilfe von Alveolarmakrophagen abgebaut werden können (DRIGGERS 2000). Neben dem Gasaustausch kommt die Lunge auch bei der Abschreckung von Feinden oder Gegnern zum Einsatz. Hierzu blasen die Tiere die Lungenflügel auf, um größer zu erscheinen (KÖHLER et al. 2003; BARTEN 2006; O´MALLEY 2008a). 2.2. Physiologische mikrobielle Besiedlung von Maulhöhle und Rachen sowie dem Respirationstrakt bei nicht-aquatilen Reptilien Untersuchungen der mikrobiellen Flora der Maulhöhle werden häufig in Hinblick auf die potentielle Gefahr für den Menschen bei Bissverletzungen oder engem Kontakt zu gefangenen Tieren durchgeführt, daher befasst sich ein großer Teil der Studien mit (Gift-)Schlangen oder größeren Echsen und Alligatoren (z.B. GOLDSTEIN et al. 1979; FLANDRY et al. 1989; THEAKSTON et al. 1990; MONTGOMERY et al. 2002; IBARGÜENGOYTÍA et al. 2005; FERREIRA JUNIOR et al. 2009; FONSECA et al. 2009; SHEK et al. 2009; DAS et al. 2011). Generell wird vermutet, dass die Maulhöhlenflora das Keimspektrum der Umwelt in Form einer Mischkultur widerspiegelt (PARÉ et al. 2006). Über die mikrobielle Besiedlung des 8 Literaturübersicht Atmungstraktes der Reptilien findet sich im Schrifttum deutlich weniger. Vorherrschend sind Studien bei Landschildkröten (MÖRK 1997; STRAUB 2002), hier insbesondere im Zusammenhang mit Untersuchungen zur Upper Respiratory Tract Disease (URTD) (z.B. SNIPES et al. 1980; DICKINSON et al. 2001). 2.2.1. Maulhöhle und Rachen: physiologische mikrobielle Besiedlung 2.2.1.1. Speziesübergreifende Befunde Eine sehr generell gehaltene Untersuchung ohne jegliche Artangaben stammt von BEEHLER u. SAURO (1983). Die mikrobiologische Probennahme an der kaudalen pharyngealen Region erfolgte dort bei 21 Reptilien. In 43 % (n = 9) der Proben waren kulturell keine Bakterien nachweisbar, in den restlichen fanden sich einige gramnegative (Alkaligenes sp., Pseudomonas aeruginosa, Salmonella spp., Escherichia coli, Proteus vulgaris, Providencia sp.) und lediglich zwei grampositive Bakterienspezies (Bacillus sp., Micrococcus sp.). Eine umfassendere Studie zur physiologischen Keimflora des Rachens bei Reptilien wurde von GÖBEL (1990) durchgeführt. Alle Tiere wurden im Abstand von einer Woche nach zweitägiger Nahrungskarenz viermal beprobt, allerdings waren die speziesspezifischen Tiergruppen sehr klein und umfassten lediglich ein bis vier Individuen. Es wurden sowohl zwölf Echsen (Leopardgeckos, Wickelschwanzskinke, Stachelskinke, Sudanschildechsen, Rauhnackenwaran, Madagaskarleguane, Scheltopusik) als auch acht Schlangen (Hundskopfschlinger, Abgottschlangen, Schmucknatter, Amurnatter, Ametystpython) und zehn Landschildkröten (Griechische Landschildkröten, Strahlen- und Spaltenschildkröten) untersucht. Im Rachen der Echsen wurden hauptsächlich Micrococcus spp. und weitere grampositive Bakterien (Bacillus spp., Streptococcus spp., Staphylococcus spp.) nachgewiesen. Enterobacteriaceae oder andere gramnegative Stäbchen waren kaum vorhanden. Ein ähnliches Keimspektrum wurde auch bei den untersuchten Schlangen gefunden, allerdings wurde hier zweimal Pseudomonas aeruginosa isoliert. Bei den Schildkröten herrschten ebenfalls die grampositiven Kokken vor, zusätzlich waren hier auch in größerer Anzahl Aeromonaden und weitere gramnegative Bakterien präsent. Der Autor führt dies auf die Lebensweise der Landschildkröten (die Tiere laufen über Kot 9 Literaturübersicht und anschließend Nahrung hinweg) und die damit regelmäßig auftretende Aufnahme von in Faeces enthaltenen Bakterien zurück. Auffällig war bei allen Tierarten die Kontinuität des Keimspektrums in den beim einzelnen Individuum nacheinander erfolgten Proben. Insbesondere bei Echse und Schlange deutet der Autor das Fehlen bzw. nur vereinzelte Vorkommen einer gramnegativen Flora als Hinweis darauf, dass eine solche nicht als normale Besiedlung des Rachens angesehen werden kann, und bewertet das Auftreten gramnegativer Bakterien als Kontamination durch z.B. Ausscheidungen oder Umweltkeime. 2.2.1.2. Schlange In einer Studie Anfang der 1980er Jahre wurde von GOLDSTEIN et al. (1981) die orale aerobe Flora bei Strumpfbandnattern verschiedener Altersstufen untersucht. Hierzu wurden 38 Neugeborene innerhalb der ersten vier Stunden post partum, die aus diesem Wurf überlebenden einmonatigen (n = 25) und zweimonatigen (n = 7) Jungtiere sowie zwölf davon unabhängige adulte Schlangen herangezogen. In der ersten Gruppe konnten bei fast zwei Dritteln der Proben kulturell keine Bakterien nachgewiesen werden, bei allen anderen waren koagulasenegative Staphylokokken nachweisbar, sowie eine gramnegative Mischflora, welche u.a. Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella sp., Escherichia coli, Citrobacter freundii und Proteus vulgaris (in absteigender Reihenfolge) enthielt. Es handelte sich hierbei also vornehmlich um ubiquitäre oder enterische gramnegative Stäbchen. Die darauffolgenden Probennahmen zeigten keine signifikante Änderung des Keimspektrums, so dass der Autor das Vorhandensein einer vergleichbaren Maulhöhlenflora bei Neugeborenen ohne jegliche Futteraufnahme und adulten Schlangen schlussfolgert. Da die Tiere unterschiedliche Nahrungspreferenzen zeigten (Fisch und/oder Regenwürmer), scheint auch die Nahrungsquelle keinen bedeutenden Einfluss auf das Vorkommen unterschiedlicher Mikroorganismen zu haben, wobei hierzu auf Grund zu kleiner Gruppengrößen rein spekulative Aussagen gemacht wurden. Eine ähnliche Maulhöhlenflora wurde auch bei Klapperschlangen (GOLDSTEIN et al. 1979) sowie in anderen Studien bei unterschiedlichen Giftschlangen (WILLIAMS et al. 1954; PARRISH et al. 1965; LEDBETTER u. KUTSCHER 1969) nachgewiesen. Interessanterweise berichten GOLDSTEIN et al. (1981), dass es hinsichtlich der 10 Wachstumsergebnisse Literaturübersicht bei unterschiedlichen Inkubationstemperaturen (Raumtemperatur und 37 °C) keine signifikanten Unterschiede gab. Zu diesem Ergebnis kam auch DRAPER (1981) sowie SOVERI und SEUNA (1986), welche die kulturelle Anzucht ebenfalls bei zwei unterschiedlichen Temperaturen durchführten. Tabelle 6 im Anhang gibt eine Übersicht über verwendete Anzuchtverfahren und Bebrütungstemperaturen, soweit diese den in dieser Arbeit zitierten Veröffentlichungen zu entnehmen sind. Wenn auch die Autoren bezüglich der Erkenntnis zu den Bebrütungstemperaturen einig sind, unterschieden sich doch die nachgewiesenen Keimspektren voneinander. So fand DRAPER (1981) in seiner Untersuchung von Maulhöhlenabstrichen an zwei Lokalisationen (lateraler Zahnfleischrand und mittig am Gaumendach) bei 40 gesunden Schlangen und Schlangen mit Stomatitis aus den Familien der Boidea, Viperidae und Colubridae eine hauptsächlich grampositive Flora (insgesamt 60,3 % aller Isolate waren grampositiv). Diese bestand hauptsächlich aus Corynebacterium spp. (45 %), die bei GOLDSTEIN et al. (1981) gar nicht isoliert wurden, und koagulasenegativen Staphylokokken (32,5 %). Gramnegative Bakterien wurden kaum gefunden. Hier stach der Nachweis von Pseudomonas aeruginosa bei einem Viertel der als gesund eingestuften Schlangen heraus. Lediglich bei drei Tieren war von keiner der beiden Lokalisationen eine kulturelle Anzucht von Bakterien möglich. Eine Studie einer ebenfalls sehr heterogenen Gruppe ungiftiger Schlangen wurde von SOVERI und SEUNA (1986) veröffentlicht. 23 Schlangen (7 Boas, 6 Pythons, 2 Anakondas, 4 ungiftige Nordamerikanische Schlangen und 4 unter „rat snakes“ zusammengefasste Tiere) wurden hier hinsichtlich der aeroben Flora in Maulhöhle und kranialem Ösophagus auch unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Futteraufnahme und der Auswahl der Futtertiere untersucht. Am häufigsten wurden hier Pseudomonas sp., Alcaligenes sp. und Vertreter der Micrococcaceae sowie nicht weiter differenzierte grampositive Stäbchen nachgewiesen. Auffällig ist auch die große Anzahl an Proben ohne kulturellen bakteriellen Nachweis (41 %). Bei immerhin sechs Schlangen konnten bei keinem der beiden Tupfer eine bakterielle Besiedlung nachgewiesen werden. In der Gesamtheit der untersuchten Gruppe betrachtet entsprach die Flora der Maulhöhle derjenigen des Ösophagus. Bezogen 11 Literaturübersicht auf das jeweilige Individuum bestanden aber relevante Unterschiede in beiden Lokalisationen. Wie auch bei GOLDSTEIN et al. (1981) hatten Nahrungskarenz und Auswahl der Futtertiere (Ratten/ Mäuse oder Hühnchen) keinen Einfluss auf die Mikrobiota der einzelnen Lokalisationen. Auf Grund dieser Ergebnisse mutmaßen SOVERI und SEUNA (1986), dass Schlangen eine spezifische autochthone Flora fehlt und sich in den Proben lediglich die Besiedlung durch Bakterien der Umwelt widerspiegelt. Diese Aussage steht in Widerspruch zu den Vermutungen von GOLDSTEIN et al. (1981), wird aber von BLAYLOCK (2001) unterstützt. In dessen Studie über die bakterielle aerobe und anaerobe Besiedlung der Maulhöhle einer sehr heterogenen Gruppe von 11 giftigen sowie ungiftigen Schlangenarten aus verschiedenen geographischen Regionen Südafrikas entstammten die nachgewiesenen Bakterien zu 81,5 % der Familie der Enterobacteriaceae. Die restliche Flora setzte sich aus grampositiven Kokken und einem zweimaligen Nachweis von Clostridium sordelii (anaerob) zusammen. Insgesamt fielen die Koloniezahlen gering aus. In den Wintermonaten wurden mehr Bakterienspezies je Probe isoliert als im Sommer, es kamen allerdings nie mehr als drei Arten pro Abstrich vor. Die Proben der ungiftigen Versuchstiere waren in 66,7 % ohne kulturellen bakteriellen Nachweis, die der giftigen nur zu etwa einem Viertel. Die Autoren sprechen dem Speichel ungiftiger Schlangen gewisse antibakterielle Eigenschaften zu. Auffällig war, dass bei den an den einzelnen Schlangen zu späteren Zeitpunkten durchgeführten Wiederholungsproben zumeist andere Bakterien als in den vorherigen Isolationen nachgewiesen wurden. Auch stimmte die orale Flora der Schlangen aus identischen Behältnissen sowohl bei artgleichen als auch bei artfremden Tieren nicht zwingend überein, so dass der Autor mutmaßt, dass keine ausschließliche Abhängigkeit der Flora von Umweltkeimen oder von der Spezies existiert. Seiner Meinung nach scheint es keine permanente, sondern eher eine transiente Maulhöhlenflora zu geben, die durch Züngeln oder Futtertiere eingebracht wird und somit veränderbar ist. In Hongkong wurden bei 32 Chinesischen Kobras und 7 Weißlippen-Bambusottern oropharyngeale Abstriche genommen (SHEK et al. 2009). Insgesamt überwogen hier mit 20 Spezies gramnegative aerobe Bakterien, wobei auffiel, dass bei den Kobras 12 Literaturübersicht ein deutlich breiteres Erregerspektrum vorkam. Bei zwei Dritteln der gefangenen Kobras wurde Morganella morganii nachgewiesen. Als weitere wichtige pathogene Keime im Zusammenhang mit Infektionen des Menschen nach Bissen durch diese Schlangen wurden Aeromonas hydrophila und Proteus sp. genannt. Pseudomonas aeruginosa und Citrobacter freundii wurden ebenfalls isoliert. Enterococcus faecalis und koagulase-negative Staphylokokken waren als Hauptvertreter der grampositiven Flora nachzuweisen, wobei deutlich mehr Isolate von Enterococcus faecalis gefunden werden konnten. Als Vertreter der Anaerobier konnten Bacteroides spp., Clostridium spp., Fusobakterien und Prevotella spp. nachgewiesen werden. Da dieser Studie die potentielle Gefahr für den Menschen als Hauptfragestellung zu Grunde liegt, wird auf die generelle Zusammensetzung der Maulhöhlenflora, bezogen auf die Verteilung der einzelnen Bakterienspezies, nur bedingt eingegangen. Ebenfalls eher eine Aufzählung isolierter Bakterien stellt eine brasilianische Untersuchung von FONSECA et al. (2009) dar. Bei einmaliger Beprobung von zehn verschiedenen Spezies (Boa constrictor, Bothrops alternatus, Bothrops pauloensis, Crotalus durissus, Eunectes murinus, Mastigodryas bifossatus, Micrurus frontalis, Phalotris mertensi, Philodryas nattereri, Waglerophis merremii) wurden grampositive Stäbchen und Kokken sowie gramnegative Stäbchen und Kokkobazillen nachgewiesen. Eine weitergehende Differenzierung war nur bei nachfolgenden Keimen erfolgreich: Staphylococcus aureus (M. frontalis), koagulase-negative Staphylokokken (bei C. durissus, E. murinus, M. bifossatus), Bacillus subtilis (bei B. alternatus, P.mertensi), Actinomyces sp. (bei M. frontalis), Burkholderia sp. (bei E. murinus), Moraxella sp. (bei M. frontalis), Proteus sp. (bei B. constrictor), Sarcina sp. (bei P. nattereri), und Yersinia enterocolitica (bei B. pauloensis). Die Autoren interpretieren die Ergebnisse der Studie als Beispiel für die Diversität der Maulhöhlenflora bei Schlangen. Eine weitere brasilianische Studie, die sich mit dem Vergleich der Maulhöhlenflora wildlebender und in Gefangenschaft gehaltener Klapperschlangen (Crotalus durissus terrificus) befasst, ergab ein Keimspektrum, das vorwiegend aus gramnegativen Bakterien bestand (FERREIRA JUNIOR et al. 2009). In der Untersuchung wurden Literaturübersicht 13 die Maulhöhlen von je zehn frisch gefangenen Tieren, Tieren in Einzelhaltung und Schlangen in einer Gruppen-Außenhaltung beprobt. Schlangen der Außenhaltung wiesen mit nur drei nachgewiesenen Mikroorganismen eine deutlich geringere Besiedlung als die der wildlebenden (15) und der Tiere in Einzelhaltung (25) auf. Ähnliche Ergebnisse bezüglich der Artenvielfalt und Besiedlungsstärke liefern auch KOSTKA u. HELMUTH (1998) beim Grünen Leguan. Bei Komodowaranen scheint es genau anders herum zu sein. Hier findet sich in den Maulhöhlen wildlebender Individuen eine artenreichere und dichtere Besiedlung mit Bakterien als bei in Gefangenschaft gehaltenen Artgenossen (MONTGOMERY et al. 2002). Eine weitergehend differenzierte Auflistung der in den Maulhöhlen der Schlangen identifizierten Bakterien liefert der Artikel von FERREIRA JUNIOR et al. (2009) leider nicht, da diese gemeinsam mit den aus Kloake und Gift der Tiere isolierten Keimen aufgeführt werden. Lediglich das Vorkommen von Pseudomonas aeruginosa, Proteus vulgaris und Salmonella enterica in der Maulhöhle wird detailliert geschildert. 2.2.1.3. Echsen Im Gegensatz zu den insbesondere von Giftschlangen in großem Umfang bestehenden Untersuchungen der Mikrobiota der Maulhöhle existieren von Echsen nur wenige Studien. Ausführliche Ergebnisse brachte die Beprobung von 21 Grünen Leguanen (Iguana iguana), 12 Gould´s Waranen (Varanus gouldii) und 7 Pazifikwaranen (Varanus indicus) unterschiedlicher Halter (SCHILDGER et al. 1998). Bei allen Echsen wurde sowohl die mikrobielle Flora des Pharynx als auch der Kloake ermittelt. Keine der untersuchten Tupferproben erwies sich als steril. Bei allen Tieren wurde insbesondere in der Kloake eine Mischung grampositiver und gramnegativer Keime nachgewiesen. Beim Grünen Leguan traf dies auch auf den Rachen zu. Im Pharynx von Iguana iguana (im Folgenden Ii). waren deutlich mehr Spezies grampositiver Bakterien nachzuweisen als bei beiden Waranarten. Neben Staphylococcus epidermidis und Corynebakterien mit einer Prävalenz von je 38 % fanden sich Staphylococcus aureus, α-, β-, und anhämolysierende Streptokokken sowie Bacillus sp. in unterschiedlicher Ausprägung. Bei Varanus gouldii (im Folgenden Vg) kamen ebenfalls zu einem hohen Anteil Staphylococcus epidermidis (58,3 %) und Corynebakterien (33,3 %) vor, zusätzlich wurden α-hämolysierende 14 Literaturübersicht Streptokokken und Bacillus spp. nachgewiesen. Varanus indicus (im Folgenden Vi) wiesen lediglich in je 14,3 % der Proben Staphylococcus epidermidis und βhämolysierende Streptokokken auf. Insgesamt erzielen die Autoren damit ähnliche Ergebnisse bezüglich des Vorkommens grampositiver Bakterien in der Maulhöhle wie auch einige Studien bei Schlangen (DRAPER et al. 1981; HILF et al. 1990). Im gramnegativen Bereich war die Speziesvielfalt bei Ii größer als bei den Waranen. Heraus stachen hier Escherichia coli und Klebsiella sp. (je 38 %) sowie Aeromonas spp. (33,3 %) und Pseudomonas aeruginosa (14,3 % ). Auffällig war, dass bei Vi alle Tiere positiv auf Escherichia coli getestetet wurden und die koliformen Bakterien ebenfalls stark vertreten waren (42,9 %). Pseudomonaden wurden dort nicht nachgewiesen, allerdings bei Vg. Pasteurella testudinis und Pasteurella multocida kamen nur beim Grünen Leguan vor. Salmonellen wurden zu unterschiedlichen Prozentsätzen im Rachen aller Tiergruppen gefunden (Ii = 4,8 %, Vg = 8,3 %, Vi = 14,3 %). Aus der Kloake wurden sie bei 42,9 bis 66,7 % der Tiere isoliert. Die Autoren äußern die Vermutung, dass es sich hierbei um die physiologische Besiedlung des Darmtraktes handeln könnte. Hefen und Aspergillus ssp. wurden lediglich aus den Tupfern der Kloake von Ii isoliert, kamen im Rachen aber in keinem einzigen Fall vor. Insgesamt spekulieren die Autoren, dass die Unterschiede im Vorkommen der Bakterienspezies zwischen dem pflanzenfressenden Grünen Leguan und den carnivoren Waranen mit deren jeweiliger Ernährungsweise zu tun haben könnten. Die Differenzen der beiden Varanus-Spezies untereinander könnten auf die im Gegensatz zum Gould´s Waran sehr wasserbezogene Lebensweise des Pazifikwarans zurückzuführen sein, bei der ins Wasser gelangte Fäkalkeime eher in der Maulhöhle wiederzufinden sind. Eine ebenfalls beim Grünen Leguan durchgeführte Reihenuntersuchung wurde von KOSTKA und HELMUTH (1998) vorgestellt. In dieser Studie erfolgte die Beprobung von Pharynx und Kloake sowohl an gesunden wildlebenden Leguanen (n = 14) in Honduras (diese Tupfer wurden bei -20 °C kryokonserviert) als auch am Patientengut (n = 28), wobei es sich hier um Tiere mit bakteriellen als auch mit nicht-infektiösen Erkrankungen handelte. Die Autoren weisen deshalb darauf hin, dass die Gesamtheit der Ergebnisse dieser Tiergruppe sehr vorsichtig zu bewerten ist, da der Einfluss der 15 Literaturübersicht jeweiligen Beschwerden auf die Normalflora nur schwer bestimmbar ist. Auch wurden 15 euthanasierte oder zur Sektion eingesandte Echsen untersucht. Hier erfolgte zusätzlich eine mikrobielle Probennahme der inneren Organe. Auf die Ergebnisse dieser Gruppe wird im Kapitel 2.3. Krankheitserreger bei Reptilien mit Schwerpunkt Maulhöhle und Respirationstrakt eingegangen. Auffällig war die insgesamt deutlich geringere Speziesvielfalt an Bakterien, insbesondere der gramnegativen, bei den wildlebenden Tieren (10 vs. 23 bei den Patienten). Es gab allerdings bei den Wildlebenden anders als beim Patientengut keine Proben ganz ohne kulturellen Nachweis von Bakterien. Die Speziesverteilung der nachgewiesenen grampositiven Bakterien war bezogen auf die Artenvielfalt bei beiden Gruppen ähnlich (hauptsächlich Streptococcus spp., Staphylococcus spp. und Micrococcus spp.). Eine Zuordnung zur Lokalisation erfolgt in der Veröffentlichung nur ungenau. Bei den gramnegativen Mikroorganismen kamen in der Wildpopulation sowohl im Rachen als auch in der Kloake nur Einzelnachweise in geringen Mengen vor. In dieser Gruppe war die grampositive Flora deutlich vorherrschend. Als gramnegative Erreger war Serratia liquefaciens dominierend, wobei erneut keine Zuordnung zu Rachen oder Kloake erfolgt. Bei den Echsen des Patientengutes wurden besonders viele Pseudomonaden isoliert. Auch vier verschiedene Salmonellenarten wurden in den Kloakentupfern gefunden. Kein einziges Tier der wildlebenden Population wurde positiv auf Salmonella spp. getestet. Bei den mykologischen Nachweisen ergaben sich ebenfalls deutliche Unterschiede. Fast alle frei lebenden Leguane (12 von 14) beherbergten mindesten eine Hefenart sowohl im Rachen als auch in der Kloake, bei den meisten (n = 11) wurden zwei oder drei Spezies nachgewiesen. Dominierend war hier Rhodotorula rubra (heute Rhodotorula mucilaginosa). Bei lediglich sechs der 28 Patienten konnten Hefen isoliert werden. Es handelte sich dabei ausschließlich um Candida spp.. Die Autoren führen dies auf die meist sehr vereinfachte Futterzusammensetzung mit geringem Rohfaseranteil der domestizierten Grünen Leguane zurück. Für wild lebende Echsen scheinen die Hefen als häufig auftretende Kommensalen eine gewisse Rolle bei der Stabilisierung der Darmflora zu spielen. 16 Literaturübersicht Abstriche der Maulhöhle bei erkrankten Grünen Leguanen wurden im Rahmen einer Dissertation zur Abszessbildung ausgewertet (ZURR 2000). Da alle Echsen Abszesse aufwiesen, die tierindividuell entweder in der Maulhöhle oder anderweitig am Körper auftraten, kann keine Bewertung als Normalflora erfolgen. Lediglich zwei Proben ergaben keinen bakteriellen Nachweis. Bei 44 % der isolierten Bakterien handelte es sich um grampositive Kokken. 