Im Bund mit dem Teufel

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Im Bund mit dem
Teufel
Hexen und Hexer galten als Verkörperung der
"schwarzen" Magie, welche mithilfe des Teufels
ausgeübt wurde. In der Frühen Neuzeit begann die
Verfolgung dieser dämonischen ZeitgenossInnen.
Erste Hexenprozesse fanden bereits im Spätmittelalter statt,
doch verschärfte sich die Hexenverfolgung in der Frühen
Neuzeit als man hinter angeblicher Zauberei einen Pakt mit dem
Teufel vermutete. Hexen würden über übersinnliche Fähigkeiten
verfügen, die sie durch den Satan erhielten. In der
Gegenreformation galten sie als willkommenes Symbol für
Häresie. Auch die Obrigkeit nährte in der Bevölkerung
Vorurteile gegen Hexen und Zauberer und kanalisierte mittels
Aberglaubens soziale und wirtschaftliche Spannungen. Die
Angst vor ihren bösen Kräften, nach denen sie Unwetter
brachten und Viehseuchen auslösten, machte die “Hexe” zum
wirksamen Feindbild und zur Verursacherin allen Übels.
Hexenverfolgungen wurden meist durch eine Denunziation aus
dem sozialen Umfeld ausgelöst. Die verdächtigten Personen
stammten häufig aus gesellschaftlichen Randgruppen und
waren etwa Witwen, Dirnen, VagabundInnen und BettlerInnen.
Die angeblichen hexerischen Machenschaften reichten von der
Entweihung heiliger Gegenstände über Gotteslästerung bis hin
zu Leichenschändung. Durch Folter, ein damals legitimes Mittel
zur Wahrheitsfindung, konnten meist auch die erwünschten
Geständnisse erpresst und anschließend eine Verurteilung
bewirkt werden.
Der Hexerei verdächtigt wurden vor allem Frauen, die
besondere magische Kräfte besitzen sollten und etwa als
Heilerin, Kräuterweib und Hebamme tätig waren.
Im Habsburgerreich fielen weniger Menschen der
Hexenverfolgung zum Opfer als in den übrigen Ländern
Europas. Zwischen 1580 und 1750 fanden in den Erblanden
etwa 1.500, in Böhmen 1.000 und in Ungarn 500 aktenkundig
gewordene Hinrichtungen wegen Hexerei statt; über die
tatsächlichen Zahlen können allerdings nur Vermutungen
angestellt werden.
Autor
Anita Winkler
Literatur
van Dülmen, Richard: Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit.
Religion, Magie, Aufklärung (16.-18. Jahrhundert, Bd. 3), München
1999, 88-95. Hengl, Martina: Renaissance und Gegenreformation.
Geschichte Österreichs (Bd. 3), Wien 2003, 164f. Winkelbauer,
Thomas: Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen
des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter (Bd. 2:
Österreichische Geschichte 1522-1699), Wien 2003, 285f.
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