Technische Universität Chemnitz Institut für Physik Dipl.-Phys. Cornelius Krasselt Optische Spektroskopie und Molekülphysik http://www.tu-chemnitz.de/physik/OSMP Übungen zur Physik II CS, Mathe, Info, SS 2011 18. Übung – 04.05.2011 Quantelung der Ladung 1. Aufgabe: Ein Strahl geladener Teilchen, bestehend aus Protonen, Elektronen, Deuteronen, einfach geladenen Heliumionen und H2-Molekülen, durchquert einen Geschwindigkeitsfilter. Danach haben alle Teilchen eine Geschwindigkeit von 2,5·106 m/s. Dieser Strahl läuft durch ein homogenes magnetisches Feld der Stärke B = 0,4 T, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der Teilchen gerichtet ist. a) Berechnen Sie die Krümmungsradien der Bahnen für die verschiedenen Teilchen. b) Wo (nach welchem Ablenkungswinkel der Teilchenbahnen) müsste ein Teilchendetektor platziert werden, um den größtmöglichen räumlichen Abstand zwischen den abgelenkten Teilchenstrahlen zu gewährleisten? Welche minimale Ortsauflösung muss dieser Detektor besitzen, um die auf ihn treffenden Teilchen getrennt detektieren zu können? 2. Aufgabe: Beim MILIKAN-Experiment (siehe Abbildung) werden mit Hilfe eines Zerstäubers feine, durch die Reibung bei der Zerstäubung elektrisch aufgeladene, Öltröpfchen (kugelförmig, Dichte ρÖl = 750 kg/m³) erzeugt und in einen mit Luft (Dichte ρL= 1,35 kg/m³, Viskosität ηL= 1,8·10-5 Ns/m²) gefüllten Plattenkondensator (Plattenabstand d = 5 cm) vertikaler Feldausrichtung eingebracht. Durch Anlegen einer entsprechend gepolten Spannung kann dabei die Sinkbewegung dieser Tröpfchen erhöht, gestoppt oder umgekehrt werden. Misst man zunächst die durch Anlegen einer definierten Spannung U erhöhte Sinkgeschwindigkeit (v1) der Tröpfchen und anschließend die Steiggeschwindigkeit (v2), die sich nach Umpolen der Spannung einstellt, können Ladung und Radius der Tröpfchen berechnet werden. a) Welche Kräfte greifen bei eingeschaltetem Feld an den Öltröpfchen an? b) Leiten Sie eine Gleichung zur Berechnung von Ladung q und Radius R der Tröpfchen bei gegebenen Geschwindigkeiten v1 und v2 her (Hinweis: STOKESsche Reibungskraft einer sich in einem Medium der Viskosität η bewegenden Kugel mit Radius R und Geschwindigkeit v: FR = 6π η R v ). c) Bestimmen Sie die Ladung (in Vielfachen der Elementarladung) und den Radius eines Tröpfchens für welches bei U = 5,63 kV die Geschwindigkeiten v1 = 15 mm/min und v2 = 4,14 mm/min gemessen wurden. bitte wenden! Schwarzkörperstrahlung 3. Aufgabe: Die Gesamtenergiedichte der Strahlung eines schwarzen Körpers ist gegeben durch 8π hcλ−5 ω = P(λ , T ) dλ mit P(λ , T ) = hc / λ k B T . e −1 Führen Sie die Substitution x = hc / λ k B T durch und zeigen Sie, dass sich die Gesamtenergiedichte somit zu ∫ 4 ∞ x3 kB T dx = α T 4 ω = 8π hc x e −1 hc 0 ergibt, d.h. die Energiedichte eine schwarzen Körpers proportional zur vierten Potenz der Temperatur ist. ∫ Photoelektrischer Effekt 4. Aufgabe: Auf einen Schwarzweißfilm fällt Licht, das genügend Energie zur Dissoziation der AgBr-Moleküle besitzt, welche in der lichtempfindlichen Emulsion enthalten sind. Die erforderliche Mindestenergie hierfür beträgt 0,68 eV. Wie groß ist die maximale Wellenlänge, jenseits derer der Film kein Licht mehr aufzeichnen kann? Zu welchem Bereich des Spektrums gehört dieses Licht? 5. Aufgabe: Licht der Wellenlänge 300 nm falle auf Kalium. Die emittierten Elektronen haben eine maximale kinetische Energie von 2 eV. a) Berechnen Sie die Austrittsarbeit von Kalium. Wie groß ist die Grenzwellenlänge für den Photo-Effekt? b) Welche Bremsspannung wäre im Falle von 430 nm Licht erforderlich? Welle-Teilchen-Dualismus 6. Aufgabe: a) Ein Elektron wird durch eine Spannung beschleunigt. Wie groß muss diese Spannung gewählt werden, damit die DE-BROGLIE-Wellenlänge des Elektrons 5 nm bzw. 0,01 nm beträgt? b) Wie groß ist die DE-BROGLIE-Wellenlänge eines Baseballs der Masse 0,145 kg, der sich mit einer Geschwindigkeit von 30 m/s bewegt? 7. Aufgabe: Eine Lichtquelle mit einer Leistung von 100 W emittiere Licht der Wellenlänge 600 nm gleichförmig in alle Richtungen. Das menschliche Auge ist in der Lage, dieses Licht zu erkennen, wenn lediglich 100 Photonen pro Sekunde das dunkeladaptierte Auge mit einem Irisdurchmesser von 7 mm treffen. Wie weit darf die Quelle entfernt sein, damit man sie gerade noch wahrnehmen kann?