22 % entfielen auf die Familie der Enterobacteriaceae. Pseudomonas spp. und Aeromonas spp. wurden nur vereinzelt nachgewiesen. Das vorhandene Spektrum war also dem der Studien von KOSTKA u. HELMUTH (1998) und SCHILDGER et al. (1998) ähnlich. Wiederholte Probennahmen ergaben kein konstantes Keimspektrum in der Untersuchung von ZURR (2000). Im Rahmen dieser Studie wurden auch Maulhöhlenabstriche von vier Bartagamen genommen, die ebenfalls eine Abszesserkrankung aufwiesen. Bei den nachgewiesenen Bakterien handelte es sich um Acinetobacter sp., Bacillus sp., Citrobacter sp., Streptococcus sp., Sphingobacter sp., Proteus sp. und Pseudomonas sp., wobei Streptokokken bei allen Tieren isoliert wurden, es sich bei den anderen Keimen nur um Einzelnachweise handelte. Bei oropharyngealen Abstrichen wurden in einer mexikanischen Studie bei freilebenden klinisch gesunden Skorpion-Krustenechsen (Heloderma horridum) ebenfalls eine eher geringe Anzahl aerober Bakterienspezies nachgewiesen (ESPINOSA-AVILÉS et al. 2008). Am häufigsten (9/16) waren hier Enterococcus sp. zu finden. Als Staphylokokken, weitere grampositive Streptococcus spp. Vertreter und wurden diphteroide koagulasenegative Bakterien isoliert. Pseudomonaden und Vertreter des Genus Proteus waren in acht bzw. sechs Abstrichen vorhanden. Weiterhin fanden sich in absteigender Anzahl Escherichia coli, Klebsiella ozaenae, Enterobacter aerogenes und Neisseria sp.. Die Zusammensetzung der oropharyngealen Flora bzw. das gemeinsame Auftreten verschiedener Bakterienspezies wird nicht geschildert. Auch bei der kulturellen Anzucht oropharyngealer Tupferproben von 90 wildlebenden Individuen der Gattung Uromastyx wurde nur eine geringe Anzahl an Bakterienspezies (n = 14) nachgewiesen. Lediglich bei 35 Abstrichen waren Bakterien zu isolieren. Staphylokokken, Escherichia coli und Providencia spp. 17 Literaturübersicht wurden in absteigender Reihenfolge am häufigsten kultiviert. Ob und in welcher Zusammensetzung und Quantität verschiedene Bakterien gemeinsam auftraten, erfährt der Leser nicht (NALDO et al. 2009). Im Rahmen der Behandlung verschiedener Fälle peridontaler Erkrankungen bei Agamiden in den Melbourne Zoological Gardens wurden auch Ginigivaabstriche bei fünf symptomlosen Pogona spp. untersucht. Anaerobier waren kulturell nicht nachzuweisen. Das ermittelte Keimspektrum umfasste u.a. Escherichia coli, coliforme Keime und Corynebacterium sp. Informationen zu weiteren Bakterien und einem zeitlichen Zusammenhang zur Futteraufnahme erhält der Leser nicht (MCCRACKEN u. BIRCH 1994). Anders als in den zuvor beschriebenen Studien konnten in einer lediglich zwei Geckos der Gattung Hemidactylus umfassenden Untersuchung lediglich Staphylokokken in der Maulhöhle nachgewiesen werden (DAS et al. 2011). Ebenfalls nur grampositive aerobe bzw. anaerobe Bakterien konnten aus der Maulhöhle von vier Tieren der in Patagonien heimischen Echsengattung Diploleaemus isoliert werden. Außer Staphylococcus warneri, Stomatococcus muscilaginosus und den Anaerobiern Clostridium bifermentans und Clostridium perfringens waren kulturell keine weiteren Bakterien nachzuweisen. Alle genannten Bakterien werden von den Autoren als potentielle Verursacher von septikämischen Erkrankungen bei Mensch und Tier eingestuft. Dies könnte eine Erklärung für den in Patagonien existierenden Mythos sein, dass es sich bei den bis zu 12 cm großen Diploleaemus spp. um eine giftige Gattung handelt (IBARGÜENGOYTÍA et al. 2005). Eine weitere Echsenart, die mit septischen bis hin zu tödlichen Wundverläufen in Verbindung gebracht wird, ist Varanus komodoensis. Eine Arbeit von MONTGOMERY et al. (2002) untersuchte den bakteriellen Keimgehalt im Speichel von 26 wilden und 13 in Gefangenschaft gehaltenen Komodowaranen. Hierbei zeigte sich ein deutlicher Unterschied in der Zusammensetzung der Maulhöhlenflora. Schon die Anzahl der pro Tier isolierten Bakterienspezies differierte deutlich. So wurden bei den in der Wildnis beprobten Komodowaranen durchschnittlich fünf, bei den in menschlicher Obhut gehaltenen Echsen lediglich zwei bis drei Arten nachgewiesen. Während bei den in Gefangenschaft gehaltenen Echsen grampositive Bakterien, 18 Literaturübersicht insbesondere Staphylococcus spp. deutlich dominierten, überwog bei den Proben der aus der Wildbahn entnommenen Tiere eine weit gefächerte gramnegative Flora mit 26 unterschiedlichen Spezies hauptsächlich aus der Familie der Enterobacteriaceae. Insbesondere Escherichia coli - bei den in Freiheit lebenden Tieren häufig nachgewiesen - konnte bei gehälterten Waranen kein einziges Mal isoliert werden. Auch Klebsiella spp., Pseudomonas spp., Serratia spp. und Pasteurella spp. wurden bei den in Gefangenschaft gehaltenen Echsen nur sporadisch gefunden. Bei den grampositiven Bakterien war die Speziesvielfalt in der wilden Gruppe mit 25 Arten ebenfalls deutlich höher. Streptococcus spp. und Bacillus spp., die bei dieser Gruppe sehr regelmäßig auftraten, wurden bei den Gefangenen nicht isoliert. Bei der Beurteilung dieser Ergebnisse müssen sicherlich die Fressgewohnheiten und auch das Einfangprozedere beachtet werden. So ernähren sich die wildlebenden Echsen häufig von Aas, und während bei den gehälterten Echsen z.T. auch ohne direkte vorherige Futtergabe Speichelproben gewonnen werden konnten, wurden viele der freien Warane mit Hilfe von Fisch angelockt und erst nach Kontakt der Maulhöhle mit dem Ködertier beprobt. Bei der mikrobiologischen Untersuchung der Maulhöhle von 42 Waranen unterschiedlicher Arten aus verschiedenen Regionen Indonesiens wurde ebenfalls Escherichia coli (12 verschiedene Isolate) nachgewiesen (YOGIARA u. ERDELEN 2001). Primär diente diese Untersuchung allerdings der Resistenzbestimmung dieses Erregers, so dass auf weitere ggf. isolierte Bakterien im Bericht nicht weiter eingegangen wurde. 2.2.1.4. Auf Grund Landschildkröten der Zugehörigkeit zu einer Untersuchungen bei Landschildkröten anderen Ordnung wird hier nur kurz eingegangen. Wegen auf ihrer vorwiegend aquatilen Lebensweise und der dadurch möglichen Kontamination der Maulhöhle mit Wasserkeimen kann den Wasserschildkröten keine Beachtung geschenkt werden. In einer Studie zur mikrobiologischen Untersuchung von Rachen, Kornea und Kloake klinisch gesunder europäischer Landschildkröten fand die Autorin hauptsächlich gramnegative Erreger aus der Familie der Enterobacteriaceae sowie Pseudomonas 19 Literaturübersicht sp. und Pasteurella sp.; auch grampositive Kokken kamen regelmäßig vor. Sprosspilze wurden bei 38% der Tiere aus dem Rachen isoliert, Schimmelpilze bei 23 % der Landschildkröten (MÖRK 1997). Eine weitere Studie bei europäischen Landschildkröten, welche die Veränderungen in der aeroben Bakterienflora von Kornea, Rachen und Kloake vor und nach der Winterruhe erfasst, hat ähnliche Ergebnisse gebracht. Der Autor fand eine Gemischtflora aus grampositiven und gramnegativen Erregern mit leichtem Schwerpunkt auf den Gramnegativen. Nach der Hibernation war das Gleichgewicht weiter in Richtung gramnegativer Bakterien verschoben. Insbesondere Pasteurella spp. und Flavobacterium spp. waren sowohl vor als auch nach der Winterruhe dominierend. Im Rachen herrschte eine gramnegative, auf der Kornea eine grampositive Flora vor. In der Kloake setzte sich keine der Bakteriengruppen deutlich ab. Eine mykologische Differenzierung fand in dieser Untersuchung nicht statt (STRAUB 2002). 2.2.2. Respirationstrakt: physiologische mikrobielle Besiedlung Auf Grund der mit Mykoplasmen in Zusammenhang stehenden Upper Respiratory Tract Disease beschäftigen sich viele der Studien zur mikrobiellen Besiedlung des oberen Respirationstraktes bei Reptilien mit der nasalen Keimflora gesunder oder an respiratorischen Symptomen leidenden Landschildkröten (z.B. SNIPES et al. 1980; DICKINSON et al. 2001; HENTON 2003). So wurden in einer Feldstudie von DICKINSON et al. (2001) neben Staphylokokken, Streptokokken, Corynebacterium spp., Flavobacterium spp. und Pseudomonas spp. in 22 % der Nasenspülproben oder Nasenabstrichen der Kalifornischen Gopherschildkröte Pasteurella testudinis nachgewiesen. Bei erkrankten Schildkröten wurden signifikant häufiger Pasteurella testudinis gefunden. Für Schlangen existieren im Schrifttum einige Studien oder Berichte, welche die physiologische Besiedlung der Trachea oder Lunge untersuchen. So wurde eine der wenigen Studien, die sich mit der Flora des Respirationstraktes bei Schlangen beschäftigt, von HILF et al. (1990) veröffentlicht. Im Verlauf eines Jahres wurde in zweimonatigem Abstand bei acht Schlangen der Familie Boidae eine Tupferprobe aus der Glottis entnommen. Bei einem Tier wurde zusätzlich in vier Fällen eine 20 Literaturübersicht bronchiale Lavage durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass im Falle einer positiven kulturellen Anzucht (negative als steril bezeichnete Tupfer kamen bei den einzelnen Probanden in unterschiedlicher Häufigkeit vor) bei allen Tieren koagulase-negative Staphylokokken vorhanden waren, die durch einzelne gramnegative Bakterien in geringer Keimzahl ergänzt wurden. Als am häufigsten gefundenes gramnegatives Bakterium wird Providencia rettgeri genannt; anaerobe Bakterien wurden nicht nachgewiesen. Die bei Lavagen isolierten Keime stimmten mit denen der Tupferprobe überein. Leider wurde dies nur bei einem Tier durchgeführt, so dass keine statistische Aussage über die Korrelation LavageTupferprobe getroffen werden konnte. In einer Studie zu durch starken Wurmbefall mit Rhabdias verursachten Veränderungen an der Lunge von Klapperschlangen (Crotalus durissus terrificus) wurden auch sechs gesunde Vergleichstiere herangezogen. In der Sektion gewonnene Teile des Lungengewebes wurden mikrobiologisch untersucht. Bei den nicht mit Würmern befallenen Schlangen konnten in vier Fällen kulturell keine Bakterien nachgewiesen werden. Bei zwei Tieren wurden Acinetobacter baumanii und Burkholderia cepacia zusammen mit Pseudomonas fluorescens isoliert (SANTOS et al. 2008). PEES et al. (2007a) beschreiben in einer Untersuchung zur computertomographischen Beurteilung der Lunge bei acht gesunden und fünf respiratorisch erkrankten Tigerpythons (Python molurus) ebenfalls eine mikrobiologische Probennahme bei diesen Schlangen. Es wurden Kloakal- und Choanentupfer, sowie transtracheale Spülproben bei allen Tieren gewonnen. Allerdings liegt der Schwerpunkt des Artikels auf der bildgebenden Diagnostik, so dass nur kurz auf die Ergebnisse dieser mikrobiologischen Untersuchungen eingegangen wird. Die Keimspektren der klinisch gesunden Tiere bleiben hierbei ohne Erwähnung, bei den erkrankten Tieren sind gramnegative Bakterien vorherrschend, insbesondere Pseudomonas spp. und Enterobacter spp.. Da im Schrifttum insgesamt sehr wenig über die physiologische Besiedlung des unteren Respirationstraktes bei Reptilien veröffentlich ist, soll an dieser Stelle eine Studie bei in Gefangenschaft gehaltenen Mississippi-Alligatoren erwähnt werden, 21 Literaturübersicht obwohl diese einem aquatilen Habitat zuzuordnen sind. Im Rahmen der Studie wurden bei zwölf klinisch gesunden Tieren der Spezies Alligator mississipienses im Rahmen von Bronchioskopien auch Trachealspülungen vorgenommen und sowohl bakteriologisch (aerob) als auch mykologisch ausgewertet. Bei 23 % der Spülungen wurden Actinomyces spp., Bacillus spp., Corynebacterium spp. und Staphylococcus spp. (alle grampositiv) in sehr geringgradigem Maße nachgewiesen. Über die genaue Verteilung bezüglich Zuordnung zu einzelnen Individuen, Gemischt- oder Einzelnachweis oder Jahreszeit gibt der Artikel keine Auskunft. Gleiches gilt für den Nachweis von sehr geringen Mengen Aspergillus spp., Penicillium spp. und melaninproduzierenden Schimmelpilzen, welche in 19 % der Trachealspülungen gefunden wurden. Da alle restlichen Proben keinen kulturellen Nachweis von Bakterien oder Pilzen ergaben, schließen die Autoren eine Verunreinigung der Proben mit Keimen der Maulhöhle allerdings nicht aus und vermuten, dass die unteren Atemwege eher steril sind (LAFORTUNE et al. 2005). 2.3. Krankheitserreger bei Reptilien mit Schwerpunkt Maulhöhle und Respirationstrakt bei nicht-aquatilen Reptilien 2.3.1. Bakterien Gramnegative Bakterien Viele Autoren stimmen darin überein, dass als Ausgangspunkt für die meisten infektiösen Erkrankungen der Reptilien eine Minderleistung des Immunsystems verantwortlich gemacht werden muss und Krankheiten durch mikrobielle Pathogene nicht immer im Sinne einer Primärerkrankung verstanden werden können. Ursächlich sind häufig Stress, z.B. durch Transport, Vergesellschaftung und unzureichende Rückzugsmöglichkeiten sowie mangelhafte Haltungsbedingungen, insbesondere fehlerhafte Temperaturregelung und Luftfeuchtigkeit, unsachgemäße Fütterung, falsches Licht, schlechte Hygiene und unzureichende Bewegungsmöglichkeiten (JACOBSON 1978; COOPER 1981; IPPEN 1985; FRYE 1991a; SCHUMACHER 1997; KOSTKA u. HELMUTH 1998; CANNON 2003; MURRAY 2006; NEVAREZ 2009; SCHUMACHER 2011). 22 Literaturübersicht Bei den Verursachern bakterieller Erkrankungen von Reptilien handelt es sich hauptsächlich um Vertreter der gramnegativen Bakterien (Pseudomonas spp., Aeromonas spp., Proteus spp., Salmonella spp., Klebsiella spp., Morganella morganii), die z.T. als Umweltkeime oder Fäkalkeime zu bezeichnen sind. Grampositive Bakterien spielen eher eine untergeordnete Rolle (PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a; SCHUMACHER 2011). Ein ähnliches Erregerspektrum nennt auch FRYE (1991a) als verantwortlich für Stomatitiden und Pneumonien. CUSHING et al. (2011) werteten die in den Jahren 2008 und 2009 in einem britischen Untersuchungslabor eingegangen 251 mikrobiologischen Proben von Reptilien aus. Das Patientengut umfasste 41 % Schildkröten, 37,5 % Schlangen und 21,5 % Echsen. Hierbei entfielen ordnungsumfassend je etwa ein Fünftel aller untersuchten Proben auf die Maulhöhle und den Respirationstrakt. Ob es sich bei dem Probengut aus dem Atmungstrakt um Abstriche oder um Tracheal- oder Lungenspülproben handelte, war dem Text nicht zu entnehmen. Generell war eine Isolierung gramnegativer Bakterien vorherrschend. Bei den Echsen nahmen die Proben der Maulhöhle etwa 14,8 %, die des Respirationstraktes lediglich 3,7 % ein. In der Maulhöhle wurden zu einem hohen Prozentsatz Pseudomonaden (33,3 %) nachgewiesen, auch Proteus sp. (26,7 %) und Stenotrophomonas maltophilia (12 %) spielten eine Rolle. Eine ähnliche Verteilung war auch in den Tupfern der Maulhöhle von Schlangen vorhanden. Allerdings fanden sich Pseudomonaden hier nur in 20 % der Proben. Insgesamt machten die Abstriche der Maulhöhle ein Drittel aller Proben der Ordnung Ophidia aus. Ein weiteres Drittel war respiratorischen Ursprungs. In diesen Proben wurde Pseudomonas aeruginosa in 15,4 % der Fälle nachgewiesen. Bei den Schildkrötenproben entfielen etwa 40 % aller Proben auf die Lokalisationen Maulhöhle und Respirationstrakt. Hier dominierten E. coli, Moraxella und weitere Non-Fermenter. Den Autoren fiel auf, dass es ordnungsumfassend in Frühjahr und Herbst deutlich mehr Isolate pro Probe gab als in den Sommermonaten. Sie spekulieren, dass auf Grund der ektothermen Natur der Tiere und der damit verbundenen Funktionsfähigkeit des Immunsystems die Anfälligkeit gegenüber Literaturübersicht 23 Bakterien insbesondere unter suboptimalen Haltungsbedingungen höher sein könnte. In einer Studie von PEES et al. (2007b) wurden 137 Proben von Reptilien mit respiratorischen Symptomen bakteriologisch (aerob) untersucht. Ein als pathologisch einzustufender Befund (hochgradiges Vorkommen der Erreger oder Reinkulturen) wurde bei 52 % der bakteriologischen Proben erhoben. Bei 90 % der isolierten Erreger handelte es sich um gramnegative Bakterien. Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella pneumoniae und Stenotrophomonas maltophilia machten mehr als 50 % aller nachgewiesenen Keime aus. Mit insgesamt 13 Bakterienarten stellte sich das Spektrum als eher eng dar. Insgesamt wurden lediglich fünf Echsen, darunter eine Bartagame, beprobt. Eine Probe war trachealen Ursprungs, den Rest machten Rachenabstriche aus. Als Erreger wurden aus den Proben Klebsiella pneumoniae, Stenotrophomonas maltophilia und, als Vertreter der grampositiven Bakterien, Corynebacterium sp. isoliert. Bei den untersuchten Schlangen (36 % der untersuchten Patienten) wurden eine Trachealspülprobe sowie eine Tupferprobe aus dem Rachen gewonnen. Lediglich bei 19 % ergab sich eine Übereinstimmung der Bakterienisolate der beiden Lokalisationen. Insgesamt waren in 45 % der als pathologisch interpretierten Ergebnisse Pseudomonas aeruginosa nachzuweisen. Ebenfalls erwähnt werden Stenotrophomonas maltophilia und Burkholderia cepacia. Schildkröten (sowohl Wasser- als auch Landschildkröten) stellten mit etwa 60 % die größte Gruppe der untersuchten Tiere dar. Ihnen wurde in der Regel ein Tupfer aus dem Rachen entnommen und bei geeigneter Größe ebenfalls eine Trachealspülung durchgeführt; am häufigsten traten Klebsiella pneumoniae und hämolysierende Staphylokokken auf. Bei den Schildkröten wurden mehr als ein Viertel aller als pathogen eingestuften Keime aus den Trachealspülproben gewonnen, obwohl diese nur bei 16 % der Schildkröten Anwendung fand. Dies und die geringe Übereinstimmung zwischen den Proben aus beiden Lokalisationen bei Schlangen lässt die Autoren zu dem Schluss kommen, dass Trachealspülproben einen hohen Wert als Diagnostikum besitzen, hingegen Rachentupferproben nur eingeschränkt aussagekräftig sind. 24 Literaturübersicht Auch GÖBEL und SCHILDGER (1990) stufen gramnegative Bakterien als die Hauptverursacher bakterieller Infektionen ein. In der Studie werden die Ergebnisse bakteriologischer Untersuchungen von Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und Sektionsfällen ohne Quantifizierung dargestellt. Von 60 vorgestellten Echsen des Patientengutes litten je 21,6 % an Stomatitis und Pneumonie. Als verantwortliche Erreger wurden bei den Lungenentzündungen der Echsen Pseudomonas aeruginosa, Klebsiellen und Salmonellen diagnostiziert. Für die Stomatitiden der Echsen waren Pseudomonas aeruginosa, Morganella morganii und Staphylokokken verantwortlich. 44,4 % der Schlangen waren an einer Stomatitis erkrankt, nur etwa 20 % hatten eine Pneumonie. Als Haupterreger beider Krankheitsgeschehen fand man bei diesen Pseudomonas aeruginosa. Bei den Schildkröten (keine Differenzierung in terrestrisch oder aquatil) mit den genannten Erkrankungen stellte sich das Keimspektrum als deutlich weiter gefächert dar. In einer brasilianischen bakteriologischen Untersuchung, Ergebnisse von welche ordnungsübergreifend Maulhöhlentupfern bei Stomatitis die und Nasenabstrichen bei Pneumonie auswertet, wurden vier Tejus (Tupinambis merianae), drei Boa constrictor constrictor und fünf Köhlerschildkröten beprobt. Bei den Maulhöhlenentzündungen wurden Pseudomonas aeruginosa und Citrobacter sp. als Erreger nachgewiesen. Das Spektrum der nasalen Tupfer der an Pneumonie erkrankten Reptilien war etwas breiter, allerdings auch betont gramnegativ. So wurden je einmal Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella sp., Proteus vulgaris und Staphylococcus aureus (Köhlerschildkröte) isoliert (SALVADOR u. FÁVERO 2009). Bei den Echsen gibt es im Schrifttum wenig groß angelegte Untersuchungen zu Erkrankungen von Maulhöhle und Respirationstrakt, doch Einzelfalldarstellungen und kleinere Studien deuten auch hier auf ein gramnegatives Erregerspektrum hin. Im Rahmen einer Studie mit Grünen Leguanen mit verschiedensten bakteriellen Erkrankungen (n = 16), die auch Pneumonien und Stomatitiden umfassten, waren bis auf einen Fall alle durch gramnegative Erreger, insbesondere Pseudomonas Literaturübersicht 25 aeruginosa und Citrobacter freundii, hervorgerufen worden (KOSTKA u. HELMUTH 1998). Die Auswertung der Ginigvaabstriche von 17 mehr oder weniger stark peridontal erkrankten australischen Agamiden (hauptsächlich Pogona sp.) ergab gleicherweise ein zum größten Teil gramnegatives Keimspektrum (koliforme Bakterien, Escherichia coli, Proteus sp., Acinetobacter sp., Pseudomonas sp., Aeromonas sp.). Über die genaue Verteilung (Rein- oder Mischkulturen) und die Befallsstärke wurden keine Aussagen gemacht (MCCRACKEN u. BIRCH 1994). Bei drei Bartagamen wurde in Gesichtsabszess und Eidotterzölomitis (Tier 1), chronischer granulomatöser Pneumonie (Tier 2) sowie Leberabszess und eitrigen Hautveränderungen am Rücken (Tier 3) eine aerobe Variante von Porphyromonas sp. nachgewiesen. Allerdings war an allen infektiösen Veränderungen ebenfalls Pseudomonas aeruginosa beteiligt. Zusätzlich konnten die Autoren hämolytische, unpigmentierte und areob wachsende Porphyromonas sp. bei klinisch gesunden Bartagamen auf der Gingiva isolieren (BEMIS et al. 2011). Porphyromonas gingivalis gilt als Verursacher von humaner Peridontitis (FOURNIER u. MOUTON 1993), Porphyromonas gulae ist als Pathogen bei kaniner Peridontitis (FOURNIER et al. 2001) bekannt. Ein ebenfalls nicht in der eigenen Untersuchung isoliertes Bakterium stellt Arcanobacterium pyogenes dar. Dieses wurde im Rahmen zweier Sektionen bei einer Bartagame und einem Gecko in großer Anzahl in Lunge und anderen Organen nachgewiesen und hier als Hauptverursacher für ein septikämisches Geschehen identifiziert. Ebenfalls in der Lunge der Bartagame nachgewiesen wurden anhämolysierende Streptokokken, Pseudomonas spp. und koliforme Bakterien. (ÜLBEGI-MOHYLA et al. 2010). In einer umfassenderen Studie von DRAPER (1981), welche die Maulhöhlenflora 40 gesunder Schlangen mit dem Keimspektrum von 19 an Stomatitis erkrankten Tieren verglich, überwogen bei den erkrankten Schlangen die gramnegativen Bakterien. Zwar waren auch hier bei etwa einem Fünftel der Tiere Corynebakterien zu isolieren, allerdings dominierte Pseudomonas aeruginosa mit einem Anteil von fast 60 %, 26 Literaturübersicht gefolgt von je knapp einem Drittel Providencia rettgeri und Stenotrophomonas maltophilia bei den untersuchten Proben. Auch kamen diese und andere gramnegative Stäbchen in mehr als 100 Kolonien pro Platte vor, wohingegen bei gesunden Tieren durchschnittlich weniger als 25 Kolonien gezählt wurden. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass jeglicher Nachweis einer hohen Koloniedichte gramnegativer Bakterien bei an Stomatitis erkrankten Schlangen als pathologisch und der jeweils nachgewiesene Keim als pathogen einzustufen ist. In der Studie wurden ebenfalls Kloakenabstriche von gesunden Schlangen untersucht und es stellte sich heraus, dass die dort isolierten Bakterien ein ähnliches Spektrum aufwiesen wie die der Stomatitisverursacher. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei den Stomatitiserregern also nicht um exogene Pathogene, sondern eher um opportunistische Eindringlinge handelt. Bezüglich Keimspektrum und Familienzugehörigkeit der Tiere (Boidae, Viperidae, Colubridae) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Ebenfalls gramnegative Bakterien fand man bei zwei im Rahmen einer Studie zur Besiedlung des oberen Respirationstraktes untersuchten Tigerpythons (siehe auch 2.2.2. Respirationstrakt). Diese wurden im Verlauf einer diagnostizierten Pneumonie wiederholt an der Glottis beprobt. Es wurden im Gegensatz zu den klinisch gesunden Schlangen hochgradige Besiedlungen mit Bakterien nachgewiesen. Bei Tigerpython 1 handelte es sich um Aeromonas hydrophila, Citrobacter sp., Morganella morganii und Proteus mirabilis. Bei der post mortem durchgeführten Sektion und anschließenden Anzucht wurde aus der Lunge eine Reinkultur von Aeromonas hydrophila isoliert. Im zweiten Fall wurden Salmonellen in hochgradiger Befallsstärke verantwortlich gezeichnet. Hier entsprach die Glottisprobe im weitesten Sinne den post mortem nachgewiesenen Keimen aus der Lunge (HILF et al. 1990). Ein ähnliches Spektrum wies auch SOVERI (1984) bei an Stomatitis oder Pneumonie erkrankten ungiftigen Schlangen nach. Neben Aeromonas hydrophila und Pseudomonas aeruginosa spielten in der finnischen Untersuchung auch Proteus sp., Morganella morganii und Providencia rettgeri eine Rolle. Diese Bakterien kamen in ähnlicher Verteilung sowohl bei den untersuchten Stomatitiden als auch bei den Erkrankungen der tiefen Atemwege vor. 27 Literaturübersicht Grampositive Bakterien Auf Grund des deutlich selteneren Vorkommens werden die grampositiven Krankheitserreger an dieser Stelle nicht gesondert aufgeführt. Es wird auf das Kapitel 2.4.1 (Grampositive Bakterien) verwiesen. Anaerobe Bakterien Wenn auch nicht so häufig beschrieben, kommt neben aeroben und microaerophilen Bakterien auch Anaerobier eine Bedeutung zu (PARÉ et al. 2006). Schon 1977 stellten MAYER und FRANK auf dem Internationalen Symposium über die Erkrankungen von Zootieren in Poznan, Polen Auszüge einer Untersuchung an Hand von Sektionsmaterialien ihrer Institute vor. So fanden sie u.a. im Respirationstrakt von Reptilien anaerobe Mikroorganismen, wobei es sich zumeist um gramnegative sporenlose Anaerobier und grampositive anaerobe Kokken handelte. Insbesondere letzteren kommt eine Bedeutung bei Pleuropneumonien zu (MAYER u. FRANK 1977). Im kalifornischen Veterinary Medical Teaching Hospital wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren Ende der 1980er 148 Reptilienproben mikrobiologisch untersucht, 65 davon auch anaerob. Bei 39 dieser Proben zeigte sich ein Wachstum und aus 54% dieser positiven Proben konnten anaerobe Erreger isoliert werden. Es handelte sich dabei um Bakterien der Gattungen Bacteroides, Fusobacterium, Clostridium und Peptostreptococcus. Insgesamt entsprechen diese Ergebnisse der ermittelten Prävalenz in einer Studie des gleichen Krankenhauses bei Säugetieren, wobei die Lokalisationen bei Reptilien (Abszesse, pleuropulmonare und peritoneale Infektionen) dem Vorkommen bei den untersuchten Säugern ähneln (STEWART 1990). McCRACKEN und BIRCH (1994) wiesen in 15 von 17 untersuchten Gingivaabstrichen von Agamen mit peridontalen Erkrankungen neben hauptsächlich aeroben gramnegativen Bakterien auch anaerob wachsende Erreger nach. Diese beinhalteten Bacteroides sp., Fusobacterium sp., Clostridium sp. und anaerobe Streptokokken. CUSHING (2011) wies in 29,5 % der anaerob kultivierten Proben Bakterien nach und empfiehlt eine anaerobe Anzucht bei Proben herpetologischen Ursprungs, um die 28 Literaturübersicht anschließende Behandlung nötigenfalls darauf abzustimmen. Über die nachgewiesenen Spezies und die Probenherkunft gibt es keine Angaben. 2.3.2. Hefen und Schimmelpilze Mykotische Erreger schienen immer eine geringere Rolle als Verursacher von Erkrankungen des Respirationstraktes zu spielen und wurden eher als sekundäre Besiedlung bei immungeschwächten Tieren gedeutet (JACOBSON 1978; SCHUMACHER 1997). Das seltenere Auftreten von Pilzinfektionen bestätigten auch einige umfassendere Studien. So konnten z.B. bei der kulturellen Anzucht aus Sektionsmaterial von 148 Reptilien im Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Stuttgart nur in 6,7 % Hefen außerhalb des Verdauungstraktes nachgewiesen werden. Lediglich zweimal wurden Candida sp. aus der Lunge isoliert, wobei hier keine genaue Speziesangabe vorlag (MAYER u. FRANK 1974). Bei 60 % der 251 untersuchten Proben von Reptilienpatienten eines britischen Labors wurde ebenfalls eine kulturelle Anzucht in Hinblick auf Pilzwachstum durchgeführt, lediglich 10,6 % dieser Kulturen waren positiv, wobei deutlich mehr Schildkröten betroffen waren. Auf die Verteilung dieser Ergebnisse bezüglich Probennahmelokalisation und mykologische Differenzierung wurde im Artikel nicht weiter eingegangen (CUSHING et al. 2011). In einer Untersuchung von KOSTKA et al. (1997) wurden insgesamt etwa ein Viertel der in der Maulhöhle und Kloake beprobten Reptilienpatienten (n = 49) unterschiedlicher Arten kulturell positiv auf Pilze der Gattungen Candida, Trichosporon, Torulopsis und Rhodotorula getestet. Eine Differenzierung der Lokalisation erfolgte im Artikel nicht, so dass eine Zuordnung zur Maulhöhle allein nicht möglich war. Es fiel auf, dass insbesondere bei Vertretern der Lacertilia und Testudinae ein Nachweis in 23,5 % bzw. 40,6 % der Fälle möglich war, hingegen bei Schlangen kein einziges Tier positiv getestet wurde. In einem anderen Artikel des Autors zitiert er sich selbst dahingehend, dass Hefen bei in Gefangenschaft gehaltenen Echsen als übliche Kommensalen des Darmtraktes mit einer Prävalenz von etwa 25 % anzusehen sind (KOSTKA u. HELMUTH 1998), so dass eine Einschätzung bezüglich der Pathogenität der Nachweise, insbesondere durch die fehlende Lokalisation, schwerfällt. Bei der Sektion von 15 Grünen Leguanen konnten Literaturübersicht 29 die Autoren lediglich zweimal den Nachweis einer generellen Candida-Besiedlung innerer Organe erbringen. In einem Fall handelte es sich um die systemische Aspergillose eines Schlüpflings, welche auch die Lunge befallen hatte. Trotzdem sollten Pilze bei der Diagnostik nicht außer Acht gelassen werden (PARÉ et al. 2006). Bei erkrankten Reptilien wurden u.a. Aspergillus spp., Hefen und Penicillium spp. isoliert (SCHUMACHER 1997). Auch ist nicht zu unterschätzen, dass mykotische Erreger leider häufig kulturell nicht nachgewiesen werden, sondern erst in histologischen Präparaten diagnostiziert wurden (PARÉ u. JACOBSON 2007, eigene Beobachtung). MURRAY (2006) macht insbesondere eine Überexposition, lange Zeiträume, in denen Antibiotika verabreicht wurden, und Haltungsstress für Pilzinfektionen verantwortlich. Allerdings gibt es durchaus Pilze, die als primäre Pathogene bei Reptilien fungieren und Erkrankungen auch bei Tieren verursachten, deren Haltung als optimal anzusehen war (PARÉ u. JACOBSON 2007). Zudem gibt es Berichte mykotischer Infektionen bei Populationen freilebender Reptilien. So wurden in Florida im Laufe mehrerer Jahre wiederholt vier verschiedene Pilze (Sporothrix schenckii, Pestalotia pezizoides, Geotrichum candidum Paecilomyces sp.) aus Biopsie- und Tupfermaterial einer Population von Zwergklapperschlangen (Sistrurus miliarius barbouri) isoliert (CHEATWOOD et al. 2003). MARTÍNEZ SILVESTRE u. GALÁN (1999) identifizierten histologisch und kulturell Penicillium sp. als Verursacher von Dermatitis und Choanitis bei in Spanien endemischen Mauereidechsen (Podarcis bocagei). In einer Studie über den mikrobiologischen Nachweis in Proben von respiratorisch erkrankten „domestizierten“ Reptilien fanden PEES et al. (2007b) einen als pathologisch einzustufenden mykologischen Befund (hochgradiges Vorkommen der Erreger oder Reinkulturen) bei immerhin 31 % der Proben; 16 % der untersuchten Proben von Schlangen wiesen Pilze auf. Bei einer der fünf untersuchten Echsen wurde Mucor sp. isoliert. Landschildkröten wurden in 27 % der Proben positiv auf Hefepilze und in 21 % positiv auf Aspergillus fumigatus getestet. Insgesamt gesehen werden mykologische Befunde am Respirationstrakt häufiger bei Landschildkröten erhoben (JACOBSON 1978; SCHUMACHER 1997, 2011). 30 Literaturübersicht Auch gibt es diverse Einzelberichte über mykotische Erkrankungen, die auch Maulhöhle und Respirationstrakt betreffen. So sprach COOPER (1981) von Hefen im Zusammenhang mit Maulfäule bei Schlangen, IPPEN (1985) berichtete von dem Fall einer Testudo graeca mit hochgradiger mykotischer Glossitis ohne Übertritt auf den Respirationstrakt, HEATLY et al. (2001) wiesen bei einem Jemenchameleon neben Acinetobacter spp. auch Aspergillus spp. in einer peridontalen Osteomyelitis nach. MILLER et al. (2004) fanden bei zwei zur Sektion eingesandten Anacondas eine schwerwiegende mykotische Haut-, Maulhöhlen- und Lungenentzündung. Verursacher waren im dermalen Bereich Trichophyton sp., Verticillium sp. und Alternaria sp.. In der Lunge wurde Aspergillus sp. nachgewiesen. Zusätzlich waren allerdings sowohl auf der Haut als auch in der Lunge gramnegative Bakterien (Chryseobacterium meningisepticum, Stenotrophomonas maltophilia, Aeromonas hydrophila, Providencia rettgeri) nachweisbar. 2.3.3. Viren Die Relevanz von Viren in der Ätiologie herpetologischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da der Erkenntnisgewinn in diesem Bereich immens ist. Insbesondere im Rahmen multifaktoriell bedingter Krankheitsgeschehen spielen virale Erreger eine immer größere Rolle (MARSCHANG 2011). Im Folgenden soll nur kurz auf im Zusammenhang mit Pneumonie oder Stomatitis erwähnten Viren der Ordnung Squamata eingegangen werden. Sicherlich mit am bekanntesten ist die Inclusion Body Disease (IBD) bei Schlangen. Erst kürzlich wurden als vermutlich auslösende Agentien Vertreter der Arenaviridae identifiziert (STENGLEIN et al. 2012). Die Erkrankung kommt hauptsächlich bei Boiden vor und führt hier neben generalisierten chronischen Krankheitszuständen hauptsächlich zu zentralnervösen Symptomen und schweren rezidivierenden Pneumonien (JACOBSON 2007c). Paramyxoviren sind ebenfalls Verursacher tödlicher Lungenentzündungen bei diversen Schlangenfamilien (Elapidae, Colubridae, Viperidae, Crotalidae, Boidae), die auch mit zentralnervösen Symptomen einhergehen können (JACOBSON 2007c). Lediglich einmal gelang bisher der Nachweis von Paramyxovirus bei Echsen mit Pneumonie (JACOBSON et al. 2001). Literaturübersicht 31 Verschiedene Herpesviren konnten in Zusammenhang mit oralen Läsionen bei Schildechsen (WELLEHAN et al. 2004) und Smaragdwaranen (WELLEHAN et al. 2005) gebracht werden. JUST et al. (2001) machten ein Iridovirus (Invertebrate Iridescent-Like Virus = IIV) für die Pneumonie einer Bartagame verantwortlich. Vertreter dieser Virusgattung werden sehr wahrscheinlich über die Aufnahme von Futterinsekten auf insektivore Reptilien übertragen (WEINMANN et al. 2007). Reoviren wurden bei sechs Uromastyx hardwickii in England nachgewiesen. Diese waren kurz nach dem Import verstorben und zeigten in der Sektion dunkelrot verfärbte Lungen (DRURY et al. 2002). Auch in Elaphe spp. mit interstitiellen Pneumonien konnte Reovirus isoliert werden. In diesem Fall wurde neben einer Isolierung auch eine erfolgreiche experimentelle Übertragung des nachgewiesenen Virus auf weitere Schlangen durchgeführt, die anschließend ebenfalls tödlichen Pneumonien erlagen (LAMIRANDE et al. 1999). 2.3.4. Parasiten Neben den deutlich häufiger auftretenden mikrobiologischen Krankheitserregern gibt es auch einige parasitäre Ein- und Vielzeller, die Erkrankungen in Maulhöhle und Respirationstrakt bedingen können. So parasitieren z.B. Nematoden der Gattung Rhabdias in der Lunge von Squamaten. Die dort abgelegten Eier werden durch die Luftröhre in die Maulhöhle transportiert, abgeschluckt und ausgeschieden. Das infektiöse Larvenstadium wird dann entweder aufgenommen oder wandert transkutan ein. Einige Vertreter der Askariden machen in ihrem Lebenszyklus eine Körperwanderung durch, welche auch die Lunge einschließt. Auch digene Trematoden verschiedener Genera werden zuweilen in den tieferen Atemwegen angetroffen (MURRAY 2006). Diese wandern aus der Maulhöhle und dem Schlund in die luftführenden Organe ab und können dort zu Irritationen führen (JACOBSON 2007b). Generell führt ein mäßiger Befall mit Helminthen meist lediglich zu kleineren Reizungen der Lunge, die allerdings Eintrittspforten für sekundäre bakterielle Infektionen darstellen können. Nur selten ist ein hochgradiger Befall durch die Parasiten direkt für eine Dyspnoe durch Obstruktion der Atemwege oder eine Pneumonie verantwortlich (MURRAY 2006). 32 Literaturübersicht Neben Würmern spielen Pentastomiden eine Rolle. Es handelt sich bei den Zungenwürmern um obligate Parasiten der Atmungsorgane, die anders als Name und Erscheinungsbild vermuten lassen, zu den Krebstieren gehören (LAVROV et al. 2004). In der Lunge ansässig, können sie gleich den genannten Helminthen zu Reizungen, Verlegungen und Infektionen der Atemwege führen. Pentastomiden müssen auf Grund der Übertragungsmöglichkeit auf den Menschen als Zoonoseerreger angesehen werden (MURRAY 2006; PANTCHEV u. TAPPE 2011). Abschließend sei als Einzelbeschreibung noch der Fall einer durch Monocercomonas (Flagellaten) verursachten Pneumonie bei einer Strumpfbandnatter erwähnt (JACOBSON 2007b). 2.4. Kurzsteckbriefe der nachgewiesenen Erreger mit ihrer Bedeutung für Reptilien Im Folgenden findet sich eine knappe Übersichtseinteilung der gefundenen Bakterien sowie ein kurzer Steckbrief. Auf Anzucht und Differenzierung wird nicht eingegangen. Gängige Standardwerke können hierzu (z.B. SELBITZ et al. 2011; MADIGAN et al. 2012) hilfreich sein. 2.4.1. Grampositive Bakterien Bei Reptilien generell als eher apathogen eingestuft, wird einigen Vertretern dieser Bakterien (koagulasepositive Staphylokokken, hämolysierende Streptokokken, Corynebakterien) eine gewisse Pathogenität zugesprochen (PARÉ et al. 2006). COOPER (1981) fand grampositive Kokken bei Stomatitiden der Schlange, gibt aber zu bedenken, dass der Nachweis von z.B. Pseudomonas spp. und Aeromonas spp. ein deutlich häufig auftretender Befund ist. Nachfolgend werden die in dieser Studie nachgewiesenen Vertreter der grampositiven Bakterien, nach morphologischen Kriterien (Kokken, Stäbchen, pleomorphe Bakterien) unterteilt, kurz vorgestellt. 33 Literaturübersicht grampositive Bakterien Kokken Stamm: pleomorph sporenbildend Gattung Staphylococcus Gattung Streptococcus Gattung Enterococcus Firmicutes Klasse: Stäbchen Bacilli sporenlos Gattung Bacillus Gattung Listeria Gattung Micrococcus Gattung Brevibacterium Stamm: Actinobacteria Gattung Corynebacterium Klasse: Actinobacteria Abbildung 3: Zugehörigkeit der nachgewiesenen grampositiven Bakteriengattungen, mod. nach SELBITZ et al. (2011) 2.4.1.1. Grampositive Kokken 2.4.1.1.1. Gattung Staphylococcus Die auf gesunder Haut und Schleimhaut vorkommenden, anspruchslosen, fakultativ anaerob wachsenden und ca. 1 µm großen, kugeligen Bakterien stehen häufig in Zusammenhang mit eitrigen Entzündungen und Lebensmittelvergiftungen. Beachtung fanden die Vertreter der Gattung im Rahmen der zunehmenden Problematik im Zusammenhang mit nosokomialen Infektionen. Insbesondere Staphylococcus aureus ist als multiresistenter Hospitalismuskeim sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin bekannt (VALENTIN-WEIGAND 2011b). Bei Reptilien werden vor allem koagulasepositive Staphylokokken als pathogen eingestuft. Die Pathogenität steht in direkter Korrelation (95 %) zur Produktion von Koagulase (PARÉ et al. 2006). Insgesamt werden die grampositiven Erreger aber eher selten isoliert. In der Untersuchung von CUSHING et al. (2011) wurden in 251 mikrobiologisch untersuchten Proben erkrankter Reptilien je nach 34 Literaturübersicht Ordnungszugehörigkeit lediglich in 3 – 4 % koagulasenegative Staphylokokken nachgewiesen, wobei hier der Großteil auf Proben des okkulären Bereiches entfiel. Da diese aber zumindest beim Grünen Leguan nachgewiesenermaßen zur physiologischen Besiedlung der Konjunktiven gehören (TADDEI et al. 2010), ist fraglich, ob es sich dabei tatsächlich um Krankheitserreger handelt. KOSTKA u. HELMUTH (1998) wiesen Staphylokokken als Abszesserreger bei Iguana iguana nach. 2.4.1.1.2. Gattung Streptococcus Wie auch Staphylokokken besiedelt diese Gattung Haut und Schleimhäute von Mensch und Tier. Die zahlreichen Vertreter der kugeligen, meist in Ketten aneinander gereihten 1 µm großen Bakterien differieren deutlich in Bezug auf Anpassung an Wirt und Wirkungsort sowie Pathogenität. Mastitiden, Urogenitalinfektionen, Pneumonien, Arthritiden, Pyodermien und Septikämien sind nur eine Auswahl aus der Vielzahl möglicher durch Streptokokken verursachter Erkrankungen. Ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal ist die Ausbildung von Hämolyseformen (α- und β-Hämolyse, anhämolysierend) auf Blutagar (VALENTIN-WEIGAND 2011b). Hämolysierende Streptokokken sollten auch bei Reptilien als potentielle pathogene Erreger betrachtet werden (PARÉ et al. 2006). So berichten HETZEL et al. (2003) von tödlich verlaufenden Septikämien bei Smaragdwaranen, die durch Streptococcus agalactiae verursacht wurden. MCNAMARA et al. (1994) wiesen eine durch Streptokokken verursachte Bakteriämie bei zwei großen malaiischen Hausgeckos (Gekko monarchus) nach. Bei einem Bengalenwaran (Varanus bengalensis) ist eine fibrino-purulente Pneumonie durch αhämolysierende Streptokokken beschrieben (JACOBSON 1978). 2.4.1.1.3. Gattung Enterococcus Ursprünglich zu den Streptokokken gezählt, bilden die Enterokokken mittlerweile eine eigene Gattung. Im Darm zur Normalflora gehörend, können sie extraintestinal zu ähnlichen Krankheitsbildern wie Streptokokken führen. Die Wahrscheinlichkeit einer Antibiotikaresistenz ist größer als bei Streptokokken (VALENTIN-WEIGAND 2011b). Die Gattung Enterococcus zählt in der Humanmedizin zu den wichtigsten Erregern Literaturübersicht 35 nosokomialer Erkrankungen, insbesondere bei immungeschwächten Patienten (STOCK 2010). 2.4.1.1.4. Gattung Micrococcus Mikrokokken sind strikte Aerobier, welche unbeweglich und nicht sporenbildend sind. Generell eher als harmlose Saprophyten betrachtet, die ubiquitär im Boden, in Salzund Süßwasser, auf Pflanzen, aber auch auf der Haut von Mensch und Tier vorkommen, können sie, wie so viele Bakterien, bei immunsupprimierten Patienten zu diversen Krankheitsbildern führen. Im Vordergrund steht hier meist Micrococcus luteus (PUBLIC HEALTH AGENCY OF CANADA 2010). 2.4.1.2. Pleomorphe grampositive Bakterien 2.4.1.2.1. Gattung Brevibacterium Die Gattung Brevibacterium umfasst unbewegliche, non-sporoforme rundstäbchenartige Bakterien, die auf der Haut und in Milchprodukten zu finden sind. Zu den bekannteren Spezies gehören B. epidermidis, B. casei und B. linens, wobei besonders letztere zur Aroma- und Farbentwicklung (sog. Rotschmiere) von Käse eingesetzt werden (KUMAR et al. 2011) und B. casei zu dem typischen Geruch von „Käsefüßen“ beitragen soll (FUNKE u. CARLOTTI 1994). Wie so viele Bakterien mit einer generell eher geringen Virulenz sind auch Brevibakterien im Rahmen nosokomialer Infektionen zu isolieren, hier insbesondere B. casei (KUMAR et al. 2011). Über Erkrankungen bei Reptilien liegen bisher im Schrifttum keine Hinweise vor. 2.4.1.2.2. Gattung Corynebacterium Bei Corynebakterien handelt es sich um saprophytisch oder als Kommensalen auf Haut und Schleimhaut lebende Bakterien. Die pleomorphen keulenförmigen Stäbchen sind fakultative Anaerobier und bekannt als Erreger der humanen Diphtherie (Corynebacterium diphtheriaea) sowie der Pseudotuberkulose der kleinen Wiederkäuer (C. pseudotuberculosis) und Harnwegsinfektionen beim Rind (C.renale-Komplex). Mikroskopisch zeigt sich häufig eine typische Anlagerung der 36 Literaturübersicht Bakterien zueinander. Dies wird durch die sog. „Snapping Division“ bei der Zellteilung bedingt (VALENTIN-WEIGAND 2011a). In einer Untersuchung von an Stomatitis erkrankten Schlangen wurden bei etwa einem Fünftel der Fälle auch Corynebakterien isoliert (DRAPER et al. 1981). Im Rahmen einer finnischen Studie waren Corynebacterium sp. in Reinkultur als Verursacher einer Stomatitis bei Schlangen nachzuweisen (SOVERI 1984). Auch MARTÍNEZ et al. (2006) gewannen bei einem weiblichen Tigerpython, nach langem Krankheitsgeschehen mit Stomatitis, Pneumonie und Osteomyelitis, bei einer sich der Euthanasie anschließenden Sektion Corynebacterium macginleyi in Reinkultur aus Läsionen einer ulzerativen Stomatitis. In Lunge, Leber, Milz und Magen wurden diese Mikroorganismen ebenfalls gefunden, hier allerdings vergesellschaftet mit Stenotrophomonas maltophilia (Lunge und Milz) und Streptococcus spp. (Magen), wobei diesen lediglich eine Rolle als Sekundärkeim zugesprochen wurde. PEES et al. (2007b) fanden Corynebakterien in Rachenabstrichen bei respiratorisch erkrankten Echsen. 2.4.1.3. Grampositive Stäbchen 2.4.1.3.1. Gattung Bacillus Angehörige der Gattung Bacillus sind grampositive stäbchenförmige Bakterien einer Größe von 0,5 – 2,5 x 1,2 – 10,0 µm, die unter aeroben Bedingungen endogene Sporen bilden. Die Sporen der ubiquitären Erreger können viele Jahre im Boden überdauern und bilden hier Infektionsreservoire. Beispiel für einen hochpathogenen Vertreter ist Bacillus anthracis, der Erreger des Milzbrandes. Es gibt aber auch viele Arten, die z.B. in der Landwirtschaft im Rahmen biologischer Schädlingsbekämpfung oder als probiotische Futterzusatzstoffe verwendet werden (SELBITZ 2011a). 2.4.1.3.2. Gattung Listeria Listerien sind kurze, saprophytär vorkommende Stäbchenbakterien. Ausgezeichnet durch ein hohe Tenazität bezüglich Temperatur und pH-Wert, sind die ubiquitären Bakterien mit dem breiten Wirtsspektrum in allen Wirbeltieren aber auch vielen Arthropoden zu finden. Die Infektion mit der meldepflichtigen Listeriose erfolgt zumeist oral und kann sich dann klinisch in zerebraler, septikämischer und 37 Literaturübersicht metrogener Form äußern, sowie Auge und Mamma befallen (SELBITZ 2011b); auch bei Reptilien sind Infektionen vorwiegend auf Listeria monocytogenes zurückzuführen. So wurden bei einer über Futtermäuse infizierten Bartagame durch Listerien verursachte Mikroabszesse im Gehirn und vielen inneren Organen nachgewiesen (GIRLING u. FRASER 2004). In Florida fand eine wechselseitige Infektion zwischen Schweinen und Alligatoren auf einer Farm statt, da die Schlachtabfallprodukte immer wieder an die jeweils andere Tierart verfüttert wurden (JACOBSON 2007a). 2.4.2. Gramnegative Bakterien Nachfolgend werden die in der Tabelle aufgezeigten und in dieser Studie nachgewiesenen Gattungen ihrer Familienzugehörigkeit nach vorgestellt. Tabelle 1: Einteilung der isolierten gramnegativen Bakterien, mod. nach SELBITZ et al. (2011) Gammaprobacteria Aeromonadaceae Enterobacteriaceae Pateurellaceae Pseudomonaceae Moraxellaceae Gattung Aeromonas Citrobacter Enterobacter Hafnia Klebsiella Morganella Pantoea Proteus Serratia Salmonella Pasteurella Pseudomonas Acinetobacter Moraxella Stoffwechseltyp Morphologie Stäbchen Klasse Familie rein oxidativ "Nonfermenter" kokkoide Stäbchen 38 Literaturübersicht 2.4.2.1. Familie Aeromonadaceae 2.4.2.1.1. Gattung Aeromonas Die stäbchenförmigen Vertreter dieser Gattung sind weltweit in Süß-, Salz- und Brackwasser und auf den dort vorkommenden Tieren, Pflanzen und Protozoen sowie im Boden zu finden. Unterteilt werden die Spezies dieser Gattung in bewegliche begeißelte und kälteliebende unbewegliche Arten. Erstere sind als Erreger von Infektionskrankheiten von Fischen, Säugern und ektothermen (poikilothermen) Tieren bekannt. Das Spektrum der Krankheitsbilder reicht von Wundinfektionen und Gastroenteritiden bis hin zu septischen Krankheitsverläufen (WIELER et al. 2011). Bei Schlangen sind Aeromonaden als Erreger von Stomatitis und Pneumonien wohlbekannt (SELBITZ u. ENGELMANN 1984; SOVERI 1984; HILF et al. 1990; PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a). COOPER et al. (1980) wiesen im Laufe von drei Jahren immer wieder therapieresistente oberflächliche Infektionen der Augen mit bis zur Verklebung der Lider führendem Augenausfluss durch Aeromonas liquefaciens bei Mauereidechsen, Mitgliedern Algerische der und Familie Spanische Lacertidae Sandläufer) (Waldeidechsen, nach. Aeromonas hydrophila wird von OROZOVA et al. (2012) als Verursacher von Septikämien mit petechialen Hämorrhagien in Maulhöhle, Lunge, Milz und Intestinum bei drei Schlangen (Jamaica-Schlankboa, Gelbe Anakonda, Kornnatter) beschrieben. Die isolierten Keime wurden in Regenbogenforellen und Frösche inokkuliert und führten auch hier bis zu 100 %iger Mortalität. Im polnischen Zoologischen Garten Chorzow war Aeromonas caviae für Rotwangenschmuckschildkröten schwere und Infektionen schweren mit Stomatitiden Todesfolge bei unterschiedlicher Boiden verantwortlich (KOCJAN 1977). Auch bei Alligatoren und Krokodilen sind Aeromonaden, insbesondere Aeromonas hydrophila, für Infektionen unterschiedlicher Ausprägung verantwortlich (GORDEN et al. 1979; TURUTOGLU et al. 2005; ROH et al. 2011). CAMIN (1948) beobachtete eine vektorielle Übertragung von Aeromonas hydrophila durch die Schlangenmilbe Ophionyssus natricis. Literaturübersicht 2.4.2.2. 39 Familie Enterobacteriaceae Fast alle Arten dieser Gattung kommen bevorzugt extrazellulär im Darmtrakt ihrer Wirte vor. Ausnahmen bilden Salmonellen und Shigellen, die sich fakultativ intrazellulär vermehren. Es handelt sich um zumeist motile Bakterien, deren natürliches Habitat der Darmtrakt oder aber Wasser und Erdboden ist. Neben einer hervorragenden Anpassung an den Lebensraum Darm, welche durch ein Kerngenom vermittelt wird, sind viele Gattungen in der Lage, über einen flexiblen Genpool Virulenzfaktoren und Eigenschaften zur Überlebensfähigkeit außerhalb des Wirtes auch Genus-übergreifend zu vermitteln. Zusätzlich sind viele Enterobacteriaceae in der Lage, in eine veränderte an bestimmte Umweltbedingungen angepasste Form überzugehen, in der sie mittels konventioneller Kultivierung nicht nachweisbar sind, aber dennoch ihr Reproduktionspotential und auch ihre Pathogenität behalten. Dieser Zustand wird als „viable but not culturable“ (VBNC)-Zustand bezeichnet (WIELER et al. 2011). 2.4.2.2.1. Gattung Citrobacter Die natürliche Quelle dieser 1,0 x 2,0 – 6,0 µm großen Bakterien ist unklar. Am häufigsten wird die Gattung Citrobacter aus dem Darm von Tieren isoliert. Häufig treten diese Bakterien als nosokomiale Erreger auf; Citrobacter rodentium spielt aber als obligater Verursacher der Transmissiblen Murinen Kolonhyperplasie in Mäusezuchten eine bedeutende Rolle (WIELER et al. 2011). Bei Wasserschildkröten werden Citrobacter spp. im Zusammenhang mit SCUD (septicaemic cutaneous ulcerative disease) genannt, wobei hier schlechte Haltungsbedingen, insbesondere mangelnde Wasserhygiene eine Wegbereiterfunktion einnehmen (JACOBSON 2007a). Auch als Verursacher von Pneumonien bei Schlangen (HILF et al. 1990) oder bakteriellen Infektionen beim Grünen Leguan (KOSTKA u. HELMUTH 1998) ist insbesondere Citrobacter freundii von Bedeutung. 2.4.2.2.2. Gattung Enterobacter Die Gattung Enterobacter kommt in Wasser und Abwasser sowie im Darmtrakt vor. Auch gehören diese Bakterien zur normalen Mikroflora der Haut des Menschen. 40 Literaturübersicht Zumeist harmlos, können Vertreter dieser Gattung eine Rolle bei Infektionen des Harntraktes spielen oder aber im Rahmen nosokomialer Infektionen Pneumonien und Septikämien verursachen (MADIGAN et al. 2012). 2.4.2.2.3. Gattung Escherichia Die Gattung Escherichia beinhaltet sieben Spezies, von denen E. coli sicherlich die Bekannteste ist. Dieses Bakterium tritt in verschiedenen Formen als Kommensale im Darmtrakt auf, hat aber insbesondere eine Bedeutung als intestinal und extraintestinal vorkommendes Pathogen. Auffallend ist die hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Habitate durch horizontalen Gentransfer, wodurch auch die Entstehung neuer Pathovare gefördert wird. Diese sind häufig bei mehreren Tierarten nachzuweisen und müssen daher als Zoonoseerreger aufgefasst werden. Die Pathogenität der unterschiedlichen Serovare wird über Virulenzfaktoren (Adhäsine, Toxine) bestimmt. E. coli ist als Erreger von Diarrhöen, Mastitiden, Septikämien und Metritiden, mit teils tödlichem Verlauf, bei verschiedensten Tierarten, inklusive des Menschen, bekannt (WIELER et al. 2011). Aufsehen erregte in Deutschland im Frühsommer 2011 ein in über 50 Fällen letal verlaufender seuchenartiger Ausbruch des hämolytisch-urämischen Syndroms durch Shigatoxin (syn. Verotoxin)-produzierende Escherichia coli (STEC/VTEC), welcher mit dem Verzehr belasteter Rohkost in Zusammenhang gebracht wurde (FRANK et al. 2011). 2.4.2.2.4. Gattung Hafnia Bei den fakultativen Anaerobiern handelt es sich zumeist um harmlose Besiedler des Darmtraktes, die nosokomialen als Opportunisten Infektionen bei verschiedenster immunsupprimierten Organsysteme Patienten führen zu können (GÜNTHARD u. PENNEKAMP 1996). 2.4.2.2.5. Gattung Klebsiella Vertreter dieser Gattung kommen ubiquitär vor. Es handelt sich um unbewegliche kapselbildende Stäbchen, deren letztgenannte Eigenschaft eine Antibiotikatherapie erschweren kann. Zusätzlich gehören Klebsiellen zu den Extended Spectrum βLactamasen (ESBL)- bildenden Bakterien und müssen damit zu den Problemkeimen 41 Literaturübersicht im Zusammenhang mit Hospitalismusinfektionen gezählt werden. Besonders Klebsiella pneumoniae subsp. pneumoniae und Klebsiella oxytoca werden immer häufiger im Kontext mit zunehmender Resistenzbildung genannt. Bei Infektionen mit Klebsiellen sollte auf ein erhöhtes Hygienemanagement geachtet werden (WIELER et al. 2011). Auch bei Reptilien wird Klebsiella pneumoniae als Krankheitserreger im Zusammenhang mit Lungenentzündungen und Hypopyon genannt (PARÉ et al. 2006). 2.4.2.2.6. Gattung Morganella Die Gattung Morganella umfasst momentan nur eine Spezies (Morganella morganii) mit zwei Subspezies. Die gramnegativen Stäbchen kommen ubiquitär in der Umwelt vor und gehören zur physiologischen Intestinalflora von Säugern und Reptilien (MILLER 2012). Bei Schlangen wird die Gattung immer wieder im Zusammenhang mit Stomatitiden und auch Infektionen der unteren Atemwege genannt (SOVERI 1984; GÖBEL u. SCHILDGER 1990; HILF et al. 1990). 2.4.2.2.7. Gattung Pantoea In der Veterinärmedizin spielt Pantoea agglomerans als einziger der sieben Vertreter der Gattung eine Rolle. Das Bakterium ist verantwortlich für Diarrhöen und vereinzelt Septikämien. Als Erreger nosokomialer Infektionen (z.B. Harnwegsinfektionen, Pneumonien, Septikämien) könnte er in Zukunft auch in der Kleintiermedizin an Bedeutung gewinnen, da auch hier ein Anstieg an Risikopatienten zu verzeichnen ist (WIELER et al. 2011). 2.4.2.2.8. Gattung Proteus Die peritrich begeißelten, hochmotilen Bakterien dieser Gattung kommen ubiquitär in der Umwelt sowie im Darmtrakt von Mensch und Tier vor. Auf Grund ihres Schwärmverhaltens überwuchern sie in der Primärisolierung mikrobieller Diarrhöeerreger häufig die eigentlichen Krankheitsverursacher. Proteus mirabilis und Proteus vulgaris sind als wichtigste Vertreter zu nennen, die allerdings nur in seltenen Fällen als primäre Erreger bei z.B. Otitiden oder Mastitiden verantwortlich zeichnen. Wie so viele Enterobacteriaceae kommt auch ihnen zunehmend eine 42 Literaturübersicht Bedeutung als Verursacher nosokomialer Infektionen zu (WIELER et al. 2011). Bei Schlangen können Proteus spp. bei der Entstehung von Stomatitiden und Pneumonien beteiligt sein (SOVERI 1984; HILF et al. 1990). 2.4.2.2.9. Die Gattung Salmonella zumeist beweglichen Bakterien stellen weltweit eine der wichtigsten Zoonoseerreger dar. In der Europäischen Union rangierte die Salmonellose 2007 mit knapp 152.000 Meldungen auf Platz 2 der Zoonosen. In Deutschland sind Nachweise dieser Erreger je nach Tierart und Serovar melde- bzw. anzeigepflichtig. Es existieren zwei Spezies (S. enterica und S. bongori), die beide potentiell pathogen für Mensch und Tier sind. Die Zuordnung der unzähligen Subspezies erfolgt in Serovare gemäß dem White-Kauffmann-Le-Minor-Schema auf Basis der O- und HAntigene. Virulenzfaktoren bzw. –mechanismen wie Adhäsivität, Invasivität, fakultativ intrazellulärer Parasitismus und Toxinbildung tragen zu der großen Variabilität bezgl. Pathogenität und Wirtsadaption bei. Eine hohe Tenazität ermöglicht das Überleben außerhalb des natürlichen Habitats (VBNC-Zustand, siehe auch 2.4.2.2 Enterobacteriaceae). Zumeist ist die orale Infektion vorherrschend, die Übertragung kann aber auch konjunktival und germinativ erfolgen. Zeigt sich ein Befall mit Salmonellen klinisch, dann meist in Form von Enteritiden oder septikämische Allgemeininfektionen (WIELER et al. 2011). Insbesondere Reptilien sind in hohem Maße latent infiziert (JACOBSON 2007a; MITCHELL 2011; WIELER et al. 2011). Auffällig ist hier das breite Serovarspektrum von Salmonella enterica unter Einschluss der Subspezies S. e. arizonae und S. e. diarizonae (MITCHELL 2011; WIELER et al. 2011), welche aber meist wenig virulent für endotherme (homoiotherme) Organismen ist. Nichtsdestoweniger sollten als Haustiere gehaltene Kaltblüter als Infektionsquelle für den Menschen nicht unterschätzt werden (WIELER et al. 2011). Bei diversen Reptilienspezies werden verschiedenste Salmonellenserovare immer wieder als Komponente der normalen gastrointestinalen Flora nachgewiesen (JACOBSON 2007a; MITCHELL 2011). Neben der horizontalen und dadurch auch potentiell zoonotischen Übertragung ist auch eine vertikale Infektion über die Eischalen oder bei lebendgebärenden Reptilien über die Embryonen möglich (JACOBSON 2007a). Das Schrifttum ist vielfältig in Bezug auf 43 Literaturübersicht Salmonellennachweise bei Reptilien und Reptilien-assoziierten Salmonelleninfektionen beim Menschen (z.B. HARKER et al. 2011; LOWTHER et al. 2011; SCHEELINGS et al. 2011; WEISS et al. 2011; HYDESKOV et al. 2012; TOBOLDT et al. 2012). Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, soll aber nicht den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellen. 2.4.2.2.10. Gattung Serratia Die Gattung Serratia wird aus Erdboden und Wasser isoliert und kommt vor allem im Darmtrakt von Insekten vor. Auffällig ist die Bildung eines Pyrrol-haltigen roten Farbstoffes (MADIGAN et al. 2012). Als Krankheitserreger ist lediglich S. marcescens anzusehen. Dieses eigentlich eher als Opportunist zu bezeichnende Bakterium bildet häufig Resistenzen gegen multiple Antibiotika aus (WIELER et al. 2011). Bei Reptilien, insbesondere Echsen, wird die Gattung Serratia regelmäßig aus Abszessen isoliert. Da diese Erreger auch in der Maulhöhle klinisch gesunder Tieren gefunden wurde, besteht die Vermutung, dass die Infektionserreger über Bissverletzungen oder Traumata in den Organismus gelangen (PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a). Nachweise von S. marcescens bei schweren Infektionen des Menschen nach Bissen Grüner Leguane deuten ebenfalls auf ein physiologisches Vorkommen in der Maulhöhle hin (HSIEH u. BABL 1999; GRIM et al. 2010). 2.4.2.3. Familie Pasteurellaceae 2.4.2.3.1. Gattung Pasteurella Die fakultativ anaeroben bis kapnophilen Stäbchenbakterien kommen vorwiegend auf den Schleimhäuten des oberen Respirationstraktes vieler Wirbeltiere vor (WIELER et al. 2011). Bei Landschildkröten tritt Pasteurella testudinis häufig als Sekundärerreger bei Infektionen mit Mycoplasma agasizii auf und führt hier mit zu den starken Rhinitiden und Pneumonien der als Upper Respiratory Tract Disease bekannten Erkrankung (z.B. SNIPES et al. 1980; MCLAUGHLIN et al. 2000; HENTON 2003). 44 Literaturübersicht 2.4.2.4. Familie Pseudomonaceae 2.4.2.4.1. Gattung Pseudomonas Die 0,5 – 1,0 x 1,5 – 5,0 µm großen Bakterien sind beweglich und bilden keine Sporen. Mit Ausnahme der fakultativ anaerob wachsenden Spezies Pseudomonas aeruginosa gedeihen sie unter Sauerstoffzufuhr. Als ubiquitäre Saprophyten kommen sie in Boden und auch Wasser vor, sind aber keine primären Wasserbakterien. Die Wachstumstemperatur umfasst einen weiten Bereich. Die Bakterien zeigen z.T. eine ausgesprochene Psychrotoleranz. Sie sind zur Bildung von Endo- und Exotoxinen befähigt und einige Arten produzieren Biofilme aus Alginat, in denen sie vor Angriffen durch zelluläre Abwehrmechanismen oder Chemotherapeutika geschützt sind. Als Eitererreger spielen Pseudomonaden eine bedeutende Rolle als Hospitalismuskeim. Bei Reptilien sind sie für Stomatitiden, Abszesse und Allgemeininfektionen verantwortlich (BAUERFEIND 2011) und werden häufig mikrobiologisch isoliert (EBANI et al. 2008). JACOBSON (1978) wies verschiedene Pseudomonas-Arten in Lungenspülproben von Wasserschildkröten und Schlangen nach. Oft besiedeln die Bakterien Verbrennungswunden bei Reptilien, die dann in chronischen Fällen zu Pneumonien führen können (JACOBSON 2007a). Auch bei aus „domestizierten“ Reptilien isolierten Pseudomonas spp. wird immer häufiger eine Multiresistenz gegenüber vielen Antibiotika gefunden (EBANI et al. 2008, eigene Beobachtungen). 2.4.2.5. Familie Moraxellaceae 2.4.2.5.1. Gattung Acinetobacter Vertreter dieser Gattung sind kurze plumpe gramnegative sporenlose Stäbchen, die in der stationären Phase eine kokkoide Form annehmen. Eigentlich nicht motil, zeigen sie aber eine Art „twitching und gliding“. Die strikten Aerobier kommen sowohl im Boden, Trink- und Abwasser, als auch auf Lebensmitteln und physiologischerweise auf der Haut vor. Sie stellen in der Humanmedizin Problemkeime nosokomialer Infektionen mit hohen Resistenzraten dar (TOWNER et al. 1991). 45 Literaturübersicht 2.4.2.5.2. Gattung Moraxella Die Gattung Moraxella lebt als Kommensale und Parasit auf der Haut, den Konjunktiven und Schleimhäuten des oberen Respirationstraktes vieler Tierarten. Die in der Anzucht anspruchsvollen kurzen und plumpen Stäbchen sind unbeweglich und bilden keine Sporen. Durch Moraxella spp. verursachte Krankheiten betreffen zumeist den Respirationstrakt (BAUERFEIND 2011). Bei Untersuchungen von CUSHING et al. (2011) fand sich Moraxella sp. zusammen mit E.coli in 20 % der zur mikrobiologischen Untersuchung eingesandten Proben aus dem Respirationstrakt von Reptilienpatienten. Bei jungen Suppenschildkröten (Chelonia mydas) wurde das Bakterium in Zusammenhang nachgewiesen (RAIDAL et al. 1998). mit disseminierten bakteriellen Infektionen 46 Material und Methoden 3. Material und Methoden 3.1. Patientengut Insgesamt wurden Tupferproben von 67 Bartagamen (Pogona spp.) gewonnen. Bei den beprobten Tieren handelte es sich zum einen um klinisch gesunde Echsen der Spezies Pogona spp. (n = 60) aus dem Patientengut der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, welche entweder im Rahmen von Routineuntersuchungen, als Begleittiere oder aber nach telefonischer Einbestellung zum Zwecke der Probennahme vorstellig wurden. Es wurden weibliche und männliche Tiere sowie eine Agame unbestimmbaren Geschlechts ab einem Körpergewicht von ca. 150 g herangezogen. Elf dieser Bartagamen konnten auf Grund zeitnah zur Probennahme erhaltener Ergebnisse aus weiterführender Diagnostik oder erfolgter Behandlungen lediglich als fraglich gesund eingestuft werden. Die Ergebnisse der verbleibenden 49 als gesund eingestuften Echsen stellen die Grundlage für diese Reihenuntersuchung dar. Zum anderen wurden Bartagamen herangezogen, die respiratorische Symptome zeigten oder bei denen sich anderweitig Hinweise auf eine Erkrankung des Atmungstraktes ergaben (n = 6). Zusätzlich wurde ein Tier mit Diarrhoe und kloakalem Nachweis von Salmonellen der Gruppe F-67 untersucht. Bei allen Tieren wurde nach der Anamnese eine klinische Allgemeinuntersuchung durchgeführt und radiologische Übersichtsaufnahmen in zwei Ebenen (dorso-ventral, latero-lateral) erstellt. Nur auf Wunsch der Besitzer schlossen sich bei einzelnen Probanden eine Bestimmung blutchemischer Parameter und eine parasitologische Untersuchung des Kotes (durchgeführt vom Institut Exomed, Berlin) an. Tabelle 2: Geschlechterverteilung der Probanden männlich weiblich unbestimmt Gesamt gesund 28 20 1 49 fraglich 8 3 0 11 krank 3 4 0 7 gesamt 39 27 1 67 47 Material und Methoden 3.1.1. Anamnese und klinische Untersuchung Im Vorfeld der klinischen Untersuchung erfolgte eine ausführliche Anamnese, welche folgende Unterpunkte umfasste: o Herkunft, Dauer des Besitzes, Vergesellschaftung o Haltungsform, Bodengrund, Einrichtung o Temperaturzonen und Beleuchtung o Durchführung einer Winterruhe o Fütterung und Zusatzpräparate o Vorerkrankungen und Vorbehandlungen mit Medikamenten (insbesondere Antibiotika) Echsen, die innerhalb des vorangegangenen Jahres respiratorische Symptome gezeigt hatten oder eine Behandlung mit Antibiotika benötigten, wurden von der Reihenuntersuchung ausgeschlossen. Ggf. fand dann eine Probennahme mit Eingliederung in die Gruppe erkrankter Tiere statt (s.u.). Im Anschluss an die anamnestische Datenerhebung fand eine klinische Allgemeinuntersuchung statt. Hierzu wurden die Bartagamen nach Erfassen des Körpergewichtes äußerlich auf Veränderungen und Verletzungen der Haut, Gliedmaßen und des Schwanzes untersucht. Augen, Nasenöffnungen, Trommelfelle und Kloake wurden adspiziert. Nach Palpation von Kiefer, Gliedmaßen und Zölomhöhle wurde die Maulhöhle der Tiere gründlich untersucht. Hierbei wurde insbesondere Wert auf Schleimhautfarbe, Anzeichen von Schleimhautverletzung oder Futterresten, Zustand der Trachealöffnung und Schleimbildung gelegt. Waren im Bereich der Maulhöhle und Zahnleisten als unphysiologisch einzustufende Veränderungen wie Rötungen, Auf-, Ab- oder Einlagerungen, vermehrte Sekretion, Verletzungen, Eiterbildung oder aber Futterreste erkennbar, wurde von der Probengewinnung im Rahmen der Reihenuntersuchung abgesehen. Zeigten die Tiere Symptome wie Dyspnoe und Schleimbildung in Rachen und/oder Trachea oder Inappetenz in Kombination mit verdächtigen die Lunge betreffenden röntgenologischen Befunden, erfolgte eine Beprobung im Rahmen der Gruppe der respiratorisch erkrankten Tiere. 48 Material und Methoden 3.1.2. Röntgen Bei allen Bartagamen wurde je eine dorso-ventrale und latero-laterale digitale Röntgenübersichtsaufnahme angefertigt (Gierth HF 400A, Fa. Gierth, Riesa; Folie: CR MM 3.0, Fa. Agfa Health Care, Bonn). Es erfolgte eine Beurteilung hinsichtlich pathologischer Veränderungen insbesondere der Lunge bzw. des Atmungstraktes aber auch anderer Organsysteme. Wurden Hinweise auf krankhafte Abweichungen erkannt, fand keine Tupferentnahme im Rahmen der Reihenuntersuchung statt. Ggf. erfolgte eine Eingliederung in die Gruppe respiratorisch erkrankter Tiere. Wert wurde auch auf die Skelettmineralisation gelegt. Echsen mit deutlichen Erscheinungen einer Minderkalzifikation der Knochen wurden von der Probennahme ausgeschlossen, um Verletzungen an den Schädelknochen der Tiere bei der Probengewinnung vorzubeugen. 3.2. Probennahme und Probenmaterial Die Probennahmen erfolgten im Zeitraum März 2011 bis Dezember 2012. Bei allen Probanden wurde je eine mikrobielle Tupferprobe aus dem kranialen Teil der Trachea und aus dem Rachenbereich entnommen. Für den Rachenabstrich kamen kombinierte Tupfer-Transportröhrchen-Systeme (Copan Transystem®) der Fa. Copan Italia Spa (Brescia, Italien) zur Anwendung. Diese beinhalten einen sterilen Tupfer mit Aluminiumstiel sowie ein mit Amies Agar Gel-Transportmedium befülltes Transportröhrchen. Für den trachealen Abstrich wurden mit steriler Kochsalzlösung befeuchtete sterile Tupfer der Fa. Applimed SA (Châtel-St.-Denis, Schweiz) verwendet, da diese einen geringgradig kleineren Durchmesser aufwiesen als die Probentupfer des kombinierten Tupfer-Transportröhrchen-Systems und damit das Einführen in die Glottis erleichterten. Dieser Tupfer wurde anschließend in das den Nähragar enthaltende Röhrchen des Copan Transystems® verbracht. Material und Methoden 49 Abbildung 4: Zur Probennahme verwendete Materialien: (von links nach rechts) sterile Kochsalzlösung zum Befeuchten, Copan Transystem® zur oropharyngealen Probennahme, steriler Tupfer zur trachealen Beprobung, Spritze, Maulspatel Zur Probennahme wurden die Bartagamen unsediert manuell von einer Hilfsperson in horizontaler Position fixiert. Eine weitere Hilfsperson öffnete das Maul durch leichten Zug an der Haut des Unterkiefers und verlagerte den Zungengrund inklusive Glottis mittels sanften digitalen Druckes in die zur trachealen Beprobung notwendige Position. Zusätzlich wurde ein Maulspatel breitflächig gegen den Oberkiefer gedrückt, um ein Zubeißen und Schließen des Maules zu verhindern. Anschließend erfolgte zuerst die Probennahme aus der Trachea. Hierzu wurde der mit steriler Kochsalzlösung befeuchtete Tupfer in den Zylinder einer 1 ml Einwegspritze geschoben und so kontaminationsfrei in die Maulhöhle bis vor die Trachealöffnung verbracht. Sobald diese sich öffnete, wurde der Tupfer durch den Spritzenkonus in die Trachea vorgeschoben und anschließend wieder in den sterilen Innenraum des Zylinders zurückgezogen. Hierbei wurde peinlichst darauf geachtet, weder die Zunge noch die äußere Schleimhaut der Glottis zu berühren. Tupfer, welche sichtbaren oder wahrscheinlichen Kontakt mit der Schleimhaut oder mit Speichel hatten, wurden verworfen und eine erneute Beprobung vorgenommen. 50 Material und Methoden Nach dreimaligem Misserfolg wurde die Probennahme abgebrochen, da das Risiko des Verbringens von Mikroorganismen der Maulhöhle via Tupfer oder angeregtem Speichelfluss in die Trachea als zu hoch eingestuft wurde. Abbildung 5: Tracheale Probennahme: der durch die sterile Spritze geführte Tupfer ist im kranialen Bereich der Glottis zu erkennen Abbildung 6: Oropharyngeale Probennahme 51 Material und Methoden Erst nach erfolgreicher trachealer Probennahme wurde der Rachenabstrich durchgeführt. Hierzu wurde der steril entnommene Tupfer am Rachendach entlang geführt und anschließend in das mitgelieferte Nährmediumröhrchen verbracht. Alle Probentupfer wurden umgehend bei 5°C kühl gelagert und innerhalb von 48 h zur Untersuchung verbracht. 3.3. Anzucht und Differenzierung Alle zu untersuchenden Proben wurden am Institut für Mikrobiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bearbeitet. Zur Anzucht der Keime kamen fünf verschiedene Nährmedien zur Anwendung. Als nicht-selektiver Nährboden wurde Columbia-Schafblutagar (Fa. Oxoid, Wesel) beimpft. Zur Anzucht von Enterobacteriaceen wurde als Selektivmedium GassnerAgar (Wasserblau-Metachromgelb-Lactose-Agar, Bakterien) der Fa. Oxoid, Wesel, eingesetzt. unterdrückt Ein grampositive Staph/Strep-Selektivagar (Herstellung im Institut für Mikrobiologie) wurde zur selektiven Anzucht von Staphylokokken und Streptokokken verwendet (Hemmung gramnegativer Bakterien). Die Anzucht mikroaerophiler Bakterien erfolgte auf einem Kochblut(Chocolate)-Agar, der ebenfalls aus der Herstellung des Instituts für Mikrobiologie stammt. Zur Untersuchung der Tupferproben auf Schimmelpilze und Hefen kam Hamburger Testagar (Herstellung im Institut für Mikrobiologie) zur Anwendung. Zunächst wurden alle Platten mit dem Probentupfer in Form eines fraktionierten Ausstriches beimpft und anschließend bei 30 °C mindestens 48 bis 72 Stunden aerob bebrütet. Die mikroaerophile Inkubation des Chocolate-Agars erfolgte unter 5% iger CO2-Atmosphäre. Des Weiteren erfolgte eine Anreicherung der auf dem Tupfer haftenden Bakterien in Nährbouillon (Herstellung im Institut für Mikrobiologie) für 24 Stunden bei 30 °C. Anschließend wurden aus dieser Anreicherungsbouillon Columbia-Agar, GassnerMedium und Staph/Strep-Selektivagar mittels fraktionierten Ausstriches beimpft und erneut 48 bis 72 Stunden bei 30 °C inkubiert. Die nachgewiesenen Bakterien wurden anhand koloniemorphologischer Kriterien, Gramfärbung und ggf. kulturell-biochemischer Verfahren differenziert. Hefen wurden anhand der Koloniemorphologie und der Mikromorphologie unterschieden. Bei 52 Schimmelpilzen Material und Methoden fand eine Bestimmung mit Hilfe Lactophenolblau-gefärbter Tesafilmpräparate statt. Die Keimzahlbestimmung erfolgte semiquantitativ. Dabei wurden Keime, die lediglich in der 1. Fraktion des fraktionierten Ausstriches vorhanden waren als geringgradig (+), solche, die auch in der 2. Fraktion auftraten, als mittelgradig (++) und Keime der 3. Fraktion als hochgradig (+++) vorkommend eingestuft. Alle nur durch Anreicherung in der Nährbouillon gewonnenen Bakterien wurden als geringgradig vorhanden gewertet. 3.4. Statistische Auswertung Die Datenerfassung und Teile der deskriptiven Statistik sowie die graphische Darstellung wurde mit Microsoft Office Excel 2003® vorgenommen Die statistische Auswertung erfolgte in Zusammenarbeit mit Medistat GmbH, Kiel unter Nutzung des Statistikprogrammes SPSS®. Für den Vergleich der mikrobiellen Besiedlung bei gesunden Bartagamen bezogen auf Lokalisation, Geschlecht, Haltungsmodus der Echsen und Jahreszeit der Probennahme wurde der McNemarTest verwendet. Als signifikant unterschiedlich wurden Ergebnisse mit p-Werten ≤ 0,05 bewertet. Auf Grund der kleinen Fallzahl der erkrankten Probanden kam bei den Vergleichsauswertungen bezogen auf den Gesundheitsstatus der Tiere der exakte Test nach Fisher zur Anwendung. Auch hier wurden p-Werte ≤ 0,05 als signifikant eingestuft. 53 Ergebnisse 4. Ergebnisse 4.1. Reihenuntersuchung der gesunden Bartagamen Von den ursprünglich 60 beprobten und für die Reihenuntersuchung vorgesehenen Bartagamen zeigten 11 Tiere im Verlauf der Untersuchungen und anschließenden Behandlungen Auffälligkeiten. Dies verhinderte eine Aufnahme der mikrobiologischen Ergebnisse in die statistische Auswertung der physiologischen Parameter. So hatten fünf Echsen Bissverletzungen oder Nekrosen an Zehen, Gliedmaße oder Schwanz mit unterschiedlichem Grad der Infektion. Zwei weibliche Bartagamen mussten im Rahmen einer diagnostizierten Follikelstase oder Legenot chirurgisch versorgt werden und wiesen Infektionen der Zölomhöhle auf. Je eine Echse wurde auf Grund hochgradiger Gicht, Weichteilabszess des Kopfes, chronischem respiratorischem Stridor oder vorheriger Antibiotikabehandlung innerhalb des letzten halben Jahres von der Auswertung ausgeschlossen. Diese Tiere wurden im Verlauf der Studie als „fraglich“ eingestuft. Alle anderen Probanden wiesen keine Auffälligkeiten in klinischer Allgemeinuntersuchung und Röntgen auf. Nachfolgend werden die Ergebnisse dieser 49 als gesund eingestuften Bartagamen vorgestellt. Tabelle 3 kann die Zuordnung der Probanden gemäß ihrem Haltungstyp und die Jahreszeit der Probennahme entnommen werden. Ein Großteil der Probennahmen erfolgte im Sommer. Gemäß dem Winterruherhythmus der Spezies Pogona fanden von Mitte Dezember bis einschließlich Februar keine Beprobungen statt. Die Verteilung auf die einzelnen Haltungssysteme stellte sich recht gleichmäßig dar. Tabelle 3: Verteilung der Probanden auf Haltungstyp und Jahreszeiten Haltung einzeln paarweise Gruppe 17 19 13 Jahreszeit Frühling Sommer Herbst (März – (Juli – (Oktober – Juni) September) Dezember) 9 33 7 Gesamt 49 Gesamt 49 54 Ergebnisse Insgesamt konnten aus 63 der 98 Tupferproben insgesamt 141 Mikroorganismen (139 Bakterien, 2 Pilze) isoliert werden. 35 Proben lieferten kulturell keinen bakteriellen oder mykologischen Befund. 19 Bakteriengattungen waren mit 32 Spezies vertreten. Davon entfielen sieben Gattungen auf grampositive Erreger mit zehn Arten und 12 Gattungen auf gramnegative Bakterien mit 22 Arten. Eine Auflistung der Isolierungen pro Gattung in Bezug zur Lokalisation gibt Abbildung 7 wieder. Pilze wurden insgesamt nur zweimal kulturell nachgewiesen. Es handelte sich einmal um Aspergillus sp. und einmal um nicht weiter differenzierte Hefen aus dem Rachen zweier Bartagamen. In der Trachea konnten Pilze kulturell nicht nachgewiesen werden. Eine genaue Aufzählung der einzelnen Bakterienspezies und Pilze findet sich in Tabelle 4. Im Folgenden wurde auf Grund des stärkeren Vorkommens insbesondere Vertretern der Gattungen Staphylococcus, Streptococcus, Enterococcus, Serratia, Proteus, Klebsiella, Enterobacter und Pseudomonas vermehrt Beachtung geschenkt. Bei all diesen waren ≥ 5 Nachweise in mindestens einer Lokalisation erfolgt. Andere Gattungen zeigten z.T. nur Einzel- oder Doppelnachweise (siehe Tabelle 4). Auch wurde die Familie der Enterobacteriaceae in der Gesamtheit betrachtet. 55 Ergebnisse undiff. Enterobacteriaceae undiff. gramnegative Bakterien Serratia Salmonella Pseudomonas Proteus Pantoea Morganella Klebsiella Gattung Hafnia Trachea Escherichia Rachen Enterobacter Citrobacter Acinetobacter Streptococcus Staphylococcus Listeria Enterococcus Corynebacterium . Brevibacterium Bacillus 0 5 10 15 20 Häufigkeit der isolierung Abbildung 7: Zusammensetzung der bakteriellen Flora in Rachen und Trachea der als gesund eingestuften Bartagamen (n = 49), nach Gattungen zusammengefasst 56 Ergebnisse Tabelle 4: Gesamtzahl und Auflistung der Isolate der bei den als gesund eingestuften Bartagamen (n = 49) nachgewiesenen Bakterienspezies in Rachen und Trachea Gram + Gram - Gattung/Spezies Bacillus gesamt Bacillus sp. Brevibacterium gesamt Brevibacterium sp. Corynebacterium gesamt coryneforme Bakterien Enterococcus gesamt Enterococcus sp. Listeria gesamt Listeria innocua Staphylococcus gesamt Staphylococcus aureus Koagulaseneg. Staph. Koagulaseneg. hämolysierende Staph. Streptococcus gesamt α-hämolysierende Strept. anhämolysierende Strept. Acinetobacter gesamt Acinetobacter Iwoffii Citrobacter gesamt Citrobacter youngae Citrobacter sp. Enterobacter gesamt Enterobacter cloacae Enterobacter gergoviae Enterobacter sp. Escherichia gesamt Escherichia coli Hafnia gesamt Hafnia alvei Klebsiella gesamt Klebsiella oxytoca Klebsiella pneumoniae Morganella gesamt Morganella morganii Rachen Trachea 1 1 1 1 3 0 3 0 3 0 3 0 9 4 9 4 1 0 1 0 15 6 1 0 12 6 2 0 5 3 3 0 2 3 1 1 1 1 2 0 1 0 1 0 6 2 2 1 1 0 3 1 2 0 2 0 2 0 2 0 5 3 2 3 3 0 2 0 2 0 57 Ergebnisse Pilze Gattung/Spezies Pantoea gesamt Pantoea agglomerans Pantoea sp. Proteus gesamt Proteus sp. Pseudomonas gesamt Pseudomonas aeruginosa Pseudomonas flourescens Pseudomonas sp. Salmonella gesamt Salmonella F-67 Serratia gesamt Serratia liquefaciens Serratia marcescens Serratia plymuthica Serratia sp. undiff. gramnegative Bakterien undiff. Enterobacteriaceae Aspergillus Hefen Isolate gesamt grampositiv gesamt gramnegativ gesamt Enterobacteriaceae gesamt Rachen Trachea 3 0 2 0 1 0 9 1 9 1 15 2 13 1 1 1 1 0 2 0 2 0 19 5 1 0 6 2 1 1 11 2 3 2 1 0 1 0 1 0 109 37 72 53 30 14 16 11 4.1.1. Ergebnisse der Rachentupfer bei gesunden Bartagamen Aus den Rachen wurden insgesamt 19 Bakteriengattungen mit 32 Spezies (109 Isolate) und zweimalig Pilze isoliert. Lediglich in vier Proben (8,16 %) konnte kein Keimgehalt ermittelt werden. Sieben Gattungen gehörten den grampositiven Bakterien mit 37 Nachweisen an. Von den 12 gramnegativen Gattungen entfielen 10 auf die Familie der Enterobakterien. Insgesamt wurden 72 Mal gramnegative Keime nachgewiesen. Dies entspricht einem Prozentsatz von 66 % aller im Rachen nachgewiesenen Bakterien. Somit liegt die Gewichtung der Besiedlung im Rachen im gramnegativen Bereich. Allerdings wiesen etwa zwei Drittel (64 %) der Echsen eine 58 Ergebnisse bakterielle Mischflora aus grampositiven und gramnegativen Bakterien auf. Lediglich 29 % zeigten eine rein gramnegative und 7 % eine rein grampositive Besiedlung. Die prozentuale Zusammensetzung findet sich in Abbildung 8. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Rachen grampositiv gramnegativ Trachea gemeinsames Vorkommen Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der bakteriellen Zusammensetzung der Rachen- und Trachealflora gesunder Bartagamen (n = 49) entsprechend der Gramzugehörigkeit 89,9 % aller Bakterien wurden nur in geringgradigem Maße isoliert; nur elfmal war ein mittelgradiger Befall vorhanden. Ein hochgradiger Nachweis fand nicht statt (siehe auch: Anhang Tabelle 7: Auflistung der Probanden). Die meisten Echsen (30,6 %, n = 15) beherbergten zwei Bakterienisolate im Rachen, gefolgt von knapp einem Viertel mit nur einem Nachweis (n = 12) und 20,4 % (n = 10) mit drei Spezies. Insgesamt konnten bis zu sechs Nachweise verschiedener Bakterien gefunden werden. Abbildung 9 stellt die genaue Verteilung dar. Als häufigste gramnegative Bakterien wurden oropharyngeal Serratia spp. (n = 19), Pseudomonas spp. (n = 15) und Proteus spp. (n = 9) nachgewiesen. Alle Enterobacteriaceae zusammen machten 48,6 % der Isolate aus. Die vieldiskutierte 59 Ergebnisse Gattung Salmonella war nur zweimal nachweisbar, je einmal in einer Einzel- und einer Gruppenhaltung. Staphylokokken (n = 15) und Enterococcus spp. (n = 10) waren die Hauptvertreter der grampositiven Keime (vergleiche auch Tabelle 4 und Abbildung 7. Das Geschlecht der Tiere sowie die Jahreszeit der Probennahme hatten keinen statistisch auffälligen Einfluss auf die bakterielle Besiedlung des Rachens. Bei der Betrachtung der Haltungssysteme fiel auf, dass Pseudomonas spp. in Paar(36,8 %, 7/19) und Gruppenhaltung (53,8 %, 7/13) signifikant häufiger (p = 0,013) auftraten als bei Einzeltieren (5,9 %, 1/17). Bei anderen Bakteriengattungen war kein auffälliger Unterschied erkennbar. Auch fanden sich die hohen Zahlen der Bakterienisolate (4,5 und 6) mit Ausnahme eines sechsfachen Nachweises in Einzelhaltung eher in den Gruppen- und Paarhaltungen. Die isolierten Bakterien der einzelnen Paar- oder Gruppenmitglieder waren nicht identisch. 35 30 Vorkommen 25 20 Rachen Trachea 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl Bakterienisolate/Tier Abbildung 9: Darstellung der Anzahl nachgewiesener Bakterienisolate pro Tier und Lokalisation (gesunde Bartagamen n = 49) 60 Ergebnisse 4.1.2. Ergebnisse der Trachealtupfer bei gesunden Bartagamen Aus der Trachea wurden insgesamt 10 Bakteriengattungen mit 14 Spezies isoliert. 63,3 % (n = 31) aller Trachealtupfer ergaben keinen bakteriellen und mykologischen Befund. In den verbliebenen 18 Proben wurden 16 gramnegative Isolate aus zehn Spezies und sechs Gattungen nachgewiesen, wobei 68,7 % der gramnegativen Isolate der Familie der Enterobacteriaceae angehörten. 14 Bakterienisolate entstammten vier grampositiven Gattungen mit vier Spezies. Insgesamt hielt sich die Besiedlung mit grampositiven und gramnegativen Bakterien die Waage, wobei 44 % der Tiere (n = 8) eine Mischflora aufwiesen und je fünf Echsen eine rein grampositive bzw. gramnegative Besiedlung zeigten (siehe Abbildung 8). Abgesehen von einem zweimaligen mittelgradigen Nachweis wurden aus der Trachea Bakterien immer nur in geringer Anzahl isoliert. Bei 31 der 49 als gesund eingestuften Echsen (63,3 %) konnte kulturell kein bakterieller Nachweis erfolgen. Mehr als vier Bakterienisolate pro Probe (n = 1) wurden in dieser Lokalisation bei gesunden Tieren nicht gefunden. 55,5 % (n = 10) der „nicht-sterilen“ Proben (n = 18) ergaben lediglich den Nachweis einer Spezies, 27,8 % (n = 5) beinhalteten zwei Arten (siehe auch Abbildung 9). Am häufigsten wurden in der Trachea koagulasenegative Staphylokokken (n = 6) und Serratia spp. (n = 5). nachgewiesen. Die Auflistung der weiteren Isolate können Tabelle 4 und Abbildung 7 entnommen werden. Wurden in der Trachea Bakterien nachgewiesen, hatten weder Geschlecht, Jahreszeit der Probennahme noch Haltungssystem einen statistisch auffälligen Einfluss auf die Zusammensetzung der Besiedlung. Betrachtet man allerdings die Häufigkeit des Auftretens „steriler“ Trachealproben, ergibt sich ein signifikanter (p = 0,048) Unterschied zwischen den kalten Jahreszeiten Frühling/Herbst und dem Sommer. Wurden in Herbst und Frühling zusammen nur 43,8 % (7/16) kulturell negative Tupferproben gefunden, so waren im Sommer 72,7 % (24/33) ohne kulturellen Nachweis. 61 Ergebnisse 4.1.3. Vergleich der Lokalisationen Rachen und Trachea bei gesunden Bartagamen In den beiden Lokalisationen ergaben sich deutliche Unterschiede in Hinblick auf die Keimbesiedlung. So fällt ins Auge, dass Tupferproben aus der Trachea signifikant seltener (p < 0,001) einen kulturellen Nachweis von Bakterien zeigten. Lediglich 36,7 % (n = 18) im Gegensatz zu 91,8 % (n = 45) der oropharyngealen Abstriche wiesen Bakterien auf. Drei der vier „sterilen“ Rachenabstriche waren auch tracheal negativ. Insgesamt wurden im Rachen doppelt so viele Bakteriengattungen wie in der Trachea nachgewiesen, wobei die Mehrzahl im Rachen der Familie der Enterobacteriaceae entstammte. Insgesamt wiesen 93 % (42/45) aller kulturell positiven Probanden gramnegative Bakterien im Rachen auf. In der Trachea traf dies auf 72 % (13/18) zu. 28 % (5/18) zeigten eine ausschließlich grampositive Besiedlung in der Trachea. Im Rachen waren es lediglich 7 % (3/45) (siehe auch Abbildung 8). Somit ist das Keimspektrum des Rachens in Bezug zur Trachea in Richtung gramnegativer Bakterien verschoben. Dies lässt sich auch anhand einzelner Bakterienarten nachvollziehen. So kommen Pseudomonas spp. (p < 0,001), Serratia spp. (p < 0,001) und Proteus spp. (p = 0,008) signifikant häufiger im Rachen vor. Auch zusammengefasst finden sich Vertreter der Familie Enterobacteriaceae häufiger im Rachen (85,7 % der Probanden) als in der Trachea (24,5 % der Probanden). Bei Streptococcus spp., Enterococcus spp. und Staphylococcus spp. lässt sich kein statistisch nennenswerter Unterschied nachweisen (p stets > 0,05). Bezogen auf die einzelnen Haltungssysteme Einzel-, Paar- und Gruppenhaltung erhält man ein Ergebnis, welches dem Gesamtbild entspricht. So kann statistisch nicht belegt werden, dass z.B. in Einzelhaltungen der Unterschied zwischen Rachen und Trachea weniger stark oder stärker ist als in den Gruppenhaltungen. Untergliedert man diese Beobachtungen nach den Jahreszeiten der Probennahme, so fällt auf, dass bei den Gattungen Enterococcus, Staphylococcus, Klebsiella, Serratia und Pseudomonas die Diskrepanz zwischen Rachen und Trachea im Sommer signifikant stärker ist als in den kälteren Perioden Frühling/Herbst. Das bedeutet, dass es in der Trachea zu dieser Jahreszeit weniger solcher Nachweise 62 Ergebnisse gibt als zu den kalten Jahreszeiten. Dies trifft, wenn auch nicht so deutlich, auf die gesamte Familie der Enterobacteriaceae zu. Betrachtet man die Anzahl der Bakterienisolierungen in den beiden Lokalisationen, zeichnet sich auch hier ein Unterschied ab. Finden sich im oropharyngealen Bereich bei 75,5 % (37/49) ein, zwei oder gar drei Isolate, sind in der Trachea nur in 30,6 % (15/49) der Fälle ein oder zwei Bakterienspezies nachweisbar (Abbildung 9). Mehr als vier Isolate kamen in der Luftröhre nie vor. Vergleicht man die Ergebnisse beider Lokalisationen bei den Echsen, die einen positiven trachealen Befund aufweisen (n = 18), stellt sich heraus, dass Bakterien, die im Rachen isoliert wurden, nicht zwangsläufig auch in der Trachea nachzuweisen waren. Das nachgewiesene Keimspektrum ist zwar bei 27,8 % dieser Tiere in beiden Lokalisationen identisch, bei den restlichen Probanden hingegen zeigt sich eine Variabilität. So wurden in der Trachea verschiedener Individuen durchaus auch Bakterien gefunden, die aus deren Rachen nicht isoliert werden konnten. Dies trifft insbesondere auf Vertreter der grampositiven Bakterien zu, wie z.B. Staphylococcus spp., Streptococcus spp. und Enterococcus spp.. Auf die gesamte gesunde Tiergruppe (n = 49) inklusive kulturell negativer Befunde bezogen, ergibt sich eine Übereinstimmung der Nachweise bei nur 18,4 % der Echsen (viermal kulturell negativ in beiden Lokalisationen, fünfmal identische Bakterienspezies). 63 Ergebnisse 4.2. Erkrankte Tiere 4.2.1. Ergebnisse der Rachentupfer und Trachealtupfer und deren Vergleich bei erkrankten Bartagamen Insgesamt wurden sieben erkrankte Bartagamen untersucht. Eine Aufteilung in Haltungssysteme und Jahreszeiten entfällt auf Grund der kleinen Probandenzahl. Eine schematische Gegenüberstellung der in Rachen und Trachea nachgewiesenen Bakteriengattungen findet sich in Abbildung 10. Eine Auflistung der Bakterienisolate aus den beiden Lokalisationen ist Tabelle 5 zu entnehmen. Serratia Pseudomonas Proteus Gattung Pantoea Moraxella Trachea Klebsiella Rachen Escherichia Enterobacter Acinetobacter Enterococcus Brevibacterium 0 1 2 3 4 5 6 7 Häufigkeit der Isolierung Abbildung 10: Zusammensetzung der bakteriellen Flora in Rachen und Trachea der erkrankten Bartagamen (n = 7), nach Gattungen zusammengefasst 64 Ergebnisse Tabelle 5: Auflistung und Anzahl der Isolate der bei den erkrankten Bartagamen (n = 7) nachgewiesenen Bakterienspezies in Rachen und Trachea, unterteilt entsprechend ihrer Nachweisstärke (ggr. = geringgradig, mgr. = mittelgradig, hgr. = hochgradig) Gattung/Spezies Gram + Brevibacterium gesamt Brevibacterium sp. Enterococcus gesamt Enterococcus sp. Gram - Acinetobacter gesamt Acinetobacter Iwoffii Enterobacter gesamt Enterobacter gergoviae Escherichia gesamt Escherichia coli Klebsiella gesamt Klebsiella oxytoca Klebsiella pneumoniae Klebsiella sp. Moraxella gesamt Moraxella sp. Pantoea gesamt Pantoea sp. Proteus gesamt Proteus sp. Pseudomonas gesamt Pseudomonas aeruginosa Serratia gesamt Serratia marcescens Serratia rubidaea Serratia sp. Isolate gesamt grampositive gesamt gramnegativ gesamt Rachen ggr. mgr. hgr. Trachea ggr. mgr. hgr. 1 1 1 1 4 4 4 3 1 1 1 1 1 0 1 1 2 2 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 6 3 1 4 1 1 2 1 2 1 1 4 1 2 2 2 1 2 1 23 5 18 1 19 5 14 Ergebnisse 65 Insgesamt wurden aus Rachen und Trachea je zwei grampositive Gattungen und neun gramnegative Gattungen isoliert, wobei Enterobacter nicht in der Trachea und Pantoea nicht im Rachen nachgewiesen wurden. Als zahlenmäßig stärkste Gattungen mussten in der Trachea Pseudomonaden (n = 4) und Enterokokken (n = 4), im Rachen Proteus (n = 6) und Enterokokken (n = 4) angesehen werden. Im Rachen kamen drei Spezies in hochgradigem Maße vor (Moraxella sp., Proteus sp., Pseudomonas aeruginosa), in der Trachea war dies viermal der Fall (Enterococcus sp., Moraxella sp., Proteus sp., Pseudomonas aeruginosa, siehe auch Tabelle 5). Bei Moraxella sp., Proteus sp. und Pseudomonas aeruginosa handelt es sich bei diesen Nachweisen stets um das jeweils gleiche Individuum. D.h. im Falle eines hochgradigen Befalls war dieser in beiden Lokalisationen (Luftröhre und Rachen) vorhanden. Dabei handelte es sich meist nicht um Monokulturen. Nur im Falle einer Bartagame konnte eine Monokultur von Pseudomonas aeruginosa (mittelgradiger Nachweis) sowohl in Rachen als auch in der Trachea nachgewiesen werden. Bei einer weiteren Echse konnte Acinetobacter Iwoffi in mittlerer Befallsstärke aus der Trachea isoliert werden, im Rachen fand sich allerdings eine Mischkultur (siehe auch Anhang: Tabelle 7, Tiere 60 – 67). Keines der Tiere wies eine rein grampositive Besiedlung auf. Bakterielle Schleimhautbesiedler, wie die Gattungen Staphylococcus und Streptococcus, fehlten ganz. Die Verteilung der Anzahl von Bakterienisolaten pro Tier und Lokalisation kann Abbildung 11 entnommen werden. Keine einzige Probe wies einen negativen kulturellen Befund auf und in der Trachea traten bis zu sechs Bakterienisolationen gleichzeitig auf. Aus dem Rachen wurden mit einer Ausnahme immer drei oder mehr Bakterienspezies nachgewiesen. 66 Ergebnisse 35 30 Vorkommen 25 20 Rachen Trachea 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl Bakterienisolate/Tier Abbildung 11: Darstellung der Anzahl nachgewiesener Bakterienisolate pro Tier und Lokalisation (kranke Bartagamen n = 7) 4.3. Vergleich erkrankter Bartagamen mit den Ergebnissen der Reihenuntersuchung Auf Grund der sehr kleinen Zahl (n = 7) erkrankter Bartagamen hat dieses Kapitel eher beschreibenden Charakter. Insbesondere die statistischen Berechnungen müssen auf Grund der sehr unterschiedlichen Gruppengrößen sehr vorsichtig bewertet werden und sollen lediglich die Tendenz einiger Parameter aufzeigen. So scheint sich bei den erkrankten Echsen das Keimspektrum weiter in Richtung gramnegativer Bakterien zu verschieben, der Nachweis einer rein grampositiven Flora fand beispielsweise in keiner Lokalisation statt. Betrachtet man das Vorkommen grampositiver Schleimhautkommensalen, insbesondere Vertreter der Gattung Staphylococcus, fällt auf, dass diese bei erkrankten Tieren kein einziges Mal nachgewiesen werden konnten. Bei gesunden Bartagamen hingegen traten sie in 67 Ergebnisse 38,8 % aller Rachentupfer auf und waren auch in der Trachea anzutreffen. Hingegen kamen Pseudomonaden (Pseudomonas aeruginosa) in vier der Trachealproben erkrankter Tier vor (57,1 %), davon einmal in hochgradiger, zweimal in mittelgradiger und einmal in geringgradiger Befallsstärke. Aus der Trachea gesunder Bartagamen war nur zweimal (8,2 %) Pseudomonas spp. zu isolieren. Generell konnte der hochgradige Nachweis einer Bakterienspezies bei gesunden Tieren weder aus der Trachea noch aus dem Rachen erfolgen, so dass auch die hochgradige Isolierung von Enterococcus sp. und Proteus sp. aus der Luftröhre einer erkrankten Echse einen Unterschied zu dem geringgradigen und seltenen Vorkommen bei gesunden Pogona darstellt. Gleiches gilt für den Kommensalen respiratorischer Schleimhäute Moraxella sp., welcher bei einem erkrankten Tier in Rachen und Trachea in hochgradigem Maße vorkam, bei gesunden jedoch kein einziges Mal isoliert werden konnte. 45,0 40,0 35,0 30,0 % 25,0 20,0 Rachen gesund 15,0 Rachen krank 10,0 5,0 0,0 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl Bakterienisolate/Tier Abbildung 12: Prozentuale Verteilung der Bakterienisolate pro Tier im Rachen bei gesunden und erkrankten Bartagamen im Vergleich 68 Ergebnisse Vergleicht man die Anzahl der Bakterienisolate pro Tier und Lokalisation (Abbildung 12a/b,), scheint sich bei den kranken Tieren ein Trend zu mehr Isolaten abzuzeichnen. Für die Trachea lässt sich hier eine statistische Signifikanz (p < 0,001) berechnen, welche aber auf Grund der Fallzahldifferenz mit Vorsicht zu interpretieren ist. Gleiches gilt für die statistisch belegbare Aussage, dass Pseudomonas aeruginosa (p = 0,001), Enterococcus sp. (p = 0,003) und Proteus sp (p = 0,007) in der Trachea erkrankter Bartagamen häufiger anzutreffen sind als bei gesunden Echsen. 70,0 60,0 50,0 40,0 % 30,0 Trachea gesund Trachea krank 20,0 10,0 0,0 0 1 2 3 4 5 6 Anzahl Bakterienisolate/Tier Abbildung 13: Prozentuale Verteilung der Bakterienisolate pro Tier in der Trachea bei gesunden und erkrankten Bartagamen im Vergleich Ergebnisse 69 4.4. Fragliche Probanden Bei den fraglichen Probanden (n = 11) handelte es sich um Tiere, welche zwar keine sichtbaren Veränderungen in der Maulhöhle und am Respirationstrakt zeigten, auf Grund anderer Symptome oder Erkrankungen aber von der Berechnung und Auswertung der Reihenuntersuchung ausgeschlossen wurden. Im Vergleich mit der Gruppe der als gesund eingestuften Bartagamen ergab sich eine weitgehende Übereinstimmung mit den dort erzielten Ergebnissen. 70 Diskussion 5. Diskussion 5.1. Patientengut und Methodik Bei Bartagamen handelt es sich um beliebte Terrarientiere, die neben der scheinbar einfachen Pflege insbesondere wegen ihrer Zutraulichkeit und ihrem friedfertigen Wesen gerne als Haustier gehalten werden. Dies hat zur Folge, dass Bartagamen immer häufiger als Patienten in der tierärztlichen Praxis zu finden sind. Im Patientengut der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover stellen Vertreter der Gattung Pogona gut ein Fünftel der herpetologischen Patienten (eigene Daten). Findet man mittlerweile zu blutchemischen Parametern oder bildgebender Diagnostik zusehends mehr Literatur (z.B. KARLO 2009; WACHSMANN 2010; TAMUKAI et al. 2011), ist im mikrobiologischen Bereich die fachliche Information zu dieser Spezies begrenzt. Sowohl Infektionen und Abszesse in bzw. in der Umgebung der Maulhöhle sowie respiratorische Erkrankungen werden bei Bartagamen häufiger diagnostiziert. Daher wurde im Rahmen dieser Studie der Versuch unternommen, Grundlagenerkenntnisse über die physiologische Tracheal- und Maulhöhlenflora zu gewinnen. Dies soll als Grundlage dazu dienen, die im Rahmen pathologischer Veränderungen erhobenen Befunde besser interpretieren zu können. Zu diesem Zweck wurde auf klinisch gesunde Bartagamen des Patientengutes zurückgegriffen, die aus unterschiedlichen Hobbyhaltungen mit z.T. voneinander abweichenden Haltungsbedingungen stammten. Dadurch wurde ein breit gefächertes Bild der mikrobiologischen Flora der Gattung Pogona unter Bedingungen der Privathaltung erstellt. Auch andere Autoren griffen für ihre mikrobiologischen Studien auf klinisch gesunde Tiere des jeweiligen Patientengutes oder gemischte Bestände zurück, so z.B. SCHILDGER et al. (1998) bei Grünen Leguanen und Waranen (Rachen- und Kloakalflora), STRAUB (2002) bei europäischen Landschildkröten (Kornea, Rachen und Kloake) oder PEES et al. (2010) bei Schlangen (Trachea). Die ermittelte Keimbesiedlung muss so nicht auf die spezifische Keimflora eines einzelnen Bestandes reduziert werden, wie es z.B. in einer Haltung unter standardisierten 71 Diskussion Laborbedingungen oder in einer groß angelegten züchterischen Einrichtung der Fall wäre. Auf Grund des Stachelkleides und der anatomischen Gegebenheiten in der Zölomhöhle ist die röntgenologische Beurteilung der Lunge bei Bartagamen häufig stark eingeschränkt ist (KARLO 2009; eigene Beobachtung). Deshalb war ein weiteres Ziel, eine Technik für mikrobiologische Probennahmen im Respirationstrakt auf Durchführbarkeit und Praxistauglichkeit zu testen, um im röntgenologischen Verdachtsfall an Hand einer veränderten Keimflora weitere therapeutische Maßnahmen ergreifen zu können. Generell ist eine transtracheale Spülung eine diagnostisch sicherere Möglichkeit, weitgehendst kontaminationsfrei auch größere Mengen an Probematerial zu gewinnen (HERNANDEZ-DIVERS et al. 2004; PEES et al. 2007b). Bei vielen Schildkröten und Schlangen ist dies auch ohne Sedation eine praktikable Methode, da einmal gut fixiert, Abwehrbewegungen nur noch selten Schwierigkeiten bereiten. Bei Echsen stellen diese ein weit größeres Problem dar, so dass eine medikamentelle Ruhigstellung empfohlen wird (HERNANDEZ-DIVERS et al. 2004). Auch das Versacken der Spülflüssigkeit in den Nischen der Lunge und das Risiko des Abschwemmens pathogener Keime in kaudale Bereiche der Lunge muss bei einer Lavage in Betracht gezogen werden (LAFORTUNE et al. 2005). Daher erfolgte in der hier vorgestellten Studie die Probennahme des Respirationstraktes mittels trachealem Tupfer, welche die von LAFORTUNE et al. (2005) geschilderten Risiken ausschließt und ohne Sedation durchzuführen war. Über die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von trachealem Abstrich und Lavage und somit der Besiedlung von oberen und unteren Atemwegen bei Reptilien finden sich nur wenige Aussagen. HILF et al. (1990) isolierten bei vier Schlangen identische Bakterien aus Glottisabstrich und Bronchialspülprobe. SCHMIDT et al. (2013) wiesen in ihrer Studie über Pathogene im Respirationstrakt von Boas und Pythons nur bei 25 von 52 bakteriell positiven Tieren (48,1 %) die gleichen Keime nach. Hierbei wurden Trachealspülungen und Proben direkt aus den Lungen der im Anschluss an die Spülung euthanasierten Tiere verglichen. Ähnliche Zahlen finden sich auch in einer Studie beim Menschen. Dort wurden bei der Hälfte der Patienten in den 72 Diskussion bronchioskopisch gewonnenen Proben aus oberer Trachea und Hauptbronchien einheitliche Floren nachgewiesen (WANNER et al. 1973). Ansonsten finden sich Berichte, in denen orale oder oropharyngeale Abstriche trachealen Spülproben gegenübergestellt werden (z.B. PEES et al. 2007b; SUMNER et al. 2011). Dementsprechende Studien bei Echsen wurden nach Wissen der Autorin bisher nicht veröffentlicht. Zur Anzucht der Keime wurde die im Institut für Mikrobiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule als Standard für Reptilienproben verwendete Methode genutzt (siehe auch 3.3. Anzucht und Differenzierung). Hierbei wird mit einer Bebrütungstemperatur von 30 °C auf niedrigerem Temperaturniveau als bei Säugern gearbeitet. Somit wird der Empfehlung bei Reptilien, insbesondere bei der Anzucht von Pilzen, auf niedrigere Temperaturen zurückzugreifen (NEEDHAM 1981; HEARD et al. 2004; PARÉ et al. 2006) nachgekommen. Es sei erwähnt, dass einige Autoren parallele Ansätze bei Inkubationstemperaturen sowohl bei 35 - 37 °C als auch bei 20 - 28 °C durchführten und dabei vergleichbare kulturelle Anzuchtergebnisse erzielten (DRAPER et al. 1981; GOLDSTEIN et al. 1981; SOVERI u. SEUNA 1986; MCCRACKEN u. BIRCH 1994). Allerdings wurden diese Proben nicht mykologisch untersucht. Generell wird die Evaluierung der Ergebnisse von in dieser Arbeit zitierten Autoren durch die sehr uneinheitliche Verwendung verschiedener Anzuchtverfahren erschwert. So finden sich beispielsweise keine Angaben zur Bebrütungstemperatur bei ESPINOSA-AVILÉS et al. (2008, Studie zu Krustenechsen) und MCCRACKEN u. BIRCH (1994, Untersuchungen der Maulhöhle bei Bartagamen). PEES et al. (2007b, gemischte Untersuchung des Respirationstraktes) inkubierten bei 24 °C, KOSTKA u. HELMUTH (1998, Kloake und Rachen beim Grünen Leguan) bei 28 °C und ZURR (2000, Abszesse beim Grünen Leguan) sowie SANTOS et al. (2008, Lunge der Klapperschlange) bei 30 °C. Während die meisten Autoren die mikrobiologischen Proben nach Verbringen in ein Transportmedium innerhalb der ersten 24 - 48 Stunden verarbeiteten, kryokonservierten KOSTKA u. HELMUTH (1998) und MONTGOMERY et al. (2002) ihre jeweiligen Proben. 73 Diskussion 5.2. Rachenflora gesunder Bartagamen Im Rachen gesunder Bartagamen wurde zumeist eine Mischflora nachgewiesen, die sowohl grampositive Haut- und Schleimhautbesiedler (hauptsächlich Staphylokokken) als auch gramnegative Bakterien enthielt. Der Schwerpunkt der Nachweise lag im gramnegativen Bereich, hier insbesondere bei den Enterobakterien (73,6 % aller gramnegativen Nachweise). Speziell die Gattungen Serratia (38,8 %), Pseudomonas (30,6 %) und Proteus (20,4 %) wurden regelmäßig aus dem Rachen isoliert, nahezu ausschließlich erfolgten nur geringgradige Nachweise. Der Nachweis hoher Prozentzahlen von Enterobacteriaceae ist vergleichbar mit vielen anderen Studien zur oralen und oropharyngealen Flora bei Reptilien. Mit Ausnahme von DRAPER et al. (1981) und GÖBEL (1990), die hauptsächlich grampositive Keime nachwiesen, fand sich bei gesunden Schlangen (PARRISH et al. 1965; LEDBETTER u. KUTSCHER 1969; GOLDSTEIN et al. 1979; GOLDSTEIN et al. 1981; BLAYLOCK 2001; SHEK et al. 2009), Echsen (MONTGOMERY et al. 2002) oder speziesübergreifenden Untersuchungen (BEEHLER u. SAURO 1983) immer ein Schwerpunkt auf gramnegativen Bakterien. Dieser umfasste sowohl Enterobakterien als auch Pseudomonaden. Die Vermutung liegt nah, dass es sich dabei um einen Eintrag aus der Umwelt der Tiere (kontaminierte Bade-Trinkschalen oder Wasserplätze, Kot, Einrichtungsmaterial aus der Außenwelt, Futter- oder Beutetiere) handeln könnte. Dies spekulieren auch andere Autoren (SOVERI u. SEUNA 1986; BLAYLOCK 2001; MONTGOMERY et al. 2002). Der in der vorgestellten Untersuchung hohe Anteil von Serratia spp. (19 von 49 gesunden Probanden) findet im Schrifttum keinen Vergleich. Mit Ausnahme der Untersuchung an wildlebenden Grünen Leguanen (KOSTKA u. HELMUTH 1998) fand bei anderen Echsen die Gattung Serratia keine gesonderte Erwähnung. In den Studien über Schlangen spielten diese ebenfalls keine Rolle. Das bei den hier untersuchten Bartagamen gehäufte Auftreten von Serratia spp. wäre durch eine Kontamination über die Futterinsekten erklärbar, da diese Bakteriengattung vor allem 74 Diskussion im Darmtrakt von Insekten vorkommt (MADIGAN et al. 2012). Dies ließe allerdings vermuten, dass eine 24stündige Nahrungskarenz nicht ausreichend ist, um bakterielle Passanten und Kontaminanten in der Maulhöhle vollständig zu eliminieren. GÖBEL (1990), welcher im Gegensatz zu den in dieser Untersuchung präsentierten Ergebnissen bei den untersuchten Echsen seiner Studie die Gattung Serratia nicht nachweisen konnte, hielt eine Nahrungskarenz von 48 Stunden ein. Die These, dass die regelmäßig aus Abszessen und Bissverletzungen von Reptilien isolierten Serratia spp. physiologischerweise auch in der Maulhöhle nicht erkrankter Reptilien nachweisbar sind (PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a), wird mit den hier präsentierten Ergebnissen bestärkt. Pseudomonas spp. wurden bei 15 der 49 als gesund eingestuften Bartagamen nachgewiesen. Die bei Reptilien als Krankheitserreger bekannten Bakterien werden häufig aus der Maulhöhle oder dem Rachen gesunder Schlangen und Echsen ohne klinische Symptomatik isoliert (DRAPER et al. 1981; GOLDSTEIN et al. 1981; BEEHLER u. SAURO 1983; SOVERI u. SEUNA 1986; SCHILDGER et al. 1998; ESPINOSA-AVILÉS et al. 2008; FERREIRA JUNIOR et al. 2009). Eine Erklärung dafür könnte, wie auch SOVERI u. SEUNA (1986) vermuten, das Wachstumsverhalten und die starke Persistenz in der Umwelt sein. So können Wasserschalen (HILF et al. 1990) oder Pfützen als Reservoir dienen und auch über die Aufnahme von verschmutztem Grünfutter oder Futtertieren ist ein Eintrag in die Maulhöhle möglich. Zusätzlich sind Pseudomonaden an einen weiten Temperaturbereich angepasst (BAUERFEIND 2011) und können somit die bei ektothermen (poikilothermen) Lebewesen wechselnde bzw. niedrigere Körpertemperatur besser ausgleichen als z.B. Vertreter der Enterobacteriaceae. Zusätzlich verschafft ihnen die Fähigkeit zu Schwärmen und Biofilme auszubilden einen Vorteil (BREIDENSTEIN et al. 2011). Vermindert sich der Immunstatus des Wirtes, kann dann eine schnelle Vermehrung erfolgen und eine Erkrankung die Folge sein. 75 Diskussion Es fällt auf, dass mit 19 Gattungen und 32 Spezies in der präsentierten Studie eine deutlich höhere Anzahl verschiedener Keime nachgewiesen wurde als in den Studien über wildlebende Echsen (KOSTKA u. HELMUTH 1998; ESPINOSA-AVILÉS et al. 2008; NALDO et al. 2009). Eine Ausnahme stellte nur der kadaverfressende Komodowaran dar (MONTGOMERY et al. 2002), wobei hier der bakterielle Eintrag über Aas als Ursache anzunehmen ist. Das ansonsten eher geringe Keimspektrum einiger wildlebender Reptilien im Vergleich zu den in dieser Arbeit untersuchten Bartagamen könnte auf eine höhere Keimbelastung in der Terrarienhaltung hindeuten. Bei den von NALDO (2009) untersuchten wildlebenden Dornschwanzagamen (Uromastyx spp.) war aus über 60 % der Rachentupfer keine kulturelle Anzucht aerober Bakterien möglich. Das kam in der eigenen Untersuchung nur bei knapp 8 % der Rachentupfer vor und spricht, wenn man von einer fehlerfreien Anzucht bei NALDO (2009) ausgeht, ebenfalls für einen höheren Infektionsdruck in Terrarienhaltung. Betrachtet man das Vorkommen multipler Bakterienisolate aus dem Rachen, so fällt auf, dass in der vorgestellten Studie ein Nachweis von mehr als drei Bakterienspezies pro Tier fast ausschließlich in Paar- und Gruppenhaltung von Bartagamen auftrat. Auch Pseudomonas spp kamen bei den hier untersuchten gesunden Bartagamen in Paar- und Gruppenhaltung signifikant häufiger vor (p = 0,01). Eine zum Vergleich heranziehbare Studie anderer Echsen, die eine Gegenüberstellung verschiedener Haltungsmodi diskutiert, ist der Autorin nicht bekannt. Vermutlich spielt die Einhaltung von Hygiene im Terrarium und, im Hinblick auf Enterobacteriaceae, insbesondere der Kontakt mit eigenem Kot oder Ausscheidungen von Partnertieren eine Rolle. In Paar- und Gruppenhaltung ist es für den Pfleger schwieriger, Kot zügig zu entfernen und Badeschalen zu reinigen, bevor eines der Tiere mit Ausscheidungen von Partnertieren in Berührung kommt oder kontaminiertes Futter aufnimmt. Der Keimdruck ist damit vermutlich höher als in Alleinhaltung oder auch als bei wildlebenden häufig als Einzelgänger lebenden Echsen. Betrachtet man vergleichend die Einzelergebnisse der Individuen aus Paarund Gruppenhaltung, ist zu erkennen, dass sich die oropharyngeale Flora der in einem Terrarium zusammenlebenden Tiere nicht deckt. Auch BLAYLOCK (2001) konnte bei den in einem Behältnis gemeinsam gehälterten Schlangen keine 76 Diskussion Übereinstimmung nachweisen, wobei es sich dort nicht immer um artgleiche Tiere handelte. Obwohl die Umweltbedingungen für zusammen gehaltene Tiere identisch sind, ist dies die mikrobielle Besiedlung der Schleimhäute offenbar nicht. So scheint neben dem zu vermutenden Eintrag von Mikroorganismen aus der Umwelt auch eine individuelle Prädisposition eine Rolle für die Besiedlung spielen; dies vermutete auch BLAYLOCK (2001). Koagulasenegative Staphylokokken kamen in den Rachenabstrichen bei 30,6 % der Probanden vor. Auch KOSTKA und HELMUTH (1998), SCHILDGER et al. (1998), ESPINOSA-AVILÉS et al. (2008) und NALDO et al. (2009) fanden in den Rachenabstrichen der jeweils untersuchten Echsenart sehr häufig apathogene Staphylokokken. Dies spricht dafür, dass diese auch bei Echsen als physiologische Schleimhautbesiedler anzusehen sind. Die in der eigenen Studie ebenfalls regelmäßig im oropharyngealen Bereich auftretenden Enterokokken (18,4 %) wurden in den oben zitierten Studien nur bei Krustenechsen (ESPINOSA-AVILÉS et al. 2008) nachgewiesen. Da diese eigentlich im Darmtrakt angesiedelt sind, könnte es sich hier um eine Kontamination des Rachenraumes handeln, die aber in der Regel ähnlich der oben erwähnten Enterobacteriaceae bei Tieren mit einem guten Immunstatus nicht zu einer Infektion führen. Pilze wurden im Rachen der als gesund eingestuften Bartagamen nur zweimal (je einmal Schimmel- und Hefepilze) nachgewiesen. Dies entspricht den Ergebnissen von SCHILDGER et al. (1998). Diese fanden bei in Gefangenschaft gehaltenen gesunden Grünen Leguanen, Gould´s Waranen und Pazifikwaranen keinerlei Pilze in den Rachenabstrichen. Erstaunlicherweise weichen diese Ergebnisse deutlich von den Untersuchungen bei wildlebenden Grünen Leguanen (KOSTKA u. HELMUTH 1998) ab. Dort wurden Hefen, insbesondere Rhodotorula rubra, aus dem Rachen nahezu aller Tiere isoliert. Da die Anzucht bei SCHILDGER et al. (1998) und KOSTKA u. HELMUTH (1998) identisch verlief (Kimmig-Agar, 28 °C, 5 – 6 Tage), stellt sich die Frage, ob es sich bei den Ergebnissen der Letztgenannten ggf. um eine Kontamination handelte. Rhodotorula spp. kommen ubiquitär und unter extremen 77 Diskussion Bedingungen vor. So finden sie sich in großen Meerestiefen und der Antarktis genauso wie auf tropischen Früchten und Vegetation. Auch haben diese Hefen eine große Affinität zu Plastik und lassen sich nicht selten auch auf medizinischem Equipment oder in gefilterter Luft nachweisen (WIRTH u. GOLDANI 2012). Es ist also nicht auszuschließen, dass die unter Feldbedingungen gewonnenen Tupfer bei KOSTKA u. HELMUTH (1998) Umweltkontaminanten widerspiegeln bzw. durch aufgenommene Früchte in die Maulhöhle der Leguane gelangten. Auch der Nachweis von Candida sp. bei der Bartagame in der hier vorgestellten Studie könnte auf den für Bartagamen ungeeigneten hohen Obst- und Dosenmaisanteil in der Futterration dieses Probanden zurückzuführen sein. Die damit verbundene hohe Kohlehydratmenge kann die Vermehrung von Pilzen begünstigen. Auch ein Eintrag über bereits mit Candida spp. kontaminierte Früchte ist nicht auszuschließen. Zusammenfassend kann bei klinisch gesunden in Gefangenschaft gehaltenen Bartagamen eine aus grampositiven und gramnegativen Bakterien zusammengesetzte Mischflora niedriger Intensität im oropharyngealen Raum als physiologisch bewertet werden. Ob es sich hierbei um eine autochtone Flora handelt, wie es GOLDSTEIN (1981) bei Strumpfbandnattern vermutet, oder um eine transiente Besiedlung, die von Enterobacteriaceae und Pseudomonaden aus der Umwelt beeinflusst wird, wie BLAYLOCK (2001) hypothetisiert, kann an dieser Stelle nicht abschließend geklärt werden und bedarf weitere Untersuchungen. 5.3. Trachealflora gesunder Bartagamen In der vorgestellten Studie konnte bei 63,3 % der als gesund eingestuften Probanden keine mikrobielle Isolation aus der Trachea erfolgen. Hierin ähneln die Ergebnisse den Untersuchungen von SCHMIDT et al. (2013), die in den Trachealspülungen von 80 Boiden nur bei 35 % der Tiere Keime nachweisen konnten. Über die genaue Zusammensetzung dieser Proben waren der Veröffentlichung keine Angaben zu entnehmen. Auch LAFORTUNE et al. (2005) war es bei Alligatoren in 77 % der bronchoskopisch durchgeführten Trachealspülungen nicht möglich Bakterien nachweisen. In den restlichen Proben wurden ausschließlich grampositive Bakterien und Schimmelpilze in sehr geringer Koloniezahl gefunden. Dies wiederum 78 Diskussion unterscheidet sich von den hier untersuchten Bartagamen. Im Falle einer mikrobiologischen Besiedlung traten sowohl Monokulturen grampositiver oder gramnegativer Bakterien als auch Mischfloren von zwei oder drei Bakterienspezies in geringgradiger Stärke auf. Es muss in Betracht gezogen werden, dass, im Gegensatz zu einer Lavage wie bei SCHMIDT et al. (2013, transtracheal) oder LAFORTUNE et al. (2005, bronchioskopisch), die Probengewinnung mittels Tupfer aus einem sehr proximal gelegenen Teil der Trachea erfolgt. Aus dem oropharyngealen Raum eingetretene Keime sind hier ggf. den Abwehrmechanismen des Tieres noch nicht erlegen. Um von der Maulhöhle bis in distale Bereiche des Respirationstraktes vorzudringen, müssen von den eindringenden Bakterien mechanische und immunologische Barrieren überwunden werden, die bei gesunden Tieren zu einer Verringerung oder gar Elimination der Keime führt (KASS et al. 1966). Dies könnte die Abweichungen von dem in der Arbeit von LAFORTUNE et al. (2005) ermittelten Keimspektrum erklären, da dort bronchioskopisch tiefe Lavagen gewonnen wurden. Bei den von Hilf et al. (1990) untersuchten Schlangen stimmten die mikrobiologischen Nachweise von Lavagen und Glottistupfer allerdings in allen Fällen überein. Ein solcher Vergleich erfolgte jedoch nur bei vier Tieren. SCHMIDT et al. (2013) hingegen fanden eine Übereinstimmung der isolierten Bakterien aus Trachealspülung und direkter Probe der Lunge in nur 48,1 %. Bei 19 von 80 symptomfreien Schlangen wurden Bakterien und Entzündungen in der Lunge ohne vorherigen mikrobiologischen Nachweis in der Trachealspülung gefunden. An dieser Stelle sollte bedacht werden, dass Pathogene in der Lunge auch in Folge einer Septikämie in die tiefen Atemwege abgeschwemmt werden können (SOVERI 1984; SCHMIDT et al. 2013). Andererseits können aber auch tierspeziesbedingte Variationen für die abweichenden Keimspektren der Bartagamen verantwortlich sein. So konnten aus direkten mikrobiologischen Proben von Lungen sezierter gesunder Klapperschlangen gramnegative Bakterien (Acinetobacter baumanii, Burkholderia cepacia, Pseudomonas fluorescens) isoliert werden (SANTOS et al. 2008). Auch HILF et al. (1990) fanden bei Lungenlavagen gesunder Schlangen gramnegative Bakterien (u.a. Providencia rettgeri). 79 Diskussion Pilze wurden in der Trachea der hier untersuchten Bartagamen nicht nachgewiesen. Die in der Alligator-Studie (LAFORTUNE et al. 2005) isolierten Schimmelpilze können, wie deren Autoren meinen, eine Kontamination der Maulhöhle darstellen, oder aber ggf. durch die feucht-warme Haltung der aquatilen Alligatoren bedingt sein. Bartagamen hingegen sind Bewohner von ariden Gebieten und sollten auch in entsprechenden Terrarien gehalten werden. In den Trachealspülproben und Lungen gesunder Schlangen fanden SCHMIDT et al. (2013) keine Pilze. Andere hier zitierte Studien bei Schlangen führten keine mykologische Anzucht durch (z.B. GOLDSTEIN et al. 1981; HILF et al. 1990; BLAYLOCK 2001; SANTOS et al. 2008). In der Luftröhre von Bartagamen scheinen Pilze den hier präsentierten Ergebnissen zufolge nicht regelmäßig vorzukommen und sollten bei einem Nachweis je nach klinischem Erscheinungsbild zumindest als ungewöhnlich eingestuft werden. Weitere diagnostische Maßnahmen und/oder eine genauere Beobachtung des Patienten sind bei einem solchen Befund sicherlich angebracht. 5.4. Vergleich von Rachen und Trachea bei gesunden Bartagamen Der kulturelle Nachweis von Bakterien erfolgte in der Trachea signifikant seltener als im Rachen (p < 0,001). So konnten in 63,3 % (31/49) aus den Proben der Trachea keine Bakterien isoliert werden. Im Rachen war dies nur bei 8,16 % (4/49) der Fall. Der Autorin sind bei Reptilien keine Studien über den direkten Vergleich von Rachen und Trachea bei gesunden Individuen bekannt. Betrachtet man jedoch die Studien zur oralen oder oropharyngealen Keimflora von Echsen, so fällt auf, dass die meisten Autoren ähnlich hohe Nachweisraten im Rachen fanden. Bei den von SCHILDGER et al. (1998) untersuchten Grünen Leguanen und Waranen ergab sich aus 100 % der Proben ein Nachweis. Auch aus den Proben wildlebender Grüner Leguane wurden in allen Fällen Bakterien und/ oder Pilze isoliert (KOSTKA u. HELMUTH 1998). ESPINOSA-AVILÉS et al. (2008) wiesen im Rachen aller untersuchten Krustenechsen Keime nach. Bei gesunden Schlangen scheint aus dem Rachen bzw. der Maulhöhle häufiger kein bakterieller Nachweis erfolgen zu können. Je nach Studie wurden bei bis zu zwei Dritteln aller Probanden keine Bakterien isoliert (DRAPER et al. 1981; GOLDSTEIN et al. 1981; SOVERI u. SEUNA 1986; 80 Diskussion BLAYLOCK 2001). Studien zur trachealen Besiedlung bei Echsen sind der Autorin nicht bekannt, so ist ein direkter Vergleich mit dort zu erzielenden bakteriellen Nachweisraten schwierig. Allerdings konnte in der Spülflüssigkeit bronchioskopisch durchgeführter Lavagen von Alligatoren nur in 23 % eine kulturelle Anzucht von Bakterien oder Pilzen erfolgen (LAFORTUNE et al. 2005). SCHMIDT et al. (2013) fanden bei den 55 Schlangen ohne respiratorische Symptome ihrer Untersuchung in nur 11 % der Trachealspülungen Bakterien. Beide Studien haben damit eine noch geringere Anzahl positiver Proben in der Trachea als die hier vorgestellte Untersuchung. Es besteht die Möglichkeit, dass der erhöhte Nachweis dabei auf eine Kontamination durch aus der Maulhöhle eingetragene Bakterien zurückzuführen ist. Wenn dies auch auf Grund der schwierigen trachealen Probengewinnung nicht auszuschließen ist, so fällt doch auf, dass das Keimspektrum bei Probanden mit positivem bakteriellem Nachweis sowohl in Rachen als auch Trachea nur in 27,8 % (5/18) übereinstimmt. Eine Kontamination der trachealen Tupferproben durch Kontakt mit der Maulschleimhaut scheint daher für die restlichen 13 Probanden ausgeschlossen. Insgesamt ist das in dieser Studie nachgewiesene tracheale Keimspektrum im Vergleich zum Rachen in Richtung grampositiver Bakterien verschoben. Kommen im Rachen bei 85,7 % der untersuchten klinisch gesunden Bartagamen Enterobacteriaceae vor, so ist dies in der Trachea bei nur noch 24,5 % der Fall. LAFORTUNE et al. (2005) fanden bei Alligatoren ausschließlich grampositive Bakterien (u.a. Staphylococcus spp., Corynebacterium sp., Bacillus spp.) und nur geringe Mengen an Schimmelpilzen. Bei untersuchten gesunden Schlangen (Boidae) wurden ebenfalls sehr regelmäßig grampositive Kokken nachgewiesen. Allerdings fanden sich hier auch immer wieder gramnegative Stäbchen der Familie Enterobacteriaceae, sowie Pseudomonaden und Aeromonaden (HILF et al. 1990). Entsprechende Bakteriennachweise sind auch von anderen Tierarten, z.B. gesunden Enten (REDDY et al. 1979), Broilern (POORNIMA u. UPADHYE 1995) oder Hunden (BAUER et al. 2003) bekannt. Im Gegensatz zum Rachen sollte daher auch bei Bartagamen von einem „keimarmen“ nicht aber zwingend von einem „keimfreien“ 81 Diskussion Milieu in der Trachea ausgegangen werden, welches eher von grampositiven Kokken dominiert wird. Es fällt auf, dass die beschriebene Differenz des Nachweises von Enterobacteriacea in den Lokalisationen Oropharynx und Trachea bei den im Sommer beprobten Echsen deutlicher ausgeprägt ist. Auch auf Pseudomonaden und die Hauptvertreter der grampositiven Bakteriengattungen (Staphylococcus, Enterococcus) trifft dies zu. Es finden sich in dieser Jahreszeit anteilig deutlich mehr kulturell negative Trachealproben als in Frühjahr und Herbst. Andere Autoren wiesen ebenfalls jahreszeitliche Schwankungen in Keimspektrum und Befallsstärke nach (BLAYLOCK 2001; STRAUB 2002; CUSHING et al. 2011). Eine Ursache hierfür könnte sein, dass die immunologische Clearance bei den ektothermen (poikilothermen) Reptilien im Sommer am effektivsten ist. Grund dafür ist, dass sich Lymphgewebe wie Thymus und weiße Milzpulpa im Winter zurückbilden und auch die auf molekularer Ebene ablaufenden Lysozyme Immunmechanismen etc.) bei höheren (z.B. das Komplementsystem, Temperaturen bzw. in den Defensine, Bereichen der Vorzugstemperatur effizienter arbeiten (ZIMMERMAN et al. 2010). Vermutlich können so in die luftführenden Wege eintretende Mikroorganismen im Sommer bzw. bei warmen Umgebungstemperaturen schneller und besser eliminiert werden. Die in dieser Studie aufgezeigte, lediglich geringe Übereinstimmung von oropharyngealer und trachealer bakterieller Flora (im Falle eines positiven Trachealnachweises 27,8 %), offenbart deutlich, dass von der recht weit verbreiteten Praxis, Rachentupfer bei Reptilien auf Grund der guten Zugänglichkeit und/oder mangelnder (herpetologischer) Fachkenntnisse auch zur Diagnostik von Erkrankungen an anderen Lokalisationen, insbesondere des Respirationstraktes, einzusetzen, abzusehen ist. Auch PEES et al. (2007b) fanden nur eine Übereinstimmung von 19 % zwischen Rachenabstrichen und Trachealspülungen bei erkrankten Schlangen und kamen zu dem Schluss, dass Rachentupfer nur eingeschränkt als Diagnostikum für Atemwegserkrankungen zu nutzen sind; SUMNER et al. (2011) wiesen ähnliches für Hundewelpen nach. 82 Diskussion 5.5. Fragliche Probanden Bei den elf fraglichen Probanden handelte es sich um Bartagamen, die auf Grund der im Anschluss an die Probenentnahme festgestellten Befunde und Diagnosen von der statistischen Berechnung der Reihenuntersuchung ausgeschlossen wurden. All diese Tiere zeigten ein unverändertes Allgemeinbefinden. Bei der getrennten Auswertung dieser Echsen ergaben sich mit den gesunden Bartagamen vergleichbare Ergebnisse in Bezug auf Keimspektrum und Nachweisstärke in den beiden untersuchten Lokalisationen Rachen und Trachea. Der Autorin sind keine Studien bekann, welche die oropharyngeale oder tracheale Flora von klinisch gesunden Echsen denen von erkrankten Tieren ohne orale oder respiratorische Symptome gegenüberstellt. In der Untersuchung Grüner Leguane von KOSTKA u. HELMUTH (1998) wird ein Patientengut vorgestellt, bei dem es sich größtenteils um stärker bis stark erkrankte Echsen mit deutlichen Symptomen handelt. Deren orale und kloakale Flora wird mit einer Gruppe wildlebender Leguane einer kleinen karibischen Insel verglichen, teilweise ohne deutlichen Bezug auf den Ursprung der Proben zu nehmen. Somit ist ein Vergleich mit den in der vorgestellten Studie untersuchten Bartagamen nicht möglich. SCHMIDT et al. (2013) untersuchten u.a. Trachealspülungen von klinisch gesunden Schlangen (Boas und Pythons), von Schlangen mit respiratorischen Symptomen und von Schlangen mit anderweitigen Symptomen (beispielsweise auch Tiere mit Stomatitis). Eine direkte Gegenüberstellung dieser Gruppen erfolgte nicht. Den aufgelisteten Tabellen ist aber zu entnehmen, dass sowohl bei den Boas als auch bei den Pythons das bakterielle Keimspektrum bei Tieren ohne und mit anderweitigen Symptomen vergleichbar ausfällt. Dies ähnelt den in der hier vorgestellten Studie erzielten Ergebnissen. Es lässt sich deshalb annehmen, dass außerhalb von Maulhöhle und Respirationstrakt stattfindende mildere bakterielle Krankheitsprozesse keinen oder nur einen marginalen Einfluss auf die bakterielle Besiedlung dieser Lokalisationen haben. Hierbei müssen sicherlich die Art, Dauer und Ausprägung der Erkrankung berücksichtigt werden. So ist anzunehmen, dass generalisierte bakterielle Infektionen durchaus eine Veränderung der Mikrobiota der untersuchten Lokalisationen nach sich ziehen können. 83 Diskussion 5.6. Vergleich von gesunden und erkrankten Bartagamen Auf Grund der kleinen Fallzahl erkrankter Bartagamen (n = 7) ist nur ein beschränkter Vergleich von gesunden mit erkrankten Echsen möglich. Weiterführende Untersuchungen sind in diesem Bereich deshalb angezeigt. Allerdings zeichnen sich einige Auffälligkeiten ab, die in Zukunft beachtet werden sollten: So ist die Nachweisstärke der Bakterien bei den respiratorisch erkrankten Bartagamen dieser Studie erhöht. Fand sich bei nur 10 der 49 gesunden Echsen ein mittelgradiger Nachweis im Rachen (hochgradige Vorkommen gab es dort nicht), so zeigten fünf der sieben erkrankten Bartagamen einen mittel- bzw. hochgradigen Befall. In der Trachea war diese Diskrepanz noch stärker ausgeprägt. Bei sechs der sieben erkrankten und lediglich zwei der 49 gesunden Tiere wurde ein mittel- bzw. hochgradiger Nachweis geführt. Dies gibt einen deutlichen Hinweis dahingehend, dass quantitativ hohe Nachweise von Bakterien, insbesondere aus der Trachea, bei Bartagamen als pathologisch einzustufen sind. Auch HILF et al. (1990) fanden in den Luftröhren an Pneumonie erkrankter Schlangen signifikant mehr Kolonie-bildende Einheiten an Bakterien als bei den gesunden Tieren. Auch andere Autoren (PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a; SCHUMACHER 2011) weisen darauf hin, dass es sich bei vielen der Krankheitserreger von Reptilien um opportunistische Keime handelt, welche in geringem Maße in gesunden Tieren zu finden sind, im Falle einer Erkrankung aber hochgradig auftreten können. Bei den hier untersuchten Bartagamen wurden bis auf die Gattung Moraxella alle aus den kranken Echsen isolierte Bakteriengattungen (Serratia, Pseudomonas, Pantoea, Klebsiella, Escherichia, Enterobacter, Acinetobacter, Enterococcus, Brevibacterium) auch bei den Tieren ohne klinische Symptomatik nachgewiesen. Reine Monokulturen dieser Erreger kamen nur bei drei Proben erkrankter Bartagamen vor. In den restlichen 11 Fällen waren Mischkulturen nachzuweisen, häufig mit mehr Isolaten als bei den gesunden Echsen, wobei ein oder zwei Bakteriengattungen mit erhöhter Nachweisstärke hervorstachen. Diese sollten laut den oben erwähnten Autoren (PARÉ et al. 2006; JACOBSON 2007a; SCHUMACHER 2011) als Haupterreger 84 Diskussion eingestuft werden, wobei diese Autoren eher von Monokulturen der Pathogene ausgehen. Eine Einstufung der Erreger bei mikrobiologischen Proben ist wichtig, um therapeutisch bedeutsame Bakterien aus einer solchen Mischkultur auszuwählen und im Rahmen eines anschließenden Resistogramms ein geeignetes Antibiotikum auszuwählen. Die Entwicklung von Resistenzen nimmt auch bei herpetologischen Patienten zu und gerade Erreger wie Pseudomonas aeruginosa oder auch Aeromonaden erweisen sich häufig als multi-resistent (EBANI et al. 2008; eigene Beobachtungen). Der anpassungsfähige Opportunist Pseudomonas aeruginosa wurde in der hier vorgestellten Studie signifikant häufiger in der Trachea erkrankter Echsen als bei gesunden Bartagamen nachgewiesen. Insgesamt scheinen die gramnegativen Bakterien die sonst in dieser Studie bei gesunden Tieren regelmäßig auftretenden grampositiven Keime zu verdrängen. So wurden Staphylokokken und Streptokokken bei erkrankten Agamen nicht isoliert. In einer Untersuchung zur Besiedlung des Respirationstraktes bei Broilern stammten bei den gesunden Tieren 16 % der Isolate aus dem gramnegativen Bereich. Bei erkranktem Geflügel nahmen diese 56 % der Isolate in Anspruch (POORNIMA u. UPADHYE 1995). Die bei PEES et al. (2007b) aus respiratorisch erkrankten Reptilien (n = 137) gemischter Ordnungen isolierten Keime entstammten zu 90 % den gramnegativen Bakterien. Das Keimspektrum war insgesamt bei den erkrankten Echsen begrenzter (11 Gattungen, 15 Spezies) als bei den gesunden Tieren (19 Gattungen, 32 Spezies). Damit entspricht es bezogen auf die Anzahl in etwa der bei PEES et al. (2007b) gefundenen Bakteriengattungen (12) bei 137 herpetologischen Patienten. Diese stufen ein solches Keimspektrum als eng ein. Größer angelegte Untersuchungen bei Bartagamen sollten dies allerdings verifizieren, da die hier untersuchte Fallzahl mit nur sieben erkrankten im Vergleich zu 49 gesunden Tieren sehr klein ist. Diskussion 85 5.7. Bedeutung der Studie und Ausblick Bakteriologische Untersuchungen spielen in der Diagnostik und Therapie einer Vielzahl von Erkrankungen verschiedenster Tierarten eine Rolle. Um Resultate eines kulturellen Nachweises von Bakterien aus unterschiedlichen Lokalisationen bewerten zu können, ist die Kenntnis über die physiologische Besiedlung hilfreich. Diese Studie präsentiert nach Wissen der Autorin erstmalig Ergebnisse zur Mikrobiota des oropharyngealen Raumes und der kranialen Trachea bei klinisch gesunden Individuen der Gattung Pogona in einem größeren Umfang. Es stellte sich heraus, dass eine Mischflora aus aeroben gramnegativen und grampositiven Bakterien mit geringer Nachweisstärke in beiden Lokalisationen als physiologisch zu bewerten ist, wobei in der Trachea weniger gramnegative Bakterien vorkommen und häufig kein bakterieller Nachweis erfolgt. Hierbei scheint es sich um eine von äußeren Faktoren beeinflusste transiente Flora zu handeln. Da aus beiden Entnahmeorten auch als Krankheitserreger bekannte Bakteriengattungen (Serratia, Pseudomonas, Proteus, Morganella, Klebsiella) von gesunden Bartagamen isoliert werden konnten, müssen bei einer Bewertung bezgl. solcher Keime immer auch die Quantität des Nachweises und die klinische Symptomatik berücksichtigt werden. Auf Grund der nur sehr selten auftretenden Übereinstimmung zwischen Trachea und Rachen beim Individuum kann von einem Rachenabstrich als Diagnostikum für Atemwegserkrankungen abgeraten werden. Leider stellte sich die in dieser Studie angewandte Technik der Probengewinnung im kranialen trachealen Bereich als nur bedingt praktikabel für den Praxisalltag heraus. Zwar konnte der Tupfer in fast allen Fällen ohne Berührung mit der Zunge in die Trachea ein- und wieder ausgeführt werden, allerdings waren für die Probennahme mindestens drei Personen von Nöten (Fixation des Tieres, Offenhalten der Maulhöhle mit Vorlagern der Trachea, eigentliche Probennahme), die bereits einige Erfahrung im Umgang mit Echsen aufwiesen. Auch musste in vielen Fällen ein hohes Maß an Geduld aufgebracht werden, bis der Proband die Glottis öffnete und so den Zugang zur Trachea freigab. Zuletzt kann die Verletzungsgefahr für den Patienten nicht außer Acht gelassen werden. So kam es in einem Fall im Rahmen von 86 Diskussion Abwehrbewegungen durch das kraftvolle Beißen auf den zum Offenhalten der Maulhöhle verwendeten hölzernen Maulspatel zu einer Unterkieferfraktur. Zwar handelte es sich hierbei um einen in nachhinein mit schlecht mineralisierten Knochen diagnostizierten Patienten. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch Echsen mit guter Mineralisation durch kräftiges Zubeißen in ungünstigem Winkel solche oder andere Verletzungen (z.B. Verlust von Zähnen) davon tragen. So scheint die Technik des trachealen Abstriches zwar weitgehendst gute Ergebnisse zu liefern, sollte aber von ungeübten Personen nur mit großer Vorsicht angewandt werden. Des Weiteren schaffen die Daten der Studie Anhaltspunkte für zusätzliche Untersuchungen. So zeichnet sich ab, dass Jahreszeit und Temperatur Einfluss auf die bakterielle Besiedlung haben. Weiterführende Studien zur Zusammensetzung der bakteriellen Flora des Individuums im Jahresverlauf auch im Hinblick auf Veränderungen im Rahmen der Winterruhe, wie sie für europäische Landschildkröten von STRAUB (2002) nachgewiesen wurden, könnten hier interessante Ergebnisse liefern. Auch wären Vergleiche zwischen Trachealflora und Besiedlung der Lungen aufschlussreich, um weitere Kenntnisse über die Veränderungen des Keimspektrums in den distalen Atemwegen zu erlangen. Bei Boiden führten SCHMIDT et al. (2013) einen solchen Vergleich durch. Für den Menschen und andere Säugetieren lassen sich hier ebenfalls Veröffentlichungen finden (z.B. WANNER et al. 1973; GAUTHIER 1992; MEGRA et al. 2006; YIMER u. ASSEGED 2007). An dieser Stelle muss noch einmal die Bedeutung der Virologie auch in der Herpetologie erwähnt werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass für Krankheitsbilder, die vordergründig an eine bakterielle Genese denken lassen, eine Vielzahl viraler Erreger ursächlich sein können. Kulturell nachgewiesene Bakterien sind hier ggf. nur sekundär von Bedeutung. In Anbetracht dessen ist sicherlich auch interessant, inwiefern sich verschiedene Viren bei klinisch symptomlosen Trägern auf die Bakterienflora auswirken. 87 Zusammenfassung 6. Zusammenfassung Untersuchungen zur mikrobiellen Besiedlung von Rachen und Trachea bei Bartagamen (Pogona spp.) Catherine Pascale Günther Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel August 2013 Bartagamen (Pogona spp.) erfreuen sich in der Hobbyhaltung großer Beliebtheit und werden als Patienten in der tierärztlichen Praxis zunehmend häufiger vorgestellt. Der Kenntnisstand über die physiologische bakterielle Besiedlung dieser Echsen ist nur marginal. Ziel physiologischen dieser Arbeit aeroben und war es deshalb, mikroaerophilen Grundlagenkenntnisse mikrobiologischen Flora zur von Oropharynx und kranialer Trachea dieser Echsen zu erhalten. Die Ergebnisse sollen zur Verbesserung der Beurteilbarkeit mikrobiologischer Proben beitragen, welche im Rahmen pathologischer Veränderungen in Maulhöhle und Respirationstrakt gewonnen wurden. Zu diesem Zweck wurden bei 60 Bartagamen aus dem Patientengut (49 klinisch gesunde, 11 als fraglich gesund eingestuft) mikrobiologische Tupferproben aus dem Rachen und der Trachea kulturell untersucht. Zusätzlich wurden bei sieben erkrankten Bartagamen ebenfalls Proben dieser Lokalisationen entnommen. Alle Tupfer wurden nach Verbringen in ein Transportmedium innerhalb von 48 Stunden auf fünf Nährmedien ausgebracht (Columbia-Schafblutagar, Gassner- Agar, Staph/Strep-Selektivagar, Kochblut(Chocolate)-Agar, Hamburger Testagar) und bei 30 °C mindestens 48 bis 72 Stunden aerob und microaerophil (Kochblutagar) inkubiert. Gleiches erfolgte nach einer Anreicherung in Nährbouillon. Anschließend erfolgte eine Differenzierung mittels etablierter mikrobiologischer Methoden. Insgesamt waren bei den klinisch gesunden Bartagamen 19 Bakteriengattungen (12 gramnegative, 7 grampositive) mit 32 Spezies (22 gramnegative, 10 grampositive) in der Regel in geringgradiger Ausprägung vertreten. Im Rachen fanden sich zu 66 % gramnegative Bakterien, (insbesondere Serratia spp., Pseudomonas spp., und Proteus sp.), zumeist (bei 64 %) in einer zwei bis drei Bakterienspezies umfassenden 88 Zusammenfassung Mischflora mit Vertretern grampositiver Bakterien (u.a. Staphylokokken und Enterokokken). 8,2 % der oropharyngealen im Vergleich zu 63,3 % der trachealen Proben ergaben keinen mikrobiologischen Befund. In den restlichen Proben der Trachea fanden sich zu 53,3 % gramnegative Bakterien (hauptsächlich Serratia spp.). Hauptvertreter der grampositiven Flora waren auch hier Staphylokokken und Enterokokken. Häufig wurde nur eine Bakterienspezies isoliert. Ein alleiniger Nachweis grampositiver Bakterien fand in der Trachea bei 28 % der mikrobiologisch positiven Proben statt (Rachen: 7 %). Das Keimspektrum im Rachen scheint daher in Richtung gramnegativer Bakterien verschoben, wobei es sich vermutlich auch um transiente Kontaminaten aus Futter und Umgebung der Echsen handelt. Nur 18,4 % der Probanden zeigten eine Übereinstimmung des Keimspektrums in Oropharynx und Trachea. Aus diesem Grund ist von der Verwendung oropharyngealer Abstriche als Diagnostikum respiratorischer Erkrankungen abzusehen. Die Ergebnisse der 11 als fraglich eingestuften Bartagamen waren mit denen der gesunden Tiere vergleichbar. Bei den erkrankten Bartagamen fand sich in beiden Lokalisationen fast ausnahmslos ein mittel- bis hochgradiger Befall. Alle dort nachgewiesenen Bakterien (mit Ausnahme von Moraxella sp.) wurden auch aus gesunden Tieren isoliert, allerdings wurde die grampositive Flora bei erkrankten Bartagamen fast vollständig verdrängt. Dies bestärkt die Annahme, dass es sich bei den bakteriellen Krankheitserregern der Reptilien um physiologischerweise vorkommende opportunistische Keime handelt, die im Falle hochgradiger Ansiedlung zu klinischen Symptomen führen können. Summary 89 7. Summary Oropharyngeal and tracheal microbiota in the Bearded Dragon (Pogona spp.) Catherine Pascale Günther Clinic for Exotic Pets, Reptiles, Domestic and Wild Birds. University of Veterinary Medicine, Hannover, Germany August 2013 In view of the fact that Bearded Dragons (Pogona vitticeps) become more and more popular as pet lizards, their appearance in the veterinary practice is increasing. However, knowledge concerning the physiological bacterial flora of these lizards is scarce. Therefore it was the objective of this study to achieve baseline data, regarding the physiological aerobe and microaerophilic microbiological flora of the oropharynx and the cranial part of trachea of these lizards. The findings of the study can help to better evaluate results of microbiological probes taken in the procedure of diagnosing pathological changes of the oral cavity and the respiratory tract. For this purpose culture specimens of the oropharynx and the cranial trachea from 60 Bearded Dragons presented as patients (49 clinically healthy, 11 questionably healthy) were taken. Additionally identical samples were obtained from seven diseased Bearded Dragons. All swabs were immediately brought into transport media and planted onto five different agars (Columbia agar, Gassner agar, Staph/Strep selective agar, Chocolate agar, Kimmig agar) within 48 hours. They were incubated 48 – 72 hours at 30 °C under an aerobe and microaerophilic (Chocolate agar) atmosphere. Standard established microbiological methods were used for bacterial differentiation. In clinically healthy Bearded Dragons 19 bacterial genera (12 gram-negative, 7 grampositive) including 32 species (22 gram-negative, 10 gram-positive) were found, generally in a low number. 66 % of the isolated bacteria of the oropharynx were gram-negative (Serratia spp., Pseudomonas spp. and Proteus sp., in particular), mostly (64 %) occurring in a mixed flora of two or three bacterial species including gram-positive bacteria (among others genuses Staphylococcus and Enterococcus). Only 8.2 % of the oropharyngeal samples in comparison to 63.3 % of the tracheal 90 Summary specimens yielded a negative microbiological result. In the remaining samples of the trachea 53.3 % gram-negative bacteria were found (primarily Serratia sp.). As in the oropharynx the genuses Staphylococcus and Enterococcus mainly constituted the gram-positive flora cultured in the trachea, but most of the time only one bacterial species was isolated. 28 % of cultural positive tracheal samples showed a pure gram-positive flora (orpharynx: 8 %). The bacterial spectrum in the oropharynx seems to be shifted towards a more gram-negative flora, presumably also due to transient contamination via food and environmental bacteria. Only 18.4 % of the probed lizards showed an identical microbiological flora in both locations. Therefore oropharyngeal swabs should not be used as diagnostic means in the treatment of respiratory diseases. Results of the 11 questionably healthy Lizards were comparable to those of the clinically healthy animals. In the group of the diseased Bearded Dragons, swabs of both locations yielded a medium to heavy cultural bacterial growth. With the exception of Moraxella sp. all detected bacteria were also found in clinically healthy animals, but gram-positive flora was almost completely replaced. This enforces the assumption that bacterial aetiological agents in reptiles are mostly physiologically appearing opportunistic bacteria, which, in a high quantity, can lead to clinical symptoms. Literaturverzeichnis 91 8. Literaturverzeichnis BARTEN, S. L. (2006): Lizards. In: D. R. MADER (Hrsg.): Reptile Medicine and Surgery 2. Aufl., Saunders Elsevier, St. Louis, Missouri, S. 59 - 77 BAUER, N., A. MORITZ u. R. WEISS (2003): Comparison of bacterial growth in the upper and lower respiratory tract of healthy dogs. Tier. Prax. Klein. Heim 31, 92 - 98 BAUERFEIND, R. (2011): Gramnegative aerobe/ mikroaerophile Stäbchen und Kokken. In: H.-J. SELBITZ, U. TRUYEN u. P. VALENTIN-WEIGAND (Hrsg.): Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. Enke Verlag, Stuttgart, S. 156 - 184 BEEHLER, B. A. u. A. M. 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(2011) 33 Abbildung 4: Zur Probennahme verwendete Materialien: (von links nach rechts) sterile Kochsalzlösung zum Befeuchten, Copan Transystem® zur oropharyngealen Probennahme, steriler Tupfer zur trachealen Beprobung, Spritze, Maulspatel 49 Abbildung 5: Tracheale Probennahme: der durch die sterile Spritze geführte Tupfer ist im kranialen Bereich der Glottis zu erkennen Abbildung 6: Oropharyngeale Probennahme 50 50 Abbildung 7: Zusammensetzung der bakteriellen Flora in Rachen und Trachea der als gesund eingestuften Bartagamen (n = 49), nach Gattungen zusammengefasst 55 Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der bakteriellen Zusammensetzung der Rachenund Trachealflora gesunder Bartagamen (n = 49) entsprechend der Gramzugehörigkeit 58 Abbildung 9: Darstellung der Anzahl nachgewiesener Bakterienisolate pro Tier und Lokalisation (gesunde Bartagamen n = 49) 59 Abbildung 10: Zusammensetzung der bakteriellen Flora in Rachen und Trachea der erkrankten Bartagamen (n = 7), nach Gattungen zusammengefasst 63 Abbildung 11: Darstellung der Anzahl nachgewiesener Bakterienisolate pro Tier und Lokalisation (kranke Bartagamen n = 7) 66 Abbildung 12: Prozentuale Verteilung der Bakterienisolate pro Tier im Rachen bei gesunden und erkrankten Bartagamen im Vergleich 67 Abbildung 13: Prozentuale Verteilung der Bakterienisolate pro Tier in der Trachea bei gesunden und erkrankten Bartagamen im Vergleich 68 Tabellenverzeichnis 109 10. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Einteilung der isolierten gramnegativen Bakterien, 37 Tabelle 2: Geschlechterverteilung der Probanden 46 Tabelle 3: Verteilung der Probanden auf Haltungstyp und Jahreszeiten 53 Tabelle 4: Gesamtzahl und Auflistung der Isolate der bei den als gesund eingestuften Bartagamen (n = 49) nachgewiesenen Bakterienspezies in Rachen und Trachea 56 Tabelle 5: Auflistung und Anzahl der Isolate der bei den erkrankten Bartagamen (n = 7) nachgewiesenen Bakterienspezies in Rachen und Trachea, unterteilt entsprechend ihrer Nachweisstärke (ggr. = geringgradig, mgr. = mittelgradig, hgr. = hochgradig) Tabelle 6: mikrobielle Anzuchtverfahren ausgewählter zitierter Untersuchungen 64 110 Tabelle 7: Auflistung der Probanden mit Identifikationsnummer, Alter in Monaten, Körpergewicht in Gramm, Geschlecht, Haltungsform, Jahreszeit der Probengewinnung, Gesundheitsstatus und Auflistung der isolierten Bakterien in Rachen und Trachea 112 110 Anhang 11. Anhang Tabelle 6: mikrobielle Anzuchtverfahren ausgewählter zitierter Untersuchungen Autor Beehler u. Sauro Blaylock Jahr 1983 Medium k.A. Atmosphäre aerob Temperatur k.A. Dauer k.A. 2001 Cushing et al. 2011 MacConkey-Agar Blutagar Blutagar MacConkey-Agar mit Salz SabouraudDextrose-Agar mit Chloramphenicol nach Anreicherung in Bouillion angereicherter Blutagar PhenylethylenAgar MacConkey-Agar Blutagar MacConkey-Agar Columbia-Agar Chocolate-Agar BHI Brühe Blutagar MacConkey-Agar Blutagar Blutagar Gassner-Agar BrilliantgrünPhenolrotLactoseSaccharose-Agar k.A. aerob anaerob aerob aerob 37 °C 37 °C 34 – 36 °C 24 – 48 h 24 – 48 (72) 25°C/35 °C k.A. aerob k.A. k.A. k.A. aerob 37 °C 24 – 72 h aerob aerob/ mikroaerophil 36 °C 37 °C 37 °c 24 h 48 h 72 h k.A: k.A. k.A. aerob/ microaerophil 37 °C Raumtemperatur k.A. Draper et al. 1981 EspinosaAvilés et al. 2008 Ferreira Junior et al. 2009 Fonseca et al. 2009 Göbel 1990 Göbel u. Schildger Goldstein et al. 1990 1981 Trypticase-SojaBlutagar MacConkey-Agar aerob anaerob aerob/anaerob aerob 111 Anhang Hilf et al. 1990 Ibargüengoytía et al. Kostka u. Helmuth 2005 Lafortune et al. 2006 1998 McCracken u. Birch Montgomery et al. 1994 Naldo et al. 2009 Pees et al. 2007 Salvador u. Fávero Santos et al. 2002 2009 2008 angereicherter Blutagar MacConkey- Agar Columbia-Agar Blutagar CMB Blutagar Brilliant-GrünAgar Kimmig-Agar Columbia-Agar mit 5 % Schafblut MacConkey-Agar Mycobiotic Agar Emmons Sabdex Agar k.A. Trypticase-SojaAgar MacConkey-Agar Blutagar Blutagar MacConkey-Agar Columbia-Agar mit defibriniertem Schafblut Brilliant-GrünAgar SabouraudDextrose-Agar Blutagar MacConkey-Agar Anreicherung in BHI-Brühe diverse SelektivAgars Blutagar Gassner-Agar Kimmig-Agar Schildger et al. 1998 Schmidt et al. Shek et al. 2013 2009 Blutagar 1984 Chocolate-Agar Blutagar Soveri aerob/mikro35 °C aerophil/anaerob aerob/mikroaerophil aerob 37 °C anaerob aerob 28 °C 24 – 72 h 72 h 72 h 144 h aerob 37 °C 24 – 48 h aerob 30 °C 30 d aerob anaerob aerob 28 °C/35 °C 35 °C 37 °C k.A. 24 h aerob k.A. k.A. aerob 24 °C 24 – 48 h 72 – 120 h aerob k.A. k.A: aerob 30 °C 24 h aerob 37 °C 24 h 28 °C wie Pees et al. 2007 aerob/ 37 °C microaerophil anaerob aerob 37 °C 5d 24 – 48 h -48 h 112 Anhang Soveri u. Seuna 1986 Zurr 2000 Blutagar Colombia-Agar MacConkey-Agar Blutagar Gassneragar Staph/StrepSelektivagar mod. Kimmigagar Schaedler-II-Agar und Selektiv aerob 37 °C 20 °C 24 h 5d aerob anaerob 30 °C 24 – 48 h Tabelle 7: Auflistung der Probanden mit Identifikationsnummer, Alter in Monaten, Körpergewicht in Gramm, Geschlecht, Haltungsform, Jahreszeit der Probengewinnung, Gesundheitsstatus und Auflistung der isolierten Bakterien in Rachen und Trachea Tier 1: T/267923 80 Monate, 317 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen koagulasenegative Staphylokokken Proteus sp. Pseudomonas aeruginosa Tier 2: T/259251 + Trachea koagulasenegative Staphylokokken + 48 Monate, 337 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 2), Frühling, gesund Rachen anhämolysierende Streptokokken Tier 4: T/267058 Trachea kein Nachweis 48 Monate, 451 g, männlich, Paarhaltung (Tier 3), Frühling, gesund Rachen Pseudomonas sp. Tier 3: T/259252 + + + + Trachea Acinetobacter sp. koagulasenegative Staphylokokken + + 35,5 Monate, 232 g, weiblich, Gruppenhaltung (Partnertiere ohne Status), Frühling, gesund Rachen Pseudomonas fluorescens + Trachea Pseudomonas fluorescens + Anhang Tier 5: T/268922 Alter unbekannt, 251 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen coryneforme Bakterien Proteus sp. Serratia sp. Tier 6: T/263150 + + + 76 Monate, 361 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Klebsiella pneumoniae Serratia sp. Proteus sp. Enterococcus sp. Tier 7: T/268953 + + + + + + + + + + Trachea kein Nachweis 56 Monate, 358 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen kein Nachweis Tier 10: T/265033 Trachea kein Nachweis Alter unbekannt, 413 g, weiblich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Enterobacter gergoviae Serratia sp. Pseudomonas aeruginosa Enterococcus sp. Tier 9: T/274766 Trachea kein Nachweis 57 Monate, 304 g, männlich, Gruppenhaltung (Partnertiere ohne Status), Sommer, gesund Rachen Serratia marcescens Pseudomonas aeruginosa Tier 8: T/269571 Trachea kein Nachweis Trachea kein Nachweis 25 Monate, 276 g, männlich, Gruppenhaltung (Tier 11 und ein Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen koagulasenegative Staphylokokken Pseudomonas aeruginosa Pantoea agglomerans + + Trachea kein Nachweis 113 114 Tier 11: T/265034 Anhang 25 Monate, 247 g, weiblich, Gruppenhaltung (Tier 10 und ein Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen hämolysierende koagulasenegative Staphylokokken Enterobacter sp. Pseudomonas aeruginosa Enterococcus sp. Tier 12: T/267762 + + + Trachea Serratia sp. Enterococcus sp. + + 75 Monate, 291 g, weiblich, Gruppenhaltung (Tier 13 und Partnertiere ohne Status), Frühling, gesund + Trachea kein Nachweis 56 Monate, 224 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 55), Sommer, gesund Rachen koagulasenegative Staphylokokken Tier 16: T/259242 Trachea Serratia plymuthica 99 Monate, 398 g, männlich, Gruppenhaltung (Tier 14 und Partnertiere ohne Status), Frühling, gesund Rachen Pseudomonas aeruginosa Tier 15: T/259240 + + + ++ + Rachen Serratia sp. Enterococcus sp. Tier 14 T/262241 Trachea kein Nachweis Alter unbekannt, 228 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, gesund Rachen Serratia plymuthica Enterococcus sp. Tier 13: T/262240 + + Trachea kein Nachweis 56 Monate, 385 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Enterobacteriaceae (kulturellbiochemisch nicht näher bestimmbar) koagulasenegative Staphylokokken + + Trachea Enterobacter sp. koagulasenegative Staphylokokken + + 115 Anhang Tier 17: T/248323 95,5 Monate, 321 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen Pseudomonas aeruginosa Proteus sp. Serratia marcescens Klebsiella pneumoniae Hafnia alvei koagulasenegative Staphylokokken Tier 18: T/265788 + + ++ Rachen Enterobacter cloacae Brevibacterium sp. Proteus sp. + Trachea Serratia sp. + Trachea kein Nachweis 37 Monate, 249 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 20), Sommer, gesund Rachen gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zubestimmen) Tier 22: T/269567 Trachea koagulasenegative Staphylokokken 38 Monate, 239 g, männlich, Paarhaltung (Tier 21), Sommer, gesund Rachen kein Nachweis Tier 21: T/264847 + + + Alter unbekannt, 352 g, männlich, Paarhaltung (Tier 18), Sommer, gesund Rachen Serratia sp. Tier 20: T/264846 Trachea Pseudomonas aeruginosa Klebsiella oxytoca anhämolysierende Streptokokken 56 Monate, 305 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 19), Sommer, gesund Rachen Staphylococcus aureus Serratia sp. Tier 19: T/265790 + + + + + + ++ Trachea gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zubestimmen) 49 Monate, 464 g, männlich, Paarhaltung (Tier 23), Sommer, gesund + + + Trachea kein Nachweis ++ 116 Tier 23: T/269568 Anhang 57 Monate, 563 g, männlich, Paarhaltung (Tier 22), Sommer, gesund Rachen Serratia sp. Hefen Tier 24: T/280394 ++ + 21 Monate, 318 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Citrobacter youngae α-hämolysierende Streptokokken Tier 25: T/282021 + + + + Trachea kein Nachweis Trachea kein Nachweis Alter unbekannt, 476 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 28), Herbst, gesund Rachen Salmonellen der Gruppe F-67 Pseudomonas aeruginosa koagulasenegative Staphylokokken Tier 28: T/285798 Trachea kein Nachweis 58 Monate, 302 g, weiblich, Einzelhaltung, Herbst, gesund Rachen Proteus sp. Enterococcus sp. Tier 27: T/285797 + + 134 Monate, 228 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen Brevibacterium sp. Hafnia alvei Tier 26: T/181847 Trachea kein Nachweis ++ + + Trachea kein Nachweis 47 Monate, 592 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 27), Herbst, gesund Rachen Pseudomonas aeruginosa Serratia sp. Proteus sp. anhämolysierende Streptokokken Aspergillus sp. + + + + + Trachea Enterobacter cloacae Proteus sp. koagulasenegative Staphylokokken anhämolysierende Streptokokken + + + + Anhang Tier 29: T/285803 Alter unbekannt, Gewicht unbekannt, weiblich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Herbst, gesund Rachen Listeria innocua Morganella morganii Serratia sp. Tier 30: T/281194 ++ + + 32 Monate, 255 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Serratia liquefaciens Pantoea agglomerans Tier 31: T/259190 + + + Trachea kein Nachweis Trachea kein Nachweis 32,5 Monate, 334 g, männlich, Gruppenhaltung (mit Tier 34, 35, 36, 56), Sommer, gesund Rachen coryneforme Bakterien Citrobacter sp. Tier 34: T/259582 + + + + + 78,5 Monate, 437 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, gesund Rachen Enterobacter cloacea Tier 33: T/259580 Trachea kein Nachweis 48 Monate, 347 g, weiblich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, gesund Rachen Morganella morganii Klebsiella oxytoca Pseudomonas aeruginosa koagulasenegative Staphylokokken Enterococcus sp. Tier 32: T/268077 Trachea kein Nachweis + + Trachea kein Nachweis 33,5 Monate, 396 g, weiblich, Gruppenhaltung (mit Tier 33, 35, 36, 56), Sommer, gesund Rachen gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zu bestimmen) ++ Trachea kein Nachweis 117 118 Tier 35: T/259584 Anhang 33,5 Monate, 270 g, weiblich, Gruppenhaltung (mit Tier 33, 34 ,36, 56), Sommer, gesund Rachen koagulasenegative Staphylokokken Bacillus sp. Pseudomonas aeruginosa Proteus sp. Tier 36: T/264695 Rachen kein Nachweis Trachea kein Nachweis + + + + + + + + + Trachea kein Nachweis Trachea kein Nachweis 55 Monate, 322 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, gesund Rachen koagulasenegative Staphylokokken Enterobacter sp. Tier 40: T/269595 + + 44 Monate, 290 g, weiblich, Gruppenhaltung (mit Tier 37 und 57), Sommer, gesund Rachen Escherichia coli Serratia marcescens Enterococcus sp. Tier 39: T/265464 + Alter unbekannt, 271 g, männlich, Gruppenhaltung (mit Tier 38 und 557), Sommer, gesund Rachen Klebsiella oxytoca koagulasenegative Staphylokokken Tier 38: T/264102 Trachea Bacillus sp. 27,5 Monate, 250 g, weiblich, Gruppenhaltung (mit Tier 33, 34 ,35, 56 ), Sommer, gesund Rachen hämolysierende Staphylokokken anhämolysierende koagulasenegative Staphylokokken α-hämolysierende Streptokokken Pseudomonas aeruginosa Klebsiella pneumoniae Serratia sp. Tier 37: T/281735 + + + + + + Trachea kein Nachweis Alter unbekannt, 305 g, weiblich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Herbst, gesund Trachea kein Nachweis 119 Anhang Tier 41: T/271301 78 Monate, 357 g, männlich, Einzelhaltung, Herbst, gesund Rachen Salmonellen der Gruppe F-67 Serratia marcescens Brevibacterium sp. Tier 42: T/267343 + + + + + + + + Trachea kein Nachweis Trachea Enterococcus sp. + 32,5 Monate, 341 g, männlich, Gruppenhaltung (Partnertiere ohne Status), Sommer, gesund Rachen Escherichia coli ++ Serratia sp. ++ Tier 46: T/281597 Trachea Serratia marcescens Klebsiella oxytoca anhämolysierende Staphylokokken 43 Monate, 292 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Enterobacter sp. Enterococcus sp. Tier 45: T/281589 + + 43 Monate, 319 g, weiblich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen Serratia marcescens Tier 44: T/259075 Trachea Enterococcus sp. Serratia marcescens 17,5 Monate, 225 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, gesund Rachen Serratia marcescens koagulasenegative Staphylokokken Tier 43: T/263409 + + + Trachea gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zu bestimmen) ++ 12 Monate, 192 g, männlich, Paarhaltung (mit Tier 59), Sommer, gesund Rachen Pantoea sp. gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zu bestimmen Pseudomonas aeruginosa ++ ++ + Trachea kein Nachweis 120 Tier 47: T/265753 Anhang Alter unbekannt, 208 g, Geschlecht unbekannt, Einzelhaltung, Herbst, gesund Rachen kein Nachweis Tier 48: T/283819 Trachea Klebsiella oxytoca Enterococcus sp. Alter unbekannt, 291 g, weiblich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen α-hämolysierende Streptokokken Tier 49: T/283820 + ++ + 17 Monate, 208 g, männlich, Gruppenhaltung (Partnertiere ohne Status), Sommer, fraglich (Schwanzspitzennekrose) +++ Trachea kein Nachweis + 66 Monate, 389 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, fraglich (Uricämie) Rachen Enterococcus sp. Serratia marcescens Tier 53: T/260335 Trachea kein Nachweis Trachea kein Nachweis Rachen gramnegative Bakterien (kulturellbiochemisch nicht zu bestimmen) koagulasenegative Staphylokokken Tier 52: T/278871 + 23,5 Monate, 221 g, weiblich, Einzelhaltung, Frühling, fraglich (Legenot) Rachen kein Nachweis Tier 51: T/268369 Trachea koagulasenegative Staphylokokken Alter unbekannt, 285g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, gesund Rachen coryneforme Bakterien Proteus sp. Tier 50: T/267337 + + + + Trachea Micrococcus sp. + 78 Monate, 303 g, männlich, Gruppenhaltung (Partnertiere ohne Status), Frühling, fraglich (fazialer Mikroabszess Weichteilgewebe) Rachen Pseudomonas aeruginosa Proteus sp. Brevibacterium sp. Klebsiella sp. + + + + Trachea Pseudomonas aeruginosa Aeromonas sp. Proteus sp. + + + 121 Anhang Tier 54: T/260585 120 Monate, 350 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Frühling, fraglich (Schwanznekrose) Rachen Pasteurellaceae (nicht näher zu bestimmen) koagulasenegative Staphylokokken Tier 55: T/259241 Rachen Micrococcus sp. Staphylococcus aureus Tier 58: T/277877 Rachen Escherichia coli Proteus sp. Klebsiella oxytoca Serratia marcescens Enterococcus sp. Corynebacterium sp. + + + + Trachea kein Nachweis 39,5 Monate, 514 g, weiblich, Gruppenhaltung (mit Tier 33, 34, 35, 36) Sommer, fraglich (Follikelstase) Rachen koagulasenegative Staphylokokken Pseudomonas aeruginosa coryneforme Bakterien Proteus sp. Serratia sp. Klebsiella sp. Tier 57: T/264101 + Trachea Pasteurellaceae (nicht näher zu bestimmen) koagulasenegative Staphylokokken 56 Monate, 202 g, weiblich, Paarhaltung (Tier 15), Sommer, fraglich (anamnestisch Atemgeräusche) Rachen Pseudomonas aeruginosa anhämolysierende Streptokokken Tier 56: T/259583 ++ + + + + + + Trachea kein Nachweis + 27 Monate, 161 g, männlich, Gruppenhaltung (mit Tier 37 und 38), Frühling, fraglich (Bissverletzung Hintergliedmaße) ++ + Trachea Staphylococcus aureus + Alter unbekannt, 355 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, fraglich (Schwanzspitzennekrose) + + + + + + Trachea kein Nachweis 122 Tier 59: T/281591 Anhang 32,5 Monate, 272 g, männlich, Paarhaltung (mit Tier 46), Sommer, fraglich (Schwanzspitzennekrose) Rachen Salmonellen der Gruppe F-67 Tier 60: T/263289 + + +++ + Rachen Acinetobacter Iwoffi Klebsiella pneumoniae Proteus sp. Trachea Moraxella sp. Serratia sp. Klebsiella oxytoca Proteus sp. +++ + + + ++ Trachea Pseudomonas aeruginosa ++ 62,5 Monate, 146 g, weiblich, Gruppenhaltung (Partnertier ohne Status), Frühling, krank (hgr. verschleimte Maulhöhle, Uricämie) Rachen Pseudomonas aeruginosa Proteus sp. Enterococcus sp. Tier 64: T/269066 Trachea kein Nachweis 20,5 Monate, 128 g, männlich, Einzelhaltung, Herbst, krank (Pneumonieverdacht) Rachen Pseudomonas aeruginosa Tier 63: T/266254 + 39 Monate, 197 g, weiblich, Gruppenhaltung (Partnertier ohne Status), Sommer, krank (Pneumonieverdacht) Rachen Moraxella sp. Serratia rubidaea Tier 62: T/285158 Trachea α-hämolysierende Streptokokken 20 Monate, 374 g, männlich, Einzelhaltung, Frühling, fraglich (Lyse einer Zehe der Hintergliedmaße) Rachen Enterococcus sp. Klebsiella sp. Tier 61: T/269136 + +++ +++ + Trachea Pseudomonas aeruginosa Proteus sp. Enterococcus sp. Serratia marcescens +++ +++ +++ ++ 128 Monate, 394 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, krank (Pneumonieverdacht) ++ + + Trachea Acinetobacter Iwoffi ++ 123 Anhang Tier 65: T/268768 Rachen Proteus sp. Klebsiella sp. Enterococcus sp. Tier 66: T/275708 Rachen Proteus sp. Escherichia coli Serratia sp. Enterococcus sp. Tier 67: T/119513 Rachen Brevibacterium sp. Pantoea sp. Escherichia coli Proteus sp. Enterococcus sp. 14 Monate, 346 g, männlich, Einzelhaltung, Sommer, krank (Pneumonieverdacht) + + + Trachea Pseudomonas aeruginosa Enterococcus sp. + + 21 Monate, 267 g, männlich, Paarhaltung (Partnertier ohne Status), Frühling, krank (Pneumonieverdacht) ++ + + + Trachea Proteus sp. Enterobacter gergoviae Enterococcus sp. + + + 141,5 Monate, 128 g, weiblich, Einzelhaltung, Herbst, krank (blutige Diarrhoe, Salmonella F-67 im Kot) + + + + + Trachea Pseudomonas aeruginosa Brevibacterium sp. Klebsiella oxytoca. Escherichia coli Proteus sp. Enterococcus sp. ++ + + + + + 124 Danksagung Danksagung Auf dieser Seite möchte ich mich bei all jenen bedanken, deren Hilfe zum gelingen dieser Doktorarbeit beigetragen hat. Herrn Prof. Fehr und Frau Dr. Mathes danke ich für die Mithilfe bei der Themensuche, der anschließenden fachlichen Betreuung und das Vertrauen ins Gelingen. Ebenso gilt mein Dank Frau Dr. Verspohl und Frau Dr. Siesenop, die mir bei mikrobiologischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen. Herzlichen Dank auch an die Mitarbeiter des Institutes für Mikrobiologie für die Unterstützung bei der Probenaufarbeitung. Vielen, vielen Dank an meine reptilogischen Kollegen (ganz besonders Maxi, Matze und Evi), die mir den Rücken freigehalten haben, ohne sich um die Konsequenzen zu kümmern. Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen! Danke auch an alle anderen Helfer, die sich bei langwierigen Probennahmen die Beine in den Bauch gestanden haben. Herzlichen Dank an Sabine für die prompte Bearbeitung meiner Arbeit hinsichtlich rechtschreiblicher und grammatikalischer Tücken. Ich bedanke mich bei Katha für ihr offenes Ohr, den fernmündlichen moralischen Beistand und die konsequenten Durchhalteparolen („jetzt machst du das zu Ende“), als es besonders schlimm war. Zu guter Letzt geht mein Dank an meine Familie und meine guten Freunde, die mich in den verschiedensten Varianten unterstützt haben und bis zuletzt geglaubt (oder gehofft) haben, dass es endlich fertig wird.